Review: Emirates First Class im Airbus A380 von Hongkong nach Dubai

Unsere Airbus A380 Flitterwochen, sollten auch in einem Airbus A380 zu Ende gehen und daher war eigentlich der Flug in der Emirates First Class im Airbus A380 von Hongkong über Dubai nach Frankfurt der logisch Abschluss. Auch wenn die Emirates First Class im Airbus A380 mit ihren 14 Suiten nicht das exklusivste First Class Produkt ist und die Flüge mit über 145.000 Skywards Meilen pro Person auch alles andere als günstig waren, verspricht die Emirates First Class insbesondere eines: Spaß!

Mit extrem gutem Champagner, on board Duschen und einer richtigen Bar im Heck des Flugzeuges, freuten wir uns auf unseren ersten gemeinsamen Emirates Flug überhaupt. In diesem Beitrag möchte ich erst einmal unsere Erfahrungen in der Emirates First Class im Airbus A380 auf dem Flug von Hongkong nach Dubai beschreiben und später auch noch den Flug nach Frankfurt in einer separaten Review.

Ich habe mich für zwei Reviews entschieden, da wir einmal die „alte Emirates First Class“ und einmal die etwas neuere Emirates First Class mit einigen Updates am Sitz hatten. Ebenso konnten die Crews und der Service auf den beiden Flügen nicht unterschiedlicher sein.

Emirates First Class im Airbus A380 | Check- In und Boarding

Wir sind am Mittag vor unserem Flug mit Emirates nach Dubai in der neuen Singapore Airlines Suite Class aus Singapur in Hongkong angekommen und hatten unsere Koffer leider nicht durchgecheckt. Daher haben wir sie in Hongkong noch einmal vom Band geholt und bei Emirates am Schalter neu aufgegeben.

Was ich bei meinem Plan nicht bedacht habe war, dass Emirates den Check- In Schalter in Hongkong erst Punkt drei Stunden vor dem Abflug öffnet, trotz mehrerer Abflügen am Tag aus Hongkong. Daher mussten wir noch ein paar Minuten mit einem Starbucks Kaffee überbrücken, bevor der Check- In Schalter öffnete.

Emirates hat einen eigenen First Class Check- In Schalter in Hongkong, welcher nur für First Class Passagiere und Emirates Skywards Platinum Karteninhaber vorgesehen ist. Hier konnten wir in wenigen Minuten einchecken und haben unsere Bordkarten erhalten.

Neben einem Hinweis auf die Emirates Lounge gab es keinen weiteren Service für First Class Passagiere, wie z.B. eine Begleitung durch die Pass- und Sicherheitskontrolle. In Hongkong ist dies allerdings auch nicht wirklich nötig und Emirates bietet dies meines Wissens nie an.

Nachdem wir uns die Zeit bis zum Abflug in der Emirates Lounge Hongkong verbracht haben, machten wir uns zur Boardingzeit auf den Weg zum Gate, wo First Class und Business Class Passagiere für das Oberdeck zusammen aufgerufen wurden. Wir konnten dennoch ohne jegliche Wartezeit einsteigen.

Emirates First Class im Airbus A380 | Kabine und Sitz

An der Tür zu unserem Airbus A380 wurden wir sehr freundlich von zwei Flugbegleiterinnen begrüßt und nach einem Blick auf unsere Bordkarte wollte man uns zu unserem Sitz begleiten. Diese ganze Situation fand ich etwas eigentümlich, da die First Class Flugbegleiterin, welche dies machen sollte und für uns zuständig war offensichtlich gerade nicht da war. Wir wurden also an der Tür aufgehalten, unsere Bordkarten wanderten durch die Hände von drei Flugbegleitern, bis unsere Flugbegleiterin aus der First Class Kabine regelrecht angerannt kam.

Warum uns nicht einfach ein anderer Flugbegleiter begleitet hat, oder man uns einfach die fünf Meter bis zum Sitz alleine hat laufen lassen, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Auch wenn das natürlich alles kein Problem ist, fand ich die Situation eigenartig.

Die First Class Kabine im Emirates Airbus A380 machte auf mich im ersten Moment durchaus einen sehr beeindruckenden Eindruck. Mit dem vielen Gold, Edelholz und Leder, weiß man schon zu beeindrucken, allerdings ist das Design für meinen Geschmack auch etwas altmodisch und die Kabine wirkt extrem voll und nicht besonders offen. 

Mit 14 Sitzen Suiten in einer 1-2-1 Anordnung verbaut Emirates allerdings auch mehr First Class Sitze im vorderen Abteil des Airbus A380, als jede andere Airline. Insbesondere bei den zwei Fenstersitzen in Reihe 1 wird dies deutlich, denn diese haben nur zwei Fenster und man blickt aus der Suite direkt auf den Bereich vor den Toiletten oder einen Vorhang. Ich würde diese Suiten daher immer vermeiden!

Nicole und Ich haben uns für zwei Fensterplätze auf der rechten Seite in Reihe 2 und 3 entschieden. Beim Hinsetzen machte der Emirates First Class Sitz erst einmal einen sehr hochwertigen Eindruck, allerdings konnte ich nicht umhin kommen, dass die Suite extrem überladen war.

So soll man sein gesamtes Handgepäck unter der Ablage unter dem Fernseher verstauen und auch das gesamte Bettzeug von jedem Sitz wurde sehr Pragmatisch einfach neben und hinter den Sitzen gestaut.

Wir haben kurzerhand unsere Koffer in einer der leeren Suiten untergestellt, nachdem wir auf diesem Flug nur vier First Class Passagiere sein sollten.

Auch wenn die Emirates First Class Suiten alles andere als klein sind, wirkten sie doch insbesondere nach unserem Flug in den riesigen Suiten von Singapore Airlines wenige Stunden zuvor fast etwas beengt.

Auch Nicole empfand dies so und als ich noch am Boden zu Ihr sagte “ Naja ist ja nur Business Class“ war sie so verwirrt, dass sie es mir auch für einen kurzen Moment abgekauft hat und sagte „dafür ist es aber ziemlich geil!“ Nach einem kurzen Blick auf die Bordkarte wurde ich dann allerdings wieder mit „Hör auf Müll zu erzählen!“ getadelt.

Der Sitz selbst hat einige sehr coole Features, welche man zwar nicht wirklich braucht, aber durchaus Spaß machen. Hierzu gehören z.B. der Snack Korb, welcher regelmäßig aufgefüllt wird, die Minibar, welche sich elektrisch ausfahren lässt oder auch der Schminkspiegel mit dem kleinen Kit mit Bulgari Produkten.

Eine wirklich sehr angenehme Sache fand ich die frei einstellbaren Leselampen und Luftauslässe an jedem Sitz. Diese waren zwar nicht perfekt positioniert, allerdings kann so jeder Passagier die Temperatur in seiner Suite eine wenig regulieren.

In der ganz neuen Emirates First Class in der Boeing 777-300er geht man sogar noch einen Schritt weiter und erlaubt jeder Suite die Temperatur individuell einzustellen.

Jeder Sitz in der Emirates First Class verfügt auch über zwei USB Anschlüsse, sowie eine 110V Steckdose. Diese sind an der Seite des Sitzes untergebracht, dass man sie sehr gut erreicht. Nur wenn man den Tisch zum Arbeiten oder Essen ausgeklappt hat ist es leider nicht mehr ganz so einfach ein elektronisches Gerät anzuschließen.

An der Seite jedes Sitzes befindet sich der Anschluss für die Kopfhörer und ein „Suite Pad“ mit welchem sich neben dem sehr guten ICE Inflight Entertainment auch alles am Sitz, inklusive der Türen bedienen lässt.

Am Suite Pad erkennt man auch sofort ob man in einer Emirates First Class mit Upgrade sitzt oder nicht, denn das neue Suite Pad ist in der neuen Kabine wesentlich dünner. Dies war also eine alte Emirates First Class.

Emirates First Class im Airbus A380 | Service

Ich möchte in diesem Abschnitt den Service möglichst neutral beschreiben und in einem kurzen Abschnitt weiter unten noch ein paar Worte zur Crew verlieren. Diese war zwar wirklich nicht schlecht, allerdings hatten wir gewisse Probleme mit ihnen warm zu werden.

Vor dem Start gab es bereits das übliche Glas Champagner, ein heißes Tuch und wie bei vielen arabischen Airlines auch gefüllte Datteln und arabischen Kaffee.

Auch wurden schon vor unserem Start in Hongkong unsere Essenswünsche abgefragt. Wir hatten uns dazu entschlossen, direkt nach dem Start zu essen, weshalb dies sehr viel Sinn gemacht hat, allerdings wird man normalerweise in der Emirates First Class nur darauf hingewiesen, dass man jederzeit Essen kann und der Crew einfach nur Bescheid sagen sollte.

Nach dem Start in Hongkong haben wir also direkt mit dem Abendessen begonnen. Hierfür sind wir auf einen der leeren Doppelsitze in der Mitte umgezogen, damit wir auch miteinander reden konnten.

Neben einem weiteren Glas Champagner, in diesem Fall Dom Perignon 2009 (der P2 war ab Hongkong nicht geladen), hatten wir auch die warmen Canapees, welche sehr gut waren.

Anschließend wurde unser Tisch sehr liebevoll eingedeckt, inklusive gefalteter Servierte und eigenem Brotkorb für jeden Passagier.

Wie es sich in der First Class gehört, habe ich als Vorspeise den Kaviar gegessen, während Nicole diesen Gang übersprungen hat und mit einem Salat (ohne Dressing) begonnen hat.

Nach dem Kaviar habe ich noch die arabische Mezze, also quasie eine arabische Vorspeisenplatte bestellt. Diese war extrem lecker und auch von der Präsentation her toll, allerdings sollte man in der Lounge nicht zu viel vorher gegessen haben, denn die kleinen Bissen sind größer als sie aussehen.

Zur Hauptspeise hatte Nicole die Cannelloni bestellt, welche nach ihrer Aussage sehr gut waren und auch aussahen, als ob man sie direkt in einem Restaurant servieren könnte.

Ich habe mich für das asiatische Rindergeschnetzelte entschieden. Dieser Hauptgang war absolut in Ordnung, allerdings auch kein Highlight. Nachdem ich bereits recht satt war, habe ich nur das Fleisch gegessen.

Ohne Dessert konnte man das Essen natürlich nicht zu Ende gehen lassen und der warme Schokoladenkuchen mit frischen Beeren hat sich auch extrem gut angehört. Er hat auch geschmeckt, war aber auf der Karte wesentlich spektakulärer beschrieben, als er letztendlich war. Ich hatte ein Soufflé mit flüssigem Kern erwartet, was allerdings in einem Flugzeug fast unmöglich ist.

Wir haben nach dem Abendessen nichts mehr auf diesem Flug gegessen. Natürlich hätten wir auch zu jeder Zeit vor der Landung noch einen Snack oder einen weiteren Hauptgang bestellen können, allerdings waren wir beide von dem Abendessen extrem gesättigt.

Emirates First Class im Airbus A380 | Die Crew

Ich will noch ein paar Zeilen zur Crew auf diesen Flug sagen, denn diese ist in meinen Augen für das First Class Erlebnis extrem wichtig. So waren die zwei Damen zwar höflich, allerdings konnte man mit den Passagieren wohl nicht viel anfangen und machte mehr oder weniger Dienst nach Vorschrift, bzw. sogar etwas weniger.

So wurde Nicole z.B. bei Ihren Salat ohne Dressing gefragt, ob sie denn ein Hase sei. Was sicher als Witz gemeint war, löste bei mir nur Kopfschütteln aus, insbesondere da dies die einzige „persönliche“ Interaktion der Crew war.

Auch wurde uns zu keinem Zeitpunkt etwas aktiv angeboten und wir wurden nicht gefragt, ob wir etwas anderes trinken wollten.

Auf meine Frage nach einem Cocktail wurde dann irgendwann geantwortet „ja aber später, man hat gerade so viel zu tun“…. Bei vier Passagieren von 14 Sitzen? Beim unserem Abendessen ist Nicole irgendwann einfach aufgestanden und hat sich an der Bar im Heck des Flugzeuges selbst einen Drink geholt.

Ob wir einfach nur eine schlechte First Class Crew hatten, oder ob man müde war, kann ich nicht bewerten. Ich fand es allerdings irgendwann nur noch schade und auch nervig, dass man alles einfordern musste, so dass ich mir irgendwann auch einfach mein Bett selbst gemacht habe. Eine Flugbegleiterin ist zwei mal hierbei an mir vorbei gelaufen und man hat nicht einmal angeboten dieses für mich zu machen. Schade!

Emirates First Class im Airbus A380 | Die Bar

Im Heck des Airbus A380 befindet sich die legendäre Emirates Bar. Diese ist für First Class und Business Class Passagiere geöffnet und wird auch oft sehr gut angenommen.

Wir haben hier auch einige Zeit während unseres Fluges verbracht und hatten recht viel Spaß, inkl. des typischen Emirates- Bar Bild mit dem Emirates Hut. Nicole machte dabei wohl sogar eine so gute Figur, dass ein Passagier bei ihr eine Bloody Mary bestellt hat, welcher am ende quasi Wodka mit Tomatensaft wurde, was allerdings den Geschmack des Passagiers voll getroffen hat.

An der Bar arbeiteten auch zwei Flugbegleiter, welche zeigten, dass es auch anders geht. Beide waren freundlich, mit Spaß bei der Arbeit und hatten auch immer mal ein wenig Zeit für Smalltalk.

Emirates First Class im Airbus A380 | Die Dusche und das Bad

Das ultimative Highlight der Emirates First Class im Airbus A380, welches sie von fast jeder anderen First Class unterschiedet sind die zwei Shower Spas für die Passagiere. Hierbei handelt es sich im wesentlichen um zwei große Badezimmer im vorderen Bereich der First Class Kabine im Airbus A380, welche von der Größe her sehr ähnlich den Badezimmern im Airbus A380 von Lufthansa oder auch Singapore Airlines sind.

Emirates hat hierbei zwei Duschen in den Badezimmern verbaut, welche jedem First Class Gast für fünf Minuten pro Flug zur Verfügung stehen. Dabei wird man zu Beginn des Fluges gefragt, wann man duschen möchte und muss die Dusche quasi vorher buchen.

Die fünf Minuten Duschzeit sind die Zeit, in welcher dem Passagier Wasser zur Verfügung steht, was mehr als ausreichend für eine schnelle Dusche ist. Insgesamt darf man das Bad zum Duschen 30 Minuten nutzen, um sich fertig zu machen.

Es ist schon ein außergewöhnliches Erlebnis in 40.000 Fuß zu duschen und ich kann jedem der die Chance dazu hat nur empfehlen dies auch wahrzunehmen. Allerdings kann man die Dusche nicht mit der in einem Hotel vergleichen. So ist z.B der Wasserdruck deutlich geringer als am Boden, was allerdings auch logisch ist, wenn man bedenkt wie viel Wasser 14 Passagiere sonst verbrauchen würden.

Beim Duschen wird dann auch noch einmal eine einzigartige Sache in der Emirates First Class deutlich, denn die Badezimmer haben eine Fußbodenheizung.

Für die Badezimmer gibt es sogenannte Shower Hosts, welches Flugbegleiter sind, deren Aufgabe nichts anderes ist, als die First Class Badezimmer in einem makellosen Zustand zu halten. Dies ist auch auf beeindruckende Art und Weise passiert, denn das Bad wurde wirklich nach jedem Gast komplett gereinigt und dies nicht nur nach dem Duschen, sondern auch, wenn man sich nur die Hände gewaschen hat.

Jedes mal wenn ich das Badezimmer besucht habe, habe ich eine perfekte Handtuchpyramide vorgefunden und auch die zahlreichen Amenitys waren frisch aufgefüllt.

Emirates First Class im Airbus A380 | Frankfurtflyer Kommentar

Ich bin mit etwas gemischten Gefühlen aus diesem Flug ausgestiegen. Zum einen hatten wir sehr viel Spaß und sowohl die Bar und besonders die Duschen sind ein Erlebnis, allerdings hat mich besonders die Crew auf diesem Flug geradezu enttäuscht. Dass wir hier nur Pech hatten, hat uns aber die Crew auf unserem Flug nach Frankfurt im Anschluss deutlich gemacht.

Die Emirates First Class im Airbus A380 ist eine der größten First Class Kabinen, welche man finden kann und nur British Airways verbaut auch noch 14 Sitze in der First Class. Auch wenn ich die Kabine nicht wirklich als beengt bezeichnen möchte, hat man doch bei fast jeder Airline mehr persönlichen Freiraum.


Hier findet Ihr die anderen Teile dieses Tripreports:

3 Kommentare

  1. Ich finde, wenn man für lau die First Class für einen kleinen Bericht hier fliegen darf, kann man sich eigentlich auch über nichts beschweren.

    • Wie kommst du darauf, dass dieser Flug für „lau“ war? Wir haben die Flüge mit über 140.000 Meilen bezahlt und sollten doch offen unsere Meinung und Eindrücke wiedergeben dürfen. Oder meinst du nicht?

      LG
      Christoph

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.