Review: Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai 

Emirates hat mit der Einführung einer Premium Economy Class lange gezögert. Jetzt, da die Entscheidung für die Zwischenklasse zwischen Economy und Business Class gefallen ist, möchte die Airline aus Dubai den Einbau schnell vorantreiben und immer mehr Flugzeuge mit einer Premium Economy Class ausstatten. Für uns Grund genug, die neue Reisklasse bei Emirates auf der Strecke zwischen Singapur und Dubai im A380 auszuprobieren.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Buchung

Den Flug habe ich direkt auf der Website bei Emirates gebucht.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Flugdaten

Flugdaten
Flugnr.: EK353
Sitz: 40J (Gang)
Reiseklasse: Economy Class
Konfiguration: 341 Economy Class

56 Premium Economy Class

76 Business Clas

14 First Class

Buchungsart: Emirates Website
Abflug (Tatsächlich): 00:30 (01:09)
Ankunft (Tatsächlich): 04:10 (03:56)
Reisezeit: 6:48 h
Vielfliegerprogramm & Status: Emirates Skywards (Blue)
Gesammelte Meilen: 5.000 (inkl. Economy Flug DXB-FRA)
Flugzeug: Airbus A380-861
Registrierung: A6-EOI
Alter: 9 Jahre
Champagner: Moët et Chandon (200ml für 25 USD)

 

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Check-In

Der wichtigste Check-In erfolgt online. In dem Zug erhielt ich die Bordkarte und konnte noch einmal sehen, ob ich meinen Sitzplatz anpassen möchte.

In Singapur musste ich dann noch einen Koffer aufgeben. Und das war komplizierter als gedacht. Als ich die lange Schlange am Eco Check-In sah, ging ich natürlich sofort zum Bag Drop. Denn meine Bordkarte hatte ich ja schon.

Allerdings musste ich feststellen, dass ich vorher erst meine Check-In an einem anderen Automaten bestätigen und dort meinen Koffer anmelden musste.

Als ich an dem anderen Automaten war, klickte ich auf den Druck der Bordkarte. Allerdings bevor ich meinen Koffer angemeldet hatte. Damit war mir eine Aufgabe des Koffers am Bag Drop verwehrt.

Zum Glück kam eine Emirates Mitarbeiterin auf mich zu und sprach mich an. Ich erzählte ihr, wie ich in die missliche Lage geraten war. Daraufhin bat sie um meinen Pass und meine Bordkarte, verschwand für zwei Minuten und kam zurück zu mir. Dann ging sie mit mir an einen geschlossenen Check-In Schalter, befestigte den Luggage Tag an meinem Koffer und schmiss das Gepäckband an. Und schon war ich meinen Koffer los.

Und hatte die gedruckte Bordkarte, auf der mein Zugang zum Priority Boarding vermerkt war.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Am Flughafen

Der Flughafen Singapur ist ein Konsumtempel, den man per Flugzeug verlässt. Emirates bietet allen Passagieren Zugang zur Lounge im Terminal 1 im Flughafen Changi. Für Reisende in der First und Business Class sowie Inhabern der Emirates Skywards Gold oder Platinstatus ist der Spaß kostenfrei. Alle anderen dürfen für den Zugang ca. €150 berappen.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Boarding

Am Changi Airport erfolgt die Sicherheitskontrolle erst am Gate (Duty Free Einkäufe mit Flüssigkeiten werden von den Shops zum Gate gebracht und dort an die Reisenden ausgehändigt).

Dank eines Wasserspenders und der Toiletten war das Warten im Gatebereich nicht übermäßig unangenehm.

Im Gatebereich gab es einen abgetrennten Bereich für Priority Boarding. Da mein Marriott Bonvoy Status auf der gedruckten Bordkarte vermerkt war (mit dem Wort „Partner“), durfte ich nach einer kurzen Kontrolle passieren.

Das Boarding läuft bei Emirates nach Zonen. Bevor diese greifen, dürfen jedoch Passagiere mit Status und Familien mit Kindern usw. vorab ins Flugzeug gehen.

Es gibt Zonen von A-F, meine Zone war F. Allerdings war ich einer der ersten, die an Bord gehen durften.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Kabine & Sitz

Die 58 Sitze Premium Economy Class befindet sich ganz vorne auf dem Hauptdeck des A380, direkt unter der First Class. Auf einem der folgenden Fotos seht Ihr übrigens das Büro des Cabin Managers unterhalb der Treppe zur First Class.

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Bei Emirates gilt die Faustformel, je mehr Holzimitat Ihr seht, desto höher ist die Reiseklasse. Und hier enttäuscht die Premium Economy Class nicht, denn die Fenster sind mit Holzpaneelen abgesetzt. Außerdem gibt es an den Sitzen kleine Tischchen in Holzoptik.

Die Sitze unterstreichen den gehobenen Eindruck: Die Rückenlehne und Sitzfläche sind in Lederoptik gefertigt und haben ein gestepptes Rautenmuster.

Mit der 2-4-2 Konfiguration wirkt die Kabine weniger gedrängt als in der Economy Class, was zudem auch breitere Sitzflächen ermöglicht.

Der Sitzabstand ist mit 100cm (40 Zolll) angenehm und übertrifft damit viele andere Premium Economy Class Produkte.

Die Sitze lassen sich weit zurücklehnen, was zum Chillen angenehm ist, zum aufstehen von den Sitzen ggf. jedoch nachteilig, wie Ihr auf den Bildern sehen könnt.

Für Menschen unter 170cm Körpergröße gibt es am Vordersitz eine Fußstütze und am eigenen Sitz unten eine Beinstütze.

Wie das Zusammenspiel funktionieren soll, könnt Ihr auf folgenden Foto erkennen.

Mit meiner Körpergröße konnte ich den beiden Features wenig abgewinnen. Mit der Fußstütze kann ich für ein paar Momente meine Füße etwas höher lagern, aber die Beinstütze hatte für mich keinen angenehmen Effekt. Eher hat sie mich mit dem Druck gegen die halbe Wade gestört. Ungeachtet dessen konnte ich im „Normalmodus“ meine Beine schön nach vorne ausstrecken.

Der Tisch für die Mahlzeiten befindet sich in der Armlehne in der Mitte. Wenn er hochgeklappt ist, könnt Ihr ihn nach vorne und hinten schieben und durch Falten in der Mitte halbieren. Das kann beim Aufstehen Gold wert sein.

Jeweils zwei Sitze teilen sich eine internationale Steckdose mit 110V. Die Buchsen für die Kopfhörer befinden sich vorne in der Armlehne und alternativ unterhalb des Monitors (2x 3,5mm Buchse).

Die Toiletten sind in der Nase des A380 eingebaut und sind deswegen nur über ein paar Stufen nach oben zu erreichen. Dabei ist die Toilette in der Mitte angenehm groß, die Toilette außen dürfte den einen oder anderen vor gymnastische Herausforderungen stellen.

An der Decke gibt es Licht und individuelle Luftauslässe für die Sitzplätze. Wer in den Außenreihe die mittlere Düse bedienen darf, ist nicht festgelegt.

Die Lichtblenden an den Fenstern sehen aus wie Plissees und werden elektronisch bedient.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Catering

Nach den Begrüßungsgetränken folgte der Mitternachtssnack.

Das war eine Zusammenstellung von ein paar kleinen Kanapees . Zum Nachtisch gab es dann noch ein Teilchen und Macarons.

Das alles war lecker und aus meiner Sicht um diese Uhrzeit (kurz nach Mitternacht Ortszeit) auch ausreichend. Außerdem lag noch ein Snack auf dem Tablett, damit ich nach der Mahlzeit noch etwas zu knabbern hatte.

Zu der kleinen Mahlzeit gab es einen kompletten Getränkeservice – mit Chandon, einem Schaumwein einer australischen Domäne, die sich im Besitz von LVMH befindet und seitdem ein Namensupgrade („Chandon“) erhalten hat. Natürlich wird der Schaumwein dadurch nicht wie durch Zauberhand  zu Champagner und die Qualität eines Moët et Chandon Brut erreichte dieses Getränk nicht.

Auch der Wein war qualitativ immerhin so hochwertig, dass Emirates dessen Namen auf das Menü aufdruckt. Probiert habe ich sie jedoch nicht.

Bei den alkoholfreien Getränken gab es: Apfelsaft, Orangensaft, Tomatensaft, Mangonektar, Pepsi Cola, Zitronenlimonade, Orangenlimonade, Sprudel, stilles Wasser, Ginger Ale und Tonic Water.

Als Heißgetränke gab es Tee und Kaffee.

Die Auswahl an alkoholischen Getränken ist groß: Den oben beschriebenen Schaumwein, Rotwein, Weißwein, Heineken, Stella Artois, Tiger Bier, Dewar’s White Label Scotch, Jack Daniel’s, Smirnoff Wodka, Bombay Sapphire Gin, Cointreau, Bacardi Carta Blanca Rum.

Die Hauptmahlzeit auf diesem Flug war das Frühstück. Obwohl das Frühstück häufig die am wenigsten beliebte Mahlzeit an Bord ist, fand ich es auf diesem Flug lecker. Die Pancakes waren warm, das Kompott passte gut dazu. Das Obst und der Mango Chia Pudding waren ebenfalls gut. Auch wenn ich in der letzten Reihe saß, hatte ich noch die Auswahl aus beiden Gerichten.

Außerhalb der Mahlzeiten gibt es Cup Noodles, die in der Galley mit heißem Wasser aufgegossen und dann an den Platz gebracht werden.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Amenities

An den Plätzen warteten ein Kissen, eine eingeschweißte Decke und eingeschweißte Kopfhörer auf die Reisenden. Außerdem hatte die Crew Wasserflaschen an allen Sitzplätzen verteilt. Die Kissen waren vergleichsweise groß und die Decken kuschlig weich und hielten gut warm.

Die Kopfhörer sind aufgrund der Polsterung angenehm zu tragen, bieten jedoch keine Geräuschunterdrückung.

Auf den Bordtoiletten für die Premium Economy Class gab es Eau de Toilette Zerstäuber und Handcremespender. Diese waren dort in eine Halterung eingebaut, aber nicht wie in der Economy Class diebstahlsicher abgeschlossen.

Kurz vor dem Start verteilte die Crew noch ein Amenity Kit aus Kraftpapier. Darin befanden sich Ohrstöpsel, Socken, eine Zahnbürste mit Zahnpasta und eine Schlafmaske.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Inflight-Entertainment-System

Emirates hat eines der besten Entertainmentsysteme aller Airlines. Und das steht natürlich auch in der Premium Economy Class zur Verfügung. Ihr habt die Auswahl aus ca. 600 Filmen, weiteren Serien und ca. 600 Musikalben und Playlists. Videospiele gibt es auch noch und obendrein noch drei Außenkameras sowie die beliebte Kartenansicht des Fluges.

Das alles könnt Ihr auf einem 13,3 Zoll (knapp 34cm) HD Touchscreen ansehen. Die Bedienung kann auch über ein kleines Bedienfeld unterhalb des Monitors erfolgen, in dessen Nähe ich auch einen USB-A und einen USB-C Anschluss findet.

Alle Skywards-Mitglieder erhalten kostenlosen Zugang zum Messaging-Service an Bord. Damit können Apps wie iMessage, WhatsApp usw. problemlos genutzt werden. Mehr Bandbreite und schnelles Internet sind jedoch kostenpflichtig. Der 9,99 USD teure 30 Minuten-Tarif macht in Anbetracht eines 19,99 USD Tarifs für den ganzen Flug wenig Sinn.

In der Premium Economy sind übrigens in allen Screens kleine Kameras verbaut. Keine Ahnung, was Emirates damit bezweckt, denn eine Funktion, um mit Reisenden auf anderen Sitzen einen Videocall zu starten oder mit der Crew zu kommunizieren, habe ich nicht gefunden.

Auf vereinzelten Flugzeugen mit Premium Economy könnt Ihr Eure eigenen Kopfhörer per Bluetooth mit dem Entertainmentsystem verbinden. Auf diesem Flug ging es leider noch nicht.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Service

Der Service in der Premium Economy von Emirates ist deutlich präsenter als in der Economy Class. Das beginnt bereits kurz nach dem Einsteigen, wenn den Reisenden Willkommensgetränke angeboten werden. Apfelsaft, Orangensaft, stilles Wasser und Limonade standen zur Auswahl. Die Präsentation der Getränke auf einem silbernen Tablett und den echten Gläsern macht etwas her.

Ein heißes Feuchttuch bietet die Crew ebenfalls kurz nach den Getränken an. Nach nur ungefähr fünf Minuten wurden die Gläser und Tücher wieder eingesammelt.

Um 0:30 Uhr Ortszeit meldete sich der Pilot vom Flightdeck, gefolgt von einer kurzen Durchsage der Crew, die aus Mitarbeitern aus 25 Ländern bestand und 20 Sprachen abdecken konnte. Im Anschluss an die Durchsagen begann das Sicherheitsvideo, zunächst auf Arabisch, dann auf Englisch.

Um 0:45 Uhr begann der Pushback und um ca. 01:10 Uhr waren wir in der Luft.

Nach einer Viertelstunde im Flug verteilten die Flugbegleiterinnen die Amenity Kits und beim nächsten Durchgang die gedruckten Menükarten.

Nach kurzer Zeit gingen zwei Flugbegleiterinnen dann mit einer Polaroidkamera durch die Gänge und boten an, Fotos zu schießen.

Das Licht wurde zu Beginn der Essensausgabe um 01:50 Uhr Singapurzeit kurz eingeschaltet, dann aber ausgeschaltet bzw. stark gedimmt, so dass die Kabine dunkel genug zum Schlafen blieb. Um kurz nach 2 Uhr erhielt ich meine Sandwiches. Das Tablett wurde nach gut 20 Minuten wieder abgeholt.

Ich bestellte noch ein Getränk nach dem Essen und bekam unaufgefordert noch ein kleines Snacktütchen dazu.

Dann war für ca. 3,5 Stunden „Ruhe“ in der Kabine, bevor knapp zwei Stunden vor der Landung in Dubai der Frühstücksservice begann. Nach der Essensausgabe wurden noch Heißgetränke angeboten. Ungefähr 90 Minuten vor der Landung wurde das Frühstück abgeräumt.

Schön war, dass den Passagieren weder Kopfhörer noch Decken abgenommen wurden.

Nach der Ankunft am Gate durften die Reisenden der Premium Economy in Ruhe aussteigen, bevor Reisende der Economy Class zum Ausstieg durch die Premium Economy Class Kabine gehen durften.

Emirates Premium Economy Class im A380 von Singapur nach Dubai | Frankfurtflyer Kommentar

Emirates hat sich erst spät entschieden, eine Premium Economy einzuführen. Die Einführung hat jedoch Hand und Fuß und die Airline bietet ein tolles Premium Economy Produkt. Kurz gesagt: Alles was es in der Business Class gibt und nicht viel kostet, gibt es auch in der Premium Economy Class.

Die weite Neigung der Rückenlehnen wird sicherlich nicht für alle Gäste das optimale Erlebnis bieten, allerdings haben Schalensitze ebenso wenig nur Vorteile.

An den deutlich besseren Sitzen, dem besseren Service und vielen Details merkt Ihr, dass es sich definitiv nicht nur um eine Economy Class mit mehr Sitzabstand handelt. Allerdings ist der Abstand zur Business Class ebenfalls groß genug, um jede Verwechslungsgefahr auszuschließen.

Emirates experimentiert anscheinend noch mit dem Pricing der Premium Economy Class. Aber bei einem attraktiven Preis ist die Premium Economy Class in jedem Fall eine angenehme Reiseklasse und ein spürbares Upgrade gegenüber der Economy Class.

 

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1 Kommentar

  1. Sieht sehr gut aus, ich finde es auch gut, dass Emirates keine festen Sitzschalen installiert hat, denn da kommt man in der Liegeposition immer mit der harten Schale des Vordersitzes in Kontakt. Auch die elektrischen Rollläden zeigen mal wieder die ganze Klasse eines A380, so was gibt es in anderen Flugzeugen nur in der First und selten noch Business Class.

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