Lange hatten wir unserem Hahn Air Flug im Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg entgegen gefiebert. Immer wieder habe ich die Buchung überprüft, ob das Ticket noch gültig ist und die Route weiterhin mit der Cessna Citation CJ4 bedient wird. Und dann kam kurzfristig doch ein Wechsel des eingesetzten Fluggerätes, was wir allerdings erst beim Boarding erfuhren.
Hahn Air im Cessna Citation Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg | Buchung
In meinem Gebucht-Artikel hatte ich schon kurz beschrieben, dass der Linienflug im Privatjet zwischen Düsseldorf und Luxemburg für jeden frei buchbar ist. Meinen Flug hatte ich über expedia.com gebucht, da nicht alle Buchungs-Plattformen diesen außergewöhnlichen Flug im Angebot haben.
Für den kurzen Flug von Düsseldorf nach Luxemburg zahlt Ihr dabei etwa 290 Euro und für den Rückflug ab Luxemburg etwa 260 Euro.
Ich hatte das große Glück, dass ich den Flug noch mit ein paar weiteren Flügen verbinden konnte und so sogar noch etwas günstiger unterwegs war. Diese Option besteht mittlerweile aber leider nicht mehr.
Hahn Air im Cessna Citation Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg | Anreise, Check-In und Lounge
An diesem frühen Freitagmorgen schwebte mal wieder ein schwarzes Loch über Düsseldorf-Pempelfort, was die Verfügbarkeit von Car2Go-Autos anging. Daher bestellten wir uns kurzerhand ein Uber zum Flughafen Düsseldorf. Die Fahrt war mit 15€ sogar vergleichsweise günstig.
Am Flughafen angekommen begaben wir uns zum Check-In an den Schalter 111, welcher im Bereich der alten Eurowings-Schalter des Flughafen Düsseldorf lag. Überraschenderweise für einen Flug, auf dem nur maximal sechs Passagiere Platz finden, war der Schalter bei unserer Ankunft von drei Leuten belagert.
Als wir an der Reihe waren, übergaben wir der Mitarbeiterin unsere Ausweisdokumente und wurden mit der Sequenz 1 und 2 eingecheckt. Wir waren also die ersten am Check-In und die anderen Personen hatten den Schalter nur als Sammelstelle genutzt. Das war schon mal ein positives Signal. Trotzdem erkundigte ich mich, wie viele Personen auf dem heutigen Flug geplant sind. Nur leicht enttäuscht erfuhren wir, dass mit uns heute noch ein weiter Fluggast an Board sei.
Wir nahmen also unsere Bordkarten entgegen. Statt einer Sitzplatznummer war dort „NSS“ für freie Platzwahl notiert. Während wir die Bordkarte prüften, machten einige Flughafen-Mitarbeiter sich über die hohe Arbeitsbelastung der Check-In-Agentin lustig. Maximal sechs Passagiere einzuchecken kann schon stressig werden. 🙂
Mit unserem Business Class Ticket konnten wir die Fast Lane nutzen und kamen so recht schnell durch die Sicherheitskontrolle, die an diesem Morgen auch so nicht stark ausgelastet war.
Für einen schnellen Latte Macchiato, ein Schinken-Brötchen und Brezel steuerten wir noch die Lufthansa Business Class Lounge an. Nur eine Viertelstunde später ging es dann für uns Richtung Boarding-Gate.
Hahn Air im Cessna Citation Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg | Boarding
Laut Flughafen-Anzeige und Boarding Pass war das Boarding für unseren Hahn Air Flug nach Luxemburg an Gate A26 geplant. A26 liegt dabei recht weit vorne im Terminal A und ist ein Bus-Gate auf der unteren Etage.
Unser einziger Mit-Passagier saß schon vor dem Gate und auch die Mitarbeiterin, die das Boarding durchführen sollte, war schon vor Ort.
Nur wenige Minuten später wurde auch das Boarding angekündigt und der Bus fuhr vor. Tatsächlich wird hier ein normaler Passagier-Bus zum Boarding genutzt, wie er auch auf allen anderen Linienflügen auf Außenposition eingesetzt wird.
Wir scannten also unsere Bordkarte und stiegen in den Bus ein, der uns Richtung General Aviation Terminal (GAT) fuhr. Ich dachte immer, dass Lauda und Ryanair in der hintersten Ecke parken, aber unsere Maschine stand noch mal ein Stück weiter weg.
Am Vorfeld des GAT angekommen fühlte ich mich sprichwörtlich wie ein Kind im Süßigkeiten-Laden. An der ersten Maschine der Hahn Air, an der auch ein klitzekleines Pushback-Fahrzeug stand, fuhren wir noch vorbei, aber an der zweiten wartete schon der Kapitän vor der Cessna Citation auf seine Fluggäste.
Es wirkt schon etwas befremdlich, aber auch umso mehr sympathisch, wenn der Pilot den Gästen das Handgepäck abnimmt, um es dann selbst zu verladen.
Bevor ich an Board ging, fragte ich den Kapitän noch, ob ich einige Fotos machen dürfte. Er bejahte das und fragte, ob wir den Flug extra wegen seiner Besonderheit gebucht haben. Das fand er richtig gut.
Einige Fotos später ging auch ich an Board der Cessna Citation, um dann festzustellen, dass es sich gar nicht um die CJ4 mit sechs Sitzen handelte, sondern um die Cessna Citation Sovereign mit acht Sitzen. Diese Maschine setzt Hahn Air auch für Flüge nach Palma de Mallorca ein. Wir hatten also ein Aircraft-Change auf die „größere“ Maschine.
Da Hahn Air auf diesem Flug keine Flugbegleiter einsetzt, übernahm der Kapitän kurzerhand auch die Sicherheitsunterweisung.
Hahn Air im Cessna Citation Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg | Kabine
Die Kabine der Cessna Citation Sovereign hat acht Sitze, die jeweils zu Pärchen gegenüberliegend angeordnet sind.
Zwischen jedem Sitzpaar kann ein doch recht großer Tisch ausgeklappt werden. Getränke können neben jedem Sitz in zwei Getränkehalter, die in die Verkleidung eingelassen sind, deponiert werden. In einem Seitenpanel eingelassen ist auch ein Bedienfeld zur Steuerung des Lichts über dem Tisch und der eigenen Leseleuchte. Über dieses Bedienfeld könnt ihr ebenfalls die Fenster verdunkeln.
Im vorderen Bereich der Kabine befindet sich die Galley, die mit einer Mikrowelle ausgestattet ist. Und im hinteren Teil der Kabine findet Ihr die Lavatory mit einem WC und einem Waschtisch. Wer das Flugzeug übrigens über den hinteren Notausgang verlassen muss, steigt über das WC aus.
Unser Abflug war eigentlich für 8:35 Uhr geplant, aber er verzögert sich etwas und mit etwa 10-15 Minuten Verspätung begann das Taxi. Wirklich in der Luft waren wir um 8:57 Uhr.
Ein völlig neues Gefühl war der im Vergleich zu normalen Linienmaschinen doch sehr steile Abflug. Das führte aber auch dazu, dass der Pilot nur etwa eine Minute nach dem Start die Anschnallzeichen ausschaltete.
Schon bevor es losging, informiert uns der Kapitän, dass dieser Flug im „Selbstbedienungs-Konzept“ durchgeführt wird. Wir hatten ja gerade erst in der Lounge gefrühstückt und verzichteten daher auf das Angebot aus Kaffee, Tee oder Snacks.
Stattdessen hatten wir uns, um diesen Flug richtig zu zelebrieren am Duty Free im Flughafen zwei Piccolo-Flaschen Champagner gekauft, die wir im Flug genießen wollten. Leider war der Flug mit einer tatsächlichen Flugzeit von 25 Minuten so kurz, dass unter anderem auch wegen der vielen Fotos aus dem „Genießen“ eher ein „Runterspülen“ wurde.
Mit dem letzten Schluck setzten wir dann auch zur Landung an und das Erlebnis eines Privatjet-Flugs war nach kurzem Taxi auf dem Flughafen Luxemburg schon vorbei.
Der Kapitän lud noch schnell den Koffer der anderen Passagierin aus dem Gepäckraum und trug ihn bis in den Bus, ehe er sich von uns verabschiedete und wir uns bedankten.
Hahn Air im Cessna Citation Privatjet von Düsseldorf nach Luxemburg | Frankfurtflyer Kommentar
Lange haben wir uns auf unseren ersten Flug in einem Privatjet gefreut. Und viel zu schnell war es dann auch vorbei. Der Flug hätte ruhig noch etwas länger dauern können, um das Erlebnis noch etwas mehr wirken zu lassen.
Auch wenn ich in dem Moment, in dem ich diese Review zum Hahn Air Privatjet-Linienflug schreibe auf einem unbequemen Stuhl in der Departure Hall des Flughafen Luxemburg-Findel sitze und auf Einlass-Erlaubnis in den Sicherheitsbereich warte, so war es dieser Trip absolut wert.
Ich kann nun einen weiteren Punkt auf meiner Bucket-List an Reise-Erlebnissen abhaken.
Übrigens: Wenn Ihr Euch selbst auf diesen oder einen ähnlichen Trip begebt, bleibt entweder bis zum Weiterflug im Sicherheitsbereich in Luxemburg (auch wenn euch die Lounge erst vier Stunden vor Abflug rein lässt) oder schaut Euch das schöne Luxemburger Zentrum an. Seid Ihr erst einmal raus, lässt man Euch bis vier Stunden vor Abflug nicht mehr in den Sicherheitsbereich.
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Gebucht: Europa-Kurztrip mit Flug im Privatjet ab Düsseldorf
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The Lounge by Luxair Luxemburg
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Mercure Hotel Frankfurt Messe City
Ist das im Hintergrund (des Bildes der Cessna Citation Sovereign) eine Concorde?!
Nein, da habe ich nur die Spitzen zweier Privatjets unglücklich hintereinander fotografiert. Das war in Düsseldorf. Ich vermute, da war (leider) nie eine Concorde.