Japan Airlines (JAL) verfügt über eine umfangreiche Dreamliner-Flotte und fliegt damit Destinationen in Asien und der ganzen Welt an. Für internationale Flüge hatte JAL bis zu sechs (!) verschiedene Business Class Sitze im Einsatz. Auf dem Flug von Peking nach Tokio Haneda wurde der JAL Shell Flat Neo eingesetzt – immerhin ein Sitz, mit dem JAL auch über den Pazifik fliegt.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Buchung
Ich habe seinerzeit 20k Starpoints (entsprechen jetzt 60k Marriott Bonvoy Punkten) in 25k Alaska Meilen umgewandelt und diesen Flug dann als Prämienflug von Peking über Tokio nach Hanoi (PEK-HND//NRT-HAN) gebucht. Die Zuzahlung für Steuern und Gebühren lag bei den beiden Flügen bei insgesamt ca. 50 Euro.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Check-In
Da ich nicht online einchecken konnte, erledigte ich das in ca. 5 Minuten an einem der zahlreichen Schalter am Flughafen. Dort wurde ich noch einmal in die Lounge eingeladen und mir wurde eine kleine Karte mit der Lage der Lounge überreicht. Sehr freundlich und nett.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Lounge
Ich habe von der BGS „Premium“ Lounge am Flughafen keine Fotos gemacht, denn ich habe mich dort nur sehr kurz aufgehalten. Im Taxi zum Flughafen habe ich bereits gefrühstückt und brauchte weder Essen noch Trinken. In der kleinen Lounge gibt es Softdrinks in Dosen aus dem Kühlschrank, genauso wie Bier. Man konnte sich am Automaten Kaffee und Teewasser holen. An Essen gab es wenig Bemerkenswertes. Die „Lounge“ ist offen gebaut, d.h. sie ist nicht leiser als die Sitze am Gate. Das WLAN funktionierte nicht. Da die Lounge auch weit vom Boarding Gate entfernt lag, entschied ich mich, frühzeitig dorthin zu gehen und auf den Einstieg zu warten.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Boarding
Als ich am Gate ankam, erfolgten bereits die ersten Aufrufe. Ich nutzte meinen Schwung und konnte mich in der Business Class Schlange recht weit vorne einsortieren. An Bord wurde ich freundlich begrüßt und der Weg an den Platz wurde mir gezeigt.
Am Platz lagen dann eine eingeschweißte Decke, eingeschweißte Kopfhörer und ein Bügel mit meiner Platznummer bereit. Ein Amenity Kit gibt es auf dieser Strecke nicht. Im Fußraum lagen noch ein Paar Slipper bereit. Als ich meine Jacke auszog, kam sofort eine Cabin Attendant vorbei, nahm mir Jacke und Bügel ab und übernahm auch das Aufhängen.
Zur Begrüßung gab es dann noch einen „Sky Time Kiwi“ – ein extra für JAL komponierter „Cocktail“, der sehr unglamourös aus einem Tetrapack eingeschenkt wird und eine Packung mit Reisgebäck und Nüssen.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Der Sitz
Im der Boeing 787-8 gibt es bei den Shell Flat Neo Sitzen zwei Business Class Bereiche. Im vorderen Teil befinden sich drei Reihen in einer 2-2-2-Anordnung. Hinter der Galley mit Toiletten kommen dann noch einmal vier Reihen.
Der Sitz selbst befindet sich in einer Schale (Shell), somit bekommt man von den Umstellungsmanövern der Vorderleute nichts mit und der Monitor, der auf der Rückseite der Schale angebracht ist, bleibt konstant in seiner Position.
Die Bedienelemente befinden sich jeweils an der Armlehne, die nicht zum Mitteltisch gehört, denn diesen teilt man sich mit dem Sitznachbar (bzw. der Sitznachbarin).
Der eigentliche Essenstisch wird aus der gemeinsam genutzten Armlehne herausgezogen und dort wieder verstaut. Der Anschnallgurt war mit einem dicken Polster umgeben. Wahrscheinlich soll es das Anlegen des Gurtes bequemer machen, ein deutliches Premium-Gefühl löste dieses Polster bei mir jedoch nicht aus.
Zwischen den vorderen Sitzen befinden sich ein Zeitschriftenfach, darunter ein Halter für Wasserflaschen, der zum Boardingzeitraum noch nicht bestückt war. Der 15,4 Zoll Bildschirm befindet sich direkt geradeaus, der Blickwinkel lässt sich leicht nach oben/unten verstellen. Leicht versetzt neben dem Bildschirm befindet sich ein USB-Anschluss, mit dem man seine Geräte laden oder auch Fotos auf dem Bildschirm anzeigen lassen kann. Unter dem Bildschirm befindet sich ein Ablagefach.
Der Sitz lässt sich in vielen Richtungen verstellen, verfügt aber auch über drei voreingestellte Sitzpositionen. Für mich war nur die Upright-Position von Interesse, die anderen Voreinstellungen habe ich nicht wirklich gebraucht. Das lag daran, dass ich für den Sitz einfach zu groß bin.
Die Knicke in der Loungeposition sind für kleinere Menschen erdacht und die Fußstütze schneidet mit das Blut in den Unterschenkeln ab. Die Liegeposition ist schräg (Grüße an die Lufthansa Rutsche) und daher nicht komfortabel. Die Schale des Vordersitzes stört auch, denn dadurch gibt es dieses Fußfach, in das die Füße gefälligst zu passen haben. Das hat bei mir dann einfach nicht geklappt.
Ich flog daher die meiste Zeit wie in den alten agled-seats. Ich war glücklich, dass ich Platz um mich herum hatte und ganz besonders darüber, dass ich den Sitz nur 4 Stunden testen musste. Für einen Übernachtflug fände ich den Sitz grauenhaft.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Service
Der Service an Bord war höflich, zuvorkommend und effizient. Sobald ich am Platz angekommen und meine Jacke abgenommen war, kam die Purserin zu mir, um sich vorzustellen. Sie fragte auch, wie sie und ihre Crew mich ansprechen sollen.
Vor dem Start noch wurden noch graue Cardigans verteilt. Diese kann man anziehen, falls einem in der (warmen) Kabine zu kalt werden sollte oder man beim Essen im Flugzeug gerne mal schlabbert. So richtig passten die mir zur Auswahl gestellten Größen nicht, aber das war im Prinzip auch egal. Die Cardigans soll man übrigens im Flugzeug zurücklassen.
Getränke gab es viele und reichlich. Wenn man es drauf anlegte, würde das Glas Begrüßungschampagner (Heidsieck) immer wieder nachgefüllt und auf dem Flug nicht leer.
Da es keine Amenity Kits gibt, gehen die Cabin Attendants mit einem Korb durch die Kabine, aus dem man die Dinge nehmen kann, die man für den Flug benötigt, z.B. Zahnbürste, Mundspülung oder Ohrenstöpsel.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Catering
Das Essen war fantastisch. Man hat die Wahl zwischen westlichen oder japanischen Essen. Ich entschied mich für das japanische.
JAL hat den Ruf, sehr gutes Essen zu servieren, was ich nur bestätigen kann. Das Essen wird von exzellenten Köchen entworfen. Auf der Homepage kann man meist schon Monate im Voraus lesen, was es auf dem Flug zu essen und zu trinken geben wird. Besonders schön ist, dass man sich schon vorher ansehen kann, was wo in der Bento-Box liegen wird. Das hilft manchmal sehr.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Entertainment & WiFi
Bei den Filmen war die Auswahl groß. Es gab jede Menge aktuelle Filme in vielen gängigen Sprachen. Da gab’s absolut nichts zu meckern. Da der Monitor so weit weg ist, gibt es eine kabelgebundene Fernbedienung mit LCD-Display. Mit dieser Fernbedienung kann man auch den Sitz steuern oder Games zocken. Ein Multitalent, das man aber manchmal erst wieder suchen muss, wenn man es mal verlegt hat. Da leistet das Kabel dann gute Dienste.
Die Musikauswahl habe ich mir nicht näher angesehen. Die Kopfhörer hatten übrigens kein Noise Cancelling. Um Filme Stereo zu sehen, brauchte ich einen Adapter (2x 3,5 auf 1x 3,5mm).
WiFi sollte es an Bord auch geben, aber ich hatte zu viel zu tun, mich über den Sitz und das gute Essen zu freuen.
JAL Business Class Shell Flat Neo im Dreamliner (788) | Frankfurtflyer Kommentar
Vom Service, Catering und Entertainment her ein exzellenter Flug. Leider ist der Sitz eine Katastrophe. Bitte nicht falsch verstehen, er ist immer noch besser als jeder Economy-Sitz, aber entspannt konnte ich in dem Sitz nicht wirklich reisen.
Dennoch würde ich bis vier Stunden immer wieder mit diesem Sitz fliegen. Und mit JAL sowieso.
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Sitzgurt: schon einal in Erwägung gezogen, dass in dieser „Polsterung“ ein Air Bag sein könnte (den es übrigens in dieser Form inzwischen bei einegen Fluggesellschaften gibt)?
LG Peter
Hallo Peter, ja, habe ich in Erwägung gezogen. Bei vielen Airlines steht es dann auch drauf. Hier stand es nicht. Einen Funktionstest habe ich nicht durchgeführt.
Spaß beiseite, wahrscheinlich ist in dem Polster ein Airbag drin.
diese Erkenntnis kam kam im Texi „wahrscheinlich um das Anlegen bequemer zu machen“ einfach nicht so rixhtig rüber ;-).
Alles reine Spekulation ;o)
Bei welcher Airline steht auf dem Gurt Airbag? Habe ich noch nie gesehen und schon in einige Maschinen solche Gurte gehabt. Letztens sogar in Domestic First bei AA. Es gibt nur zwei Arten Gurte für diese Sitze, Airbag oder Dreipunktgurt. Beides hat seine Vor- und Nachteile.
Singapur Airlines hat z.B. einen Hinweis darauf stehen, dass der Gurt einen Airbag beherbergt.