Durch meinen Erfolg bei mySQupgrade durfte ich diesen Flug von Hong Kong nach Singapur mit Singapore Airlines im A30 im Oberdeck in der Business Class erleben. Eigentlich wollte ich ja im neuen A380 (V3) in der Premium Economy fliegen, um diese Reiseklasse auszutesten. Aber dann machte mir zunächst Singapore Airlines durch ein Equiment Downgrade und dann ich selbst durch meinen Test von mySQupgrade einen Strich durch die Rechnung.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Kabine
Die Business Class befindet sich bei Singapore Airlines im A380 (V1) im Oberdeck. Damit ist die Business Class die einzige Reiseklasse, die sich exklusiv im Oberdeck befindet. First und Premium Economy Class befinden sich vorne im Hauptdeck. Die hinteren Bereiche der beiden Decks werden für die Economy Class verwendet.
Singapore Airlines hat in dieser Version des A380 insgesamt 60 Business Class Sitze verbaut. Diese verteilen sich auf zwei Kabinenbereiche. Im vorderen Bereich sind 18 Sitze, im hinteren Bereich 42 Sitze in einer 1-2-1 Anordnung verbaut. Die Ausnahmen bieten die Reihen 16 und 17, die eine 0-2-0 bzw. eine 2-0-2 Anordnung aufweisen. Bevor jetzt alle Reihe 16 buchen wollen: daneben befindet sich eine Toilette.
Farblich ist die Kabine in verschiedenen Brauntönen gehalten und wirkt auch ca. 13 Jahre nach ihrer Einführung immer noch elegant. Die Sitze wirken riesig, dabei sind sie vor allem breit. Allerdings merkte man der Kabine an, dass sie nicht mehr taufrisch war. Überall konnte man deutliche Abnutzungserscheinungen feststellen. Die Reinigung der Kabine erfolgte leider nicht sehr gründlich. Ich habe in meinem Sitz z.B. einen gebrauchten Ohrstöpsel gefunden. Wie viele Meilen der wohl schon erflogen hat?
Die vordere Business Class Kabine ist sehr ruhig, was einfach daran liegt, dass es dort wenig Durchgangsverkehr gibt und sich nur recht wenige Sitze in dem Kabinenteil befinden.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Sitz
Der Sitz besticht durch seine ca. 90cm breite Rückenlehne. Allerdings fühlt sie sich schon fast zu weit an. Hinter der Rückenlehne ist bereits das Bettzeug versteckt, denn die umgedrehte Rückenlehne dient als Matratze. Dadurch hat der Sitz zwar den Vorteil, dass Sitz und Matratze unterschiedliche Härtegrade haben, jedoch muss man sich immer entscheiden, ob man sitzen, loungen oder eben liegen möchte.
Das Bett selbst ist dann gute 1,90m lang – allerdings nur, wenn man sich so legt, dass die Füße auch in den durchaus engen Fußraum passen. Irgendwie lag ich dann schräg und angewinkelt und dadurch nicht bequem.
Gerade im A380 ist dieser Sitz ein Stauraumwunder. Überall können Sachen verstaut (und vergessen) werden. Besonders praktisch finde ich den kleinen Abstelltisch für ein Glas und den Haken für die Kopfhörer. Nicht, dass es den bei dem breiten Sitz bräuchte, aber so lässt sich einfacher Ordnung halten.
Die Kopfhöreranschlüsse sind übrigens 3-polig. Allerdings kommt man mit einem 2-poligen Adapter gut hin und kann auch die eigenen Kopfhörer verwenden.
Die Steuerung des Sitzes funktioniert über Kippschalter, die in der rechten Armlehne untergebracht sind. Direkt daneben befinden sich auf die Knöpfe für den Serviceruf etc. In der Armlehne selbst ist der Controller für das Entertainmentsystem untergebracht.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Catering
Das Essen und die angebotenen Getränke waren sehr lecker. Sicher, im Gegensatz zur First Class konnte der Laurent Perrier Brut Champagner nicht mithalten, aber das war zu erwarten.
Die Vorspeise war richtig lecker, ebenso das Knoblauchbrot. Das kann Singapore Airlines echt gut.
Meine Hauptspeise war jetzt kein Paradebeispiel für „das Auge isst mit“. Stattdessen war es aus der Kategorie „schmeckt besser als es aussieht“ und das ist mir allemal lieber als umgekehrt.
Den Obstkorb habe ich während des Fluges immer wieder gesehen, denn die Crew wurde nicht müde, Gläser wieder aufzufüllen und Obst bzw. kleine Snacks anzubieten.
Die Mahlzeit an Bord habe ich bewusst als frühes Abendessen genutzt – eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Service
Um die Wartezeit bis zum Abflug zu verkürzen erhielt ich kurz nach meiner Fotorunde in der Kabine ein Schälchen mit Nüssen, einen Mocktail und ein Glas Champagner an meinen Platz gebracht. Natürlich nicht ohne heißes Handtuch zum Frischmachen. Wenn ich es drauf angelegt hätte, hätte ich mir vor Abflug alleine schon drei Champagner Refills gönnen können. Da hätte ich die Upgradekosten schon fast in Naturalien wieder eingespielt.
Der Service war auf diesem Flug effizient, freundlich und angemessen. Irgendwie eher so, wie der Service bei Singapore Airlines in der Business Class oft ist. Alles wird effizient mit einem Lächeln erledigt, wobei das Lächeln professionell aufgesetzt wirkt und nicht herzlich. Als ich z.B. zusammen mit einem FA das Bett hergerichtet habe, hat der FA natürlich das gemacht, hätte aber keine Einwände gehabt, wenn ich das Bett ganz alleine hergerichtet hätte.
Der Tisch wurde ordentlich zurechtgemacht und die einzelnen Gänge wurden freundlich serviert und angekündigt. Meine kurzfristige Book the Cook Order wurde auch berücksichtigt.
Die Crew kam während des Fluges immer wieder mit Tabletts voller Getränke durch die Kabine, was wirklich angenehm war.
Als es entlang der vietnamesischen Küste zu Turbulenzen kam, wurde jeder Fluggast einzeln und energisch darauf hingewiesen, den Sicherheitsgurt zu schließen. Auch die, die den Gurt schon fest geschlossen hatten. Ich nehme das einmal als Beispiel für Service streng nach Ausbildung und Handbuch, ohne spürbar auf die Gäste einzugehen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Amenity Kits gab es auf diesem Flug (wie damals bei Singapore Airlines üblich) nicht. Am Platz lagen bei der Ankunft im Flugzeug bereits ein Kissen, die Menükarte und die Kopfhörer bereit. In der First Class gibt es die Kopfhörer von Bang & Olufsen in einem Case, in der Business Class waren es nicht gebrandete Noise-Cancelling Kopfhörer in einer Plastiktasche.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Entertainment
Auf dem 15,4 Zoll Bildschirm (SD) konnte ich aus einer Vielzahl an Filmen, Serien und Musik auswählen. Da das Flugzeug „hauptberuflich“ auf der Langstrecke unterwegs ist, war die Bibliothek für einen 3,5-4h Flug mehr als ausreichend. Allerdings wirkt der Bildschirm – gerade in diesem riesigen Sitz – vergleichsweise winzig.
Die Inhalte habe ich nicht detailliert analysiert. Mein Entertainment war, das Oberdeck des A380 zu genießen, zu essen und ein wenig zu dösen.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Etiquette
Auch so etwas soll es über den Wolken geben. Wissen leider nicht alle, z.B. mein Sitznachbar. Auch er wollte seinen Flug mit Singapore Airlines dokumentieren. Als Video. Soweit so gut. Soll er die Kamera einfach am Vordersitz befestigen und sich dann beim Schlafen, Essen und/oder Abhängen filmen. Leider hatte er andere Pläne. Er baute zwischen sich und seiner Frau/Freundin/Gespusin/Zufallsbekannschaft ein Stativ auf und richtete die Kamera dann in seine Richtung. Und in meine. Uncool. Ich hatte keine Lust als Hintergrund für sein 4h Souvenirvideo zu dienen. Also machte ich eine Flight Attendant darauf aufmerksam, die den Herren aufforderte, seine Kamera abzubauen. Danach beschwerte er sich bei mir, dass ich ihn verpfiffen hätte und er aus irgendwelchen Gründen unbedingt diesen Flug festhalten müsse. Allerdings in jedem Falle so, dass ich als Hintergrund diente. Dabei wurde er in der Kabine exzellent hörbar, was die FA als Einladung nahm, dem Herren nahezulegen, andere Gäste nicht zu beeinträchtigen. Von da an: Ruhe. Lektion gelernt.
Singapore Airlines A380 (V1) Business Class Hong Kong nach Singapur | Frankfurtflyer Kommentar
Ein schöner Flug, bei dem ich leider nicht wusste, dass es der Abschiedsflug von der alten A380 Konfiguration sein würde. Die Business Class Sitze, die 2007 eingeführt wurden, existieren nicht mehr in der Flotte von Singapore Airlines. Der Sitz wurde zu einer Zeit eingeführt, als Lufthansa zum Beispiel noch die „Rutsche“ verbaute. Im Vergleich zu der neuen Generation von Business Class Sitzen die zum einen sparsamer mit dem Platz im Flugzeug umgehen als auch mehr in Sacher Konnektivität und Entertainment bieten, konnte er nicht mehr mithalten. Dennoch war der Sitz bis zur Ausflottung immer noch angenehm und konkurrenzfähig.
Der Service war gut und das Essen umfangreich und lecker. Alleine schon für das Catering hat sich das Upgrade dann doch gelohnt, da ich abends in Singapur dann die Zeit für ein Abendessen einsparen konnte.
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