Review: Swiss Business Class | In der Boeing 777 nach Kreta

Das durch die zahlreichen und wechselnden Restriktionen veränderte Reiseverhalten spiegelte sich auch in diesem Jahr im Angebot aller Fluggesellschaften wieder. So kam es, dass in den vergangenen Monaten immer wieder Großraumflugzeuge auf Kurzstrecken eingesetzt wurden. Durch die erhöhte Nachfrage zu Destinationen am Mittelmeer konnte man auf Flughäfen wie Mallorca, den Kanaren oder in Griechenland im Sommer statt den üblichen Airbus A320 und Boeing 737 auch mal größere Vögel wie A330, B777 oder gar Jumbos sehen.

Auf der bei Urlaubern beliebte Insel Kreta sind im Sommer mitunter auch Dreamliner der polnischen LOT sowie Triple Seven von Swiss gelandet. Letztere sind im Auftrag der Schweizer Ferienfluggesellschaft Edelweiss eingesetzt worden um Spitzen bei der Nachfrage aufzufangen. Gegen Ende der Saison im Oktober wurden diese erneut an Wochenenden nach Heraklion geschickt. An Bord ausreichend Platz für 340 Passagiere, inklusive einer „echten“ Business und sogar einer First Class an Bord.

Swiss Business Class | Boarding & Kabine

Nach einem Frühstück in der Lounge und einem Stopp auf der sonnigen Besucherterasse ging es zum Gate. Dort war bereits viel Trubel, leider wurde das Einsteigen immer weiter verzögert.

Mit einer Stunde Verspätung ging es dann los, der Aufruf zum Boarding sorgte für noch mehr Unruhe und Chaos. Die Drehkreuze waren nur für die erste Boardinggruppe freigeschaltet, die betreffenden Gäste hatten jedoch Schwierigkeiten durch die Massen zu kommen. Andere Passagiere konnten hingegen kaum zurücktreten um Platz zu machen.

An Bord wurden wir gut gelaunt empfangen, von dem Chaos am Gate keine Spur mehr. Viele Passagiere waren sichtlich erstaunt und haben offensichtlich nicht mit einem so großen Flugzeug gerechnet.

In allen Klassen dürfte die Freude groß gewesen sein, selbst in Economy sind die Sitze etwas komfortabler und haben persönliche Bildschirme. Durch die zwei Gänge und den breiten Rumpf hat man ein verbessertes Raumgefühl.

Aus dem Cockpit kamen ein paar Worte zur Verspätung und dem außergewöhnlichen Einsatz des Jets, schon rollten wir los.

Das Unterhaltungsprogramm wurde rege genutzt, viele Passagiere nutzten die Möglichkeiten um Filme zu sehen oder das Routing zu verfolgen. Auch der Hotspot war auf dem verhältnismäßig kurzen Flug verfügbar und konnte gegen Bezahlung aktiviert werden.

Die Piloten meldeten sich zwei oder drei Mal per Ansage und erläuterten die Streckenführung.

Swiss Business Class | Flugdaten

Flugnr.: WK 348
Sitz: 10A, Fenster
Kabine: Business Class
Konfiguration: 70 Business (davon 8 First as Business)

270 Economy

Abflug (Tatsächlich): 11:55 (1:13) Uhr
Ankunft (Tatsächlich): 15:45 (16:35)
Reisezeit: 2:22 Std.
Typ: Boeing 777-300ER (B77W)
Registrierung:
HB-JNL
Alter: 1,9 Jahre

Swiss Business Class | Service

Noch am Boden wurden Wasserflaschen und Erfrischungstücher verteilt, ein typischer Servicebestandteil bei Swiss.

Nach dem Start bereiteten die Stewardessen den Service vor, dann wurden zunächst alle mit einem Aperitif versorgt. Dazu gab es Cracker, leere Gläser wurden nochmal von den aufmerksamen Flugbegleiterinnen aufgefüllt. Etwa die Hälfte der Plätze in der Business Class waren leer, dadurch konnte sich die Crew viel Zeit für die Anwesenden nehmen.

Ich war in den letzten zwei Jahren häufig in Griechenland und habe festgestellt, dass es bei gewissen Urlaubsdestinationen gar keine warmen Hauptgänge in der Business Class gibt. Bei dem fast dreistündigen Flug nach Heraklion war es heute aber anders, es wurden sogar zwei verschiedene Optionen angeboten. Darunter ein wirklich leckeres vegetarisches Pastagericht. Dazu kam Brot aus dem Korb, die Gläser wurden erneut aufgefüllt.

 

Die Mitarbeiter hatten sichtlich Spass bei der Arbeit und nahmen sich die Zeit für Smalltalk, Urlaubstipps und Weinempfehlungen. Selbst beim Abräumen der Teller gab es wieder die Gelegenheit für Getränkebestellungen und Kaffee.

Dazu kam die typische Swiss Schoggi. Anschließend hatten wir noch ein angenehmes Gespräch mit einer Flugbegleiterin über das Fliegen, die Pandemie und die Zukunft des Reisens. Dies brachte uns gleich noch mehr Schokolade ein und versüßte den Start in den Urlaub.

Nach der Landung in Heraklion warteten Busse auf uns, auf dem Weg dahin konnte man noch einmal die Größe der 777 bewundern.

Swiss Business Class | Frankfurtflyer Kommentar

Auch wenn es diesen Sommer mehr Kurzstreckenflüge mit einem Großraumjet gab, blieben diese die Ausnahme. Widebodies sind in der Regel nicht für den Betrieb auf Kurzstrecken geeignet, die vielen Starts und Landungen beanspruchen die Maschinen. Teure Wartungsintervalle sind häufiger nötig, der Kerosinverbrauch ist im Vergleich zu den Mittelstreckenjets viel höher. Leider dürfen wir uns also nicht an solche Erfahrungen gewöhnen.

Das Bordprodukt der Swiss 777 bietet nach wie vor in allen Klassen ein gutes Reiseerlebnis. Dazu kam, dass sich die Crew außerordentlich bemüht und den Service mit viel Charme und Zeit durchgeführt hat.

 

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