Da ich das Gefühl hatte, in Saigon nach kurzer Zeit bereits das für mich Interessante gesehen zu haben, setzte ich meine Reise kurzerhand nach Bangkok fort. Damit nutzte ich dann das Segment das ursprünglich gebuchten Tickets, das ich eigentlich verfallen lassen wollte. Aber Unverhofft kommt oft. Der A321 von Vietnam Airlines ist in zwei Konfigurationen unterwegs und ich hatte die Ehre, ihn in der Retro-Variante zu fliegen.
Vietnam Airlines A321 Economy Class | Check-in und Boarding
Ohne die Beschreibung des Check-ins wäre dieses Reiseerlebnis nicht komplett wiedergegeben. Daher beginne ich ganz vorne. Nach meiner eher langweiligen Erfahrung am Flughafen in Hanoi hatte ich beschlossen, meine Ankunft an den Flughafen in Saigon/Ho-Chi-Minh-City etwas knapper zu legen. Ich hätte mich nicht schlechter entscheiden können. Hier herrschte im Terminal das pure Chaos. Die Schlange zu den Check-in Schaltern von Vietnam Airlines reichte mehrmals um den „Pudding“. Da ich Gepäck aufgeben musste, war mir klar, dass ich höchstwahrscheinlich den Flug verpassen würde. Es waren ja nicht nur die vielen Leute, die da anstanden. Da war auch die Vielfalt an Gepäck. Es war nämlich nicht so, dass da alle brav mit gepackten Koffern und Köfferchen standen. Nein, viele waren mit einem wilden Sammelsurium aus Plastiktaschen, Sporttaschen und Paketen unterwegs. Je farbenfroher und in Folie eingeschweißter desto besser. Die Check-in Agents waren nicht zu beneiden.
Mein Lichtblick waren dann die Mitarbeiter von Vietnam Airlines, die anfingen, die lange Schlange abzuschreiten. In ihren Händen hatten sie Tafeln mit Zielorten und Abflugzeiten von Flügen, die die Menschen am Ende der Schlange sicher verpassen würden. Als endlich „meine“ Tafel gezeigt wurde, winkte ich den Mitarbeiter zu mir hin und er ließ mich ein einen gesonderten Check-in Desk vor. Dort nahm man meinen Koffer an, wies mich jedoch darauf hin, dass die Mitnahme nicht garantiert sei. Na toll.
Während ich dann hinter der Sicherheitskontrolle auf den Beginn des Boardings wartete, malte ich mir schon einmal aus, wie man die Entschädigung für verspätetes Gepäck bei der Versicherung der American Express Platinum einreichen könne.
Der Check-in startete mit ca. einer Stunde Verspätung. Genug Zeit, um festzustellen, dass es am Flughafen Saigon nicht gerade viel zu tun und sehen gibt. So blieb Zeit für eine Pho mit Blick aufs Rollfeld.
Das Boarding dauerte eine halbe Ewigkeit, da nach dem Dränglerprinzip geboardet wurde. An dieser Stelle erinnere ich kurz an das vielfältige Gepäck, dass viele Gäste mit sich trugen. Leider waren Form und Abmessungen nicht overhead-bin-optimiert.
Vietnam Airlines A321 Economy Class | Sitz und Entertainment
Der Sitz war so richtig retro. Schön dick gepolstert, dafür aber ohne Stromanschluss oder elektronisches Entertainment. Für die Unterhaltung standen das Bordmagazin und der Duty Free Shop Katalog bereit. Eventuell auch die Sitznachbarn, das habe ich jedoch nicht getestet.
Von der Bequemlichkeit war der Sitz ok. Die Kopfstütze ist jedoch für mich sehr kurz, so dass sie eher meine Schultern stützte. Der Sitzabstand war in jedem Fall in Ordnung – wahrscheinlich wird allerdings bei der Modernisierung der Kabine dann nachverdichtet. Aber das kennt man inzwischen ja von fast allen Airlines.
Vietnam Airlines A321 Economy Class | Service und Catering
Der Service war freundlich und effizient. Auch schien die Crew mit dem Fluggerät und den Abläufen an Board wesentlich besser vertraut als noch im A350-Flug zuvor.
Das Abendessen bestand aus einem Sprossensalat (lecker), einem weichen Brötchen mit Butter und einer Auswahl an Aufschnitt. Zum Nachtisch gab es noch etwas Obst. Das komplette Essen wurde auf einem Tablett serviert.
Die Getränkeauswahl war unauffällig und ausreichend.
Vietnam Airlines A321 Economy Class | Frankfurtflyer Kommentar
Ein voller und verspätete Economy Flug. In einem Flugzeugmodell, das weder neu noch besonders angenehm zu fliegen ist.
In diesem Rahmen hat Vietnam Airlines solide geliefert. Ich würde so einen Flug wieder ohne zu zögern antreten, würde aber auch keine Reiseplanung anpassen, nur um dieses Flugerlebnis noch einmal zu haben.
Leider waren meine eigenen Fotos wegen einer dreckigen Abdeckung auf der Linse nicht zu gebrauchen. Das ist natürlich ärgerlich.
Nach Ankunft in Bangkok ging es dank des gebuchten VIP Arrival-Services schnell zum Taxi und ins Marriott Marquis. Den Review des Hotels zu einer anderen Gelegenheit findet ihr hier.
Alle Beiträge des Tripreports findet Ihr hier:
sehr erfrischend geschriebenes Review, gerne öfter!
Ich habe mir gerade einmal die Lage von Deinem Hotel angesehen. Ich glaube, da hast Du ein wenig Pech gehabt. Direkt am Fluss – nur ein paar Meter – weiter liegt das Renaissance-Hotel. Aus dem Fenster blickt man direkt auf einen Fähranleger und allein der Verkehr zum und von der anlegenden Fähre alle paar Minuten sind großes Kino für Stunden (wenn man die Zeit denn hat …).
Hi Rainer,
ich habe tatsächlich hin und her überlegt, mich dann aber für das Sheraton entschieden. Beim nächsten Mal werde ich mich anders entscheiden.
Viele Grüße