Review: Virgin Atlantic Upper Class | Im Dreamliner nach Seattle

Mehrere Reviews und Erfahrungsberichte haben dafür gesorgt, dass Virgin Atlantic als Airline für mich immer interessanter wurde. Als ich die Möglichkeit gesehen habe, dass ich auch einen VA-Flug in mein Errorfare-Routing einbauen kann, war die Sache geritzt. Bei späteren Umbuchungen achtete ich penibel darauf, das Teilstück mit der britischen Gesellschaft nicht auf eine andere Airline wechselt. Es hat sich gelohnt!

Virgin Atlantic Upper Class | Check-In

Das Vergnügen beginnt bei Virgin bereits am Boden. Die Airline ist in London beheimatet, entsprechend groß und wichtig ist das Angebot am Flughafen Heathrow. Passagiere mit Vielfliegerstatus oder Buchung in der Upper Class können einen komplett eigenen Bereich nutzen um einzuchecken.

Dieser befindet sich in einem Séparée über den regulären Schaltern. Passagiere, die mit dem Auto oder Taxi kommen, nutzen eine eigene Vorfahrt. An den Schaltern geht es sehr persönlich zu, es gibt gemütliche Sitzmöglichkeiten und kaum Wartezeiten.

Von dort gelangt man über eine eigene Kontrollspur in den Sicherheitsbereich des Terminals. Die Lounge befindet sich gleich nach einem Duty Free und vor den Gates, für den Besuch des Clubhouse sollte man unbedingt etwas Zeit mitbringen.

Virgin Atlantic Upper Class | Boarding, Kabine & Sitz

Überpünktlich ging es mit dem Einsteigevorgang los.

Am Gate lief es sehr gesittet ab, mehrere Mitarbeiter sorgten für einen zügigen Prozess. Schon zuvor werden die Fluggäste in einen Economy- sowie eine Priority-Schlange aufgeteilt. Im Wartebereich gab es noch etwas Lesematerial.

Die Begrüßung an Bord war sehr warmherzig. Man kommt zunächst gleich an der Bar vorbei, die sich im hinteren Teil der Upper Class befindet. Die meisten Gäste waren bereits am Platz, einige erhielten schon ein Willkommensgetränk.

Die Kabine und Anordnung der Sitze ist aussergewöhnlich. Diese sind in einer 1-1-1 Konfiguration verbaut, gemeinsam reisende Paare können entweder gegenüber voneinander sitzen oder nebeneinander Platz nehmen. Zwischen den einzelnen Sitzen sind relativ hohe Trennwände, eine Unterhaltung ist nur in aufrechter Postion möglich.

Ich kannte diese Anordnung bereits von Air New Zealand und fand diese damals schon etwas befremdlich. Man gewöhnt sich aber schnell daran und kann auch Vorzüge finden.

Die Sitze verfügen alle über eine fest installierte Fußablage, die gleichzeitig als Verlängerung des Bettes dient. In der aufrechten Sitzposition ragen aus allen Sitzen die Köpfe der Mitreisenden heraus, fährt man die Rückenlehne nach hinten so versinkt man hinter der Trennwand und hat etwas mehr Privatsphäre.

Die gegenüber sitzenden Passagiere hat man hingegen permanent vor sich, was auch etwas gewöhnungsbedürftig sein kann. Wir hatten zunächst Plätze gegenüber voneinander reserviert, an Bord aber auf zwei Sitze nebeneinander gewechselt.

Der Monitor ist seitlich vom Sitz installiert, lässt sich aber herausklappen. Die Bedienung vom Tisch, Sitz und Fernseher erfolgt über fest installierte Tasten, einer Fernbedienung oder per Touchscreen.

Auf Wunsch bereiten die Flugbegleiter den Sitz in ein Bett, Matratzen und Wäsche sind bereits hinter der Rückenlehne verstaut. Auffällig in der Kabine ist das Lichtkonzept, die Beleuchtung war meist gut abgedimmt, es befinden sich zahlreiche dekorative Elemente mit indirekter Beleuchtung.

Blickfang und weitere Besonderheit ist die Bar, die sich zwischen Business und Economy Class und dem zweiten Türpaar befindet.

Je nach Barbetrieb kann es an den hinteren Sitzen also auch etwas lauter werden. Eine kleine Auswahl an Zeitungen und  Zeitschriften liegen auch an Bord aus, in den Waschräumen sind einige Pflegeprodukte verfügbar.

Virgin Atlantic Upper Class | Service

Wir haben gerade das Gepäck verstaut und noch nicht richtig Platz genommen, kam bereits der Champagner zur Begrüßung. Am Sitz waren bereits eine Dose Wasser, das Amenity Kit und eine Speisekarte.

In der ungewöhnlichen Papiertasche waren die üblichen Pflegeprodukte, Maske, Socken und Kugelschreiber.

Wir setzten uns langsam in Bewegung und starteten etwas verspätet in Richtung USA. Zeit für die Speisekarte, denn die Vorspeisen und Hauptgänge wurden schon nach wenigen Minuten abgefragt. Parallel kamen zwei Flugbegleiter mit einem Getränkewagen und erfüllten Aperitifwünsche, die Getränke wurden mit Salzgebäck serviert.

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Geduldig wurden auch Weinproben veranstaltet oder einfachere Cocktails gemixt. Im Nu wurden die Vorspeisen verteilt, dazu gab es Brot und nochmals Getränke.

Auch bei den Hauptgängen haben wir uns für unterschiedliche Dinge entschieden und den veganen Kuchen sowie das Hühnchen bestellt.

Zum Abschluss noch Käse und Dessert.

Danach habe ich einen Film angesehen, etwas gedöst und bin schließlich an die Bar. Dort kommt man gut ins Gespräch mit anderen Passagieren und der Crew, kann sich etwas die Beine vertreten und Getränke bestellen.

Knapp 90 Minuten vor der Landung wurde es wieder etwas lebendiger in der Kabine, der zweite Service startete. Wir bestellten wieder zwei Varianten- Crab Cakes und den High Tea. Sandwich und Wrap waren leider ziemlich labbrig, aber ok. Das Gebäck war 1A und die charmante Crew auch zum Abschluss der Reise immer noch motiviert und gut gelaunt.

Es ging in den Sinkflug, die Flugbegleiter verabschiedeten sich noch mit Bonbons, die Landung erfolgte pünktlich. Die Einreise verlief zügig, das Gepäck war bereits auf dem Band und an der Zollkontrolle flutschte es ebenfalls.

 

Virgin Atlantic Upper Class | Frankfurtflyer Kommentar

Der Flug mit Virgin war ein wahres Highlight, dazu gehörten auch das exklusive Check-In Erlebnis und die tolle Clubhouse-Lounge. Die Sitzanordnung ist etwas speziell und nicht jedermanns Sache! Paare können gegenüber voneinander Platz nehmen, dann aber keine ruhige Unterhaltung führen. Einzelreisende sollten bevorzugt die A-Sitze wählen um zumindest niemanden gegenüber von sich zu haben.

Auswahl der Getränke, Essen und Präsentation der Mahlzeiten waren sehr gut, der Schlafkomfort ist durch die Matratze und dem weichen Bettzeug hoch. Die Bar ist natürlich auch außergewöhnlich, Ansammlungen von Passagieren könnten im hinteren Bereich der Kabine störend sein. Bei uns war der Flug zwar ausgebucht, es ging jedoch ziemlich ruhig zu.

Das Herausragende bei Virgin sind aber die Menschen. Am Boden, in der Lounge und an Bord waren die Mitarbeiter durchgehend zuvorkommend, freundlich und motiviert. Ein solch warmherziger Service bleibt in Erinnerung!

 

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