S7 Airlines nicht mehr Teil der Oneworld Allianz

Die russische S7 Airlines erhebt die Kundezufriedenheit mit Namen und Fotos der Kabinenbesatzung. Archivfoto: Frankfurtflyer.de

Es war absehbar: Mit den Sanktionen gegen russische Unternehmen und der Sperrung zahlreicher Lufträume für russische Fluggesellschaften gerät auch das Konstrukt der Luftfahrt-Allianzen ins Wanken. Jetzt haben die Oneworld-Allianz und die russische S7 Airlines bekannt gegeben, dass die Zusammenarbeit auf Eis gelegt wird. Fluggäste mit S7 Status erhalten keine Vorteile mehr bei Oneworld-Allianzen und umgekehrt. Meilen sammeln und einlösen soll in beschränktem Rahmen weiter möglich sein.

Ein kurzes und knappes Statement findet sich auf der Webseite von S7 Airlines beim Klick auf das Logo der Oneworld-Allianz:

Because of the restrictions on international flights, business cooperation between S7 Airlines and the oneworld alliance became limited. In these circumstances, S7 Airlines and one have decided to suspend their agreement, starting from 19 Apr 2022. The passengers can still enjoy bilateral agreements between S7 Airlines and the partner airlines. However, oneworld benefits will not be available. Acquirement and spending of miles is as usual, with some exceptions described below.

Demnach haben sich beide Partner dazu entschlossen, die Zusammenarbeit bis auf Weiteres auszusetzen. Die Suspendierung gilt ab dem 19. April 2022. Grund seien die Herausforderung in der Zusammenarbeit mit russischen Unternehmen auf Grund der aktuellen Restriktionen (gemeint sie die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs).

S7 Airlines nicht mehr Teil der Oneworld Allianz | Keine Oneworld-Vorteile mehr

Soweit die Fluggesellschaften noch bilaterale Abkommen haben, können weiterhin Vorteile in Anspruch genommen werden. Die Oneworld-Vorteile gelten jedoch nicht mehr. Das bedeutet kein Priority-Service, kein zusätzliches Aufgabegepäck und kein Lounge-Zugang mehr. Meilen sammeln und einlösen sei, bis auf wenige Ausnahmen, weiter möglich.

Ausnahmen beim Sammeln und Einlösen von Meilen:

  • Auf/für Flüge von American Airlines seit dem 1. März 2022
  • Auf/für Flüge von British Airways seit dem 14. März 2022
  • Auf/für Flüge von Iberia seit dem 14. März 2022
  • Auf/für Flüge von Alasaka Airlines seit dem 8. April 2022
  • Bei Qatar Airways ist das Sammeln möglich, jedoch keine Buchung von Tickets

Inwiefern das die ganze Wahrheit ist, wird sich in den nächsten Tagen und Wochen zeigen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Sammeln und Einlösen von S7 Priority Meilen doch stärker eingeschränkt wird, ist hoch.

Während das Oneworld-Partnerlogo auf der S7 Webseite noch auf die Mitgliedschaft in der Allianz hinweist, wurde S7 selbst auf dem Oneworld-Portal bereits getilgt.

S7 Airlines nicht mehr Teil der Oneworld Allianz | Frankfurtflyer Kommentar

Das hat schon fast zu lang gedauert. Die russische S7 Airlines ist nicht mehr Teil der Luftfahrt-Allianz Oneworld. Ob das nur ein temporäres Phänomen bleibt, daran darf man ernsthaft zweifeln. Zum einen ist fraglich, ob der Krieg in der Ukraine wirklich bis zum 9. Mai sein Ende findet und zum anderen wird sich die russische Luftfahrt kaum schnell wieder erholen. Selbst wenn die politischen Verhältnisse wieder gesichert sind und alle Sanktionen fallen.

Nehmen wir den Fokus von S7, gibt es da noch eine weitere, bedeutend größere russische Fluggesellschaft. Aeroflot wird derzeit noch auf der Webseite der SkyTeam-Allianz aufgeführt. Doch die Frage ist wie lang noch. Bereits im März konnten Fluggäste Auswirkungen spüren. So war zum Beispiel das Aeroflot-Logo am Eingang der KLM-Lounge in Amsterdam bereits provisorisch überklebt.

Dank an Alex für den Hinweis.

2 Kommentare

  1. Die Fluggesellschaften wollten die geleasten Maschinen wohl größtenteils zurückgeben, um den Nachweis der kontinuierlichen Warrtung nicht zu verlieren, sie durften nicht.

    Jetzt wollen sie durchaus nicht als Alternative TU-214 oder IL-96 neu kaufen (oder leasen), sondern sobald das wieder geht, lieber die Leasingraten für die nur noch im Inland nutzbaren Flugzeuge zahlen, um Leasingverträge für neue Boeing- oder Airbus-Maschinen abschließen zu können, die dann auch international fliegen dürfen.

    Steht aber natürlich nach wie vor in den Sternen – wenn überhaupt – ob das dann so abläuft.

  2. Auf Flyingblue.de ist folgender Hinweis zu lesen: „Air France und KLM haben ihre Kooperation mit Aeroflot bis auf weiteres eingestellt. Auch die Codeshare-Abkommen und die Partnerschaft der Vielfliegerprogramme werden vorübergehend ausgesetzt.“

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