Nach Air New Zealand, British Airways, Qantas, Discover Airlines, KLM oder Play lockert nun auch SAS Scandinavian Airlines die Vorschriften in Sachen Trageordnung, Uniform und Erscheinungsbild. Diese gilt ab sofort und richtet sich an die Mitarbeitenden im Kundenkontakt. Dazu gehören auch die SAS Crews im Flugzeug, die jetzt in Turnschuhen arbeiten und Tattoos zeigen dürfen. Auf Facebook und Instagram gibt es die ersten Eindrücke.
Man möchte mit der Zeit gehen, individueller sein oder das kulturelle Erbe zum Ausdruck zu bringen. Die Begründungen sind vielschichtig, zahlreiche Fluggesellschaften haben die strengen Richtlinien für das uniformierte Personal angepasst. Sichtbare Tattoos sind erlaubt, Make up und Nagellack sind optional geworden und können auch von Männern genutzt werden, Sneaker sind auf dem Vormarsch.
Bei SAS ändert sich in diesem Jahr so einiges. Scandinavian Airlines hat Anpassungen am Streckennetz vorgenommen, im September steht der Wechsel zur Star Alliance an. Seit dem 1. Juli gelten jetzt die neuen Regeln für das äußere Erscheinungsbild, auf den Social Media Kanälen zeigen sich Angestellte der Airline mit Tattoss und Turnschuhen.
SAS schließt sich damit zahlreichen Fluggesellschaften an, die unterschiedliche Lockerungen beschlossen haben. Die meisten Angestellten begrüßen die Veränderungen, dadurch kann man sich besser ausdrücken. Tattoos müssen nicht versteckt werden, ein langer Tag im Flugzeug lässt sich in Sneaker besser aushalten. Verstaubte Vorschriften wie zum Beispiel die Pflicht zum Rasieren der Beine gehören der Vergangenheit an, lange Haare bei Männern sind nicht mehr verboten:
-
Auch KLM läutet die Generation der Sneaker zur Uniform ein
-
SWISS Stewardessen müssen sich nicht mehr die Beine rasieren
-
Ersetzen nun Sneaker die High Heels der Eurowings Uniform?
-
Ohne High Heels und Krawatte: PLAY uniformiert Crews mit T-Shirt & Sneaker
Ask the Flight Attendant ✈ Heute: Männerdutt & Turnschuhe – die neue Generation an Bord
SAS Crews dürfen nun auch in Turnschuhen arbeiten und Tattoos zeigen | Frankfurtflyer Kommentar
In den letzten Jahren hat sich einiges getan, das Personal vieler Gesellschaften soll sich besser ausdrücken können, strenge Vorschriften sind entfallen. Viele Airlines sind weiterhin konservativ unterwegs, wobei Lockerungen auch bei Lufthansa denkbar sind. Einige Group Airlines machen es schon vor, wer bei dem Wetlease Partner airBaltic einsteigt, kann dies mitunter auch schon erkennen.
Bei anderen großen Netzwerkairlines wie Singapore Airlines, ANA All Nippon Airways oder Qatar Airways werden solche Aufweichungen der Vorschriften vermutlich nicht so schnell kommen. Während Tattoos in Ländern wie Neuseeland zur Tradition gehören, sind die Verzierungen am Körper in Japan oder Korea verpönt.
Wenn sich jemand im Dienstleistungssektor ausdrücken will, soll er Künstler werden, aber nicht bei einer Airline im Kundenkontakt arbeiten. Kulturelle Identität käme allenfalls bei einem Aboriginen oder ähnlichem Background in Frage, da könnte man natürlich Ausnahmen machen. Bei einem Europäer besteht der kulturelle background allenfalls bei Schwerverbrecher im Knast, Seeleuten und Nutten (Ordinarius für Psychische, Prof. Nissen, Uni Würzburg 1983). Generell sollte sich eine Dienstleistung Firma lieber um das Wohl der Zahlenden Kunden als um das Wohl der eigenen Angestellten kümmern. Nein, meine Meinung ist nicht rückständig oder konservativ, sondern gründet sich auf die Erkenntnis, dass das ästhetische Empfindenvöllig unterschiedlich sein kann und man sich auf einen möglichst allgemein akzeptierten Nenner einigen sollte. Und da ist man mit dem Business Stil der letzten 50 Jahre ganz gut gefahren. Oder anders gefragt, wenn man die ästhetischen Standards beim Airline Personal herunter setzt, wie werden dann es die Standards beim fliegenden Volk sein?
Lieber Jürgen, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass deinem Arbeitgeber dein Wohl als Angestellter auch absolut egal ist und du dich auf Arbeit nicht wohl fühlst!
Da dies aber wahrscheinlich bereits so ist, lässt sich daraus ergründen: wer selbst nichts Positives bekommt, wünscht sich das auch nicht für seine Mitmenschen!
Bitte zurück ins Mittelalter!
Tja , Pech liebe Kristina . Ich habe seit 40 Jahren meine eigene Firma und war nie angestellt. Aber meinen Mitarbeitern ist es lieber, sie haben einen positiven Kundenkontakt, der sich am Ende des Jahres durch Erfolgsprämien niederschlägt als Gott und die Welt eventuell vorhandene Tätowierungen unter die Nase zu reiben! Aber die grundsätzliche Frage ist natürlich, warum solle ich als Kunde meine Einstellung und ästhetisches Empfinden verleugnen oder unterdrücken nur damit sich jemand, den ich noch dazu indirekt bezahle, wohler fühlt? Warum nimmt diese Person sich das Recht heraus, mir seinen Geschmack und seinen Lebensstil aufzuoktrojieren? Wenn er seine Tätowierung so geil findet, dann soll er sie nachts im Bett seiner Freundin zeigen aber mich in Ruhe lassen. Aber ich finde es immer redikül wie Leute wie Du, unheimlich tolerant und progressiv und woke, gell, andere, die nicht ihrer Meinung sind beleidigen und pathologisieren.
Seit 50 Jahren ist das so und nichts darf sich änder. Alte Menschen sind manchmal so wundervoll in ihrer kleinen Welt.
Wieso sollte sich ein Kunde unwohl durch ein Tattoo oder durchs Tragen von Sneaker fühlen? Was genau stört DICH daran? Wenn du mal um die 10 Stunden lang Schuhe mit Absatz trägst, darfst du dich gerne weiter dazu äußern.
Du sagst es! Schon vor 50Jahren sang Max Greger die „Rittersleut“: „Und der Ritter Kuniblau, hatt ne tätowierte Frau, wenn er nachts nett schlaffa kaa, schaut er sich die Bilder a“ Heutzutage will einem jedes drittklassige Burgfräulein ihre ästhetischen Ergüsse unter die Nase reiben. P.S. Normale Schuhe, auch Sneaker, haben immer Absätze. Du meinst wahrscheinlich hohe Absätze, um die es in meinem Post aber nicht ging. Aber keine Angst, der Alterungssprozeß bringt es mit sich, daß man sich mit mehr Reife auch besser ausdrücken kann, bei den meisten jedenfalls.
Ok Boomer. Ich hoffe wirklich inständig dass du ebenfalls schnell vom Fachkräftemangel betroffen bist und Niemanden findest, der*die für dich arbeiten will.
Wie du sagst, ist ästhetisches Empfinden subjektiv, und geht daher niemand etwas an. Finde dich damit ab, dass das fliegende Personal aussieht wie es aussieht, oder bleib zuhause. Ehrlich gesagt, habe ich mir die FlugbegleiterInnen noch nie so genau angeschaut, dass mir so was aufgefallen wäre. Ich nehme viel eher zur Kenntnis, ob mich jemand freundlich behandelt und der Service gut ist. Das Aussehen ist mir egal, solange jemand nicht müffelt, das belästigt mich dann wirklich.
Bei Ötzi wurden dutzende Tätowierungen festgestellt (verstorben vor mehr als 5.000 Jahren), seit 1983 ist auch schon etwas Zeit vergangen. So viel zum Thema kulturelle Aneignung und Milieus.
Ich persönlich würde das nie in Betracht ziehen und bin damit ohne jegliches Tattoo, Piercing, Branding oder whatever gefühlt mittlerweile in der Minderheit. Willkommen im 21. Jahrhundert.
Wenn sich aber Narzisstinnen und Narzissten mit dieser Art von „Körperschmuck“ verschandeln wollen – lass sie halt. Und wenn ein Arbeitgeber ihnen die Bühne frei macht für die Freakshow – von mir aus.
Ich verstehe tatsächlich diese Obsession bei Flugbegleitern nicht, andauernd über Äußerlichkeiten auffallen zu wollen. Ich kriege das in meinen Kopf nicht rein, warum man sich einen Job aussucht, bei dem eine Uniform vorgesehen ist, um dann aus Tattoos und Turnschuhen so ein riesen Ding zu machen.
Bin selbst ein tättowierter Affe, aber ich habe wirklich null Interesse meine Tättowierungen gegenüber meinen Kunden und Kollegen zu zeigen. Warum auch. Jedes Tattoo ist immer auch etwas sehr persönliches. Der eine lässt sich Buddha als Erinnerung daran stechen, dass er das erste mal auf Bali gev***lt wurde. Der andere ACAB, weil er mal einen Ticket wegen Geschwindigkeitsüberschreitung erhalten hat. Das hat alles auf der Arbeit nichts zu suchen.
Die Unternehmen wiederum kann ich verstehen. Der Arbeitsmarkt ist hart und da muss man an unterschiedlichen Stellen Kompromisse eingehen. Wenn die dadurch mehr qualifizierte Mitarbeiter finden, ist das super. Wenn sich Kunden wegen solcher Äußerlichkeiten abwenden, ist es wiederum dumm gelaufen.
Ich verstehe diese Selbstinszenierung auch nicht…
Es geht um SAS, schon klar. Im Falle der LH hätte ich noch eine Erklärung:
Wenn wieder das Boardentertainment ausfällt, gibt es für die Gäste wenigstens Comics und etwas zu lesen.
Als ich vor 20 Jahren in dem Job angefangen habe, waren Tattoos auch an unsichtbaren Stellen verboten. Damals waren bei den Damen blickdichte Strumpfhosen verboten, entsprechend waren rasierte Beine genauso wie hohe Hacken Pflicht. Bei Männern waren lange Haare verboten, Haargel wurde wenige Jahre zuvor erlaubt.
Das passt schon wenn man auch da mit der Zeit geht.
Meine Meinung:
Ich erachte Tätowierungen in unserem Kulturkreis, bis auf wenige Ausnahmen, als ein Akt der Selbstverstümmelung. Menschen die sich selbst verstümmeln, sind mE psychisch nicht stabil. Psychisch nicht stabile Menschen in sicherheitsrelevanten Tätigkeiten zu beschäftigen, halte ich für nicht vertretbar.
Dazu kommt, daß, wenn ich einen Flug buche, ich eine Dienstleistung einkaufe. Ich kaufe aber bei niemandem eine Dienstleistung, der meint mich mit seinen ästhetischen Empfindungen beglücken zu müssen. Kurz, ich will meinen Flug genießen und nicht optisch, akustisch oder olfaktorisch mit den privaten Eigenarten der Flugbegleiter (ungefragt) konfrontiert werden.
Dann buche ich eben woanders.
Zur Not, wie zu Corona-Zeiten, fliege ich eben privat.
Kunden wie dich will nun wirklich keine Fluggesellschaft mehr haben. Heute haben etwa 50 % aller Menschen unter 50 ein Tattoo. Du willst also behaupten, dass 50 % aller Menschen unter 50 % verstümmelt und psychisch labil sind? Ist das dein Ernst? Lehnst du auch in einem medizinischen Notfall die Behandlung durch einen tätowierten Arzt (und davon gibt es viele) ab?