SAS meldet Insolvenz nach Chapter 11 an

Das Star Alliance Mitglied SAS aus Skandinavien befindet sich schon seit längerem in finanziellen Problemen, welche besondres durch die Corona Krise noch einmal verschärft wurden. Nun hat SAS ein Gläubigerschutz nach Chapter 11 in den USA angemeldet und man will sich in diesem Insolvenzverfahren neu aufstellen.

Dabei wird das Chapter 11 Schema von Airlines sehr gerne gewählt, da es einen quasi reibungslosen Weiterbetrieb der Airline erlaubt und auch das klare Ziel der Restrukturierung der Airline. Vor allem das Grounding einer Airline, welches in einer Insolvenz sehr schnell passieren kann, da die Aufsichtsbehörden die finanzielle Leistungsfähigkeit in Frage stellen, kann so vermieden werden.

SAS hat gerade eine ganze Reihe von Baustellen und aktuell akut mit einem Pilotenstreik zu kämpfen. Daneben versucht man gerade frisches Kapital für eine Neuaufstellung der Airline zu bekommen.

Operativ will das Management von SAS die Airline aktuell stärker auf das touristische Europa Geschäft ausrichten und hier mehr Marktanteile gewinnen. Die Lieferung von weiteren Airbus A350-900 und damit den Ausbau der Langstrecke will man dagegen verzögern, was wohl auch an dem nach wie vor schwachen Asien Geschäft liegt.

Dass man nun unter das Insolvenzverfahren nach Chapter 11 geschlüpft ist, soll vorerst auf die Passagiere und den Flugbetrieb keinerlei Einfluss haben. So werden alle Tickets ihre Gültigkeit behalten und auch Flüge sollen nach Möglichkeit nicht gestrichen werden. Auch Meilen und Vielfliegerstatus sollen unangetastet bleiben.

SAS will auch weiterhin Erstattungen an Passagiere leisten, z.B. für ausgefallene Flüge, allerdings benötigt es hierfür noch die Genehmigung des Gerichtes, denn oft darf in einem Insolvenzverfahren kein Kapital mehr aus der Firma abgezogen werden.

SAS meldet Insolvenz nach Chapter 11 an | Frankfurtflyer Kommentar

Die Corona Krise ist für die Airlines noch lange nicht überstanden und vermutlich stehen wir gerade am Anfang einer Konsolidierung wie nach dem 11 September 2001. Ich bin gespannt wie es mit SAS weiter geht und ob man als eigenständige Airline erhalten bleibt.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass es die traditionsreiche Airline nicht mehr geben könnte, allerdings sind auch traditionsreiche Airlines schon vom Markt verschwunden.

2 Kommentare

    • Zu groß ist SAS für LH sicher nicht, aber ob die Probleme zu groß sind ist eher ein Thema. Noch dazu sind mehrere Staaten beteiligt, was es nicht einfacher macht.

      Aber ich wäre nicht überrascht wenn SAS von einer anderen Airline (dass könnte auch Lufthansa sein) übernommen wird, dafür muss aber VIEL geklärt werden.

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