Senses ist für Swiss, was Allegris für Lufthansa ist. Doch auch bei der Schweizer Lufthansa-Schwester gibt es bei der Einführung der neuen Kabine Herausforderungen. Jetzt wurde bekannt, dass der neue First-Class-Sitz der Swiss einfach zu schwer ist. Durch das zusätzliche Gewicht der neuen Sitze verlagert sich der Schwerpunkt des Airbus A330 so stark, dass das Flugzeug anders ausbalanciert werden muss.
Vor einigen Monaten kündigte Swiss ein neues Reiseerlebnis an. Unter dem Motto „Erleben Sie Swiss mit allen Sinnen“ wurde das Swiss-Senses-Konzept für die Langstrecke vorgestellt. Das wichtigste Element von Swiss Senses soll die neue Kabinenausstattung sein. Im Grunde handelt es sich bei den Business- und First-Class-Sitzen mit dem Namen „Senses“ um die Schweizer Adaption der Lufthansa Allegris.
Im Sommer 2024 2025 soll es bei den Schweizern so weit sein, und ein erster Airbus A350-900 wird mit der neuen Kabine fliegen. Aber auch die 14 Airbus A330-300 Flugzeuge sollen umgerüstet werden. Diese haben zwar mittlerweile im Schnitt über 13 Jahre auf dem Buckel, aber die Airline rechnet mit einer weiteren Nutzungsdauer von sieben bis acht Jahren.
Doch die Umrüstung scheint nicht einfach zu sein. Wie die Aargauer Zeitung berichtet, führt das erhöhte Gewicht der neuen Swiss Senses First Class Sitze zu einem Problem mit dem Gleichgewicht der Flugzeuge. Während im hinteren Teil der Kabine der klassische Economy Sitz immer leichter wird, ist es in den Premiumkabinen umgekehrt. Der Bedarf nach immer mehr Privatsphäre führt zu schwereren Sitzen. „Diese unterschiedliche Gewichtsentwicklung führt zu einer Verschiebung des Schwerpunkts in Flugzeugen“ erklärte eine Swiss Sprecherin gegenüber der Aargauer Zeitung.
Für Swiss bedeutet das zusätzliche Gewicht im vorderen Teil, dass gegengesteuert werden muss. So sollen im hinteren Bereich des Flugzeugs Bleiplatten eingebaut werden. Laut dem Medienbericht geht es dabei um 1,5 Tonnen. Diese Größenordnung wollte Swiss jedoch nicht bestätigen, da derzeit nur ein Schätzgewicht vorliegt. Wie viel Blei exakt eingebaut werden muss, wird erst nach dem Einbau der neuen First-Class-Sitze klar sein.
Pikant dabei: Ein höheres Gewicht führt auch zu mehr Treibstoffverbrauch. Das widerspricht dem grünen Image, das sich auch Swiss gerade mit aller Dringlichkeit verpassen möchte.
Swiss kämpft mit Gewichtsproblemen bei neuer First Class | Frankfurtflyer Kommentar
Aha, aha, aha, für die elitären First-Class-Gäste wird Swiss zum Umweltferkel. Das ist natürlich sehr überspitzt beschrieben, aber tatsächlich führt der höhere Bedarf an Luxus und Privatsphäre zu einem höheren Gewicht. Und ein höheres Gewicht vorne muss hinten ausgeglichen werden. Dafür fliegen zukünftig einige sonst unnötige Bleiplatten durch die Gegend.
Den Airbus A350-900 betrifft das übrigens nicht. Dort ist die neue First-Class-Kabine von vornherein so eingeplant, dass es auch mit dem Schwerpunkt passt.
„Laut CH-Media erklärte ein Insider bei Swiss, dass interne komplexe Abläufe und mangelnde Kommunikation innerhalb der Lufthansa-Gruppe zu dem Planungsfehler bei der neuen Kabine geführt hätten.“
🤦🏻♂️
Autsch.
Der dicke Geldbeutel der Gäste sollte beim Gesamtgewicht noch berücksichtigt werden, sonst passiert ganz schnell ein fatales Unglück – denn mit Prämienmeilen oder Vouchern kommt man nicht mehr auf die um die Hälfte reduzierte First Class.
Da derzeit nur ein „Schätzgewicht“ vorliege:
Haben die alle bei der Deutschen Bahn gearbeitet oder möchten die sich dort bewerben?
Bei der Bahn werden die Fahrpläne ja mittlerweile auch nur noch geschätzt.
Auch wenn ich jetzt wieder auf die Ohren bekomme. Es sind Dilletanten am Werk im Konzern.
Alle Schwergewichte unter den Passagieren MÜSSEN hinten Platz nehmen, dafür sitzen die Sprenzel vorne!
Überall wird über Gewichtsreduzierung geredet um weniger zu generieren, aber für First Class Sitze packt man doch gerne mal dauerhaft 1,5 Tonnen Blei ins Flugzeug.
Wahnsinn mit wieviel Logik in der LH Group gearbeitet wird.
Ja, die Begründung, dass man das nur auf besonderen Kundenwunsch macht, ist echt der Hammer. Sonst würde man also einfach die alten Sitze lassen. Aber die schlimmen Kunden wollen dafür einfach nicht mehr so viel blechen.
ich finde die alte 8er kabine super—müsste man ein wenig renovieren dann wäre alles gut. aber das habe ich schon zigmal gesagt.
sehe ich auch so. Die sollten Senses sofort stoppen.
Und was dann? Bis min. 2030 die aktuelle Kabine fliegen ?
Kaum zu glauben:
1. So ein Management
2. Ein First Class Passagier hat ca. 6 mal soviel Platz wie einer in der Eco, d.h. der Sitz würde inkl. Leichtbauwand deutlich mehr als 275 kg wiegen?
‚Im Sommer 2024 soll es bei den Schweizern so weit sein, und ein erster Airbus A350-900 wird mit der neuen Kabine fliegen.‘
Wohl eher 2025.
Link: https://www.swiss.com/magazine/de/inside-swiss/swiss-experience/swiss-to-fly-the-airbus-a350
ja, ein Fehler. Danke für den Hinweis, Hans.