So komfortabel kann man ab 2023 im Airbus A321XLR fliegen

Die Luftfahrtindustrie hat sich in den letzten Jahren massiv verändert. Während man Anfang des 21. Jahrhunderts noch davon ausging, dass man mit immer größeren Flugzeugen große Hubs miteinander verbinden wird und so Flugzeuge wie die Boeing 747 und den Airbus A380 gebaut hat, geht aktuell der Trend ganz klar zu kleineren Flugzeugen und Punkt zu Punkt Verbindungen.

Für diese Punkt zu Punkt Verbindungen stehen Flugzeuge wie der Airbus A350 oder auch die Boeing 787 zur Verfügung, aber schon in weniger als zwei Jahren wird der Airbus A321XLR noch einmal neue Maßstäbe setzen. Das verhältnismäßig kleine Flugzeug wird in der Lange sein, Langstrecken von bis zu 11 Stunden non-stop zu fliegen und so eine ganze Reihe von non-stop Flüge ermöglichen.

So werden plötzlich Langstreckenflüge von Stuttgart nach Charlotte oder von Hamburg nach Newark wieder wirtschaftlich, denn man kann mit dem Airbus A321XLR extrem effizient mit wenigen Passagieren auf langen Distanzen fliegen.

Schon jetzt können Airlines wie Aer Lingus mit dem mit weniger Reichweite ausgestatteten Airbus A321Neo von Dublin aus Transatlantikflüge zu weniger gefragten Destinationen fliegen, wie zum Beispiel von Dublin nach Hartford in den USA. TAP fliegt von Lissabon zu einer Reihe von kleineren Städte im Norden Brasiliens mit dem Airbus A321Neo und all diese Strecken würden nicht den Einsatz eines Großraumflugzeuges rechtfertigen.

Mit dem Airbus A321XLR wird man allerdings noch einmal weiter fliegen können und eine Reihe von Airlines haben schon viele Maschinen des Typs bestellt. Wir werden also ab 2023 eine Reihe von neuen Langstreckenflügen mit diesem Flugzeug sehen.

Der große Nachteil des Airbus A321XLR ist allerdings auch die Größe des Flugzeuges, denn der kleine Rumpfquerschnitt erlaubt bei weitem nicht so viel Komfort wie ein Großraumflugzeug. Für 10h+ Flüge ist aber eine bequeme Kabine entscheidend und besonders in der Business Class wollen sich Airlines abheben.

Der britische Sitzhersteller Thomson Aerospace, hat mit dem Vantage Solo einen modernen Business Class Sitze entwickelt, welcher all das bietet, was man von einer Business Class auf Langstrecken erwartet und perfekt auf Flugzeuge wie dem Airbus A321XLR optimiert wurde.

Thompson gibt an, dass man die Sitze in einer 1-1 Bestuhlung verbauen kann und man nur einen Sitzabstand von 33″ benötigt. Damit würde ein Business Class Sitz etwa genau so viel Platz beanspruchen, wie drei Economy Class Sitze, was sehr effizient ist.

Die Sitze sind im Grunde ein klassisches Herringbone Design, bei welchem alle Sitze schräg zum Gang und dem Fenster abgeneigt verbaut werden. Trotz des geringen Sitzabstandes soll man ein flaches Bett von etwa 1,90 Metern bekommen, welches nicht schmaler ist, als bei vergleichbaren Sitzen in dieser Klasse.

Sehr interessant ist an dem Sitz auch, dass man ihn entweder recht offen gestalten kann, sodass die Passgiere noch in den Gang schauen können, oder man kann sie sogar als geschlossene Suiten bestellen, was maximale Privatsphäre verspricht.

Auf dem Bild von Thompson sieht man die unterschiedlichen Möglichkeiten bei dem Sichtschutz, wenn man genau hinsieht.

Das geringe Platzangebot in der Kabine nutzt man bei diesem Business Class Sitz für den Airbus A321XLR sehr effizient und neben direktem Gangzugang bietet der Sitz auch mehrere Staufächer und Ablageflächen.

Was allerdings stören könnte ist, dass die Sitze von den Fenster abgewandt gedreht sind. Dies macht den Blick nach draußen schwerer und kann je nach Position der Fenster den Ausblick auch komplett verhindern.

Großer Premium Sitz in der ersten Reihe

Bauartbedingt kann man den Sitz in der ersten Reihe so gestalten, dass man hier deutlich mehr Platz für den Passagier hat, als auf den anderen Plätzen. Hier wäre es durchaus möglich, dass man eine sehr kleine First Class Kabine mit nur zwei Sitzen, oder eine Premium Business Class verbauen könnte.

Lufthansa würde angeblich gerade an genau so einer Klasse arbeiten und vielleicht wird sich solch eine Zwischenklasse durchsetzen.

So komfortabel kann man ab 2023 im Airbus A321XLR fliegen | Frankfurtflyer Kommentar

Der Airbus A321XLR wird Langstreckenflüge nachhaltig verändern und besonders aus Europa über dem Nordatlantik können wir damit rechnen, dass wir das Flugzeug häufiger antreffen werden.

Um mit dem Airbus A321XLR auch konkurrenzfähig zu sein, muss man hier auch eine Kabine bieten, welche mit dem Komfort eines Widebody, wie dem Airbus A350 oder der Boeing 787, mithalten kann. Der Vantage Solo Sitz bietet hier einen sehr interessanten Ansatz und viele Möglichkeiten. Ich bin sehr gespannt, wer der erste Kunde sein wird.

Danke. aubt.co.au

12 Kommentare

  1. Als komfortabel kann ich das allerdings nur bedingt sehen, eben nur vom Sitz an sich. Ansonsten ist es eine Renaissance der fürchterlichen Heringbone Seats. Da kann man sich den Hals verrenken, wenn man nur aus dem Fenster schauen will. Das ist nur für die toll, die sowieso gleich die Blende schließen. Da finde ich die jetzigen Varianten viel besser, die derzeit im Einsatz sind.

    • DAs mit dem Fenstern verstehe ich, zumal der Winkel ja auch sehr steil ist und man fast mit dem Rücken zum Fenster sitzt und nicht mehr nur etwas weggedreht.

      Bei den jetzigen Sitzen hat man halt immer das Problem, dass fast alle Passagiere einen Nachbarn haben und so über jemand steigen müssen. Inzwischen ist direkter Gangzugang ja ein wichtiger usp in der Business Class ist.

  2. Es ist sogar noch schlimmer -aus meiner Sicht.

    Wenn man nämlich wie ich auf Hilfe angewiesen ist, dann hätte man mit so einer Kabine gar keine Chance mehr. Muss man nämlich gehoben und evtl. sogar getragen werden könnte man den Sitz nicht erreichen ohne gesundheitliche Risiken bei allen Beteiligten. Es fehlt am Mindesten wie minimale Drehpunkte, ein voran gehen wäre ebenso unmöglich. Wenn schon heutzutage jede nicht versenkbare Armlehne zum massiven Problem wird, wäre mit so einer Kabine der Ofen ganz aus…

    Selbst minimal eingeschränkte Personen wie Ältere oder Übergewichtige dürtfen hier deutlich Probleme bekommen.

    Ich kann natürlich verstehen dass diese Kabine hier für den Massenmarkt gemacht ist, aber derart restriktiv bestimmte Personen ganz auszuschließen -das geht auch nicht. Ich bin sicher, dass man clevere Lösungen finden könnte die für alle geeignet sind. Dies hier wäre ein Beispiel wie man es NICHT machen sollte.

    • Sorry, aber das sind Sitze, wie sie bei Virgin Atlantic oder Air NZ verbaut sind.

      Und wenn etwas diskriminierend ist, dann der Sitz von Thai in der 787, wo ab gewissem Körperumfang ein erzwungenes Downgrade in die Eco bekommst.

      • Das ist nicht diskriminierend, da geht es einzig um die Sicherheit. Moderne Business-Class-Sitze haben entweder Dreipunktgurte oder Gurte mit integriertem Airbag. Bei beiden Varianten kann man im Gegensatz zu Economy-Sitzen keine Gurtverlaengerung fuer ungesund-dicke Passagiere verwenden. Die Passagiere sind also schlichtweg ausserhalb der zugelassenen, sicher-betreibbaren Spezifikation. Jede Airline mit einer auch nur halbwegs vernuenftigen Sicherheitskultur muss da auf die Einhaltung achten.

        Man kann Thai einzig dafuer kritisieren, dass das Ground-Personal nicht die gebotene Diskretion bei der Messung eingehalten hat.

        • Es ist aber nur bei Thai so. Habe ich noch von keiner anderen Airline gehört. Und ich finde schon, dass man Thai dafür kritisieren darf, denn dann müssten sie das bei der Buchung angeben. und sorry, aber ich habe noch bei keiner Airline gehört, dass man bei Buchung seine Maße angeben muss.

          Es kann nicht sein, dass das bei keinem Sitz geht. Ich bin gerade Club Suite geflogen und hinter mir saß ein sehr korpulenter Herr. Dem wurde sein Dreipunktgurt auch verlängert. Das ist also durchaus möglich, wenn man denn das als Airline will.

          Und diese Wertung mit ungesund dick, finde ich ehrlich gesagt recht anmaßend. Man weiß nie, was bei der betreffenden Person dahinter steckt. Es kann auch eine Krankheit sein.

          • Die Masse sollten natuerlich auf der Website angegeben werden, macht nur fast keine Airline. Waere uebrigends auch fuer den Sitzabstand in Economy sinnvoll. In den AGB wird sich aber sicher ein entsprechender (schwammig formulierter) Passus finden.

            Bitte nicht so einfach verallgemeinern, es gibt unterschiedliche Sitzmodelle mit unterschiedlichen Spezifikationen und auch leicht unterschiedliche Regularien von Seiten der Behoerden ja nach Land. Aber generell gilt, Airbag-Gurte duerfen auf keinen Fall verlaengert werden, Dreipunktgurte sollten es auch nicht. Und irgendwann ist auch eine noch so hohe Grenze erreicht an der eine Airline handeln muss.

            Mit ‚ungesund dick‘ habe ich ja ausgedrueckt, dass ein gewisser Koerperumfang eine Krankheit, in welcher Form auch immer (psyschich, Stress, Stoffwechsel, …) darstellt.

  3. In so einer kleinen Röhre mit kleinen Toiletten und Sitzen ohne Fensterblick und Privatsphäre sollte die Buissnes auch nur die Hälfte kosten.Gut dass es den A380 noch lange gibt.Jetzt muss man auch noch nach Flugzeuggrösse buchen.ok wenn möglich nehme ich immer dei Gesellschaft die mit einen A380 die gleiche Strecke fliegt wenn es preislich klappt.Im A350 fühle ich mich schon eingeengt.

    • „Im A350 fühle ich mich schon eingeengt“ ….. nicht wirklich, oder?! 3x verschiedene A380 auf gleicher Route? —> wo, bitte, wer?
      LANGE wird’s den A380 wohl nur noch bei Emirates geben – jeder andere Carrier ist froh, wenn er ihn b as ld los wird. Siehe AF, LH, BA, …

    • Du fühlst dich im A350 eingeengt? Wo denn? Ich würde den A350 jedem anderen Flugzeuge, erst recht dem A380, jeden Tag vorziehen. Ich habe keine Ahnung, warum alle so an diesem schwerfälligen Riesenvogel hängen.

  4. MMn. Ist das ein durchaus interessantes Konzept. Dennoch empfinde ich das 321LR Businessprodukt, welches bspw. bei TAP oder Jet Blue verbaut ist, nicht unbedingt als nachteiliger, speziell wenn man zu zweit unterwegs ist. Wirtschaftlich betrachtet dürfte es egal sein, denn wenn ich es richtig sehe könne bei beiden Layouts jeweils 16 Businesssitze verbaut werden.

    Ganz anderes Thema: wie soll denn das Thema Crew Rest bei der XLR Version bei >10h Flüge gelöst werden? In der 787 bspw. gibt es hinter Cockpit quasi unter der Decke einen Ruheraum für das Kabinenpersonal. In einer 321 kann so etwas sicherlich nicht verbaut werden. Ist dazu etwas bekannt? Allerdings glaube ich kaum, dass viele Carrier die volle Reichweite des XLR ausreizen werden.

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