Vor wenigen Tagen haben wir berichtet, dass die Gewerkschaft Verdi angekündigt hat, dass Flugbegleiter und Piloten verschiedener Airlines – darunter auch Ryanair – bereit wären in naher Zukunft zu streiken, sofern man sich in Verhandlungen nicht einigen kann. Nun stehen auch bei der Gewerkschaft Ufo alle Zeichen auf Streik – und das so kurz vor den Sommerferien.
Streik auch bei Lufthansa und Eurowings?
Die Gewerkschaft beschwerte sich, dass Lufthansa „jedes Gespräch mit der Kabinengewerkschaft konzernweit“ ablehnt. Besonders bei Eurowings sei die Lage aktuell sehr angespannt. Bereits heute möchte die Gewerkschaft die Öffentlichkeit nach Beratungen über das weitere Vorgehen informieren.
Im Jahre 2017 haben sich Ufo und Eurowings auf mehrere Tarifverträge geeinigt, welche nun bei Eurowings auf Ablehnung stoßen und nicht mehr anerkannt werden.
Die Ufo Spitze äußerte sich zu den aktuellen Gegebenheiten wie folgt:
„Einseitig elementare, längst beschlossene Regelungen für die Kolleginnen und Kollegen zu verhindern, ist nicht zu akzeptieren.“ ; „Ab diesem Punkt ist nichts mehr auszuschließen.“
Ufo ist sehr unglücklich über das „Verhandlungsembargo“, was laut ihnen konkrete Auswirkungen auf den Flugbetrieb haben werde. Es hört sich also alles nach einem bevorstehenden Streik an.
Auch der Konzern Lufthansa äußert Unzufriedenheit über die aktuelle Situation. Eine Sprecherin ließ verlauten, dass man sich einen zuverlässigen, berechenbaren und konstruktiven Tarifpartner wünsche. Dies sei aktuell nicht zu spüren, weshalb Gespräche abgelehnt werden.
Durch die Blume hat die Sprecherin des Konzerns gesagt, dass Ufo unzuverlässig sei. Eventuell spielt sie damit auch auf die großen Differenzen in der Führungsebene an – hier traten einige Vorstandsmitglieder und auch der Chef Nicolen Baublies zurück.
Streik auch bei Lufthansa und Eurowings? | Frankfurtflyer Kommentar
Noch wissen wir noch nichts Neues. Aber es wurde seitens der Ufo angekündigt, dass heute das weitere Vorgehen öffentlich gemacht werde. Ein Streik- gerade in den Sommerferien – wäre extrem ärgerlich. Gerade mit schulpflichtigen Kindern ist man auf diese Reisezeit angewiesen und ist dankbar über einen reibungslosen Ablauf und den Abstand zum Alltag.
Wenn es allerdings schon vor zwei Jahren Einigungen gegeben hat, die von einer Seite bis heute nicht umgesetzt wurden, dann stelle ich mir schon die Frage, welche von beiden Parteien hier unzuverlässig ist. Da passt auch die Situation an der Basis PMI gut ins Bild, wo wohl gegen einen Tarifvertrag gemauert wird und Löhne bis zu 50% unterhalb deren der deutschen Kollegen liegen. Auch dieses Jahr werden die Entschädigungszahlungen dann wohl wieder eine dicke Delle in die Bilanz machen, und die Hauptschuld daran wird weder die DFS noch die Integration von alten AirBerlin Maschinen oder sonst etwas sein.
Das ist auch ein Grund, weshalb ich für meine Reisen LX anstelle von LH wähle!
Hoch lebe das Streikverbot in der Schweiz. Dienst nach Vorschrift geht jedoch und ist erlaubt.
Irgendwie ist es zur Unsitte geworden im Flugverkehr nicht mehr richtig zu verhandeln, sondern zu streiken: Piloten, Flugbegleiter, Fluglotsen, Vorfeldlotsen, Sicherheitskontrolle… irgendwas ist immer. Mich nervt es einfach nur, dass man als Passagier als Geisel genommen wird – und noch viel schlimmer: Deutschland wird international als zunehmend unzuverlässig gesehen. Viele meiner internationalen Kollegen versuchen Deutschland (und Frankreich, Italien) heute schon beim Umsteigen zu meiden, stattdessen lieber über z.B. die Schweiz. Ich verstehe ja, dass jeder für seinen Lohn kämpfen möchte, aber man sollte aufpassen nicht den Ast abzusägen, auf dem man morgen noch sitzen möchte!
Die Gehälter sind jetzt schon zu hoch.Typisch Verdi.Dienstleister fordern mehr und bekommen mehr als Produzierende Gewerbe.