Südafrika verbietet Passagieren das Essen auf Inlandsflügen

Foto: FlySafair

Nach einer starken zweiten Welle flachen die Infektionszahlen in Südafrika derzeit wieder ab. Nach wie vor befindet sich das Land in einem Lockdown, die Regelungen und Maßnahmen wurden erst letzte Woche wieder verschärft. Um einem erneuten Anstieg der Infektionen entgegenzuwirken, will die Regierung auch eine bessere Einhaltung des Tragens einer Mund- & Nase-Bedeckung fördern. Daher wurde nun jegliche Form von Catering sowie dem Essen an Bord von Inlandsflügen untersagt.

Vorschrift existiert bereits in Thailand

Eine solche Regelung gibt es bereits in Thailand. Dort hat sich die Regierung eingeschaltet und das Catering auf Inlandsflügen seit dem 1. Januar 2021 untersagt. Diese Vorschrift gilt nun auch in Südafrika und wurde am vergangenen Montag umgesetzt. Oberstes Ziel sei es die Einhaltung der Maskentragepflicht zu unterstützen und Übertragungen des Virus weiter zu reduzieren.

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Es kommt immer wieder zu Konfliktsituationen zwischen Fluggästen und der Besatzung. Manche Passagiere halten dabei über längere Zeit einen Snack oder Getränk in der Hand um die Tragepflicht der Gesichtsbedeckung zu umgehen. Damit wird die Crew provoziert, gleichzeitig zeigen sich andere Mitreisende besorgt.

Zwickmühle für die Airlines

Für die Airlines ist die Situation eine Gradwanderung. Einige Fluglinien wollen – zumindest ihren Kunden in der Business Class – einen gewissen Service bieten. Andere verkaufen Essen und Getränke während des Fluges und sind mehr denn je auf diese Zusatzerlöse angewiesen.

Das Portal Simple Flying zitiert einen Manager der FlySafair, inzwischen die größte Inlansfluggesellschaft des Landes:

Not having catering onboard does steal from the experience for our passengers and it is a revenue stream that we would love during this tough time. However, not offering catering is just the right thing to do at this time, and we stand by the government’s decision for strict regulation

Lufthansa hat den Service auf Flügen innerhalb von Europa im Februar wieder reduziert, auf den meisten Strecken wird in der Economy Class nur noch eine Wasserflasche verteilt. Zuvor gab es negative Rückmeldungen von Passagieren, Bedenken der Besatzung sowie einige kritische Presseberichte. Dort wurde unter anderem beschrieben, wie während des Bordservice alle Gäste über eine längere Zeit die Maske entfernen. Andere Airlines wie KLM und Aegean haben nahezu gleichzeitig ihren ausgedünnten Service wieder hochgefahren.

In Südafrika regelt dies nun auch die Regierung und verbietet jegliches Essen an Bord von Inlandsflügen. Wasser in Flaschen ist jedoch weiterhin zulässig und darf auch verkauft werden. Inlandsflüge unterliegen zudem unter der Sperrstunde in Südafrika. Diese erstreckt sich von Mitternacht bis 4 Uhr. Fluggäste die in dieser Zeit reisen, müssen auf Anfrage ein gültiges Ticket vorlegen können.

Südafrika verbietet Passagieren das Essen auf Inlandsflügen | Frankfurtflyer Kommentar

Man wird auch dies nicht jedem Recht machen können. Eine Zwickmühle für die Verantwortlichen des Bordservice einiger Airlines. Man möchte den Kunden etwas bieten, gleichzeitig aber spürbare Massnahmen ergreifen und davon möglichst wenig abweichen. In Südafrika müssen sich die Macher darüber keine Gedanken mehr machen, der Staat hat dies nun geregelt.

Fluggesellschaften weisen immer wieder auf das niedrige Übertragungsrisiko an Bord hin, Simple Flying hat diesbezüglich eine Studie zitiert. Demnach liegt das Risiko einer Übertragung bei 0,003% – wenn Passagiere eine Maske tragen. Man müsste 54 Stunden lang ununterbrochen fliegen um ein Infektionsrisiko zu haben.

 

Danke: Simple Flying

1 Kommentar

  1. „Demnach liegt das Risiko einer Übertragung bei 0,003% – wenn Passagiere eine Maske tragen.“
    Ja, wenn sie….
    Und da viele Passagiere eben kein verantwortungsvolles Verhalten an den Tag legen, verstehe ich diese Maßnahme sehr gut.

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