Swiss Flugbegleiter sorgen mit gefährlicher Foto-Session für Aufruhr

Tragfläche einer Boeing 777 von Swiss.

Social-Media verleitet Menschen dazu, dumme Dinge zu tun. Eine ganz besonders dumme Leistungen erlaubte sich eine Swiss Kabinenbesatzung vor wenigen Tagen in Buenos Aires (EZE). Auf einem Instagram-Video eines brasilianischen Planespotters wurde der Vorfall publik.

Was war passiert? Der brasilianische Planespotter Gabriel postete auf seinem Instagram Account spottersbrasil ein Video von einer Boeing 777 am Flughafen von Buenos Aires. Auf dem mittlerweile gelöschten, aber von 20min.ch archivierten Video, sieht man zunächst wie eine Swiss Flugbegleiterin auf der Tragfläche der Boeing 777 diverse Posen ausführt und vermutlich aus der Kabine gefilmt oder fotografiert wird. Kurze Zeit später gesellt sich ein weiteres Mitglied der Cabin Crew – vermutlich der Maitre de Cabine – dazu und führt ebenfalls auffällige Posen aus.

@20minuten Swiss-Crew tanzt und posiert auf Tragflächen von Flugzeug 🇨🇭✈️ #20min #news #swiss ♬ Originalton – 20 Minuten

Dieses Video hat mittlerweile auch die Swiss-Zentrale am Flughafen Zürich erreicht und zahlreiche Kollegen erzürnt. Das Schweizer Nachrichtenportel 20min.ch hat zu der ungewöhnlichen Tanzeinlage einen Pressesprecher der Swiss befragt und die Antwort fällt eindeutig aus: „Das, was im Video nach Spass aussieht, ist lebensgefährlich. Die Flügel der Boeing 777 liegen auf einer Höhe von rund fünf Metern. Ein Sturz aus dieser Höhe auf den harten Belag kann verheerend sein. Dieses Verhalten wird nicht geduldet.“

Eine Flugbegleiterin von Swiss tanzt auf der Tragfläche. Screenshot: TikTok/20Minuten

Noch härter fällt die Bewertung eines befragten Maitre da Cabine aus: „Denen piepts wohl! Ich schäme mich für meine Crew, wir haben nichts auf den Flügeln zu suchen. Wäre das bei mir am Boden in Zürich passiert, hätte ich diese Personen direkt nach Hause geschickt.“

Der Kabinenchef der Swiss hat intern bereits Stellung zu dem Vorfall bezogen und klar angewiesen, dass es solche Videos nicht mehr geben dürfe. Einen Jobverlust müssen die beiden Flugbegleiter jedoch nicht befürchten.

Swiss Flugbegleiter sorgen mit gefährlicher Foto-Session für Aufruhr | Frankfurtflyer Kommentar

Wie gefährlich solch eine Aktion sein kann, zeigt ein Vorfall, der sich vor ein paar Jahren ereignete. Damals stürzte ein Emirates Flugbegleiter aus der geöffnete Tür eines Flugzeuges. Das Mitglied der Kabinenbesatzung verstarb damals.

Viele Airlines haben mittlerweile auch verbindliche Regeln, welche Posts auf Social Media erlaubt sind und welche nicht. Da fließen natürlich primär Imageschädigende, aber auch sicherheitsrelevante Aspekte mit ein. Diese Aktion hat weder dem Image von Swiss gut getan, noch war sie sicher.

Auch wenn die beiden Flugbegleiter wohl nicht gekündigt werden, werden sie sicher anderweitige Konsequenzen spüren.

Quelle: 20min.ch

13 Kommentare

    • Die Tragfläche ist tatsächlich nicht eben und gewölbt. Dieses Video ist echt und Swiss hat sich hierzu öffentlich geäußert, sowie den Mitarbeitern hierzu eine Memo geschickt. Man ist in Zürich sehr unglücklich darüber.

    • Ich sehe da nichts „gefährliches“. Was wir sehen und erleben, ist einmal mehr eine neuzeitlich hysterische Reaktion auf den Moment einer Crew, wenn sie einmal nicht von Passagieren, wegen Verspätungen oder schlechtem Essen gestresst werden. Die Art und Weise, wie einmal mehr mit so einer Situation umgegangen wird, sollte uns allen sehr zu Denken geben, statt über diese Mitarbeiter zu urteilen oder wie der Kabinen-Chef der Swiss gleich mal Panik zu schieben.

      • Ein Sturz von der Tragfläche kann zu schweren Verletzungen und zum Tod führen. Techniker gehen gesichert auf die Tragfläche. Auch wenn natürlich jeder “Gefahr” für sich individuell selbst einschätzt, ist dass was man da sieht gefährlich.

        • Jede Flugreise kann zu schweren Verletzungen und zum Tod führen.
          Tragflächen sind Teil des Sicherheitskonzepts eines Verkehrsflugzeuges und viele „Safety Cards“ verlangen, das Flugzeug im Notfall über die Tragfläche zu verlassen und sich ggf am hinteren Ende derselben auf den Boden herabzulassen (wenn keine Rutsche verfügbar ist).

          Panikmache ist unangebracht und man sollte stattdessen die „normalen“ Passagiere darin bestätigen, keine Angst vor den Tragflächen zu haben.

    • ja das ganze sieht mir auch nach gut gemachtem fake aus – die Türe steht offen, aber kann man den Notausgang überhaupt öffnen ohne Grund und dann auch noch „wieder verschliessbar“?? Wird as nicht vom Cockpit bemerkt?

      aber Swiss als quasi-deutsche Airline hat natürlich gleich wieder „memos“ geschrieben. Reingefallen Swiss!

      • Ohne, dass ich jetzt der Profi bin: Das ist eine Tür, warum sollte man die nicht öffnen und wieder verschließen können? Nicht verwechseln mit einer Luke wie beim A320.

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