Wir lesen in letzter Zeit immer wieder über neue Airlines, welche besonders als Low Coast Anbieter auf die Langstrecke drängen. In der Schweiz sucht gerade ein Ryanair Pilot zusammen mit seinen Partnern nach Investoren für eine neue Airline. Unter dem Projektnamen „Swiss Skies“ will man ab Basel mit Langstreckenfügen starten. Wenn man tatsächlich schon in den kommenden Tagen und Wochen die 100 Millionen Euro für den Start der Airline bei den Investoren einsammeln kann, könnte man bereits ab Mitte nächsten Jahres die ersten Langstreckenflüge ab Basel anbieten.
Besonders für den Euroairport Basel, wäre dies eine gute Nachricht, denn der Airport hat aktuell keine Langstreckenflüge im Angebot. Wenn man wirklich das Drehkreuz für „Swiss Skies“ werden könnte, wird man sich vorraussichtlich über eine ganze Reihe von Langstreckenflügen freuen dürfen.
Geographisch macht dieser Standort im Dreiländereck zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich durchaus Sinn, da er ein nicht unerhebliches Einzugsgebiet hat. Zwar konkurriert man hier direkt mit dem Swiss Hub in Zürich, welcher ein großes Langstreckenangebot hat, allerdings sind die Preise ab Zürich auch überdurchschnittlich hoch, so dass ein Billigangebot ab Basel durchaus erfolgreich sein könnte. EasyJet nutzt Basel bereits für Flüge innerhalb von Europas.
Swiss Skies will mit Airbus A321neoLR auf die Langstrecke
Der Businessplan von Swiss Skies sieht eine einheitliche Flotte aus Airbus A321neoLR vor. Mit der neusten Version des Airbus A321 kann man echte Langstrecken fliegen, so ist Airbus bei einem Testflug vor einigen Wochen mit dem Airbus A321neoLR von Toulouse nach Mauritius geflogen mit über 10 Stunden Flugzeit. Hier wurde ein Linienflug mit Passagieren simuliert.
Swiss Skies will schon nach zwei Jahren 16 Maschinen dieses Typs in der Flotte haben und im vierten Betriebsjahr sogar 36 Flugzeuge. Dies stellt sehr ambitionierte Pläne dar.
Über die genauen Flugziele von Swiss Skies gibt es noch keine Informationen, allerdings stellt man schon jetzt mehrere Flüge in die USA in den Raum, wobei man sich nicht hierauf beschränken will. Auch vom Nahen Osten, Brasilien, Asien und der Karibik ist die Rede. Zusätzlich will man auch einige Flüge innerhalb von Europa anbieten, vermutlich als Zubringer für die Langstrecken.
Interessanterweise hat man Cincinnati bereits jetzt in den Raum gestellt. Der verwaiste, ehemalige Delta Hub, ist genau wie Basel ein Zentrum der Pharmaindustrie. Hier sieht man wohl Bedarf für Direktflüge. Bei mir wirft dies allerdings direkt die Frage auf, ob man möglicherweise auch eine Business Class anbieten wird, wie es z.B. auch JetBlue auf Transatlantik Flügen plant.
Swiss Skies | Frankfurtflyer Kommentar
Mit der neuen Generation an Schmalrumpfflugzeugen wie dem Airbus A321neoLR oder der Boeing 737MAX wird es erstmals möglich sein mit verhältnismäßig kleinen Flugzeugen ohne nennenswerte Restriktionen Langstreckenflüge durchzuführen. Daher eröffnen sich hier auch neue Märkte, welche Airlines wie Primera Air ab Berlin und Frankfurt oder nun auch Swiss Skies füllen wollen.
Ich bin einmal gespannt, ob und wann die Airline wirklich mit Langstreckenflügen an den Start geht und auch ob die neuen Langstreckenangebote mit Schmalrumpfflugzeugen erfolgreich sein werden.
Danke: Aerotelegraph
Ich hoffe nur das die sich damit nicht übernehmen.
Wenn das Konzept aufgeht, kann das ganze sehr erfolgreich sein, allerdings wäre es leider auch nicht die erste Airline in Europa, welche mit ihrem Konzept scheitert.
Mit kleinen Flugzeugen Langstrecken anbieten zu können, gibt den neuen Billig Airlines zumindest eine Basis, mit welcher sie erfolgreich sein könnten. Wir werden sehen, ob es funktioniert oder nicht, die Pläne sind aber sicherlich sehr ambitioniert.
LG
Christoph