Dass Lufthansa das bisherige Business-Class-Bordmenü-Konzept „Tasting Heimat“ auf europäischen Flügen ablösen will, war uns schon länger bekannt. Ende Februar 2025 soll es so weit sein, ab dann sorgt der deutsche Fernsehkoch Johann Lafer für neue Genüsse an Bord der Kurz- und Mittelstreckenflüge. Der Mann kennt sich auch in der Airline-Branche gut aus. Lafer stand in den letzten Jahren bereits für Delta, Cathay Pacific und Singapore Airlines am Herd.
- Johann Lafer übernimmt Bordküche: Der Sternekoch bringt ab Februar 2025 neue kulinarische Highlights in die Lufthansa Business Class auf Kurz- und Mittelstrecken.
- Ablösung von „Tasting Heimat“: Das bisherige Menükonzept wird durch Lafers Gerichte ersetzt
- Herausforderung Flugzeugessen: Gerichte müssen nicht nur geschmackvoll sein, sondern auch den besonderen Bedingungen an Bord standhalten.
Lufthansa Tasting Heimat Nachfolger | Lafer kennt die Branche
Johann Lafer liebt es ganz offensichtlich zu fliegen und scheint mit dem Business verbunden. Er ist selbst Hubschrauberpilot und hat schon eigene Gourmet-Flüge mit seinem Helikopter veranstaltet. Der 67-jährige ist schon lange auch Unternehmer, er vermarktet diverse Produkte und schreibt Koch- und Sachbücher. In einem interessanten Interview mit der „Welt“ hat er über seine Zeit bei diversen Fluggesellschaften berichtet, für die er tätig war.
Dabei geht es um Erfahrungen und Ansprüche der Airlines und die von den Fluggästen. Die Geschmacksknospen sind im Flug wegen der Druckverhältnisse und der trockenen Luft an Bord weniger empfindlich. Darauf muss ein Koch mit gut gewürzten Gerichten und kräftigen Weinen reagieren, wobei dies nicht bei jeder Mahlzeit von Vorteil ist.
Lafer kochte auch schon in einer Testküche mit Druckkammer und weiß worauf es ankommt. Sein Können soll er bald bei Lufthansa unter Beweis stellen, der Kranich hat den Österreicher für eine neue Zusammenarbeit gewinnen können. Es geht darum, das Konzept „Tasting Heimat“ abzulösen und neue Mahlzeiten für die europäische Business Class zu finden. Die Gäste der vorderen Klasse erhalten bei Lufthansa bisher je nach Tages- und Flugzeit Snacks, eine kalte Platte oder einen warmen Hauptgang inklusive Vorspeise und Dessert.
Tasting Heimat sollte für mehr Abwechslung sorgen und den Fokus auf lokale Spezialitäten mit regionalen Zutaten legen. Viele Passagiere fand dies nur mäßig gelungen, auch wir waren in unseren Reviews nicht unbedingt immer angetan. In einem Gespräch mit Lufthansa Airlines Chef Jens Ritter hatte Christoph schon 2023 mitbekommen, dass man einen Nachfolger sucht und das Konzept wieder abschaffen will.
Neues Business Class Essen: Lufthansa schafft Tasting Heimat wieder ab!
Tasting Heimat Nachfolger: Johann Lafer übernimmt Lufthansa Bordküche | Frankfurtflyer Kommentar
Gut Ding will Weile haben. Ob Johann Lafer wirklich selbst für die Kundinnen und Kunden der Lufthansa Business Class kochen wird, sei dahingestellt. Er wird wohl eher Ideen einbringen, Akzente setzen, abschmecken und für ein i-Tüpfelchen sorgen. In erster Linie geht es wohl hier um ein Aushängeschild und das Schaffen einer neuen Marke.
Die Umsetzung ist und bleibt eine Herausforderung. Selbst in den Premium Klassen müssen zahlreiche Mahlzeiten mit viel Vorlauf produziert werden, transportsicher und etwas turbulenzerprobt sein. Ach ja, schmecken sollte das Essen dann auch noch.
Solanger Lafer mit der unmotivierten Gate Gourmet zusammenarbeiten muß, wird das wohl nichts werden…
Ich hoffe der vegan-Trend wird nicht in dem Zuge direkt weiter mitausgebaut. Und dann noch ohne Auswahl auch ein Gericht mit Fleisch zu bestellen. Ja ich weiß Fleisch hat eine schlechte CO2 Bilanz aber im Vergleich zum Fliegen wohl kaum relevant. 😉
Keine Auswahl zu haben ist in beiden Richtungen unschön. Es hat ja auch nicht jeder morgens um 8 Lust auf eine Scheibe Graubrot mit billiger Mettwurst.
Ich hoffe, LH hat vor der Umsetzung noch nal nachgelesen, was sie den Kunden seit Jahren verspricht:
„Fine dining
Even on short and medium-haul routes, in Lufthansa Business Class you can expect a full meal…“
F&B ist etwas was bei LH in der Theorie&Praxis mehr Budget braucht.Wenn Winzern für Eco&BC Weine 2€ und weniger pro Flasche angeboten wird, kann da wenig qualitatives bei rausspringen!Bäckchen als FC Meal, pffff, wenns wenigstens ne „nose to tail“ oder andere story (regiofresh)hätte, ok!In FC Südafrika Wein für retail pricing(!) von 10-12€ netto und 6€ in BC bisher keine Serviceoffensive erkennbar!(die seit 2 jahren durch die manege getrieben wird) die hardware kont eher lowcost und darunter!ohne mehr kohle macht lafer in dem laden nix!übrigens TH war auch u.a.mit sterneköchen entwickelt worden!😌
Eigentlich schade das LH sich bei Tasting Heimat gar so wenig bemüht hat.
Dabei hat die die deutsche Küche ja wirklich genug zu biete um was feines daraus zu machen.
Das angebotene Essen in allen Fluglinien besonders bei Billigflieger ist unter allen Kanonen, egal wer der Koch oder Firma die Fluggesellschaften beliefert immer das gleiche. Untevenierbares, offt nicht mehr vorhanden, geschmacklos, genau wie die Getränke Cffee fahr, Coca Cola geschmacklos und fahr. Damit kann man keinen Blumentopf gewinnen.
G Jürgen
Einfach zu Do&Co und der Käs ist gegessen…
Aber da müsste man doch zugeben dass es die Österreicher (und Austrian, die der LH ja ein Dorn im Auge ist)einfach besser können.
Die im Bericht angepriesene Singapore Airlines ist ja auch Do&Co Kunde aber das lässt man ja gekonnt runterfallen.
Na, da wird sich Herr Lafer aber umschauen, wenn er Gerichte für das sehr begrenzte Lufthansa Budget bei Gate Gourmet kreieren muss. Bei Singapore Airlines konnte er aus dem Vollen schöpfen und mit Do& Co zusammen arbeiten. Er war da so stolz drauf, dass er 2022 bei den ersten Flügen selbst im A380 von SIA in der Business und First Class das Essen serviert hat.
Freue mich schon auf 12 Monate mit Rote Beete. Und dann die Äpfel, 0% Geschmack.
Ich weiß schon, warum ich vor bzw. nach dem Flug gepflegt Essen gehe.