
Auf Langstreckenflügen bekommt man bei den meisten Airlines auch als Economy-Class-Passagier ein Glas Wein oder Bier zur Mahlzeit. In den vorderen Klassen gehört Champagner meist zum festen Bestandteil des Getränkeeangebots. Je nach Fluggesellschaft und Strecke können alkoholische Getränke kostenlos oder kostenpflichtig sein – einige Airlines verzichten jedoch vollständig auf den Ausschank von Alkohol.
Passagiere dieser Fluggesellschaften müssen „trocken“ fliegen, denn an Bord gibt es ausschließlich Softdrinks und Heißgetränke. Meistens handelt es sich um Airlines aus muslimischen Ländern, in denen Alkohol strengen religiösen Vorschriften unterliegt.
Diese Airlines servieren keinen Alkohol:
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Air Arabia ist ein Lowcoster aus den Vereinigten Arabischen Emiraten mit Zielen im Nahen Osten, Nordafrika, Indien, Asien und Europa. An Bord dürfen Alkoholflaschen nur transportiert werden, müssen jedoch ungeöffnet bleiben.
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Biman Bangladesh Airlines ist die nationale Fluggesellschaft Bangladeschs. Obwohl Alkohol im Land für Muslime verboten ist, war er früher auf internationalen Flügen erhältlich. Heute gilt jedoch ein striktes Alkoholverbot an Bord.
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Egypt Air ist die nationale Fluggesellschaft Ägyptens. Obwohl Alkohol im Land nicht verboten ist, serviert das Star-Alliance-Mitglied auf den meisten Flügen keine alkoholischen Getränke. Passagiere dürfen jedoch eigene Spirituosen mitbringen und konsumieren.
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Iran Air gehört der Regierung und hält sich strikt an das islamische Recht. Alkohol wird auf allen Flügen ausgeschlossen.
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Iraqi Airways aus dem Irak ist die zweitälteste Fluggesellschaft im Nahen Osten. An Bord gibt es ausschließlich alkoholfreie und heiße Getränke.
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Jazeera Airways aus Kuwait erlaubt Passagieren den Transport von Alkohol, serviert diesen jedoch aus religiösen Gründen nicht.
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Kuwait Airways investiert in die Modernisierung ihres Produkts, bietet jedoch weiterhin keinen Alkohol an.
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Mahan Air ist eine private iranische Fluggesellschaft und unterliegt ebenso den islamischen Vorschriften. Alkohol ist an Bord aller Flüge verboten, stattdessen gibt es eine Auswahl an Softdrinks und traditionellen Tees.
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Pakistan International Airlines (PIA) bot bis in die 1970er Jahre alkoholische Getränke an. Danach wurden die islamischen Bestimmungen verschärft, und Alkohol wurde vollständig verbannt.
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Royal Brunei verzichtet auf den Ausschank alkoholischer Getränke, erlaubt jedoch nicht-muslimischen Passagieren, ihren eigenen Alkohol mitzubringen.
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Saudia befolgt die islamischen Gesetze, versucht jedoch, mit gutem Service zu punkten. Auf bestimmten Strecken gibt es eine große Auswahl an Speisen, darunter Kaviar, während die Getränkekarte ausschließlich alkoholfrei bleibt.
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Turkish Airlines genießt einen exzellenten Ruf, schenkt aber auf Inlandsflügen und einigen internationalen Verbindungen keinen Alkohol aus – selbst in der Business Class.
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Turkmenistan Airlines aus Turkmenistan serviert auf allen Flügen keinen Alkohol. Die staatliche Airline hält sich an die konservativen Vorgaben des Landes.
Gibt es weitere „Dry Airlines“?
Die Liste ließe sich noch weiter ergänzen, insbesondere um kleinere Airlines aus dem Nahen Osten und Asien. Gleichzeitig ist es kaum vorstellbar, dass die drei großen Golf-Carrier auf ihre luxuriösen Getränkekarten verzichten würden: Emirates, Qatar Airways und Etihad bieten in ihren Premiumklassen nicht nur eine große Auswahl an alkoholischen Getränken, sondern haben in ihren Airbus A380 sogar Bars eingebaut. Für viele Passagiere kann das ein entscheidendes Argument sein, ein Ticket von einer dieser Airlines zu kaufen.
Einen Einblick in einen Flug mit der „Dry Airline“ Saudia bekommt ihr in diesen Reviews:
Review: Egyptair Business Class im Airbus A321neo von Düsseldorf nach Kairo
- Review: Saudia Airlines Business Class A320-200 Jeddah nach Istanbul
- Review: Saudia Airlines Business Class B777-300 Manila nach Jeddah
Neben Turkish Airlines gibt es weitere Airlines, die Alkohol nur unter bestimmten Bedingungen ausschenken. Dazu zählen einige Fluggesellschaften aus Asien. Bei THAI Airways sind alkoholische Getränke nur auf internationalen Flügen oder in den Flughafenlounges erhältlich.
„Trocken“ fliegen: Diese Airlines schenken keinen Alkohol aus | Frankfurtflyer Kommentar
Gerade auf Langstrecken gibt es ausgedehnte Servicezeiten, und für viele gehört ein Aperitif oder ein Glas Wein zum Essen einfach dazu. Airlines können sich mit besonderen Jahrgängen und exklusiven Marken gut von der Konkurrenz abheben. Gleichzeitig gibt es Fluggesellschaften aus Ländern, in denen Alkohol verboten ist – und diese Regel wird dann auch an Bord beachtet.
Die Praxis bei Egypt Air, wo mitgebrachte Alkoholika geduldet werden, erscheint dabei ungewöhnlich. Mir war bisher nur bekannt, dass Passagiere ausschließlich den von der Crew ausgeschenkten Alkohol konsumieren dürfen, um exzessiven Konsum zu verhindern. Doch das ist natürlich schwer kontrollierbar. Bei One Mile At A Time findet Ihr diesbezüglich viele Erfahrungsberichte.
Grundsätzlich sollte jeder Passagier die Wahl haben. Selbst auf Kurzstrecken kann das Feierabendbier nach einem stressigen Business-Meeting genauso genossen werden wie der edle Champagner in der First Class eines Langstreckenflugs.
Bei Hard Drinks wie Whiskey, Wodka und dergleichen habe ich für ‚Dry‘ noch Verständnis. Wenn ich bei Egyptair oder Turkish, insbesondere in der Business Class sitze und zu Fisch keinen Weisswein bekommen darf, dann hört mein Verständnis auf. Übrigens in Kairo durfte ich mein 100-Ml Fläschchen mit Cognac nicht mit an Bord nehmen. Also dann lasse ich mein Geld woanders bzw. fliege gar nicht in solche Länder.
na gut früher wurde ja auch geraucht an Bord, heute eben nicht mehr. Wobei ein Bier gönne ich mir schon ganz gerne zum Abendbrot an Bord, aber mehr muss nicht sein und wenn es keinen Alk gibt, naja es gibt auch ein danach, also alles halb so wild.
Im Forum hier anscheinend sehr viele „Erzieher“. Und nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich.Mit Rauchen störe ich meine Nachbarn, sollte eigentlich allen klar sein. Wir haben diese dümmliche Diskussion hier immer wieder. Ja, auch ich kann auf Alkohol verzichten ( trinke in der Tat nur alle paar Tage was), aber warum soll ich es denn im Fliegerbei einem guten Abendessen? Nur weil die Airline Geld sparen will oder mir eine religiöse Haltung aufzwingen will oder einige Mitforisten mir ihre widerliche moralinsauere Haltung aufdrücken wollen?