Die US-Fluggesellschaft Delta war in den vergangenen Jahren immer wieder ein großes Thema in diversen Blogs, es ging um die anhaltenden Kapazitätsprobleme in den Sky Clubs. Die Lounges sind oft überfüllt, der Service und die Qualität leiden, vor den Eingängen bilden sich immer wieder lange Schlangen. Die Verantwortlichen wollen das Problem endlich in den Griff bekommen, daher wird erneut an den Lounge Zugangsregeln gedreht. Mit Wirkung zum 1. Februar 2025 tritt nun eine neue Runde an Zugangsbeschränkungen in Kraft. Diese Änderungen betreffen vor allem Gäste, die eine American Express Kreditkarte nutzen, um in die Einrichtungen zu kommen. Diese haben bald keinen uneingeschränkten Zugang zu den Sky Clubs mehr.
- Limitierter Zugang für Amex-Karten:
Ab Februar 2025 dürfen Amex Platinum-Karten 10 und Delta SkyMiles Reserve-Karten 15 Besuche pro Jahr nutzen, außer bei einem Jahresumsatz von über 75.000 USD. - Reaktion auf Überfüllung:
Delta möchte mit den neuen Regeln überfüllte Sky Clubs entlasten und Statuskunden bessere Bedingungen bieten. - Erhöhte Kartenausgaben:
Die Änderungen sollen Amex-Kunden zu höheren Ausgaben motivieren, um unbegrenzten Lounge-Zugang zu behalten.
Warum sind die Sky Clubs überfüllt?
Die Sky Clubs gelten als das Kernstück von Deltas Premium-Strategie. Sie bieten den berechtigten Fluggästen eine exklusive Möglichkeit, Wartezeiten am Flughafen in entspannter Atmosphäre zu verbringen. Doch gerade in den USA haben Premium-Kreditkarten mit Lounge-Zugang zu einem regelrechten Boom geführt, der die Kapazitäten vieler Lounges an ihre Grenzen bringt. Im Fall von Delta ist es die Kooperation mit American Express.
Die Kreditkarten mit Lounge-Zugang sind nicht nur ein entscheidender Anreiz, um Reisende an die Airline zu binden, sondern auch eine wichtige Einnahmequelle. Darüber hinaus dürfen auch alle mit einer American Express Platinum sowie Platinum Business in die Räumlichkeiten- diese müssen lediglich eine Bordkarte von Delta vorweisen.
Dadurch hatten immer mehr Kunden Zugang zu den Lounges erhalten. Lange Warteschlangen und überfüllte Bereiche verderben nicht nur den Statuskunden und Business Class Gästen den Aufenthalt. Das Szenario war für alle Beteiligten nicht wirklich ansprechend. Das Problem wollte Deltain den letzten Jahren mehrfach angehen. Zu den Maßnahmen gehörten u.a. höhere Mitgliedsbeiträge für Lounge-Pässe, eine Art Abo, welches in den USA gängig ist.
Zusätzlich hat die Airline auch die neuen Delta One Lounges eingeführt. Die hochwertigen Einrichtungen sind ausschließlich für Business-Class-Reisende zugänglich, die ein internationales Ticket vorweisen können. Dies ist auch gleichzeitig eine Antwort auf die Premium Strategie der Konkurrenz und die Polaris Lounges von United bzw. die Flagship Lounges von American.
Limit für AMEX-Kunden
Delta hat aber auch strengere Eintrittsregeln eingeführt. Ab Februar werden diese nun verschärft, die Änderungen betreffen vor Kreditkarteninhaber von American Express, die bisher unbegrenzten Zugang zu den Lounges hatten. Künftig erhalten sowohl die Platinum Karten als auch die Delta SkyMiles Reserve American Express Card neue Zugangslimits:
- Platinum & Platinum Business Card: Maximal 10 Besuche pro Jahr
- Delta SkyMiles Reserve Card: Maximal 15 Besuche pro Jahr
Mehrere Besuche innerhalb eines 24-Stunden-Zeitraums werden als ein Besuch gezählt. Dies ist interessant für alle, die eine Umsteigeverbindung oder einen Hin- und Rückflug innerhalb von 24 Stunden nutzen. Delta will aber die „guten“ AMEX-Kunden nicht verprellen und schafft eine Ausnahme: Kunden, die 75.000 USD oder mehr pro Jahr auf der jeweiligen Karte ausgeben, behalten unbegrenzten Zugang.
Zusatzkarteninhaber erhalten zudem ein eigenes Besuchskontingent. Diejenigen, die mehrere Karten besitzen, können die Limits kombinieren. Nach Ausschöpfung des Kontingents können die Fluggäste mit einer AMEX weiterhin loungen, der Zugang kostet dann aber 50 USD pro Person.
Ob die Änderungen tatsächlich zu einer spürbaren Entlastung der Sky Clubs führen, bleibt abzuwarten. In den ersten Monaten nach der Einführung dürfte sich wenig ändern, da viele Karteninhaber ihr Kontingent erst nach und nach ausschöpfen. Zudem bieten die neuen Limits immer noch ausreichend Zugang, sodass die Kapazitäten weiterhin stark genutzt werden dürften.
Experten vermuten, dass Delta mit den Maßnahmen vor allem darauf abzielt, die Profitabilität der Zusammenarbeit mit AMEX zu steigern. Karteninhaber könnten durch die Einschränkungen motiviert werden, mehr mit ihren Kreditkarten auszugeben, um die Zugangsbeschränkungen zu umgehen.
Überfüllte Lounges: Delta dreht erneut an den Zugangsregeln | Frankfurtflyer Kommentar
Die neuen Zugangsbeschränkungen für die Delta Sky Clubs ab Februar 2025 stellen einen weiteren Versuch dar, die Kapazitätsprobleme der Lounges zu lösen. Ob sie tatsächlich einen merklichen Effekt auf die Auslastung haben werden, bleibt abzuwarten. Vielmehr scheinen die Änderungen ein geschickter Schachzug zu sein, um Karteninhaber zu höheren Ausgaben zu animieren bzw. mehr Einnahmen zu generieren.
Für Gelegenheitsflieger dürfte dies keine allzu große Einschränkung werden, da man selbst bei fünf Delta Roundtrips pro Jahr noch im Rahmen bleibt.
Danke: OMAAT
Der Teufel, den man ruft…ist doch klar, dass das System dann nicht mehr funktioniert und die Lounges aus allen Nähten platzen, weil jeder für seine Kreditkartengebühr noch schnell den Kaffee oder den Wrap für lau mitnehmen möchte.
Dann sollen die Airlines das mit den Zugängen für Amex-Platinum& Co-Inhaber bitter weiter regulieren. Ich bin dafür.
Es gibt sehr schöne Lounges. Doch mittlerweile ist es so, dass wir Restauranrs im öffentlichen Bereich regelmäßig einer Lounge vorziehen, weil die entweder voll wie eine Kantine ist (und nicht selten auch eine solche Qualität bietet).
Hier muss man aber bedenken, dass es in den USA anders funktioniert. Hier hat quasi niemand über sein Ticket oder Status Zugang zu den Lounges (Inlands First/Business und auch SkyMiles Platinum/Diamond, etc. haben keinen Zugang zu den Clubs). Man verkauft die Zugänge nunmal ob als Daypass, Jahresmigliedschaft oder über eine Kreditkarte. Es ist ein anderes Geschäftsmodell.