UFO-Mitglieder stimmen für Streiks bei Lufthansa

Lufthansa Cockpit außen
Lufthansa Cockpit außen

Bereits für Ende Oktober wurden von der Gewerkschaft UFO Streiks bei Lufthansa angekündigt. Diese wurden extrem kurzfristig abgesagt und stattdessen wurden Airlines der Lufthansa Group, wie Eurowings, bestreikt. Hier kam es am 20.10. zu zahlreichen Flugausfällen. Heute fand nun die bereits angekündigte Urabstimmung der Mitglieder der UFO statt – Überraschung! – es wurde FÜR Streiks gestimmt.

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Heute fand bei der Gewerkschaft UFO eine Urabstimmung statt, bei der die Mitglieder und Angestellte der Lufthansa / Lufthansa Group über eine unbefristete Arbeitsniederlegung abgestimmt haben. Je nach Betrieb betrug die Zustimmung hier 77 bis 96%, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft.

Die Zustimmungsquoten der Urabstimmungen in den einzelnen Betrieben laut UFO:

  • Sunexpress Deutschland 96,2 %
  • Lufthansa AG 86,9 %
  • Germanwings GmbH 95,1 % 
  • Eurowings Deutschland 82,3 %
  • Lufthansa CityLine 77,5 % 

Einen genauen Streikplan gibt es bislang noch nicht, allerdings will die Gewerkschaft kommenden Montag um 14 Uhr mehr Details bekannt geben.

Neben der grundsätzlichen Einigkeit der Arbeitskampfmaßnahme kriselt es bei UFO gewaltig. Bei der heutigen Versammlung wurde auch über einen Abwahlantrag des aktuellen Vorstandes, bestehend aus Sylvia de la Cruz und Daniel Flohr entschieden. Dieser Antrag wurde mit fast 100% abgelehnt, bis zu den Neuwahlen im Februar 2020 sollen die beiden die Gewerkschaft noch weiterführen.

Lufthansa äußerte in der Vergangenheit den Medien, dass die gegenüber der UFO nicht mehr verhandlungsbereit wäre, da sie die Gewerkschaft für nicht tariffähig halte. Lufthansa ist der Meinung, dass der jetzige Vorstand der UFO rechtlich nicht zum Abschluss von Tarifverträgen befugt ist. Laut ihnen sei der Vorstand nicht satzungsgemäß ins Amt gekommen und akzeptiere deshalb auch die Kündigung von Tarifverträgen nicht. Vorangegangen war ein großer Streit in der Führungsebene der UFO, bei dem zahlreiche Vorstands- und Beiratsmitglieder zurückgetreten sind. Es ging bis hin zu Vorwürfen der Untreue und staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen. Fast sicher ist, dass Lufthansa auch diesmal wieder rechtliche Maßnahmen zur Unterbindung von Streiks prüfen wird.

Ufo-Mitglieder stimmen für Streiks bei Lufthansa | Frankfurtflyer Kommentar

Genaueres zu Datum, Uhrzeit, Ort ist leider noch nicht bekannt. Am Montag findet Ihr hier auf Frankfurtflyer.de ein Update zu dem weiteren Vorhaben der Gewerkschaft. Wir sind gespannt, wie es zwischen Lufthansa und der Gewerkschaft weiter geht. Wir drücken Euch bereits jetzt die Daumen, dass Ihr in den nächsten Monaten nicht von Streiks betroffen seid.

6 Kommentare

  1. Für einen unbefristeten Streik zu stimmen, ist relativ leicht – ihn zu finanzieren schon etwas schwieriger. Streik ist sicher ein legitimes Mittel, festgefahrene Verhandlungen zu beeinflussen – aber Streiks, um sich verhandlungsfähig zu machen, sind doch etwas „systemfremd“. Sollten diese – Entschuldigung – „Clowns“ von UFO nicht erst einmal abklären (lassen), ob sie wirklich eine richtige Interessenvertretung sind? Wenn nicht. haften dann die Vorstände persönlich für den angerichteten Schaden? Kann UFO überhaupt einen längeren Streik finanzieren? Ich kann mir kaum vorstellen, dass VERDI hier eine „Querfinanzierung“ vornimmt. Viele Fragen – für mich keine Antworten. Ich fürchte, zum Schluss sind nicht nur die LH-Passagiere, sondern auch die streikenden UFO-Mitglieder die Dummen. Aber vielleicht kommt es so ja zu einer „marktbereinigung“ auf Gewerkschaftsseite.

    • Geht mir ähnlich – ich fliege rund 100 Mal pro Jahr in Europa, hin und wieder auch mal länger, dieses Jahr zB mehrfach Chicago. Habe LH nicht nur wegen der sehr schlechten Business Class mit 2-2-2 Bestuhlung abgelehnt sondern auch wegen den ständigen Streiks. Kein vernünftiger Mensch geht dieses Risiko ein wenn es auch nur eine Alternative gibt. Ich fliege rund 30 Mal pro Jahr nach Heathrow und bin längst auf BA umgestiegen…LH ist einfach die schlechteste Fluglinie die ich kenne, an LH ist eben alles schlecht nicht nur einzelne Teilaspekte.

  2. Was für eine widerliche Aktion der Mitarbeiter. Aber es passt ja in das gewohnte Bild der Lufthansa. Schlechtes Produkt, schlechter Service und absolut überhebliches Personal. Es gehört einfach mal 1/3 gekündigt, offenbar geht des den Mitarbeitern zu gut. Es gibt NIEMALS einen Grund für Streik (=Erpressung). Wem sein Job nicht passt der soll kündigen. Einfach ekelhaft so etwas.

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