Unglückliche Namensgebung: Ein Ethiopian Airlines Dreamliner erregt Aufsehen in Beirut

Die Schwester dieses Dreamliners sorgte für Aufregung in Beirut. Foto: Ethiopian

Flüge zwischen Tel Aviv (TLV) und Beirut (BEY) sind doch arg unwahrscheinlich, denn die Staaten Israel und der Libanon sind verfeindet. Die afrikanische Ethiopian Airlines hingegen fliegt zu beiden Destinationen. Einmal und vermutlich nie wieder flog das äthiopische Star Alliance-Mitglied nun auch mit der „Tel Aviv“ nach Beirut. Das sorgte für Aufregung bei den libanesischen Behörden.

Die „Tel Aviv“ ist eine Boeing 787-9 von Ethiopian Airlines. Sie erhielt ihren Namen nach der ersten Destination, welche das Flugzeug bei der Inbetriebname angeflogen hatte. Das ist mittlerweile eine gute Tradition bei Ethiopian Airlines geworden. Macht ein Flugzeug seinen Erstflug für die Airline, wird die Maschine nach dem Zielort benannt. Das war im Fall des Dreamliners mit der Registrierung ET-AXK der Flughafen von Tel Aviv in Israel. Als das vor 4 1/2 Jahren geschah, machte sich wohl niemand weitere Gedanken darüber.

Bis zum Donnerstag, den 25. April 2024 als der Dreamliner auf Flug ET406 eingesetzt wurde. ET406 ist die Ethiopian Airlines-Verbindung vom Heimatflughafen in Addis Abeba (ADD) nach Beirut (BEY). Nach der Landung um 2:25 Uhr bemerkte die Flughafensicherheit etwas, das die Gemüter erhitzte.

Der Dreamliner trägt an seinem Rumpf verhältnismäßig klein seinen Taufnamen „Tel Aviv“ und das war den Behörden aufgefallen. Der ET-AXK wurde der Rückflug nach Addis Abeba nur eine Stunde später untersagt, bis nicht alle Hinweise auf Israel an der Maschine entfernt worden seien.

Schaut man auf die Flüge von ET-AXK auf Flightradar24.com, erkennt man, dass der Dreamliner nur 32 Minuten verspätet die Rückreise nach ADD unter der Flugnummer ET407 angetreten hat. Irgendwie hat man es scheinbar geschafft an einem auswärtigen Flughafen den Schriftzug „Tel Aviv“ vom Flugzeug zu entfernen, um die Heimreise sicher zu stellen.

Nach dem Ereignis sprach der Libanon Ethiopian Airlines eine Warnung aus. Die Fluggesellschaft muss demnach in Zukunft vermeiden, Schriftzüge oder Logos mit Bezug zum Staat Israel an seinen Flugzeugen anzubringen. Zumindest wenn sie damit in den Libanon fliegen wollen.

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Es gibt Fluggesellschaften, die Lufthansa, die bewusst politische Botschaften setzen wollen. So wie zur Fußball-Weltmeisterschaft in Qatar, als man mit dem „Diversity Wins“-Schriftzug den Gastgeber ärgern wollte (Diversity hat damals nicht gewonnen). Dann gibt es Fluggesellschaften, die unabsichtlich in Fettnäpfchen treten. Dazu würde ich in dem Fall auch Ethiopian Airlines zählen. Ich kenne zwar die politischen Verhältnisse zwischen Äthiopien und Israel und dem Libanon nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass die Fluggesellschaft hier ein Zeichen setzen wollte.

Am Ende des Tages erscheint dies als ein unglückliches Missgeschick und eine übertriebene Reaktion.

Quelle: OMAAT

2 Kommentare

  1. Die Beziehung Äthiopien und Israel ist komplex. Ich war insgesamt dreimal in Äthiopien und man muss wissen, dass Äthiopien ein Vielvölkerstaat ist, dessen beiden Hauptreligionen der Islam und orthodoxes Christentum sind. In der Vergangenheit sind viel äthiopische Juden nach Israel ausgewandert und diese haben natürlich Verwandte in Äthiopien. Wenn man von Israel eine Fernreise in den außereuropäischen Raum antreten möchte, ist Ethiopian eine relevante und kostengünstige Wahl.

  2. Solche Staaten wie der Libanon gehören dann boykottiert von allen Fluggesellschaften. Wer sich wie die Beiruter Flughafenbetreiber wie Kleinkinder verhalten, die gehören sanktioniert. Fertig aus!

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