Die Fluggesellschaft Emirates, die in Dubai beheimatet ist, ist eigentlich nicht für aggressive Wettbewerbsmethoden bekannt. Anders als Qatar Airways, die sich einen Ruf als harter Wettbewerber aufgebaut hat, bevorzugt Emirates meist eine gemäßigte Herangehensweise. Doch vor zwei Jahren überraschte Emirates mit einer exklusiven Vereinbarung, die Champagner-Liebhaber in Aufruhr versetzte.
- Exklusive Partnerschaft: Emirates hält vermeintlich die Exklusivrechte an Dom Pérignon und weiteren LVMH-Champagnern.
- Lufthansa überrascht: Lufthansa bietet ab November ebenfalls Dom Pérignon in der First Class an.
- Neuer Jahrgang: Emirates reagiert und wechselt zum Jahrgang 2015 in der First Class.
Zu Beginn verschwanden schrittweise die Champagner-Marken des Luxuskonzerns LVMH von Bord einiger Fluggesellschaften. Der wahre Grund wurde erst sichtbar, als auch Singapore Airlines auf Dom Pérignon in der First Class verzichtete: Emirates hatte eine exklusive Vereinbarung mit LVMH getroffen. Von diesem Zeitpunkt an sollten Champagner von LVMH nur noch bei Emirates ausgeschenkt werden. Dieser Schritt hatte große Auswirkungen für Champagner-Liebhaber, da zu LVMH nicht nur der bekannte Moët & Chandon gehört, sondern auch das deutlich exklusivere Dom Pérignon.
Bis heute hat diese Vereinbarung Bestand – zumindest aus Sicht von Emirates. Erst im Juli 2024 stellte die Airline ihre „exklusiven Acht“ vor: acht Champagner von Dom Pérignon, Moët & Chandon und Veuve Clicquot, die exklusiv an Bord und in den Lounges von Emirates ausgeschenkt werden sollen. Voller Stolz kommunizierte die Airline die Fortsetzung der Exklusivvereinbarung mit LVMH.
Diesen Champagner schnappt Lufthansa der Konkurrentin Emirates weg | Dom Pérignon in der Lufthansa First Class
Doch wie exklusiv ist diese Vereinbarung tatsächlich? Gar nicht so sehr, wie uns Frankfurtflyer.de-Leser Andreas aufklärte. Er fand heraus, dass Lufthansa ab November ihr Champagner-Angebot in der First Class um Dom Pérignon erweitern wird – auf ausgewählten Strecken. Diese Information lässt sich auch in den online verfügbaren Speise- und Getränkekarten der Lufthansa First Class nachlesen.
Emirates hätte möglicherweise darauf hinweisen können, dass die Exklusivität nur bestimmte Jahrgänge oder Produkte umfasst. Doch genau einen der „exklusiven Acht“, den Dom Pérignon 2013, bietet nun auch Lufthansa an. In den Vereinigten Arabischen Emiraten reagierte man auf die Enthüllung: Statt des Jahrgangs 2013 serviert Emirates nun den Dom Pérignon 2015 in der First Class.
Wir haben bei Emirates eine Stellungnahme zur „wenig exklusiven Exklusivität“ angefragt, jedoch bisher keine Antwort erhalten.
Diesen Champagner schnappt Lufthansa der Konkurrentin Emirates weg | Frankfurtflyer Kommentar
Champagner aus dem LVMH-Konzern ist in der gehobenen Gastronomie keine Seltenheit. Nur wenige echte Kenner dürften enttäuscht sein, wenn einmal kein Dom Pérignon oder Moët serviert wird. Der Großteil der Gäste verbindet jedoch besondere Namen wie diese mit Exklusivität und Luxus. Für Emirates wäre es daher ein cleverer Schachzug gewesen, sich das Exklusivrecht an den drei begehrten Champagnermarken zu sichern. Allerdings wurde die Exklusivität durch die Lufthansa, die Dom Pérignon bald ebenfalls anbietet, verwässert. Für Lufthansa ist dieser Schachzug genial. Denn nachdem Laurent Perrier den Grand Siecle aus der Luftfahrt zurückgezogen hat, rutsche die deutsche Star Alliance-Fluggesellschaft zwischenzeitlich auf ihren Tiefpunkt in Sachen First Class Champagner.
Was haltet Ihr eigentlich von Dom Perignon? Welcher Champagner ist Euer Favorit?
In der Tat. Ich bin Freitag Nacht RUH-FRA in der First geflogen. Ein kurzer Nachtflug, auf dem man eigentlich die Goodies der First gar nicht wahr nimmt, weil man (zumindest ich) nur schlafen will.
Nach Erreichen der Reiseflughöhe (am Boden darf in Saudi Arabien kein Alkohol ausgeschenkt werden) habe ich mir dann als Schlaftrunk ein Glas Champagner gegönnt und war wirklich überrascht, einen Dom Pérignon serviert zu bekommen. (Ich hatte vorher keine Zeit, in der App die Menükarte zu lesen und wollte ja ohnehin schlafen) Erstaunliche Entwicklung bei LH.
Na dann, Prost 🥂
Auch in der Business wird bei LH der Moët & Chandon Impérial Brut aus dem Haus LVMH inzwischen ausgeschenkt. Ob dieser nun geschmacklich so toll ist, ist allerdings eine andere Frage.
Dem kann ich nur zustimmen. Ich habe schon Champagner getrunken, die mir deutlich besser geschmeckt haben.
Da kann ich zustimmen: Ich hatte den Don Perignon 2013 schon letzte Woche auf dem Flug ex BOS. Die Flasche liegt bei 250€ im Laden….
Was ein dramatischer Schlag. Es gibt doch nichts über die Lebensnotwendigkeit eines Champagners. Wer denkt schon an den Flugpreis wenn es um das Allerwichtigste geht, den Champagner.
Könnt ihr bitte diese Clickbait Überschriften („Diesen Champagner…“) sein lassen? Das steht gemeinhin für Uninteressantes.
Danke für Dein Feedback dazu. Überschriften sind immer ein schmaler Grad. Mir ist dabei immer wichtig, dass die Mehrheit nach dem Lesen nicht enttäuscht ist und gleichzeitig das Interesse zum Lesen geweckt wird. Hoffe, beides traf in dem Fall für Dich zu.
Was bin ich doch für ein Banause! Hatte ich doch endlich einmal in der SQ-Suite die Möglichkeit, Champagner „à discretion“ in mich hineinzuschütten, und was bestelle ich: Simple Gin Tonics und Single Malts.
PS: Champagner bläht den Bauch, hingegen ist Gin und Whisky der Gesundheit förderlich.
Kein Alkohol ist gesundheitlich förderlich, erstrecht kein harter Alkohl. Der zählt mit zu den Schlimmsten. Aber trotzdem mag ich meinen Wein oder Bier ^^
Wir fliegen gerade von PVG nach FRA. Der Champagner an Bord ist Dom Perignon 2013. Wir mögen ihn!
Tja, woher das wohl kommt? Man hat den Eindruck in der Luxusbranche und speziell auch bei LVMH ( man schaue sich den Aktienkurs von – 21 % in 6 Monaten an) läuft es gerade nicht so, ich werde auch gerade von meinem Online Weinhändler wöchentlich mit Sonderangeboten zum Dom Perignon überschüttet, offenbar wird man das teure Zeugs nicht mehr so gut los, seit man den Preis innerhalb von 3 Jahren von 150 auf 250 Euro die Flasche erhöht hat. Womöglich konnte sich Lufthansa ja auf dem freien Markt günstig eindecken, Carsten Spohr wird ja eine gewisse Schwäche für Schnäppchen nachgesagt.