Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class

Die Economy Class der Lufthansa ist sicherlich der Klassiker schlechthin. Wer innerhalb Deutschlands fliegt, hat kaum eine Chance, diesen Flügen zu entgehen. Allerdings schickt Lufthansa die Flugzeuge mit dem identischen Servicekonzept auch auf Urlaubsflüge ins Ausland. Grund genug, auch Lufthansa in unserem „König von Mallorca“ Test einmal unter die Lupe zu nehmen. Ich hatte den Auftrag, den Kranich auf dem Rückflug von Palma de Mallorca nach Frankfurt zu testen. Wie es war, habe ich in der Review zusammengefasst.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Flugdaten

Flugzeug: A321-271NX (A32N)
Konfiguration: 215 Economy Class, davon werden einige als Business Class verkauft
Registrierung: D-AIEC
Alter: 3 Jahre
Flugnr.: LH1155
Abflug Ist (Plan): 12:16 (11:45)
Ankunft Ist (Plan): 14:10 (14:05)
Reisezeit: 1:55 h
Reiseklasse: Economy Class
Sitz: 14D (Gang)
Ticketpreis: 173,52 EUR
Vielfliegerprogramm & Status: Aeroplan
Gesammelte Meilen: 389
Champagner: Fürst von Metternich Riesling Sekt

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Buchung Schulnote 1, 5 Sterne

Der Flug wurde als Oneway Flug auf der Website von Lufthansa im Economy Classic Tarif gebucht.

Die Buchung war easy, daher gibt es:

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Check-In

Der Online Check-In öffnet bei Lufthansa 24 Stunden vor Abflug. Dort sah ich, dass Lufthansa mich zwei Reihen nach hinten gesetzt hatte. Reserviert hatte ich den Sitz 12D, jetzt wurde es 14D. Es waren auch noch einige Sitze am Notausgang mit mehr Beinfreiheit verfügbar, um aber die Review nicht zu verfälschen, entschied ich mich, den Sitzplatz beizubehalten. Die Bordkarte wurde mir über die Lufthansa App aufs Smartphone geliefert.

Aufgrund der Sitzplatzänderung bekommt LH hier nur:

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Am Flughafen

Der Check-In Bereich befindet sich im Flughafen von Palma de Mallorca auf Ebene 2. Dort befindet sich auch der Check-In Bereich von Lufthansa. Dieser wird ebenfalls von Swiss, Edelweiss und Austrian, jedoch nicht von Eurowings genutzt. Die Schlange war hier kaum auszumachen.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Boarding

Das Flugzeug hatte sich bei der Ankunft nach Mallorca bereits verspätet. Allerdings informierte der Flughafen nicht darüber. Auch die von Lufthansa beauftragten Gate Agents äußerten sich nicht. Und gaben auf Nachfrage unrealistisch kurze Verzögerungen an. So wurde als das Flugzeug gerade am Gate anhielt gesagt, dass das Boarding in 10-15 Minuten beginnen würde.

Das Boarding bei Lufthansa ist kompliziert. Es beginnt mit dem Pre-Boarding von Familien mit kleinen Kindern, Passagieren mit Mobilitätseinschränkungen und HON Circle Statusinhabern. Erst danach darf die Boardinggruppe 1 an Bord. Das sind Reisende mit Anschlussflügen in der First Class, Reisende der Business Class sowie Passagiere mit einem Star Alliance Gold Status. Die Boardinggruppen 3-5 richten sich nach der Lage der Sitzplätze: Fenster (3), Mitte (4) und Gang (5).

Bei Lufthansa wurde beim Boarding ein Abgleich zwischen dem Namen auf dem Ticket und einem Ausweisdokument vorgenommen.

Beim Betreten des Flugzeugs wurden alle Passagiere mindestens einem Crewmitglied begrüßt.

Das Boarding war nicht der beste Part der Reise und bekommt: 

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Kabine & Sitz

Kabine

Der A321neo von Lufthansa hat 215 Economy Class Sitze von Geven Ezzenza. Diese verteilen sich auf 37 Sitzreihen, die bis 39 nummeriert sind, da die Reihen 13 und 17 bei Lufthansa traditionell nicht als diese ausgewiesen werden. Je Reihe gibt es meistens drei Sitze rechts des Mittelgangs und drei Sitze links. Die Ausnahmen sind die Reihen 27 & 28, in denen es nur auf der Steuerbordseite Sitze gibt sowie die Reihe 29, in der auf der Backbordseite der Sitz am Fenster fehlt. Gegenüber den Reihen 27 und 28 befindet sich eine Toilette, die weiteren Toiletten der Economy Class befinden sich ganz hinten im Flugzeug.

Die Kabine ist in Grautönen gehalten. Die Rückenpolster der mit Leder überzogenen Stühle sind auffällig dünn. Das hilft, Platz und Gewicht zu sparen. Der Sitzabstand ist in den A321neo von Lufthansa nicht einheitlich und schwankt zwischen 81cm und 71cm. Tendenziell wird es nach hinten enger.

An der Decke befinden sich Leselampen und individuelle Luftauslässe. Was bei Lufthansa erkennt man auch im Sitzen noch, auf welchem Sitz (ABCDEF) man sich gerade befindet. Das ist ganz schön gelöst und kann bei Missverständnissen oder Irritationen schnell Abhilfe schaffen.

Sitz

In den Reihen 18 und 19 an den Notausgängen über den Flügeln beträgt der Sitzabstand mindestens 84cm. Bei mir am Platz lag der Sitzabstand um die 80cm. Allerdings fühlte es sich enger an. An den Sitzplätzen geht es nicht geräumig zu, aber der Platz ist effizient genutzt. An der Rückenlehne des Vordersitzes befinden sich eine Tasche mit einem Shoppingprospekt, dem Buy on Board Menü, der Sicherheitskarte und einem Beutel. Darunter befindet sich ein ausklappbarer Tisch. Und weiter unten schließlich ein kleines Gepäcknetz. Dies ist an den Reihen mit Notausgängen und ganz vorne anders, dort befinden sich die Tische in den Armlehnen, weswegen sich diese nicht verstellen lassen. An den übrigen Sitzen kann man die Armlehnen zwischen den Sitzen verstellen, die zum Gang hin jedoch nicht.

Die Sitze sind bequemer als die dünne Rückenlehne vermuten ließe. Allerdings ist der Sitzkomfort nicht allzu groß, länger als drei Stunden möchte ich nicht auf den Sitzen sein. Außerdem gibt es keine (verstellbare) Kopfstütze. Damit endet der Sitz bei großen Menschen irgendwo an der Schulterpartie und der Kopf ist ungeschützt. Möchte man ihn ein wenig abstützen, muss man mit dem Körper weiter nach vorne rutschen, was je nach Sitzabstand unangenehm oder unmöglich ist.

Die Kabine und der Sitz sind zweckmäßig, aber nichts Besonderes.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Catering

Lufthansa bietet Reisenden in der Economy Class ein eingeschränktes Catering an. So gibt es 0,3l Flaschen mit stillem Wasser und 10g Vollmilchschokolade.

Wer gerne mehr Auswahl haben möchte, kann aus dem Buy on Board Menü zusätzliche Dinge auswählen. Das Menü wechselt regelmäßig und Lufthansa veröffentlicht die Menükarte auf der Website.

Immerhin gibt es etwas gratis…

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Amenities

Gab es keine.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Inflight-Entertainment-System

Auf diesem Flug gab es kein Entertainment und kein WiFi. Aber dafür gibt es USB-A und USB-C Buchsen im Fußraum. Jeweils zwei pro 3er Reihe. Leider war „meine“ USB-C Buchse so beschädigt, dass sie sich nicht mehr verwenden ließ.

Lufthansa gibt allen Passagieren die Möglichkeit, vor dem Flug ein aktuelles Magazin auf ein Gerät (z.B. Smartphone oder Tablet) herunterzuladen. Außerdem gibt es an den Hubs in Frankfurt und München Zeitungsständer, an denen man gratis Exemplare der Tagespresse mitnehmen kann.

Blöde Situation mit der Ladebuchse.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Service

Ungefähr zehn Minuten nach dem Start erloschen die Anschnallzeichen. Praktisch in demselben Augenblick begann die Verteilung von kleinen Plastikwasserflaschen. Dabei schien es dem Flugbegleiter vor allem darum zu gehen, die Flaschen schnell zu verteilen. Allerdings wartete der dann immer, bis er die Aufmerksamkeit der Reisenden hatte und übergab die Flaschen dann an die „richtige“ Person, statt sie einfach beim Sitznachbar abzuladen.

Das Buy on Board Menü wurde kurz darauf mit einer Durchsage angepriesen, dann begann die Crew mit dem Trolley durch den Mittelgang zu ziehen. Obwohl lediglich Kreditkartenzahlungen akzeptiert wurden, dauerten die Bezahlvorgänge gefühlt lange.

Als ich kurz nach Abflug die Toilette aufsuchte, waren die Boxen mit den Tüchern schon vollständig geplündert. Wahrscheinlich hat das niemand überprüft, denn es galt, eine Verspätung aufzuholen.

Das sollte eigentlich nicht vorkommen.

Wer wird der echte König von Mallorca? Review: Lufthansa Economy Class | Frankfurtflyer Kommentar

Dieser Flug mit Lufthansa war erwartungsgemäß unspektakulär. Und in dieser Hinsicht enttäuschte er nicht. Es gab keine Bordunterhaltung und minimales Catering. Aber immerhin. Eine Flasche Wasser zu haben kann die zwei Stunden an Bord in wenig angenehmer machen. Und auch wenn das Schokoladentäfelchen kein rotes Herz ist, ist es dennoch eine nette Geste.

Lufthansa ist alles, nur kein Ferienflieger. Irgendwie wirkte dieses ganze mit Status und Boardinggruppe auf Mallorca deplatziert. Als dann noch ein paar Gäste gut gelaunt vor dem Vorhang Platz nahmen und sich über vermeintliche Vorteile freuten, die Crew dann aber mit drei Handgriffen die Vorhänge zwei Reihen weiter vorne festmachten, merkte man, dass hier zwei Welten auf einander trafen. Auf der einen Seite Urlauber, die einfach von Mallorca nach Deutschland fliegen wollten und auf der anderen Seite Lufthansa, die ihr Standardprogramm abspulte. Einige Senatoren und ganz besonders „wichtigen“ Reisenden, die das Pre-Boarding kaum abwarten konnten brauchen das vielleicht, aber es wirkte ungewollt künstlich.

Wenn ich die Wahl zwischen TUIfly und Lufthansa (bei gleichen Preisen und kaum unterschiedlichen Flugzeiten) hätte, würde ich mich für Lufthansa entscheiden. Denn bei Lufthansa gibt es wenigstens ein Minimalcatering und auch noch ein paar Meilen obendrauf.

Unsere Bewertung ist wie folgt ausgefallen:

Kategorie Bewertung
Buchung
Check-In
Am Flughafen
Boarding
Kabine & Sitz
Catering
Amenities
Inflight-Entertainment
Service
Gesamt

 

Eine Übersicht aller Beiträge zu unserer „Wer wird der echte König von Mallorca“-Reihe findet ihr hier:

6 Kommentare

  1. „Wenn ich die Wahl zwischen TUIfly und Lufthansa (bei gleichen Preisen und kaum unterschiedlichen Flugzeiten) hätte, würde ich mich für Lufthansa entscheiden. Denn bei Lufthansa gibt es wenigstens ein Minimalcatering und auch noch ein paar Meilen obendrauf.“

    Das heißt dann aber auch, dass LH nur minimal die Nase vorn hat. Ich denke, für die meisten Leute (und auch für Vielflieger) ist auf solchen Strecken der Preis und die Uhrzeit am relevantesten.

    • Der halbe Stern zeigt wie minimal der Unterschied bei den beiden ist. Kommt natürlich sehr auf das persönliche Bedürfnis an…Uhrzeit und Preis sind sicher wichtig, wer nen Status hat würde dann wahrscheinlich LH den Vorzug geben.

    • Das sehe ich anders. Ich würde immer eher auf LH und co. zurückgreifen, allein deshalb, weil auch die Gefahr von IROPs besteht. Und wie das bei z.B. bei TUI aussehen kann, hat man ja erst kürzlich gesehen. Da ist es mir schon lieber, Optionen zu haben. Wenn man natürlich Zeit hat…

  2. „Beim Betreten des Flugzeugs wurden alle Passagiere mindestens einem Crewmitglied begrüßt.“

    Schön wenn es so war. Ich habe es bei LH leider nicht nur 1x erlebt, dass ein FA irgendwas in der Galley suchte während der/die andere mit dem RampAgent diskutierte. Mehrere Fluggäste wurden so ignoriert statt begrüßt, und das in Boarding Gruppe 1.

    • Das sollte so nicht sein und sind ja schon fast amerikanische Sitten. Wobei in den USA bekommt man, auch wenn die in der Galley gerade rummachen meist immer noch ein Beiläufiges „Hey, Welcome on Board!“ zugeworfen.

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