Air Berlin Chef Stefan Pichler sprach von einem „entscheidenden Schritt in Richtung unserer neuen strategischen Ausrichtung“, als er bekannt gab, dass der Air Berlin Konzern 49 Prozent der österreichischen Tochter Niki, an den Großaktionär Etihad Airways für rund 300 Millionen Euro verkaufen wird. Diese Finanzspritze wird von Air Berlin auch dringend benötigt, denn die Airline steht finanziell mehr als schlecht dar und befindet sich nun nach vielen verlustreichen Jahren in der wohl größten Restrukturierung der Firmengeschichte.
Die Veränderungen bei Air Berlin in den letzten Monaten werden wohl fast keinem Vielflieger entgangen sein. So hat man im ersten Schritt hin zum Netzwerkcarrier eine Business Class eingeführt, allerdings auch gleichzeitig den wirklich guten Service in der Economy Class in Europa abgeschafft. Auch in der Business Class sehe ich noch einiges an Verbesserungspotenzial.
Wichtigster Schritt hin zur „neuen Air Berlin“ wird allerdings die Übernahme von fast 40 Flugzeugen durch Lufthansa/ Eurowings sein und die Aufgabe von saisonalen Sonnenzielen. Air Berlin selbst möchte sich verstärkt auf das Geschäftsreiseangebot konzentrieren.
Das Geschäft zu Urlaubszielen rund um das Mittelmehr möchte man an eine neue Gesellschaft abgeben. In dieser neuen Gesellschaft sollen der Touristikteil der Air Berlin und die Tuifly verschmelzen. Die neue Gesellschaft soll ihren Sitz in Wien haben und Ziele rund um das Mittelmeer von Deutschland, Österreich und der Schweiz aus anfliegen.
Etihad Airways wird dabei die 49% Anteile an Niki direkt in das neue Unternehmen einbringen und anschließend 25% an der neuen Gesellschaft halten. Die Tui AG wird 24,8% der Anteile besitzen und die übrigen 50,2% liegen in der Niki- Privatstiftung. Den Flugbetrieb soll die neue Airline mit etwa 60 Flugzeugen bereits im April 2017 aufnehmen.
Air Berlin verkauft Niki an Etihad | Frankfurtflyer Kommentar
Es wurde schon öfter darüber spekuliert, wann Etihad größere Anteile an Niki von Air Berlin übernimmt, um weiters frisches Kapital in das Unternehmen zu pumpen. Für Air Berlin ist diese Kapitalspritze auch bitter nötig, denn der Umbau des Konzerns wird ohne Zweifel Geld kosten.
Spannend ist auch die Frage, ob die neue Airline für Urlaubsziele mit komplett eigenem Markauftritt im April abheben wird und in wieweit auch die Integration von Topbonus oder der oneworld Allianz stattfinden wird. Besonders für Vielflieger ist dies eine spannende Frage, da man natürlich auch weiterhin Meilen sammeln möchte und Statusvorteile genießen will.
Ich persönlich vermute allerdings ein Modell wie bei Lufthansa und Eurowings. Der neue Ferienflieger wird wohl nicht Teil der oneworld Allianz sein, allerdings wird man hoffentlich Topbonus Vorteile gewähren.
Die Zukunft bei Air Berlin bleibt auf jeden Fall spannend!
Antworten