Air France verkauft Zugang zur First Class Lounge unter strengen Auflagen zu einem unglaublichen Preis

Der Eingangsbereich

Die La Première Lounge von Air France am Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle (CDG) gilt als eine der besten First-Class-Lounges weltweit. Mit Spitzenleistungen in Service, Kulinarik und Komfort bietet sie ein Erlebnis, das höchsten Ansprüchen gerecht wird. Interessanterweise ermöglicht Air France unter bestimmten Bedingungen auch jenen Reisenden Zugang, die nicht in der Luxusklasse gebucht sind. Neben dem unglaublich hohen, ja fast schon lächerlichen Preis, müssen auch noch zahlreiche Auflagen erfüllt werden.

Das Wichtigste auf einen Blick:
  • Luxus pur: Die La Première Lounge in Paris-CDG bietet Michelin-Kulinarik, Spa und Limousinen-Service direkt zum Flugzeug.
  • Exklusiver Zugang: Business-Class-Gäste können die Lounge für 990 Euro nutzen, unter strengen Bedingungen.
  • Strategie von Air France: Hoher Preis und Einschränkungen sichern die Exklusivität und das Premium-Image der Lounge.

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Air France La Premiere First Class

Einmal in der Air France La Première zu sitzen – davon träumen viele von uns. Die First Class der Franzosen ist ziemlich exklusiv, und Prämientickets sind selbst bei entsprechender Verfügbarkeit nicht einfach so buchbar. So können ausschließlich Flying Blue Meilen von Teilnehmenden eingelöst werden, die mindestens eine Platinum-Karte besitzen.

Allein dadurch hält man das Level der Exklusivität hoch, wobei man als First-Class-Gast aber auch wirklich einiges geboten bekommt. Dazu gehört der Besuch der außergewöhnlich guten Lounge am Drehkreuz in Paris. Die dort gebotenen Leistungen gehen weit über den Standard hinaus. So werden Fluggäste direkt nach Ankunft am Flughafen persönlich begrüßt und individuell betreut. Die Gastronomie der Lounge wird oft als die beste ihrer Art beschrieben, die Speisen sind auf Michelin-Stern-Niveau.

Zur Einrichtung gehört ein luxuriöser Spa-Bereich, in dem kostenfreie Behandlungen angeboten werden. Zusätzlich können Gäste private Suiten in der Lounge buchen. Diese beinhalten Schlafzimmer, Wohnbereich und sogar Terrassen unter freiem Himmel. Nach dem Aufenthalt werden die Reisenden mit Limousinen direkt zu ihrem Flugzeug gebracht.

Die Lounge ist meist nur schwach frequentiert. Daher können Interessierte den Zugang unter bestimmten Voraussetzungen kaufen. Für die Airline ist dies eine zusätzliche Einnahmequelle, die schon seit vielen Jahren angeboten wird. Inzwischen ist jedoch nicht nur der Preis deutlich gestiegen, der Kauf wurde auch an weitere Bedingungen geknüpft.

Review: Air France La Premiere Lounge Paris Charles de Gaulle

Hoher Preis und strenge Auflagen

Wie das Portal onemileatatime analysiert, ist der Preis von zunächst 300 Euro auf 500 Euro und dann auf 650 Euro gestiegen. Inzwischen werden satte 990 Euro pro Person fällig. Für die Nutzung einer der privaten Suiten kommen weitere 800 Euro für drei Stunden dazu. Das Angebot dürfen ausschließlich Business-Class-Fluggäste nutzen, die auf einem interkontinentalen Flug gebucht sind. Zusätzlich müssen diese Bedingungen erfüllt sein:

  • Der Flug muss von Air France durchgeführt werden.
  • Weder Codeshare- noch Partner-Fluggesellschaften sind zugelassen (auch wenn diese eine AF-Nummer tragen).
  • Das Ticket muss von Air France ausgestellt worden sein.
  • Auf der Route darf generell keine First Class angeboten werden.
  • Wer den Zugang kaufen will, muss innerhalb der letzten 12 Monate mindestens einmal mit Air France La Première geflogen sein.
  • Zu Stoßzeiten ist der Zugang eingeschränkt und möglicherweise nicht verfügbar.

Damit richtet man sich primär an Reisende, die normalerweise First Class fliegen, die aber auf ihrem Flug nicht angeboten wird. Für diejenigen, die sich nur etwas zwischendurch gönnen möchten, scheitert es entweder am Preis oder an den strengen Auflagen.

Air France verkauft Zugang zur First Class Lounge unter strengen Auflagen zu einem unglaublichen Preis | Frankfurtflyer Kommentar

Die SkyTeam-Airline reitet in Sachen First Class auf einem hohen Ross, kann sich dies aber offensichtlich leisten. Im kommenden Jahr will man dem Bordprodukt eine Frischzellenkur verpassen und eine neue Hardware präsentieren. Das Bodenprodukt ist heute schon sehr modern und wahrlich luxuriös, mit 990 Euro aber auch sehr teuer.

Wer sich das leisten möchte, muss ein Business-Class-Ticket mit Air France vorweisen und auf einer Strecke reisen, auf der es gar keine First Class gibt. Außerdem will man hier wohl nur „Stammkunden“ haben, die das Produkt schon kennen. Damit richtet man sich an Kunden, die vermutlich auch gerne die Luxusklasse gebucht hätten, aber keine Wahl hatten, da die First Class nicht auf allen Maschinen installiert ist.

9 Kommentare

    • Air France bietet die FC auch nur auf 11 oder 12 Strecken an. Das ist auch nicht sonderlich viel verglichen mit dem Netz. Da bietet LH fast mehr Auswahl und das von zwei Hubs.
      Aktuell ist die FC Quote (auf der Langstrecke) bei europäischen Fluggesellschaften bei der Swiss noch am größten mit 100%.

    • Oje, TD, so schlimm? Der Artikel hat nichts mit LH zu tun und trotzdem musst du dir irgendetwas aus den Fingern saugen, um gegen das Unternehmen zu ätzen. Warum du dann den SEN-Status bei der Airline hast, erschließt sich mir nicht. – Muss es aber auch nicht.

  1. So, so, 800 EUR für 3 Stunden, das entspricht 6400 EUR für 24 Stunden. Man vergleiche das mal mit den Preisen für 5-Sterne-Luxushotels, wo man die Zimmer ja auch für (mindestens) 24 Stunden bekommt.
    Wäre mal interessant, wieviele Leute das TATSÄCHLICH buchen. Oder soll das nur dazu dienen, das First-Class-Erlebnis optisch aufzuwerten?

    • In welchem Hotel bekommt man ein Zimmer für MINDESTENS 24 Std.? Klar bieten 5***** Häuser im allgemeinen mehr, aber auch hier gilt grundsätzlich erstmal Check-In 15:00, Check-out 12:00.

      • Peninsula hat mit der Peninsula Time Check- In ab 6:00 AM und Check Out bis 22:00 Uhr als Option.

        Aber meistens hast du recht, da ist eine Nacht im Hotel eher so 20-22 Stunden.

  2. Macht Sinn, etwas anzubieten, was dann praktisch keiner kaufen darf. Manchmal denke ich, bei den Airlines arbeiten im Marketing und Produktmanagement nur Flitzpiepen. Natürlich will und muss Air France dafür sorgen, dass die First Class Lounge nicht überfüllt ist. Aber man weiß ja wie viele Leute First Class gebucht haben und wie viele Leute in die Lounge passen, die Differenz würde ich einfach immer zumindest den Business Class Kunden anbieten, wer dann zuerst kommt mahlt zuerst. Was nützt Air France eine fast leere First Class Lounge?

    • Das ergibt tatsächlich Sinn, John. So hat der Loungebesuch einen greifbaren Wert. Im FC-Ticket ist immerhin schon einmal für knapp 1.000,- Euro ein Loungebesuch enthalten.
      Gleichzeitig möchte man sich ja diejenigen, die BC fliegen, aus der FC-Lounge heraushalten, um die Exklusivität nicht aufzugeben, die Teil des USP ist. Also müssen weitere Bedingungen her.

      Möglicherweise sind das also doch keine Flitzpiepen, sondern Menschen im Marketing, die sich mehr Gedanken gemacht haben, als du ihnen zutraust. 😉

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