Review: Air France La Premiere Boeing 777-300ER Paris nach Los Angeles

Air France La Premiere Sitz

Die Liste der Superlative, die der First Class von Air France anheften ist lang. Die Schar derer, die daran zweifeln, ist jedoch mindestens ebenso groß. Daher stellt sich die Frage: Ist die La Premiere wirklich besser als die anderen First Class Produkte der anderen Airlines? Ist sie nur überschätzt und profitiert davon, dass das Produkt exklusiv und teuer ist, und Reisende danach behaupten, dass die La Premiere so toll ist, um sich selbst zu bestätigen? Im folgenden die Schilderung meiner Eindrücke von einem Flug von Paris nach Los Angeles.

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Flugdaten

Flugzeug: Boeing 777-328(ER) 77W
Konfiguration: 206 Economy Class 28 Premium Economy 58 Business Class

4 First Class

Registrierung: F-GSQC
Alter: 18 Jahre
Flugnr.: AF72
Abflug Ist (Plan): 13:54 (13:20)
Ankunft Ist (Plan): 16:00 (16:05)
Reisezeit: 11:07 h
Reiseklasse: First Class (La Premiere)
Sitz: 1L (Fenster/Gang)
Ticketpreis: 230.000 Meilen zzgl. 390 EUR Steuern+Gebühren
Vielfliegerprogramm & Status: Flying Blue
Gesammelte Meilen:
Champagner: Amour de Deutz 2011 (La Premiere) Leroy Duval (Business Class)

 

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Check-In

Da ich für meinen Flug bereits am Vortag in Frankfurt eingecheckt hatte, erübrigte sich der Vorgang in Paris. Allerdings sei gesagt, dass es im La Premiere Check-In Bereich ruhig und gediegen zugeht. Der Vorgang dürfte dort nicht allzu belastend sein. Es gibt nämlich nur Sitzecken und keine eigentlichen Schalter. So kann man kurz eine Pause einlegen (oder die exklusiven Toiletten des Bereichs nutzen) während man bequem eingecheckt wird.

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Boarding

Auch das Boarding gestaltet sich einfach. Ich wurde aus der Lounge abgeholt und bis in den Flieger begleitet, wo ich in die Obhut der Kabinenmanagerin übergeben wurde.

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Kabine & Sitz

Kabine

Die First Class bei Air France gibt es nur in ausgewählten Boeing 777-300ER Flugzeugen. Die First Class Kabine ist hell gehalten. Hellgrau, Weiß und Hellblau sind die dominierenden Farben. An den Außenseiten der Sitze zum Gang hin findet man ein helles Holzfurnier vor. In der Kabine gibt es nur vier Sitze der Firma Collins Aerospace. Sie sind ca. 80 cm breit. Wenn man die Sitze in Betten verwandelt, hat das Bett eine Länge von ca. 200cm Länge und 80cm Breite. Eine Tür haben sie nicht, dafür jedoch Vorhänge, die bei Bedarf für Privatsphäre sorgen. Mit diesen Vorhängen war Air France zum Zeitpunkt der Markteinführung der Pionier der Abschottung und Privatsphäre in der First Class.

Drei Viertel der First Class Kabine

Staufächer für das Handgepäck gibt es über jedem Sitz, so dass hier ausreichend Platz vorhanden sein sollte.

Vor der First Class Kabine befindet sich eine Galley mit zwei Toiletten für die La Premiere Passagiere. Diese sind merklich größer als Toiletten in der Business Class. Auch die Beleuchtung hinter dem Spiegel und das Holzfurnier hinterlassen einen edlen Eindruck.

Amenities auf der Toilette (Make-up Entferner, Creme, Watteaus, Zahnputzbecher, Zahnbürsten mit Zahnpasta und feuchte Tücher)

Sitz

Die Sitze nehmen eine Länge von ca. 4 Fenstern ein und haben in Richtung Fenster bzw. in der Mitte eine breite Ablage mit einer stehenden Leselampe. Der Abstand zu den Fenstern ist so weit, dass man die abnehmende Breite der Kabine nach vorne hin nicht bemerkt.

Hinter dem eigentlichen Sitz ist ein kleiner Kleiderschrank versteckt. Hier kann man Shirts oder auch Jacketts aufhängen. Für eine Winterjacke reicht die Breite nicht aus.

Auf den ersten Blick nimmt man die Armlehnen der Sessel wahr. In Richtung Gang ist hier noch ein Schlitz zu sehen. Aus diesem kann man einen Sichtschutz hochfahren, damit man auch ohne geschlossenen Vorhang, beispielsweise bei den Mahlzeiten, vor neugierigen Blicken geschützt ist.

Gegenüber dem Sessel befindet sich eine Ottomane als Fußablage oder auch als zweiter Sitz, wenn man zusammen speisen möchte. Daher hat der Ottomane einen eigenen Anschnallgurt und ein umlaufende Polsterung.

Über dem Ottomanen befindet sich der Monitor, unter ihm ist eine Schublade eingearbeitet.

Gegenüber dem Einstieg in den Sitz befindet sich noch ein langes, aber schmales Staufach. Dort sind der obligatorische Multifunktionsbeutel und die Sicherheitshinweise gelagert. Darüber befindet sich eine längliche Klappe. Unter ihr ist der massige Esstisch untergebracht. Dieser deckt die gesamte Breite des Sitzes ab und ist lang genug, dass dort zwei Mahlzeiten Platz finden.

Leselampe

Vor der Leselampe, deren Schirm von vielen Seepferdchen geziert wird, befindet sich ein kleines Ablagefach. Dort findet man die Fernbedienung für das Entertainment System, die Kopfhörer, eine Steckdose, eine USB-C Buchse und einen 3,5mm Anschluss für eigene Kopfhörer. 

Die Bedienelemente für den Sitz befinden sich im Ablagefach sowie kurz davor. Damit lassen sich die meisten Einstellungen auch mit geschlossener Klappe vornehmen, für das Feintuning kann man dann die Klappe öffnen und weitere Einstellungen vornehmen.

 

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Entertainment System

Aufgrund des tollen Caterings und meiner Schlafzeit habe ich das Entertainment System nicht auf Herz und Nieren geprüft. Allerdings unterscheidet sich das Angebot nicht von dem in den anderen Reiseklassen. Es gibt Filme zur Auswahl, die alle mindestens sechs Monate auf dem Buckel haben.

Der zweite Screen im Controller ist ganz schön. Dann kann man z.B. die Moving Map verfolgen und gleichzeitig einen Film angucken. Oder auf die Karte sehen, ohne die Kabine stark zu erhellen. 

Controller

Was mich jedoch gestört hat, war die dauernde Werbung. Vor jedem Feature „durfte“ ich erst einen oder zwei Werbeclips ansehen. Das hat für mich nichts mit First Class zu tun.

Nervige Werbung

WiFi ist an Bord vorhanden und für Reisende in der La Premiere kostenfrei. Der HighSpeed Zugang für den ganzen Flug kostet sonst 30 EUR. In der ersten Klasse ist das WLAN mit beliebig vielen Geräten nutzbar. Das hat auf dem Teil des Flugs über Europa ganz wunderbar funktioniert, über Nordamerika hingegen nicht mehr.

 

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Service

Vor dem Start

Bei Betreten des Flugzeugs wurden die La Premiere Gäste von der Kabinenmanagerin und dem Flugbegleiter, der für die La Premiere Kabine zuständig sein würde begrüßt. Beide stellten sich namentlich vor und begleiteten die Passagiere an ihre Plätze.

Am Platz warteten bereits ein Kit Sanitaire (Maske, Desinfektionstuch und Desinfektionsgel), ein Untersetzer und ein Kissen (mit roten Seepferdchen). Eine Einweisung in den Sitz, dessen Funktionen usw. gab es nicht.

In der Schublade unter dem Ottomanen fand ich noch ein paar Schlappen und eine knallrote Decke.

Schon bald darauf wurden die Schlafanzüge in einer Filzmappe verteilt. Es folgte der Getränkeservice, für den mir ein Glas Champagner ans Herz gelegt wurde. Ich nahm es dankend an, bestellte zugleich noch ein Glas Wasser.

Während das Wasser und die Gläser aus der Galley geholt wurden, erhielt ich mein Amenity Kit in einem knallroten Lederkästchen.

Ich hatte kaum Zeit, die Inhalte des Amenity Kits zu fotografieren, bis die Getränke gebracht wurden. Nüsse oder einen Snack gab es nicht. Während der Fahrt zur Startbahn wurde das leere Champagnerglas abgeholt. Das Wasserglas durfte ich behalten, wurde aber gebeten, es beim Start festzuhalten.

Zum Service während der Mahlzeiten schreibe ich im Abschnitt „Catering“.

Nach dem Essen

Nach dem ersten Essen bat ich darum, das Bett zu bereiten, da ich ein paar Stunden schlafen wollte. Der frühe Start in den Tag und das viele Essen hatten mich müde gemacht. Während ich in der Toilette Zähne putzte wurde das Bett makellos vorbereitet. Dazu wird auf den Sitz in Liegeposition noch eine Matratze gelegt. Außerdem warteten eine kuschelige Bettdecke und ein frisches Kopfkissen auf mich. Sobald ich mich ins Bett gelegt hatte wurde ich gefragt, ob ich ein paar Wasserflaschen am Bett haben möchte. Sie wurden flugs gebracht und dann wurden die Vorhänge geschlossen.

Ich bat außerdem darum, 2 Stunden vor der Landung geweckt zu werden, was der Flugbegleiter zum gewünschten Zeitpunkt durch einen festen Griff an meinen Ellenbogen tat.

Nach dem Wechsel in den Schlafanzug wurden mir sofort meine Kleidungsstücke abgenommen und aufgehängt. Als ich mich wieder umziehen wollte wurden sie mir genauso schnell wieder ausgehändigt. Das alles ging unglaublich schnell und geräuschlos. Wie auch der ganze Service stets darauf bedacht schien, die Kabine möglichst leise zu halten.

Geschlossene Fenster – viel hochwertiger als die Plastikschieber

Beim Abschied aus dem Flugzeug wurden die Vorhänge zur Business Class geschlossen und vermutlich erst wieder geöffnet, als die Passagiere der La Premiere das Flugzeug verlassen hatten, denn trotz eines kurzen Stopps für Fotos vom Flugzeug wurde ich nicht von Passagieren aus der Business Class überholt.

Die Kabinenmanagerin und der Flugbegleiter verabschiedeten sich von den drei Reisenden und übergaben uns an zwei Begleiterinnen, die uns durch den Flughafen führen sollten.

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Amenity Kit

Das Amenity Kit der First Class von Air France wird in einem Lederkästchen, das mit einem Magnetverschluss geschlossen wird, ausgehändigt. Dabei stehen hellgrau und rot als Farbe zur Auswahl. Die Form der Amenity Kits soll an Kalligraphieetuis erinnern.

La Premiere Amenity Kit

In der Box befinden sich dann neben einem Holzkamm, einem Air France Kugelschreiber, Ohrstöpseln und einer Schlafmaske noch verschiedene Pflegeprodukte von Sisley. Im einzelnen sind das: Eine „Black Rose Cream Mask“ (10ml), „Intense Anti-Aging Hydration)“ (10ml) (Message verstärkt. Angekommen.), „Anti-Age Hydration Booster Moisturising Serum“ (5ml) (Message angekommen), „Black Rose Skin Infusion Cream“ (4ml) und eine „All-Day, All Year Anti-Age Day Cream“ (4ml) (Ich bin halt nicht mehr der Jüngste). In jedem Fall sind die Tübchen so klein, dass sie leicht in dem 1l Flüssigkeitskontingent untergebracht werden können, was für Weiterflüge praktisch sein kann. Andererseits ist die Größe der Pröbchen doch sehr sparsam.

Inhalt des Amenity Kits

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Catering

Als Aperitif wurde mir ein Portwein empfohlen. Da ich der Crew von Air France bei kulinarischen Empfehlungen höchste Kompetenz zutraute, bestellte ich ein Glas. Ich war etwas verdutzt, als ich die Größe sah. Es handelte sich um ein Weinglas, das mehr als nur gut gefüllt war. Mit Portwein. 

Menükarte

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Mittagessen bis zur Hauptspeise

Der französische Koch Arnaud Lallement, dessen Restaurant sich mit drei Michelinsternen ziert, hat das Menü für diesen Flug konzipiert.

Nach dem Portwein wurde noch einmal Champagner angeboten. Der Champagner des Tages war „Amor de Deutz 2011“, eine hochwertige Komposition des Hauses. Leider finde ich Deutz Champagner ein wenig zu süß, und so war es auch dieses Mal. Auf meine Frage wurde mir mitgeteilt, dass dieser Champagner der einzige sei, der für die erste Klasse vorgesehen wäre.

Noch warte ich auf den Champagner…

Zum Champagner wurden Gavottes gereicht. Das sind in diesem Fall kleine gefüllte Waffelecken. Die als Snack ganz gut schmecken, aber überhaupt nicht passten. Weder zum Champagner, noch zum Kaviar, der in rascher Folge gereicht wurde. Das lag nicht unbedingt am Kaviar selbst, sondern an der Tatsache, dass er bei Air France auf einer Kaperncreme gereicht wurde. Auf das Mismatch angesprochen entschuldigte sich der Flugbegleiter bei mir. Er würde die Waffeln nur ungern zum Champagner und Kaviar servieren, aber es sei nunmal so vorgesehen.

Die Suppe wurde serviert und mir wurde dazu ein Weißwein empfohlen. Den Portwein hatte ich inzwischen zurückgegeben und das Champagnerglas war noch fast voll, aber das hielt den Flugbegleiter nicht ab.

Die Suppe selbst war lecker, aber kein unvergessliches Highlight. Was auffiel war, dass der Geschmack direkt von den Pilzen kam. Es gab keinen Nachgeschmack nach irgendwelchen Geschmacksverstärkern. Auch war die Suppe nicht in Sahne oder Rahm ertränkt. Daher war sie durchaus hochwertig, aber vielleicht nicht mehr in der Lage zu meinen an diesem Tag oft geforderten und verwöhnten Geschmacksknospen durchzudringen.

Zu der Suppe gab es einen grünen Salat in einem kleinen Schälchen. Nachfolgend gab es den „großen“ Salat. Hier stellt Air France eine Liste möglicher Zutaten zur Verfügung und man kann selbst bestimmen, welche auf dem Teller landen. Ein sehr gutes Konzept. Leider hatte ich vergessen, das Geflügelfleisch abzubestellen. Dadurch wurde der Salat reichhaltiger als beabsichtigt, denn erst danach folgten Jakobsmuscheln als Vorspeise. Zu den Jakobsmuscheln wurde mir wieder Champagner empfohlen. Diesmal ein Duval Leroy aus der Business Class. Der schmeckte nicht schlecht, aber ich nahm das Glas eher pro Forma an.

Der Business Class Champagner

Mittagessen ab der Hauptspeise

Zur Hauptspeise wählte ich Hummer. Und das war ein Gericht zum Schwärmen. Erstens, weil es tatsächlich viel Hummer gab und zweitens, weil dieser unvergleichlich lecker schmeckte. Mir wurde empfohlen, zum Hummer Sauternes Dessertwein zu trinken. Natürlich nahm ich auch dieses Glas an, aber leer wurden die ganzen Gläser längst nicht mehr…

Was für eine Portion Hummer

Als nach einer abwechslungsreichen und hochwertigen Käseplatte endlich der Nachtisch erreicht war, war ich ein Stück weit erleichtert. Die schiere Menge guten Essens, stets gereicht mit Alkohol, machten mir zu schaffen. Zum Glück bekam ich auch immer wieder kleine Plastikflaschen mit Evian, sonst wäre das sehr leicht zu viel des Guten sein können.

Sauternes

Der Nachtisch bestand aus einem Granny Smith Törtchen. Oben sah das Törtchen tatsächlich wie ein Apfel aus, aber das war nur der grüne Überzug für den süßen Granny Smith Schaum, der sich darunter verbarg. Handwerklich sehr schön gemacht und auch noch richtig lecker. Wäre ich zu diesem Zeitpunkt nicht schon lange satt gewesen, ich hätte noch einen zweiten Nachtisch bestellt.

Das Granny Smith Törtchen

Zweite Mahlzeit

Ungefähr 90 Minuten vor der Landung begann der Service für die zweite Mahlzeit. Der Flugbegleiter servierte alle Gänge gleichzeitig von einem Tablettt.

Sie begann mich Chicoréesalat. Mir war er etwas zu sauer. Dafür waren die Krabbenbällchen ganz lecker. Die eingelegte Birne mit Zimt war vollkommen in Ordnung, aber kein kulinarisches Highlight. Allerdings muss ich sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt immer noch von der ersten Mahlzeit satt war und die zweite Mahlzeit eher aus Prinzip bestellt hatte. Vielleicht bin ich an dieser Stelle deshalb ein wenig zu kritisch.

Krabbenbällchen

Der Service war während der Mahlzeiten auf extrem hohen Niveau. Gläser, Geschirr und Besteck waren stets perfekt ausgerichtet. Sogar auf die richtige Positionierung der Tischdecke sowie der Salz- und Pfeffermühlen wurde geachtet. Da merkt man, dass das Essen nicht nur hingestellt, sondern ordentlich präsentiert werden soll.

Alkohol an Bord

Auf der Karte gab es nicht nur Champagner und Wein, sondern auch „harte“ Alkoholika. Gegenüber dem Angebot in der Louge und dem angebotenen Wein und Champagner fällt die Auswahl ein wenig ab. Jack Daniel’s No. 7 oder Bombay Sapphire sind eher Standardgetränke denn herausragende Vertreter ihrer jeweiligen Kategorie. Da man ohnehin bemüht war, mir nur jedes erdenkliche alkoholische Getränk an Bord zu liefern, war ich froh, dass sich kein „Jetzt oder nie“ Getränk unter den Spirituosen befand.

Kaltes klares Wasser

Air France La Premiere Boeing 777-300ER | Service nach Landung

Nach der Landung wurde ich von einer Air France Angestellten „übernommen“. Sie brachte mich zu einem Cart und mit diesem ging es in Windeseile zur Immigration. Der Länge der Schlange nach zu urteilen, hätte ich dort sicherlich 60-90 Minuten angestanden. Aber nicht so mit der Begleiterin von Air France. Es gibt zwar keine gesonderten Einreiseschalter für First Class Passagiere, aber die Dame machte sich mit ihrer Uniform und dem ausgestreckten LAX-Pass in der Hand sehr gut als Wellenbrecher. Sie lotste mich so schnell sie konnte durch die Schlange und nach kaum 20 Minuten war die Einreiseprozedur absolviert. Erst dann fragte sie mich, wo sie mich denn hinbringen dürfe. Mit der Antwort „Terminal 6 United Airlines“ hat sie zwar nicht gerechnet, aber sie nahm es sportlich und begleitete mich den gesamten Weg bis zum Gate im anderen Terminal. Immerhin ein Fußweg von über 20 Minuten.

Dann endete meine La Premiere Reise an dem wenig glamourösen Gate meines Weiterflugs nach Las Vegas.

Air France La Premiere Boeing 777-300ER Paris nach Los Angeles | Frankfurtflyer Kommentar

Was ein Flug. Das meine ich Ernst, auch wenn es in der Review vielleicht nicht so durchklingt. La Premiere ist eine First Class auf absolutem Top-Niveau. Der Sitz ist bequem und das Bett ist fantastisch. Das Essen ist richtig, richtig gut. Der Service ist tadellos, aber nicht ohne leicht Verbesserungspotenziale. Eine kurze Einweisung in den Sitz oder ein Hinweis auf die Schlappen in der Schublade hätten nicht geschadet. Auch hätte die zweite Mahlzeit nach meinem Empfinden früher abgeräumt werden können.

Das es nur einen vermeintlichen Top-Champagner gab, fand ich nicht toll, da er mir einfach nicht gut schmeckte, aber das ist nur ein persönliches Empfinden. Und überhaupt, die Menge an Alkohol, die Air France in der First Class ausschenkt. Die Crew füllt die Gläser gerne bis fast zum Rand und bietet auch gerne ein paar zusätzliche Schlücke an. Da darf man keine Scheu haben, (halb)volle Gläser zurückzugeben. Sonst gerät da schnell etwas aus den Fugen.

Werbung vor Filmen oder Serienfolgen ist etwas, das aus meiner Sicht in der First Class nichts zu suchen hat.

Während des ganzen Fluges und bereits ab der Abholung im Hotel bis zum Absetzen am United Gate habe ich mich als Passagier geschätzt und gut aufgehoben gefühlt. Und das ergibt aus meiner Sicht ein perfekt abgestimmtes First Class Produkt auf allerhöchstem Niveau.

Ob die La Premiere die beste First Class der Welt ist, möchte ich nicht beurteilen oder behaupten. Denn auf allerhöchstem Niveau dürfen Geschmäcker und Vorlieben eine Rolle spielen und die sind nunmal verschieden. Aber was Air France hier abliefert kann es mit jedem First Class Produkt, das ich kenne aufnehmen und lässt jedes mir bekannte Business Class Produkt meilenweit hinter sich.

 

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9 Kommentare

  1. Interessanter Artikel.
    Was ich interessant finde, du wurdest bis zum Einreiseschalter begleitet und an der Schlange vorbei geschleust?
    So etwas habe ich bei LH noch nicht erlebt, bei Einreise in die USA.

  2. Danke für den wie immer schönen Bericht. Auch bei LH wurde ich schon am Gate abgeholt und an der Schlange vorbei geführt.

    Nur noch eine Anmerkung, ich weiß Du schreibst es immer so, aber das Ding zum Füße drauf legen ist weiblich, der Ottomane wäre nämlich ein Osmane und ob der sich das gefallen ließe?
    😎

  3. Also ich habe jetzt nichts gelesen was mich vom Hocker haut. Ausser vielleicht die Sache mit der Abholung in LAX. Aber da laufe ich lieber alleine rum.

    Kein Grund für mich, nicht Lufthansa First Class zu fliegen.

    • 😆 Lesen hat offensichtlich nichts gebracht? Schade – Artikel war umfassend.
      🤔 dann nachsitzen oder ggf einfach die Fotos gucken!
      PS der Vergleich mit LH FC ist etwas unfair, da sie günstiger ist – manchmal sehr viel günstiger. Auch bei LHG FC ergo LH&LX sind die Verfügbarkeiten sehr viel besser als AF FC. Fazit: AF FC einmal/3 Jahre. LHG FC 3 mal jährlich.
      Zuletzt obwohl La Première Catering zweifellos siegt, ist das LX FC Lounge Catering eine sehr feine Sache. (Über LH Catering schreiben wir lieber gar nichts.)

  4. Wer hat denn deren Weinauswahl verbrochen? Portwein zum Aperitiv und Sauternes zum Hummer…sowas dämliches hab ich noch nie gelesen! Der Verantwortliche sollte sofort entlassen werden oder in einer völlig anderen Abteilung arbeiten. Unglaublich!

    • Die Auswahl war tatsächlich überraschend. Portwein läuft bei Air France als Aperitif.
      Und ich hatte mir gedacht, dass ich das alles mal so zu mir nehme, wie empfohlen. Dennoch war es wild.

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