Berlin-Dubai und weiter: Was die neue Codeshare Partnerschaft zwischen Condor und Emirates bedeutet

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Adnan Kazim, Emirates Deputy President und Chief Commercial Officer, und Peter Gerber, CEO von Condor, auf der IATA-Jahrestagung in Dubai. Foto: Emirates

Von Mallorca nach Dubai oder sogar weiter nach Asien und umgekehrt. Das wird zukünftig möglich, wenn ihr euren Flug bei Condor oder Emirates bucht. Beide Fluggesellschaften haben eine Codeshare-Vereinbarung bekannt gegeben. Diese Ankündigung kommt nicht überraschend, denn sie schließt eine Lücke im Emirates-Streckennetz und passt zur Aufnahme einer Condor-Verbindung nach Dubai.

Die Rede ist von der Strecke Berlin (BER) – Dubai (DXB), an der plötzlich nicht nur Eurowings großes Interesse hatte. Bereits Anfang des Jahres kündigte sich Wettbewerb auf der Verbindung an, die Emirates selbst derzeit nicht bedienen kann. Condor kündigte ab dem Winterflugplan 2024/2025 tägliche Flüge in die Vereinigten Arabischen Emirate an. Gleichzeitig ging der deutsche Ferienflieger eine Partnerschaft mit Emirates ein. Dabei handelte es sich jedoch zunächst nur um ein Interline-Agreement.

Eine Interline-Vereinbarung ist eine Partnerschaft zwischen zwei oder mehr Fluggesellschaften, die es Passagieren ermöglicht, Tickets zu kaufen und auf Flügen der beteiligten Airlines zu reisen, als ob es sich um eine einzige Fluggesellschaft handeln würde. In diesem Fall können Kunden mit einem einzigen Ticket Verbindungen zwischen Emirates und Condor nutzen.

Nun gehen beide Fluggesellschaften einen Schritt weiter. Condor und Emirates haben eine Codeshare-Vereinbarung unterzeichnet, die im Oktober 2024 in Kraft treten soll. Das ist exakt der Zeitpunkt, an dem Condor mit seinen Flügen von Berlin nach Dubai startet. Noch steht jedoch die Genehmigung der jeweiligen Behörden aus.

Eine Codeshare-Vereinbarung ist eine Partnerschaft zwischen zwei oder mehr Fluggesellschaften, bei der eine Airline Flüge unter ihrem eigenen Flugcode anbietet, obwohl der Flug tatsächlich von einer anderen Airline durchgeführt wird. Dies ermöglicht es den Airlines, ihr Netzwerk und die Anzahl der angebotenen Verbindungen zu erweitern, ohne dass sie zusätzliche Flüge selbst betreiben müssen.

Im konkreten Fall von Emirates und Condor bedeutet die Codeshare-Vereinbarung Folgendes:

  • Erweiterte Reiseoptionen: Condor wird ihren Marketingcode „DE“ auf Emirates-Flügen ab Dubai zu verschiedenen globalen Zielen platzieren, was neue Reiseoptionen für Condor-Kunden eröffnet.
  • Neue Strecken für Emirates-Kunden: Emirates-Kunden können nahtlose Verbindungen zu beliebten Condor-Destinationen wie Mallorca, den Kanarischen Inseln sowie zu internationalen Zielen in Nord-, Mittel- und Südamerika und der Karibik genießen.
  • Zusätzliche Vorteile: Kunden profitieren von der kombinierten Erfahrung und dem Service beider Airlines, einschließlich des Vielfliegerprogramms und der erweiterten Netzwerkreichweite.

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Was die neue Codeshare Partnerschaft zwischen Condor und Emirates bedeutet | Endlich Berlin

Emirates hat schon seit vielen Jahren ein Auge auf Berlin als neues Ziel geworfen. Doch bislang war es der Airline aus dem Mittleren Osten verboten, nach Berlin zu fliegen. Mit Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München ist schon das volle Kontingent an Flügen nach Deutschland ausgeschöpft. Sich von einem dieser Flughäfen verabschieden wollten die Emiratis jedoch auch nicht. So wird es zwar auch weiterhin keinen Airbus A380 und keine Boeing 777 am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) geben, aber Condor springt dort in die Bresche.

Allerdings wird der Komfort nicht vergleichbar mit den von Emirates durchgeführten Flügen sein. Condor nimmt die Strecke mit Kurzstreckenflugzeugen des Typs Airbus A320 auf. Diese bekommen zwar spezielle Sitze in der Business Class, dabei handelt es sich jedoch in der Realität immer noch um Economy Class-Sitze.

Was die neue Partnerschaft zwischen Condor und Emirates bedeutet | Frankfurtflyer Kommentar

Ob man mit einem Kurzstreckenflugzeug wie dem Airbus A320 sechs Stunden zwischen Deutschland und Dubai fliegen sollte, darüber scheiden sich die Geister. Die vielen neuen Optionen, die sich durch ein Codeshare bieten würden, sind jedoch sehr spannend. Besonders interessant für Meilensammler wie mich ist natürlich die Möglichkeit, auf Condor-Flügen Emirates Skywards-Meilen sammeln zu können. Das geht allerdings schon jetzt im Rahmen der bisherigen Partnerschaft.

Derzeit würde ich Wetten darauf abschließen, dass Condor in absehbarer Zeit zwischen Berlin und Dubai auf den Airbus A330neo setzt, damit Fluggäste, die über Emirates diese Strecke buchen, zumindest ein annähernd adäquates Produkt bekommen.

Was haltet Ihr von dem Codeshare zwischen Condor und Emirates?

6 Kommentare

  1. Das ganze ist eine riesige Blamage für Condor und Deutschland denn wir haben die Condor mit Steuergeld gerettet damit nun der Herr Gerber deutsche Urlauber über Dubai in alle Länder fliegen darf. Dabei profitieren nur die UAE und es wird mehr Kerosin, CO2 etc. produziert. Schrecklich und zum schämen.

    • Stimmt. Daher wäre es sinnvoller, wenn endlich die LH BER als Drehkreuz ausbaut. Diese unnötigen Flüge über FRA etc müssen endlich unterbunden werden.

  2. Das Problem ist nicht der Airbus A320 , sondern die Bestuhlung von Condor. Condor sollte sich mal die Langstrecken Airbus A320/1 von TAP, Jetblue oder Saudia anschauen und deren Sitze übernehmen.

    • Wenn die Partnerschaft mit Emirates richtig gut läuft, wäre wohl der Airbus A330-900neo ab Berlin und sicher auch ab Stuttgart ein Schachzug. Sicherlich kompliziert hier nur ein Flugzeug zu stationieren, aber man würde hier wohl Eurowings auf der Strecke direkt raus drängen.

  3. Wenn Condor auf der Strecke die A330 Neo einsetzt kann es eine gute Sache werden, dann haben die Emirates-Passagiere etwas von dieser Zusammenarbeit. Aber im A320 da würde ich mir als Emirates-Kunde verar… vorkommen.

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