Condor ist vorerst gerettet | 200 Millionen Euro Brückenkredit

Die Situation rund um Condor kann man nur als unglücklich bezeichnen, denn obwohl die Airline Ansicht erfolgreich ist und sogar Geld verdient hat, ist man aktuell in massiven Schwierigkeiten, da erst die britische Mutter Thomas Cook Insolvenz anmelden musste und dann die geplante Übernahmen mit der Muttergesellschaft, der polnischen LOT geplatzt ist.

Gerade in der jetzigen Situation ist ein Fortbestand für Condor extrem schwierig, insbesondere da eigentlich letzte Woche ein erster 380 Millionen Euro KfW Kredit fällig geworden wäre, welcher aus dem Verkaufserlös hätte bezahlt werden sollen. Nun wurde dieser erste Rettungskredit, welcher Condor über den Winter gebracht hat noch einmal verlängert und es wurde ein weiterer Kredit über 200 Millionen Euro, seitens der Bundesregierung, zugesagt.

Über die genauen Konditionen dieses Kredites und insbesondere bis wann er zurückgezahlt werden muss gibt es noch keine Informationen, allerdings soll der Fokus nun darauf liegen, einen neuen Käufer für Condor zu finden, wobei es hier direkt schon heißt, dass dies erst nach der Krise passieren soll. Manche Quellen sprechen von einem angepeilten Verkauf zu Beginn von 2021, andere halten dies für viel zu optimistisch, da es hier schwer sein könnte einen Käufer zu finden.

Condor Verkauf wird nicht einfacher

In der aktuellen Situation ist ein Condor Verkauf vermutlich unmöglich, da niemand absehen kann, wann und wie es in der Luftfahrt weiter gehen wird. Aktuell kann man davon ausgehen, dass ein potenzieller Käufer auch den Kredit von nun immerhin 580 Millionen Euro komplett tilgen müsste, was gerade jetzt als fast unvorstellbar scheint.

Auch wenn Condor als erfolgreiche Airline mit einem funktionierenden Geschäftsmodell da steht, hat man das große Problem der überalterten Flotte mit Boeing 767-300er und Boeing 757-300, welche in nicht all zu ferner Zukunft getauscht werden müssten. Hier kommt auf einen Käufer also eine Milliardeninvestition zu, was in unsicheren Zeiten sicher ein Problem ist.

Immer wieder kommt Lufthansa als Rettungsanker ins Spiel, aber auch der Kranich hat aktuell mit der Coronavirus-Situation seine eigenen Probleme und Sorgen, sodass man davon ausgehen kann, dass eine schnelle Übernahme hier nur mit einem „Mitgift“ passieren wird.

Condor ist vorerst gerettet | 200 Millionen Euro Brückenkredit | Frankfurtflyer Kommentar

Vorerst ist Condor gerettet, allerdings hat man sich mit den 200 Millionen Euro nun nur etwas Zeit erkauft, denn wenn das Geschäft mit den Touristen nicht sehr bald wieder anläuft, dann wird dieses Geld nicht lange halten. Wie es weiter geht wird nun auch maßgeblich von der Entwicklung der nächsten Wochen bestimmt. Das letzte Kapitel bei Condor ist noch lange nicht geschrieben und hier ist auch noch nichts in trockenen Tüchern.

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