Es wirkte wie ein widerwärtiger Einzelfall als ein Passagier auf einem Air India Flug auf einen weiblichen Fluggast urinierte. Doch nun drängt sich der Verdacht auf, dass solche Vorfälle bei Air India oder in der indischen Gesellschaft zumindest ein gewisses System haben. Denn innerhalb kürzester Zeit wurde ein weiterer Vorfall bekannt, bei dem ein Air India Fluggast während des Fluges auf eine Frau pinkelte. In beiden Fällen sind die vermeintlichen Täter Top-Manager.
Wie Frankfurtflyer.de Anfang Januar 2023 berichtete, kam es bereits im November 2022 zu dem ekligen Vorfall. Ein Business Class Passagier entblößte sich dabei kurz nach dem Essensservice vor einer älteren Dame und erleichterte sich auf ihr und ihrem Sitzplatz. Während die Crew völlig hilflos reagierte, konnte der vermeintliche Täter ganz ohne Konsequenzen das Flugzeug verlassen. Allerdings nur zeitweise. Wie im Nachgang nun bekannt wurde, wurde die betroffene Person, ein Top-Manager der US-Bank Wells Fargo mittlerweile von seinem Arbeitgeber entlassen und mittlerweile auch verhaftet.
Fall abgeschlossen, so könnte man meinen. Doch nach berichten indischer Medien kam es am 6. Dezember 2022 zu einem sehr ähnlichen Vorfall. Wieder habe ein angeblich betrunkener Fluggast eine Passagierin angepinkelt. Diesmal auf einem Flug von Paris nach Delhi. Diesmal reagierte die Crew jedoch und der Pilot meldete den Zwischenfall dem Flughafen Delhi, wo der Mann nach der Landung temporär festgenommen wurde.
Schon wieder urinierte Air India Passagier auf weiblichen Fluggast | Air India reagiert
Besonders durch das Fehlverhalten der Crew auf dem ersten Flug geriet Air India unter Druck. So stark, dass sich die Inhaber der Star Alliance Fluggesellschaft nun per Twitter zu einer Stellungnahme gezwungen sahen:
#FlyAI: Statement of the Chairman Tata Sons on AI102 incident. pic.twitter.com/e38kFcARHt
— Air India (@airindiain) January 8, 2023
Der Vorsitzende der Eigentümerfirma Tata Sons berichtet darin, dass er und die übrigen Kollegen aus dem Vorstand sich persönlich betroffen fühlen. Air India habe dem Vorfall nicht schnell genug die entsprechende Aufmerksamkeit gewidmet. Die Airline werde nun alle Prozesse überprüfen, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
Schon am Samstag davor hat Air India Chef Campell Wilson einen Maßnahmenkatalog präsentiert. Während vier Mitglieder der Kabinenbesatzung des Air India Fluges AI102 derzeit nicht mehr im Flugplan berücksichtigt werden, wurde das Meldeverfahren für solche Vorfälle umgestellt. Außerdem hinterfragt Air India die Abläufe beim Alkohol-Service.
Schon wieder urinierte Air India Passagier auf weiblichen Fluggast | Frankfurtflyer Kommentar
Fluggäste können Weltmeister in ungeheuerlichem Verhalten sein. Gefühlt setzt bei vielen Menschen etwas im Gehirn aus, sobald sie am Flughafen ankommen. Und so ist ein Pinkel-Vorfall zwar eine widerwärtige Angelegenheit, aber durchaus etwas, wo niemand hätte ausschließen können, dass so etwas mal passiert.
Dass es aber nun gleich zwei Vorfälle in kürzester Zeit gab, die keine Nachahmungstat eines Trittbrettfahrers sein kann, lässt die Frage nach einer möglichen Dunkelziffer aufkommen. Ist solch ein Verhalten eine erwartbares Ereignis basierend auf der Ausprägung der indischen Gesellschaft? Wir reden hier immerhin über Mitarbeiter aus einem höheren Management und zumindest im ersten Fall von einem Ereignis in der Business Class. Einer Konstellation in der man typischerweise zumindest ein Mindestmaß sozialer Standards erwarten würde.
Die Ereignisse werfen auf jeden Fall nicht nur kein gutes Licht auf Air India.
Quelle: welt.de
Hahaha…. Seit wann hat Geld etwas mit Benehmen zu tun?
Geld verändert oft bei vielen den Charakter. Man ist weniger oder nicht mehr auf andere und deren Meinung angewiesen. Man braucht Worte weniger genau wählen und kommt dann ggf. als unfreundlich oder arrogant rüber. Das kann sich dann auch bei anderem Verhalten zeigen. Gibt glaub ich auch Studien dazu.