Emirates Boss schießt gegen Boeing: “Eindeutige Probleme bei der Qualitätssicherung”

Boeing kommt aus dem Krisenmodus nicht raus und man hat eine Jahrelange Verspätung bei der Boeing 777-9, sowie Verzögerungen bei der Zulassung der Boeing 737MAX7 und 737MAX10. Aber auch bei der Boeing 787 kam es zu Problemen in der Produktion und besonders bei der Boeing 737MAX kommt der US Flugzeugbauer nicht zur Ruhe und immer wieder kommen neue Probleme ans Licht. Nun schießt der Emirates Boss Tim Clark sehr deutlich gegen Boeing und attestiert dem Flugzeugbauer eindeutige Probleme in der Qualitätssicherung, was in der Luftfahrt ein dramatischer Vorwurf ist.

Aber Tim Clark glaubt auch weiterhin an Boeing und ist sich sicher, dass der Flugzeugbauer wieder zum alten Glanze aufsteigen kann. Hier muss man nun aber seine Hausaufgaben endlich machen und vor allem auch das Image des Flugzeugbauers, welches massiv ramponiert ist, muss wieder aufpoliert werden. Hier helfen die immer wieder aufkommenden Krisenmeldungen allerdings nicht.

Den Alaska Airlines Unfall, bei welchem man im Flug einen deaktivierten Notausgang verloren hat, kommentierte Tim Clark recht trocken:

Sie haben schon seit langem Probleme mit der Qualitätskontrolle, und dies ist nur ein weiterer Ausdruck davon.

Vor allem die Aufarbeitung sieht man bei der Emirates Führung nun als entscheidend und es ist wichtig zu klären ob es ein systematisches Problem oder ein einmaliger Vorfall sei:

Wenn es sich um einen einfachen, einmaligen Vorfall handelt, wird das Leben für Boeing sehr viel einfacher sein….. Ich glaube, dass sie jetzt die Kurve kriegen.

Emirates lässt auch keinen Zweifel daran, dass man Boeing Kunde bleiben will und neben der Boeing 787 und Boeing 777-9 wird auch die Schwester FlyDubai noch weitere Boeing 737MAX erhalten.

Boeing selbst hat hier auch reagiert und befindet sich wieder einmal im Krisenmodus. Das Thema Sicherheit und Qualitätssicherung ist inzwischen auch Chefsache geworden. Boeing CEO, David Calhoun hat hier am 9. Januar eine Konferenz einberufen, an welcher auch Topmanager des Konzerns teilzunehmen haben, in welcher das Thema Qualitätssicherung und Sicherheit weiter vertieft werden soll.

In einen Schreiben an die Mitarbeiter sagte Calhoun, dass noch ein weiter Weg, mit vielen Anstrengungen, vor Boeing liegen würde:

Situationen wie diese erinnern uns daran, dass wir uns weiterhin darauf konzentrieren müssen, uns jeden Tag zu verbessern.

Emirates Boss schießt gegen Boeing: “Eindeutige Probleme bei der Qualitätssicherung” | Frankfurtflyer Kommentar

Tim Clark ist in der Branche ein sehr respektierter Manager und er gilt auch nicht als Spruchbeutel, wie so mancher seiner Kollegen aus der Region. Daher kommen diese Kommentare sicher nicht von ungefähr und werden branchenweit sehr aufmerksam wahrgenommen.

Sicherlich sagt der CEO auch sehr viel wahres, denn Boeing hat definitiv ein Qualitätsproblem, allerdings muss und wird der Hersteller diese Problem lösen. Eine andere Option gibt es auch nicht wirklich. Hoffen wir, dass Clark auch recht hat und Boeing nun endlich die Kurve bekommt.

Danke: Aerotelegraph

2 Kommentare

  1. Wenn Boeing nicht endlich aus dem Tal herauskommt, überholen die Chinesen Sie noch.
    Hier wird in den nächsten Jahren viel passieren, auch wenn Sie aktuell eher auf die C919 setzen.
    Sie sammeln hier viel Erfahrung und werden bestimmt bald auch größere Maschinen anbieten.
    Wenn diese dann noch leistungsfähige und sparsame Triebwerke bekommen, sehe ich eine Gefahr für Boeing.
    So wie ich amerikanische Firmen kenne, wird hier weiterhin nur auf den Gewinn geschaut und die Qualität nur auf das Minimum angehoben.

  2. Die Amerikaner haben leider Manager seit vielen Jahren falsch bezahlt. Kriminelle wurden überbezahlt. Ehrliche unterbezahlt. Wie bei den Banken! Boeing das beste Beispiel. der Verantwortliche für Hunderte Tote sitzt nicht im Knast!

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.