Ex-Condor-Chef Teckentrup kritisiert Lufthansa scharf

Foto: Condor

Mit lautem Getöse und klaren Worten meldet sich der ehemalige Condor-Chef Ralf Teckentrup nach seiner kürzlichen Pensionierung zu Wort. Statt diplomatischer Zurückhaltung nimmt er die Lufthansa scharf ins Visier und wirft dem Luftfahrtgiganten eine unfaire Konkurrenzstrategie vor. Ein Monat nach seinem Abschied aus der Flugbranche äußert Teckentrup seine ungeschminkte Meinung in einem Interview mit Aero International. Die Vorwürfe gegen die Lufthansa reichen von gezielten Verdrängungsversuchen bis zur Einführung von Discover als reinem Kampfinstrument.

Was kritisiert der Ex-Condor Chef an Lufthansa?

Ex-Condor-Chef Ralf Teckentrup lässt nach seiner Pensionierung kein Blatt vor den Mund: Die Lufthansa wird scharf kritisiert. Teckentrup wirft dem Luftfahrtgiganten vor, eine unfaire Konkurrenzstrategie zu verfolgen. In einem Interview mit Aero International bezeichnet er die Lufthansa als drangsalierende Wettbewerberin.

Teckentrup unterstreicht seine Aussage, indem er darauf hinweist, wie die Lufthansa systematisch versucht habe, unliebsame Konkurrenz aus dem Markt zu verdrängen. Er betont die klare Verdrängungsstrategie, die nicht nur die bereits gestoppten Versuche, Zubringerflüge für Condor zu unterbinden, umfasst, sondern auch die Einführung von Discover als reines Kampfinstrument.

Discover Airlines soll keine Gewinne machen

Nach Teckentrups Auffassung sei Discover nicht darauf ausgerichtet, Gewinne zu erzielen, sondern diene als Mittel, um übermäßige Kapazitäten auf Condors Strecken einzusetzen und dadurch Preise und Erträge zu drücken. Der ehemalige Condor-Chef sieht in der neuen Lufthansa-Tochter ein gezieltes Instrument von Carsten Spohr, dem CEO der Lufthansa-Gruppe, um Condor vor Herausforderungen zu stellen.

Foto: Lufthansa

Teckentrups Nachfolger, Peter Gerber, wird vor der Herausforderung stehen, Lösungen für diese angespannte Wettbewerbssituation zu finden. Teckentrup verlässt seine Position nach rund 20 Jahren, bleibt aber nicht schweigsam, wenn es um seine Kritik an der Vorgehensweise der Lufthansa geht.

Ex-Condor-Chef Teckentrup kritisiert Lufthansa scharf – Frankfurtflyer Kommentar

In der hochkompetitiven Luftfahrtbranche sind klare Wettbewerbsstrategien unvermeidlich, doch die jüngsten Anschuldigungen des ehemaligen Condor-Chefs Ralf Teckentrup gegen die Lufthansa werfen ein Schlaglicht auf fragwürdige Praktiken. Teckentrup’s Vorwurf, dass die Lufthansa eine klare Verdrängungsstrategie verfolge und Discover als ein reines Kampfinstrument einsetze, wirft Fragen nach der Fairness im Wettbewerb zwischen Condor und Lufthansa auf. Diese sind ohnehin in den letzten Jahren immer wieder durch die EU und deren Wächter über mögliche Monopolstellungen beobachtet worden.

Zumindest scheinen die Methoden der Lufthansa nicht gerade die „feine Art“ zu verkörpern. In einer Zeit, in der Transparenz und Fair Play immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es enttäuschend zu sehen, dass solch etablierte Akteure möglicherweise zu taktischen Manövern greifen, um ihre Position zu stärken. Die Luftfahrtindustrie sollte auf fairen Wettbewerb setzen, der auf Innovation und Kundenzufriedenheit basiert, anstatt auf Methoden, die den Eindruck erwecken, als würde man Konkurrenten bewusst schikanieren.

11 Kommentare

  1. Naja, Condor ist doch selbst Schuld, wenn sie sich auf ein Hub-Konzept in FRA versteifen. Es gäbe ja offensichtlich genug Interesse sowohl an Urlaubsflügen (als auch Geschäftsflügen) ab DUS und BER interkontinental. Gerade Richtung USA dürfte es leicht sein Flüge nach NYC, Florida oder in die Dominikanische Republik zu füllen. Alles zudem keine Stammstrecken von Lufthansa, d.h. ohne Wettbewerb…

    • Nachdem es noch nicht mal Lufthansa geschafft hat, Langstrecken ab Düsseldorf profitabel zu betreiben, habe ich hier gewisse Zweifel. Der Wettbewerb kommt ja nicht nur über Direktflüge, sondern auch über Umsteiger auf der Langstrecke.

      Ohne Zubringer ist es tatsächlich fast unmöglich eine Langstrecke profitabel zu betreiben. Hier hat Condor aber vielleicht auch zu lange auf die alten Strukturen mit Lufthansa vertraut und gleichzeitig die Wettbewerbssituation mit dem Kranich verschärft.

      • Hallo Christoph, dazu wäre es aber echt mal interessant wieviel Umsteiger auf Langstrecke es in Frankfurt bei Condor wirklich gibt. M. E. nicht so viel wie bei Lufthansa denn viele reisen in der Tat auch mit der Bahn bis Frankfurt und gehen dort dann auf Langstrecke. Zumindest in Düsseldorf sollte es doch möglich sein gewisse Strecken auch profitabel zu bedienen zumal Passagiere auch in der Regel bereit sind etwas mehr zu zahlen wenn dafür die Anreise kürzer ist. Wie gesagt nur eine Vermutung, beurteilen kann ich es leider nicht wie hoch tatsächlich die Anzahl an Umsteiger bei der Condor ist.

      • Also wenn der Zubringer bei Langstrecke so wichtig ist, dann spricht es ja gerade dafür auf DUS statt FRA zu setzen.
        Denn ob der Zubringer nach DUS oder FRA von BER oder HAM fliegt, dürfte den Passagieren ja egal sein.

        • Es kommt ja auch auf das Veranstaltergeschäft an. Da DUS dort immer in stark gefragter Abflughafen war, ist es mir noch unbegreiflicher. Dazu kommt das Kreuzfahrtgeschäft, hier ist Condor ja diesen Winter auch öfter mit dem A330 in DUS gewesen. LTU/AB hat ja auch über lange Zeit die Langstrecke ab DUS gut gefüllt.

      • Es gab bis 2001 eine immer gut gefüllte United Airlines Verbindung mit einer 767 von DUS nach ORD. Die ist dann nur nach dem 11.9.01 eingestellt worden. Auch Air Berlin hatte einige Verbindungen nach Florida. Und Emirates bekommt einen A380 voll in DUS. Ich sehe nicht, warum zwei A330neo nicht reihum EWR, RSW (oder LAS im Winter) und PUJ anfliegen könnten. Dann hätte man zumindest zwei bis drei Verbindungen pro Woche, und DUS hat das ganz Ruhrgebiet bis Köln als Einzugsgebiet, erreichbar per S-Bahn in unter einer Stunde.

        • Der große Unterschied bei Emirates und United ist, dass sie die Passagiere nicht nur bis nach ORD oder DXB fliegen, sondern weit darüber hinaus. Condor hätte da Probleme mit Zubringern an beiden Seiten und dazu noch mächtige Konkurrenz.

    • Florida oder in die Dominikanische Republik zu füllen. Alles zudem keine Stammstrecken von Lufthansa,

      Nein, aber genau diese Strecken Flrida/Dom Rep bedient jetzt LHs Discover
      und ab BER scheint für internationale Verbindungen einfach das Umland zu fehlen.

  2. Der Herr Teckentrup ist offenbar schlecht informiert oder mit Vorsatz nicht auf dem laufenden? Die Discover Airline ist keine Neugründung sondern ist der Nachfolger der bisherigen Eurowings. Das heißt nichts anderes, das der Name Eurowings durch Discover ersetzt wird. So einfach ist das. Daher halte ich das Getöse von Herrn Teckentrup für reines Geschrei und Getöse. Und wenn Condor neue Flugzeuge bestellt und neue Piloten
    einstellt kann man wohl kaum behaupten, das man „nichts verdient“? Geht´s noch?

    • Das ist so nicht richtig! Eurowings Discover und Eurowings waren NIE eine und die selbe Airline und Eurowings Discover war ein neu gegründeter Flugbetrieb. Die Firma nannte man damals Ocean GmbH und inzwischen ist es die EW Discover GmbH, aber mit Eurowings hat man bis auf den Namen und der Mutter nichts zu tun gehabt.

  3. Sowas liebe ich ja keine Ahnung haben aber Hauptsache was schreiben. Natürlich handelt die Lufthansa mit üblen Mitteln und dass betrifft nicht nur die Konkurrenz Firmen sondern auch die eigene Belegschaft und uns als Reisende.Nach der Schließung der Eurowingslangstrecke operated by Sun express Deutschland und Brussels standen die Leute einfach mir nichts dir nichts auf der Starße standen um dann aber zu Discover zu gehen und einfach wieder mit dem Gehalt bei 0 anzufangen und sich auch einen MTV zu erkämpfen, vor dem sich Discover wehement seit der Gründung wehrt.
    Germanwings das gleiche in grün.
    3.und letztes Beispiel ist die neue City Airlines, denn ich gebe dir mein Wort früher oder später wird die LH Cityline einfach dicht gemacht und die City Airlines übernimmt das Feld. Das ist Lohndumping auf billigsten Niveau und da sagt man wirklich nicht danke, wenn der eigene Arbeitgeber so mit einem umgeht und das bei einem Jahresumsatz von 1,19 Milliarden da kann man doch nur den Kopf schütteln.
    Als nächstes holen sie sich ITA und sie schauen ja auch schon auf die TAP und ganz ehrlich wir sind doch die, die dann durch fehlenden Wettbewerb in die Röhre schauen, weil die LH einfach machen kann, was sie will und ich glaube das ist vielen Menschen gar nicht so klar.

    Klar hat AB die Langestrecke jahrelang ab DUS geführt aber sie hatten ihre eigenen Umsteigeverbindungen dahin.und gebracht hat es ihnen nichts, weil sie trotzdem pleite sind. Wenn es nicht mal mehr eine Lufthansa Group mit der Eurowings Langestrecke in DUS schafft profitabel zu sein wer soll es denn dann machen ?

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