Herber Schlag für Boeing: Ryanair will Airbus A320 kaufen

Kehrt Ryanair zum Flughafen Frankfurt zurück? Symbolbild: Sebastian

Es könnte nun ganz dick kommen: Ryanair kündigt an, dass künftig Airbus A320 in die Flotte von Lauda aufgenommen werden sollen. Ryanair plant, ihre Flotte durch den Kauf von Airbus A320 zu erweitern, was eine Herausforderung für Boeing darstellt. Es würde den Verlust einer der wichtigsten Kunden bedeuten. Die Expansion der Ryanair-Flotte zielt darauf ab, die Tochtergesellschaft Lauda Europe zu stärken, die einst als österreichische Billigfluggesellschaft konzipiert war, sich aber zu einer maltesischen Airline entwickelt hat, die im Auftrag des irischen Konzerns operiert. Steckt eventuell mehr hinter der Ankündigung von Ryanair?

Was ist die Idee bei Ryanair durch den Kauf von Airbus A320?

Die Entscheidung von Ryanair, sich für Airbus zu entscheiden, basiert auf aktuellen Marktbedingungen und der Tatsache, dass der europäische Flugzeugbauer bis 2030 alle seine Modelle verkauft hat. Dies markiert einen klaren Schritt weg von Boeing, da Ryanair plant, in den nächsten fünf bis zehn Jahren einen Geschäftsabschluss mit Airbus für neue Flugzeuge abzuschließen, wobei Lauda voraussichtlich Neo-Modelle erhalten wird. Das berichtet zumindest aerotelegraph.

Eine der Hauptmotivationen liegt darin, das Personal nicht von Airbus auf Boeing umschulen zu müssen. Sollte es nicht möglich sein, eine Einigung mit Airbus zu erzielen, besteht die Möglichkeit, auf Boeing 737 umzusteigen. Dieser Schritt verdeutlicht die Expansionspläne nochmals eindeutig. Klar ist aber auch: Die Boeing 737 Maschinen haben derzeit alles andere als ein gutes Image. Ob Kunden derzeit bereit sind in derartige Flugzeuge einzusteigen?

Die Ryanair-Lackierung bleibt Fluggästen ab Wien weiterhin erspart. Lauda behält sein Gewand.

Herber Schlag für Boeing: Ryanair will Airbus A320 kaufen | Frankfurtflyer Kommentar

Es ist durchaus möglich, dass Ryanair’s öffentliche Ankündigung, Airbus A320 kaufen zu wollen, mehr als nur eine strategische Entscheidung in Bezug auf ihre Flottenstrategie ist. Ich persönlich würde hier in eine andere Richtung denken: Angesichts des harten Wettbewerbs zwischen Boeing und Airbus könnte dies auch als geschickter Schachzug in den Preisverhandlungen betrachtet werden.

Indem Ryanair die Absicht, Airbus-Maschinen zu erwerben, öffentlich bekannt gibt, setzen sie Druck auf beide Flugzeughersteller, um bessere Konditionen und Preise zu verhandeln. Diese öffentliche Erklärung könnte als Taktik dienen, um Boeing zu zeigen, dass sie ernsthafte Alternativen haben und somit ihre Position in den Verhandlungen stärken. Den klar ist: Boeing hat derzeit – nicht nur durch die Auftragslage, sondern auch dem fehlenden Ansehen – große Probleme. Wichtige Kunden dürfen dem Management schlicht nicht wegbrechen.

Ryanair Sitzreihe

Es wäre nicht das erste Mal, dass Unternehmen solche Maßnahmen ergreifen, um bessere Angebote zu erhalten. Die Flugzeugbestellungen von Fluggesellschaften sind oft das Ergebnis von komplexen Verhandlungen, bei denen verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, darunter nicht nur der Preis, sondern auch Wartungskosten, Lieferzeiten und finanzielle Anreize.

Daher sollten wir nicht überrascht sein, wenn Ryanair’s öffentliche Erklärung letztendlich dazu dient, ihre Verhandlungsposition zu stärken und möglicherweise bessere Angebote von beiden Herstellern zu erhalten. Es bleibt abzuwarten, wie diese Entwicklung die langfristige Strategie von Ryanair und die Dynamik zwischen Boeing und Airbus beeinflussen wird. Ich kann mir sowohl ein positives Ende für Boeing aber auch Airbus ausmalen. Klar ist: Ryanair profitiert vom Kampf um die Bestellungen.

12 Kommentare

        • Stimmt natürlich. Da hätte ich klarer sein sollen: Wenn Boeing den Großkunden Ryanair verliert, dann kann das richtig schmerzlich werden. Das darf aus US-Sicht nicht passieren. Klar gibt es bisher schon einige Airbusse in der Flotte von Lauda, doch wenn sich das jetzt auch bei Ryanair selbst ändern sollte, könnte es böse enden.

  1. Ich habe selten so einen unlogischen Mist gelesen wie diesen Artikel. Hier widerspricht sich der Verfasser teilweise im selben Satz und zieht logische Schlussfolgerungen wo definitiv keine sind? Wie kann es als klare Entscheidung weg von Boeing und hin zu Airbus angesehen werden, wenn Airbus bis Ende des Jahrzehnts ausverkauft ist und Ryanair jetzt für Lauda einige A320 kaufen will? Das sind für die normale Größenordnung von Flugzeugbestellungen von Ryanair nicht einmal Peanuts sondern Rundungsfehler!

    • Ich glaube es muss noch klarer heißen: Wenn Boeing den Großkunden Ryanair verliert, dann kann das richtig schmerzlich werden. Das darf aus US-Sicht nicht passieren. Klar gibt es bisher schon einige Airbusse in der Flotte von Lauda, doch wenn sich das jetzt auch bei Ryanair selbst ändern sollte, könnte es böse enden.

  2. Die Liefersolts des A320 sind bis 2030 ausverkauft, warum sollte das Airbus also dazu bringen bezüglich des Preises unter Druck zu bringen? Die Auftragsbücher sind voll. Schonmal was von Angebot und Nachfrage gehört!?
    Bei hoher Nachfrage muss kein Hersteller Rabatte gewähren.

    • Der Lieferhorizont für derartige Bestellungen geht meist weit über die nächsten fünf Jahre hinaus. Deshalb: Auch Airbus wird irgendwann wieder neue Aufträge an Land ziehen müssen. Ryanair wäre sicherlich ein gern gesehener Großkunde.

      In jedem Fall dürfte die Ankündigung für mehr Wettbewerb sorgen. Mehr möchte Ryanair gar nicht. Eventuell wird am Ende wieder Boeing den großen Auftrag an Land ziehen. Die Strategie von O´Leary ist jedenfalls nichts Neues.

  3. Es spricht für eine klare Einkaufstrategie von Ryanair gerade jetzt diese Aussage zu platzieren. Jeder weiß dass kein Flugzeug zum Listenpreis aus den Werkhallen rollt. Was m. E. für Airbus spricht ist das positivere Image und die Zuverlässigkeit. Ein weiteres ist es auch Lauda mit Airbus zu betreiben und Ryanair mit Boeing.
    Wir werden aber bis zum Abschluss sicher noch einiges dazu hören bekommen.

    Als Europäer wäre mir natürlich Airbus lieber um Arbeitsplätze zu sichern.

  4. Die Sicherheitsprobleme im Boeingkonzern sind inzwischen so tiefgreifend, daß Boeing im Prinzip auf die Bremse muß um grundlegende Veränderungen umzusetzen.

    Airbus könnte noch eine Produktion für 320 hochziehen, noch eine 320 neo+ Version für 2028-29 ankündigen und Boeing damit nochmals unter stärkeren Druck bringen.

    Als Herausforderung sollte man auf Comac schauen, die Chinesen könnten in 3-4J ähnlich gut wie A320 sein, etabliert und dann Stückzahlen hochziehen.

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