Horrende Summen: So teuer waren die Streiks für Lufthansa

Foto: Lufthansa

Die Lufthansa, eine der führenden Fluggesellschaften Europas, sieht sich einer schwerwiegenden finanziellen Belastung gegenüber, die durch die anhaltenden Streiks verursacht wird. Diese Arbeitskampfmaßnahmen haben nicht nur direkte Auswirkungen auf den laufenden Betrieb, sondern auch langfristige Folgen, die das Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Die finanziellen Auswirkungen dieser Streiks sind beträchtlich und zeigen die Dringlichkeit einer raschen Beilegung des Tarifkonflikts auf. Doch wie viel kosteten die Streiks die Lufthansa genau?

250 Millionen für ein paar Tage Streik bei Lufthansa

Streiks haben für die Lufthansa in diesem Jahr bereits eine beträchtliche finanzielle Last von 250 Millionen Euro verursacht. Diese erschreckende Zahl wurde von Finanzvorstand Remco Steenbergen in einem internen Memo an die Mitarbeiter enthüllt, das am Mittwoch veröffentlicht wurde. Steenbergen machte deutlich, dass diese Kosten nicht nur auf die direkten Auswirkungen der Streiks zurückzuführen sind, sondern auch auf die Spätfolgen, die sich in verschiedenen Bereichen des Unternehmens manifestieren.

Lufthansa und Lufthansa Cityline werden vom Kabinenpersonal bestreikt. Foto: Sebastian

Die Auswirkungen erstrecken sich auf die Dienstpläne der Besatzungen, den Einsatzplan der Flugzeuge und vor allem auf die Verunsicherung der Kunden. Eine besonders bedauerliche Konsequenz ist die vorübergehende Einstellung der äußerst profitablen Verbindung zwischen Frankfurt und San Francisco für eine ganze Woche. Darüber hinaus zeigen Kunden eine deutliche Zurückhaltung bei Buchungen, und einige meiden sogar die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt und München.

Diese finanzielle Belastung steht im krassen Gegensatz zu den ursprünglichen Schätzungen. Noch Anfang März bezifferte Steenbergen die Kosten der Streiks auf 100 Millionen Euro. Diese dramatische Erhöhung verdeutlicht die anhaltende Belastung, der die Fluggesellschaft durch die anhaltenden Arbeitskampfmaßnahmen ausgesetzt ist. Das geht auf Informationen von aero.de zurück.

Werden wir ein ruhiges Ostern erleben?

Der Tarifkonflikt bei der Lufthansa zieht sich bereits seit einiger Zeit hin und droht nun die bevorstehende Osterreisewelle zu überschatten. Die Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts laufen auf Hochtouren, wobei Joachim Vazquez Bürger, der Vorsitzende der Gewerkschaft Ufo, betonte, dass insbesondere finanzielle und zeitliche Aspekte die Hauptprobleme darstellen.

Foto: Lufthansa

Um eine Lösung herbeizuführen, sollen Schlichter im Tarifkonflikt des Bodenpersonals helfen. Sollte die Schlichtung erfolglos bleiben, hat Verdi bereits eine Urabstimmung über unbefristete Streiks eingeleitet. Nicht nur das Bordpersonal, sondern auch das Luftsicherheitspersonal hat sich in die Streikbewegung eingereiht. Die sechste Tarifverhandlungsrunde begann am Mittwoch, wobei Verdi ihre Bereitschaft zur Einigung signalisierte. Dennoch bleibt die Möglichkeit von Streiks zu Ostern bestehen, abhängig vom Verlauf der Gespräche.

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Trotz der Hoffnung auf eine baldige Einigung bleibt die Unsicherheit groß und die finanziellen Verluste für die Lufthansa steigen weiter an. Letzendlich ist es auch das, was wir machen können: Hoffen, dass die beiden Schlichter der Streithähne sich endlich mal zu einem guten Ergebnis für beide Seiten bewegen können. Enorm viele Reisende werden auch in den kommenden Tagen unterwegs sein wollen. Viele davon dürften nur einen Urlaub im Jahr machen. Ich hoffe, dass all diejenigen nicht von einem weiteren Streik heimgesucht werden. Das Lufthansa zusätzlich Millionen Euro zahlt dürfte ein weiteres Argument für eine Einigung sein. (In der Konzernzentrale vermutlich das stärkste Argument)

7 Kommentare

  1. Ich hab auch bewusst nicht LH Gruppe gebucht….und muss sagen, dass andere Länder auch nette Airlines am Start haben, die tatsächlich auch pünktlicher fliegen. Und zum Teil besseren Service bieten.
    LH muss echt dringend was tun am gesamten Reiseerlebnis.
    ZB: Iberia Lounges in MAD sind beeindruckend vom Angebot, so auch AF Lounge in CDG u DXB. Da kommt selbst ne LH Senator beim Speisen Angebot nicht mit.

  2. Kommt noch dazu, dass OHNE jegliche Benachrichtigung der Flugzeugtyp gewechselt wird, und zwar vom 747-800 zum 747-300.
    Konsequenz: KEINE First mehr !!
    Würde ich nicht mind. jede Woche einmal das Reiseprogramm anklicken, so wüsste ich von NICHTS. Es stand da nämlich bloss „Änderung“ und nicht „Annulliert“.
    Der Sitz ist zwar immer noch auf 2A, nur halt jetzt „gedowngradet“ in die Business.
    Ich stünde wie ein begossener Pudel am Schalter in Chicago, und könnte nachher wochenlang der Gutschrift der Meilendifferenz hinterherrennen!
    Zum Glück konnte ich beim Service-Center LX mein Prämienticket gratis auf LX First umbuchen . Ist halt der 330er und kein Jumbo, aber bis jetzt bin ich vorne erst der 2. Passagier auf 1K.

  3. Ist trotzdem etwas Anderes als die Geschichte bei der GdL.

    Lufthansa ist eine durchaus kaputtbare Firma. Wie wir alle von 1991 wissen, ist das keine rein theoretische Feststellung. Beim Streit um die Verteilung des Kuchens müssen wirklich alle Beteiligten daran denken, dass überhaupt erst einmal ein Kuchen da sein muss.

    Das war bei der Bahn anders. Deren Existenz ist quasi uneingeschränkt garantiert. Da fällt es leicht, das – durchaus bewährte – Streikrecht bis zum Letzten auszukitzeln.

  4. Man muss natürlich auch bedenken, dass diese Zahlen von LH sicherlich geschickt hochgerechnet werden um einerseits größtmöglich öffentlichkeitswirksam zu sein und um den steuerlich besten Effekt zu haben 😉

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