Als ich eines Tages durch Airline News las, erfuhr ich, dass Alaska Airlines ab Dezember 2022 einen neuen Award Chart vorlegen wird. Bei mir schrillten alle Alarmglocken und ich beschloss zu handeln. In diesem Fall hieß handeln: Meilen schnell einlösen, bevor ich für die Meilen nur noch einen geringen Gegenwert erhalte. Ohnehin ist Meilenhorten in den wenigsten Fällen die beste Strategie, von daher kann es gewiss nicht schaden, Meilen für einen schönen Flug einzulösen.
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Einlösung bei asiatischen Airlines sind erste Wahl
Mit Singapore Airlines, Korean Air, JAL und Cathay Pacific hat Alaska in Asien ein sehr ansehnliches Portfolio an Airlines mit tollen Produkten zusammengestellt. Mein Favorit war sofort Cathay Pacific. Einreisen nach Hong Kong sind zwar immer noch nicht leicht und angenehm, dafür aber immerhin wieder möglich. Leider bot Cathay weder ab Frankfurt noch ab London Flüge in der Business Class an. Die First Class war zu der Zeit noch gar nicht wieder in der Luft.
Bei Korean und Singapore Airlines lagen die Meilenpreise oberhalb meines Meilenbudgets. Wie der Zufall so spielt, konnte ich kurzfristig eine Verfügbarkeit bei JAL finden. Auf der Route von Tokio nach New York. Und da der Flug in der First Class angeboten wurde, konnte ich nicht widerstehen.
Ich rette meiner Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Rückflug
Irgendwie musste ich dann von New York zurück nach Frankfurt kommen. Zum Glück ist auf der Strecke eine Menge los und nicht weniger als sechs Airlines bieten auf der Strecke einen Nonstop-Service. Von dem Frankfurtflyer 4-4-4 Flug bei Lufthansa hatte ich noch einen Rückflug aus den USA nach Frankfurt. Diesen Flug hatten wir damals gebucht, weil der Returnflug deutlich billiger war, als ein oneway Ticket nach Washington.
Da Lufthansa den ursprünglich gebuchten Rückflug inzwischen ganz schrecklich umgebucht hatte, durfte ich mich auf einen Involuntary Change berufen und den Rückflug kostenfrei auf den gewünschten Tag legen. Das klingt jetzt nach schnell und leicht, war aber dadurch, dass ich bei der Buchung selbst nur Reisender und nicht Bucher war schon etwas komplizierter. Dass die Buchung über ein Reisebüro abgewickelt wurde, vereinfachte die Sache nicht. Am Ende hat es aber geklappt und ich hatte den Rückflug aus den USA stehen. Dachte ich zumindest.
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Positionierungsflug
Jetzt musste ich „nur“ noch einen Flug von Frankfurt nach Japan finden. Und das klingt einfacher, als es tatsächlich war. Denn Japan hatte sich Mitte Oktober wieder für Touristen aus (fast) aller Welt geöffnet und genau in dieser Öffnungsphase suchte ich nach einem geeigneten Flug. Hinzu kam das, was bei Meilenflügen oft eine große Schwierigkeit darstellt: Aufgrund anderer Verpflichtungen kam genau ein einziger Tag als Abflugtag in Frage. Im Endeffekt fand ich nur eine einigermaßen geeignete Flugkombination in der Economy Class. 40.000 Miles and More Meilen zuzüglich 460 Euro Zuzahlung. Das schien mir doch wenig attraktiv.
Daher sah ich mich nach bezahlten Flügen um. Dort fand ich lediglich einen (einigermaßen) ordentlichen Tarif bei China Airlines (der Airline mit Drehkreuz in Taipeh). Die Buchung über American Express (Stichwort Reiseguthaben) klappte reibungslos. Aber bis zum Abflug waren ja noch zwei Wochen. Wenn eine Reise gebucht ist, also noch eine gefühlte Ewigkeit. Wer Parallelen zum Rückflug vermutet, liegt diesmal falsch. Oneway Flüge waren in diesem Fall deutlich günstiger als Returnflüge, weshalb ich jetzt keinen „gestrandeten“ Flug von Asien nach Deutschland mehr offen habe.
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Flugplan
Als ich mich zurücklehnte, und die Route betrachtete fiel mir erst auf, dass ich hier einen zeitlich sehr anspruchsvollen Round-the-World-Trip kreiert habe. Es fühlte sich nur nicht so an.
Ich kann mich noch an die frühen 2000er Jahre erinnern. Da gab es immer wieder mal günstige Angebote von Singapore Airlines. Da konnte man von Frankfurt nach Singapur nach New York nach Frankfurt fliegen. Wer unbedingt wollte, auch ohne die Flughäfen groß zu verlassen (in New York stand glaube ich ein Transfer von EWR nach JFK an und wer richtig sparen wollte buchte die Flüge mit Zubringer ab Dublin).
Aber wie gesagt, eine Rundreise ist es jetzt geworden, war jedoch nicht die Intention dieses Vorhabens.
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Wenn es so einfach aussieht, ist es das nicht
China Airlines storniert Flug
Dreizehn Tage vor Abflug meldete sich China Airlines bei mir. Man hätte den Flug von Frankfurt nach Taipei und den Weiterflug nach Okinawa gestrichen. Man könne mir jedoch entgegenkommen und mich auf einen Tag früher oder später umbuchen. Alternativ dürfte ich auf gratis stornieren und mein Geld zurückerhalten. Für mich waren alle Vorschläge inakzeptabel. Ich erlaubte mir, die Airline darauf hinzuweisen, dass ich da viele weitere Möglichkeiten sähe. Einige sogar ohne Zahlung von 600 Euro Kompensation. Im Wesentlichen war mein Vorschlag eine Umbuchung auf einen Starlux Flug von Taipei nach Okinawa. Oder eine komplette Umbuchung auf einen Flug über Tokio Haneda mit ANA. Das wurde zunächst abgelehnt. Kurze Zeit später meldete sich jedoch jemand aus der China Airlines Hierarchie persönlich bei mir und schien geradezu erleichtert, mich auf den Starlux Flug zu setzen. Dadurch würde ich lediglich eine Stunde später als geplant auf Okinawa landen. Daher war ich einverstanden.
Die einzige Komplikation des Vorhabens war, dass der Flug mit Starlux nicht als Ticket ausgestellt wurde, sondern dass die Umbuchung mithilfe eines Flight Interruption Manifests stattfinden sollte. Deshalb würde mich ein Taipei ein Mitarbeiter von China Airlines am Flugzeug abholen und zum Check-in bei Starlux begleiten.
Lufthansa stellt das Ticket nicht aus
Und dann war da noch die Buchung bei Lufthansa. Unter dem Buchungscode fand ich zwar eine bestätigte Buchung, aber irgendetwas war nicht in Ordnung, denn ich konnte keine Sitzplätze wählen oder Passagierangaben hinterlegen. Als ich dann noch einmal bei Lufthansa anrief stellte sich heraus, dass das Ticket noch nicht ausgestellt war. Und damit begann eine Telefon-Marathon. Das Ticket wurde von Christoph bei American Express Online gebucht und ich war nur Reisender. Lufthansa und Amex verwiesen stets auf den jeweils anderen, der das Ticket ausstellen müsse. Natürlich konnte die Ausstellung des Tickets nicht von mir als Reisender, sondern nur von Christoph als Bucher angestoßen werden. Ein tagelanges Chaos ohne Aussicht auf Erfolg.
Bis schließlich der HON Kundenservice ein Einsehen hatte und das Ticket ausstellte. Der Grund, warum das mit dem Ticket so unglaublich kompliziert wurde, lag an einem LH-Mitarbeiter, der bei der Umbuchung des Fluges aus den USA nach Deutschland versehentlich die anschließende Bahnfahrt löschte. Dadurch wurde das Ticket ein „Double Open Jaw“-Ticket (also ein Returnticket bei dem Start- und Zielort jeweils nicht identisch sind) und das war in der Buchungsklasse nicht möglich. Daher musste die Buchungsklasse manuell angepasst werden (ohne dabei jedoch den „Buchstaben“ zu ändern). Da muss man erst einmal drauf kommen…
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Frankfurtflyer Kommentar
Das ist jetzt irgendwie verrückt, vier Economy Class Flüge für einen First Class Flug in Kauf zu nehmen. Aber alles in allem erschien mir es die noch beste Einlösung für meine Alaska Meilen. Vielleicht findet keine Abwertung statt und das Programm wird noch attraktiver. Das kann natürlich auch passieren. Aber allzu wahrscheinlich finde ich das nicht.
Das Routing umfasste schließlich vier Airlines aus drei Allianzen. Hinzu kam noch eine allianzfreie Airline. Die Flüge verteilten sich dabei auf drei Tickets und in New York hatte ich eine Verbindung am selben Tag eingeplant. Also genau das, was man eigentlich vermeiden möchte, wenn man Flüge hintereinander bucht. Alleine schon deswegen freute ich mich auf diesen Trip.
Weitere Beiträge des Tripreports:
Ich rette meine Alaska Meilen oder in 90 Stunden um die Welt | Planung
Review: Plaza Premium Lounge Frankfurt (Amex)
Review: China Airlines Economy Class Boeing 777-300ER Frankfurt nach Taipei
Review: Plaza Premium Lounge Taipei – Terminal 1 International
Review: Starlux Galactic Lounge Taipei
Review: Starlux Economy Class A321neo Taipei nach Naha / Okinawa
Review: Doubletree by Hilton Naha
Review: JAL Economy Class A350-900 Naha / Okinawa nach Tokio Haneda
Review: Aloft Ginza (Marriott Bonvoy)
Review: Japan Airlines First Class Lounge Tokio Haneda
Review: JAL First Class Boeing 777-300ER Tokio Haneda nach New York JFK
Review: Lufthansa Economy Class Boeing 747-400 New York JFK nach Frankfurt
Resümee: In 90 Stunden um die Welt mit Japan Airlines First Class
Dieser Artikel ist ein Parade-Beispiel für einen Meilen-Fetischisten und dessen sinnlose Fliegerei durch die Welt.
Ich hoffe, der Author geilt sich daran auf !
Zum Fremdschämen, dass derartiges den Weg in dieses eigentlich doch sehr gute „Forum“ gefunden hat, denn dieser Artikel passt eher zum Niveau von „Reisetopia“.
Bitte überlassen Sie das dem Autor, was sinnlos ist und was nicht. Es geht Sie nicht das geringste an, was jemand anderes mit seinem Geld/Meilen macht.
„Sinnlos“ ist vielleicht wirklich nicht das richtige Wort. Irgendeinen Sinn kann man ja fast allem Handeln zuschreiben und das ist dann auch subjektiv.
Ich würde es viel mehr dekadent und egoistisch nennen.
Ich finde den Artikel klasse. Er zeigt dass Meilensammeln immer wieder zu neuen Herausforderungen zwingen kann und man flexibel sein muss. Daher gefällt er mir sehr gut. Und wenn er ihnen nicht gefällt einfach weiter blättern oder gleich das Forum verlassen. Schließlich geht es hier um Themen rund ums fliegen.
Ich wusste nicht, dass es hier um sinnloses Fliegen und Luftverschmutzung geht. Das ist mir neu.
Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen (Sprichwort). Irgendwie cool, aber auch sehr nervend, wobei ja alles doch noch gelöst werden konnte.
Die kürzeste Weltumrundung dürfte aktuell Frankfurt/Zürich – Tokio – Frankfurt/Zürich sein, da der Rückflug ex Tokio Richtung Nord-/Ost über die Beringssee und nördlich von Grönland Richtung Europa geht. Und wenn man Glück hat, kann man auch noch Polarlichter sehen.
Da kann man nur den Kopf schütteln. Viel Geld und Zeit investieren, um eine paar Meilen nicht zu verlieren und sinnlos herumzufliegen und Plätze blockieren und sich an ein paar kostenlosen Getränken in der Lounge und im FLugzeug aufgeilen. Unfassbar!
In welcher Zeit lebt der Autor nur? Der hat sowohl die Gegenwart als auch die Zukunft verschlafen. Vielleicht haben die Klimakleber doch recht, dass Argumente nicht reichen und es Menschen gibt die komplett unbelehrbar sind? Hatte das bisher nicht vermutet, aber wenn ich diesen Artikel lesen, erfahre ich, wie man heute noch denken kann, wenn man die Zeichen der Zeit nicht erkennt.
Ich verstehe den Autor voll und ganz, auch dahingehend das man mit Mühe angesparte Flugmeilen nicht einfach verfallen lassen will. Klimakleber hingegen verstehe ich nicht im geringsten nicht nur weil sie andere mit ihren Aktionen terrorisieren und gefährden, sondern auch weil es sich um Heuchelei handelt. Man klebt sich „beruflich“ an der Straße fest und nach Feierabend geht es „privat“ per Langstreckenflug nach Asien! Es ist lächerlich, da anderen Vorschriften bezüglich ihres Flugverhaltens machen zu wollen! Gleiches gilt für das absägen von Bäumen!
Der dümmste Kommentar aller Zeiten.
Also bei manchen Kommentaren hier frage ich mich, ob die Personen nicht vielleicht auf der Falschen Seite unterwegs sind. Der Titel der Seite lautet doch ‚Frankfurtflyer.de – Fliegen, Reisen, Meilen sammeln‘.
Und genau das wird hier doch beschrieben. Wer damit ein Problem hat darf das ja gerne haben, sollte es aber vielleicht unterlassen, den Autor anzugreifen.
Jeder der Meilen Sammelt, will damit ja am ende irgendwas machen. Ob man die nun für so einen Roundtripp verschleudern muss, muss am ende jeder für sich entscheiden.
Klasse Artikel-Idee, der einem auch die Tücken der Meilenverwertung bzw. des Meileneinsatzes vor Augen führt.
Und ob ich nun mit dem Auto spazieren fahre oder jemand spazieren fliegt, obliegt zum Glück immer noch jedem einzelnen.
Und für alle Kritiker und Freunde der Letzten Generation: Dies ist eine „Fliegen, Reisen, Meilen sammeln“-Site und kein Flugscham-Forum.
Vielen Dank für diesen sehr gelungenen Artikel.
Für die falsch abgebogenen Freunde der „Letzten Degeneration“ noch ein wichtiger Hinweis: Dies ist ein Forum für Aviation- und Meilen-Nerds! Wenn ihr mit dem Content hier mental nicht klarkommt, bleibt doch einfach dieser Plattform fern und dreht noch eine Runde mit dem Lastenfahrrad.
Ich bin auch begeisterter Flieger und Meilen Sammler.
Nur find ich manche Reisen, ohne wirklichen Sinn und Verstand, wie auch diese.
Klar der Weg ist das Ziel und sollte angemessen sein, also in BC oder F. Nur ohne ein Ziel, oder besser gesagt nur des Fliegens Willen er schließt mich mir nicht.
Es war interessant zu lesen, aber muss so etwas wirklich sein?
Warum nicht ruhig paar Tage eingeplant, um auch etwas von Land und Kultur zu sehen?
Ich kann den ein oder anderen kritischen Kommentar voll verstehen.
Oder fahrt ihr auch mit dem Auto von Frankfurt nach Kiel, weilten nach Berlin und zurück ohne Stop und Übernachtung? Wer jetzt meckert, könnte auch Flixbus nehmen und sich fahren lassen.
Sicherlich ist eine Abfolge von Langstreckenflügen in so kurzer Frequenz wie bei diesem Trip nicht unbedingt gewöhnlich.
Ich hätte auch nichts dagegen gehabt, in Taiwan 3-4 Tage als Stopover einzulegen und dann zwei Wochen auf Okinawa und umliegenden Inseln zu verbringen. Nach dem Weiterflug nach Tokio hätte ich auch dort gerne eine Woche verbracht usw. Einzig brauche ich dafür die Zeit, die leider nicht immer im gewünschten Maße zur Verfügung steht. Und dann gilt es, Abwägungsentscheidungen zu treffen.
Inzwischen ist die befürchtete Abwertung eingetreten (https://frankfurtflyer.de/alaska-airlines-wertet-jal-awards-ab/), daher bin ich rückblickend froh, dass ich die Meilen noch für einen Flug in der gewünschten Reiseklasse einlösen konnte.
Die Reise war tatsächlich nicht so geplant, möglichst viel Zeit in Flughäfen und Flügen zu verbringen. Sonst hätte ich ein Angebot von China Airlines annehmen können, dass mich erst am Abend nach Okinawa gebracht hätte. Dann hätte ich noch mehr Flüge und mehr Zeit in Lounges gehabt. Aber das fand ich nicht erstrebenswert.