Lufthansa baut nach Indien aus, stößt aber an Grenzen

Ankunft erster Boeing 787 Dreamliner Lufthansa in Frankfurt Kennung D_ABPA

Indien ist für Lufthansa einer der wichtigsten Märkte und vor allem hat man Indien als Zukunftsmarkt identifiziert, sodass der Lufthansa CEO das Land sogar als das neue Lieblingsland bezeichnet hat. Nun baut Lufthansa nach Indien weiter aus, stößt hier aber auch an Grenzen, insbesondere bei den Gesetzgebern. Allerdings sieht man in Indien so viel Potenzial, dass man den Flug nach Hyderabad, wie geplant am 16. Januar mit einer Boeing 787-9 aufgenommen hat, obwohl es einen Flugzeugengpass gibt.

Für Indien hat man sogar aus anderen Märkten Kapazitäten genommen, wie der Lufthansa Vertriebsvorstand Heiko Reitz der Nachrichtenagentur „Reuters“ sagte. Diese Kapazitätsengpässe resultieren aus den aktuellen Verspätungen für neue Boeing 787-9 und Airbus A350-900, die man eigentlich schon längst in der Flotte haben wollte und darauf auch die Flugplanung ausgelegt hatte.

Neben den Flügen nach Hyderabad hat Lufthansa im November 2023 auch Flüge von München nach Bangalore aufgenommen. Womit täglich bis zu zwei Lufthansa Flugzeuge (je eine Boeing 747-400 aus Frankfurt und ein Airbus A350-900 aus München) in das IT Zentrum in Indien fliegen. Dies reicht dem Lufthansa Vorstand allerdings nicht und man will auch die SWISS aus Zürich möglichst bald nach Indien starten lassen.

Kommt die Swiss auch bald nach Bangalore? Wenn es nach dem Willen von Carsten Spohr geht, dann sicherlich.

Dabei ist Lufthansa beim Ausbau in Indien begrenzt, denn das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und Indien erlaubt nur eine begrenzte Anhalt an Flügen und die hat der Kranich fast komplett ausgeschöpft. Daher muss man fast zwangsläufig mit den Töchtern wachsen, da aktuell die 27 EU Mitgliedsstaaten eigene Abkommen mit Indien haben.

Sechs der EU Mitgliedstaaten haben ein Open Skies Abkommen mit Indien geschlossen, was quasi unlimitierte Flüge zwischen beiden Ländern erlaubt. Dies strebt nun auch die EU an und man will, dass alle Mitgliedsstaaten mit Indien ein Open Skies Abkommen erhalten. 

Für Lufthansa wird Indien auch immer bedeutender als Drehscheibe nach Fernost Asien, denn der gesperrte Luftraum über Russland macht hier viele Flüge zumindest wirtschaftlich herausfordernd. Hier gibt es Überlegungen, dass man mit dem Star Alliance Partner Air India eine Drehscheibe in Delhi aufbaut und hier Transitpassagiere nach Asien auf Lufthansa Fluggerät einfliegt. Es gibt ähnliche Überlegungen wohl auch aber mit Emirates!

Gerade da sich Air India nach der Fusion mit der TATA Gruppe und Vistara nun komplett neu erfindet, könnte dieses Konzept in Zukunft auch sehr tragfähig werden. Hier würde auch Air India massiv profitieren und man könnte durch die starken Partner in Europa, in Form der Lufthansa Gruppe, sicher deutlich schneller wachsen, als man es ohne diese und ein Open Skies Abkommen mit der EU könnte.

Lufthansa baut nach Indien aus, stößt aber an Grenzen | Frankfurtflyer Kommentar

Indien ist sicherlich für die gesamte Luftfahrtindustrie ein Zukunftsmarkt. Die Nachfrage wächst hier schneller als in quasi jedem anderen Land der Erde, wohl auch als in China und vor allem der Zugang für fremde Airlines ist einfacher. Entsprechend ist es sehr verständlich, dass Lufthansa sehr auf Indien setzt.

Ich bin unglaublich gespannt, was man hier in Zukunft alles noch sehen wird und vor allem der Neuaufbau von Air India ist extrem spannend zu beobachten. Hier könnten sich für Lufthansa neue Opportunitäten ergeben und vielleicht sehen wir bald so viele Flüge von Frankfurt und München nach Indien, wie aktuell in die USA.

Danke: aero.de

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