Lufthansa stellt weiteren fabrikneuen Airbus in die Wüste

Foto: Lufthansa A350

Es muss eine schmerzliche Entscheidung gewesen sein, Lufthansa muss den nächsten fabrikneuen Airbus A350 abstellen anstatt diesen in den Liniendienst zu spulen. Den Grund kennen wir schon von der ersten Maschine der neuen Tranche, diese wurde bereits letzten Monat in das spanische Teruel geflogen. Dort parken die Jets bis die Sitzhersteller mit dem neuen Allegris Produkt fertig sind, Lieferschwierigkeiten führen zu Verzögerungen bei der Kabinenausstattung. Seit dem letzten Freitag hat die dort parkende D-AIXR Gesellschaft, am 12. Januar wurde die D-AIXS direkt von Airbus in Toulouse (TLS) nach Teruel (TEV) überführt.

Lufthansa Allegris im Airbus A350: Mehrere Hersteller beteiligt

Gleich sieben Hersteller und Lieferanten werden von dem Portal aeroTELEGRAPH aufgezählt, die bei der neuen Lufthansa Sitzgeneration beteiligt sind. Störungen und Schwierigkeiten in den Lieferketten verzögern die Produktion und Auslieferungen der Sitze. Bis das Allegris Produkt fertiggestellt und zertifiziert ist, sind die Jets zum Warten verdonnert. Die beiden Maschinen sind der zweite Teil einer Bestellung, die Lufthansa bei Airbus platziert hatte. Bisher hat der Kranich 17 neue Flugzeuge des Typs A350-900 erhalten, 30 weitere wird der Konzern im Laufe der nächsten Jahre bekommen.

Nach aktuellem Stand rechnet man damit, dass die Auslieferung und der Einbau der Sitze im zweiten Quartal abgeschlossen werden kann. Dann werden die Flugzeuge an die künftige Heimatbasis München geflogen und in den Liniendienst gestellt. Auf die Allegris First Class muss man allerdings wohl noch ein wenig warten, die Luxusklasse soll erst später in die Jets gebaut werden. Hier scheint es größere Komplikationen zu geben, die zu längeren Wartezeiten führen. Statt den zwei Einzelsitzen und der Doppelsuite will man temporär Economy-Sitze in dem vorderen Kabinenbereich installieren.

Economy statt Business bei Iberia. Foto: Twitter

Die Sitze werden allerdings nicht mit Passagieren besetzt, sie sind jedoch aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben. Ein solches Szenario gab es z.B. schon bei Iberia, der spanische Carrier musste länger auf die Auslieferung der Business-Sitze warten. Dort hatte man temporär Economy-Reihen einbauen lassen um die Flugzeuge nutzen zu können.

Lufthansa stellt weiteren fabrikneuen Airbus in die Wüste | Frankfurtflyer Kommentar

Die Schuldfrage ist sicher nicht so einfach zu klären und bestimmt nicht eindeutig. Zahlreiche Zulieferer und Hersteller sind an Allegris beteiligt, Verspätungen gab es anfangs auch bei Airbus. Ursprünglich sollten die ersten der zehn A350 mit einer kleinen First Class an Bord letzten Sommer eintreffen, dies wurde dann um ein halbes Jahr verspätet. Nun sind die Flugzeuge bereit und können nicht abheben- ganz sicher nicht im Sinne der Airline, die ebenfalls Verantwortung an der Verspätung trägt.

8 Kommentare

  1. Nein, Nein, da hat keiner Schuld. Das ist pandemiebedingt und wegen der Lieferketten und des Fachkräftemangels und natürlich auch wegen des Kriegs in der Ukraine.
    Aber nur bei LH und deren Zulieferfirmen, alle anderen fliegen schon lange mit neuen Sitzen und Flugzeugen…

  2. Ich bin ja echt mal gespannt, wann die erste neue First abhebt.
    Auch werden sich bestimmt viele darum reißen als erstes die neue BC zu fliegen und bin dann auf die vielen tollen Berichte gespannt. 😉

  3. Allegros war wohl eine Fehlentscheidung. Viel zu kompliziert und von zufielen Zulieferern. Und wie soll sich der Kunde für einen Sitz entscheiden wenn es im Flugzeug soviele Varianten gibt ?
    Werden die dann unterschiedlich bepreist ?
    Ein gutes Standardprodukt wäre doch vernünftiger gewesen und längst installiert.

  4. Wenn man seine Passagiere auf low cost Behandlung bei Flag Carrier Preisen setzt, kann man sich das und einen guten Management Bonus locker leisten.

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