Es soll in Deutschland ab und zu vorkommen, dass die Deutsche Bahn streikt. Davon unweigerlich betroffen sind Kunden der Lufthansa, die auf dem Joint Venture „Lufthansa Express Rail“ unterwegs sind. Doch welche Rechte hat man, wenn die Verbindungen aufgrund eines Streiks ausfallen?
Lufthansa Express Rail: Welche anderen Optionen habe ich?
Grundsätzlich rät die Lufthansa bei einem Streik dazu, dass man noch operierende Züge nutzt. Das bedeutet, dass der sogenannte „Notfallfahrplan“ der Deutschen Bahn als erste Wahl genutzt werden kann. Tatsächlich ist diese Möglichkeit gerade am Hub Frankfurt interessant. Denn es gibt durchaus viele Züge, die weiterhin zwischen Frankfurt und den üblichen ICE-Stationen wie Montabaur, Limburg oder auch Köln und München fahren. In dem Falle eines Streiks sind Reisende also in jedem Fall von der Zugbindung befreit.
Alternativ schlägt die Lufthansa vor, Kontakt mit dem Service Center unter der Telefonnummer +49 69 86 799 799 aufzunehmen. Wer als Statuskunde telefoniert, kann selbstverständlich die Hotlines für Statuskunden nutzen. Im Zweifel kann es dann zur Umbuchung des Flugs auf den Folgetag kommen, wenn man den Flughafen nicht anderweitig erreichen kann. Andere Optionen der Reise – die im Nachhinein nach Ausfüllen des Feedback-Formulars von der Lufthansa bezahlt werden – sind Fernbusreisen oder in der Nacht Taxi-Fahrten.
Darf ich fliegen, statt Zug zu fahren?
Die Betonung bei dieser Option liegt auf einem alternativen Bodentransportmittel. Klar ist daher: Die Lufthansa wird kein Express Rail Ticket in ein Flugticket umwandeln. Wenn man dies eigenständig macht, wird es keine Erstattung geben und man bleibt auf den Zusatzkosten sitzen.
Das dürfte in der Praxis zwei Gründe haben: Zum Ersten werden viele ICE-Strecken nicht von der Lufthansa bedient und zum Zweiten hat die Lufthansa häufig schlicht nicht die Kapazität mehrere tausend Kunden kurzfristig auf innerdeutsche Flüge umzubuchen.
Lufthansa Express Rail: Welche Möglichkeiten habe ich bei einem Streik? | Frankfurtflyer Kommentar
Für Lufthansa Express Rail Kunden, bleibt es auch im Falle eines Streiks bei der Bodenbeförderung. Dadurch werden zwar Kosten für einen Fernreisebus oder in Ausnahmefällen auch ein Taxi übernommen, die Umbuchung auf einen Flieger findet nicht statt. Das ist sehr schade, da Kunden sich diese Option an Streiktagen sicherlich wünschen würden. Die fehlenden Kapazitäten dürften der Lufthansa allerdings die Hände binden, selbst wenn Sie kulant sein wollte.
Kurzfassung:
Wer das bucht hat in dem Fall einfach mal Pech gehabt.
Entschädigung nach EU 261/2004 fällt wohl auch aus, da DB keine Fluggesellschaft. Die DB wiederum wird keine x%ige Erstattung eines Flugtickets vornehmen.
Die Wirklichkeit sieht so aus: Ein Business Ticket Stuttgart-Frankfurt-Hamburg und zurück kann nicht angetreten werden, weil LH die ExpressRail Verbindung, die unter LH Flugnummer gebucht ist streicht und es KEINEN Ersatzzug gibt. Darauf wird das erstattbare Ticket in „J“ (ca. 1100 EUR) zurück gegeben. Da das Ticket vom Reisebüro kommt fällt eine Buchungs- und eine Erstattungsgebühr an. Lufthansa lehnt die Erstattung der Gebühren ab.
Schäbiger geht es kaum. Begründung: Höhere Gewalt. Ansprüche ggfs. Gegen den „Reiseveranstalter“ durchsetzen. Ich erinnere daran, dass Reiseagenturen nur als Vermittler bei reinem Flugscheinverkauf agieren – Lufthansa baut anscheinend darauf, dass die HON Klientel entweder zu fett und diummgefressen ist oder zu faul, den Anpruch durchzusetzen.