Lufthansa tauscht bei Tasting Heimat den Apfel gegen Nougat Pralinen

Unter dem Namen „Tasting Heimat“ hat Lufthansa vor einem Jahr ein neues Catering Konzept auf der Kurz- und Mittelstrecke eingeführt, bei welchem man die Passagiere in der Business Class mit wechselnden traditionellen Gerichten aus verschiedenen  Teilen Deutschlands beglücken wollte. Teil des neuen Konzeptes war auch ein Apfel der zum Ende des Fluges gereicht wurde.

Dieser unter Vielfliegern schon fast legendäre „Business Class Apfel“ ist nun wohl Geschichte, denn Lufthansa hat ihn heimlich, still und leise gegen Nougat Pralinen ausgetauscht, welche nun am Ende eines jeden Kurzstreckenfluges mit Lufthansa in der Business Class verteilt werden.

Dabei war der Apfel grundsätzlich wohl eine gute Idee, denn wenn wir mal ehrlich sind, ist ein Apfel durchaus ein absolut deutscher Snack. Wenn man dann schon ein Catering Konzept fährt, bei welchem man klassische deutsche Gerichte und Snacks serviert, dann macht ein Apfel eigentlich viel Sinn.

Ich persönlich mochte den Tasting Heimat Apfel auch und das, obwohl er absolut kein besonders exklusives Ambiente versprüht hat. Er ist etwas absolut bodenständiges und passt damit tatsächlich weniger in das ach so exklusive Umfeld, welches die Lufthansa Business Class darstellen will.

Vermutlich wurde der Apfel in seinem Recyclingkarton auch daher immer so belächelt, da er einfach nicht ins Bild passte und vielleicht wäre er auch besser angekommen, wenn man ihn als kleinen Snack in der Economy Class an alle Passagiere verteilt hätte.

Wie es schient ist der fast schon legendäre Tasting Heimat Apfel von Lufthansa nun aber Geschichte, denn auf meinen letzten Lufthansa Flügen sind die Flugbegleiter am Ende eines jeden Fluges mit einer großen Schachtel Nougat Pralinen durch die Business Class Kabine gegangen.

Lufthansa tauscht bei Tasting Heimat den Apfel gegen Nougat Pralinen | Frankfurtflyer Kommentar

Um ehrlich zu sein, kann ich der neuen riesigen Schachtel mit Nougat Pralinen nicht wirklich etwas abgewinnen und fand persönlich den Apfel die bessere Idee. Wirklich hochwertig wirkt dieses Angebot an Nougat auf mich auch nicht wirklich und wie passt es eigentlich in das „gesunde und nachhaltige Catering“ das man anbieten will?

Auch wenn ich mit meiner Meinung vermutlich recht alleine dastehe, ich mochte den Apfel, den man wenigstens ohne schlechtes Gewissen immer nehmen konnte und nicht selten war es der einzige Teil des Tasting Heimat Caterings, welchen ich gegessen habe.

Aber wie es oft der Fall ist, hätte man aus dieser guten Idee auch viel mehr machen können. Wie wäre es mit einer kurzen Beschreibung gewesen, was es für Äpfel sind. Wie schön wäre es gewesen, wenn die Flugbegleiter durch die Gänge gelaufen wären mit „Darf ich Ihnen noch einen Apfel anbieten? Es ist heute ein James Grieve aus dem Taunus.“

Stattdessen gibt es nun 08/15 Nougat, welches sicher seine Fans finden wird, dafür aber in einer passenden Lufthansa Verpackung bei welcher besonders demotivierte Flugbegleiter noch nichtmal mehr etwas sagen müssen, denn die Verabschiedung steht ja zum Glück in der Verpackung „Danke und bis bald.“

11 Kommentare

  1. Mir hat der Apfel immer geschmeckt und ich fand es irgendwie originell, er ist halt doch typisch deutsch.

    Hygieneängste beim Apfel finde ich etwas hysterisch. Vor allem da die Äpfel mit Sicherheit in einer entsprechenden „Waschstraße“ waren. Zudem kann man die ja selbst auch nochmal kurz sauber machen.

    Das es jetzt Nougat gibt finde ich aber auch ok, mal etwas Abwechslung.
    Allerdings vom gesunden Apfel zu seiner „Sünde“ ist auch bemerkenswert.

  2. Ich bin ziemlich sicher, dass die Nougatpraline einfach günstiger ist (Einkauf, Gewicht -> Fuel, Abfall)…..
    Ich fand den Apfel gut und bin lange nicht mehr geflogen.

  3. Fand den Apfel leider nicht gelungen präsentiert, das ist wohl allerdings ein LH-Selbstverständnis. Man möchte immer sehr zurückhaltend sein und traut sich hier nicht neue Wege zu gehen. Daher war die Präsentation des Apfels in einem langweiligen Recylingbraun auch wie sie war: langweilig.
    Glaube die Produkt- & Marketingabteilung ist im Altersschnitt eher älter als jünger.
    Ich fliege gerne mit LH, empfinde jedoch leider ihr Auftreten langweilig und man merkt einfach zu wenig, wofür sie steht. Andere Airlines der Gruppe machen es besser, bspw. LX. Hier weiß man sofort und überall was Phase ist: Premium. Schokolade. Schweiz. Bei LH ist es ein Sammelbecken aus kleinen Stücken, die keinem großen Plan zu folgen scheinen. Jede Abteilung scheint hier ihr eigenes Süppchen zu kochen und da kommen dann auch noch die Controller mit zu viel Power um die Ecke und so wird ein gut gedachter, schlecht umgesetzter Apfel eben in eine kostengünstige Großpackung Nougatpralinen ohne LH-Bezug ersetzt. Immerhin stimmt hier aber nun wieder die Kostenseite…
    Schade, würde mich sehr freuen, wenn LH mal wieder auf den Premiumweg zurückkehrt..

  4. Schade , fand den Apfel sehr gut am Abend , somit hatte ich schon mal etwas frisches fürs Frühstück am nächsten Morgen . Habe aber auch beobachtet, das es dem klassischen Reichen Geschäftsmann zu billig war und er den Apfel ignoriert hat . So wie den neuen sensationellen Toilettenbeutel von Porsche der DURCHSICHTLICH ist , wurde achtlos weggeworfen………

  5. Vielen Dank für diesen interessanten Beitrag! Ich bin gespannt, was die sich als nächstes bezüglich des Caterings überlegen. Bislang fand ich die Idee ganz gut und auch irgendwie nett. Danke, dass du uns auf dem Laufenden hältst!

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