Lufthansa Übernahme von ITA: Das wird nichts!

ITA Airways verlängert den Status bei seinem Vielfliegerprogramm Volare. Foto: ITA

Die geplante Übernahme der staatlichen italienischen Fluglinie ITA Airways durch die Lufthansa stößt auf Widerstand seitens der EU-Kommission. Die Bedenken drehen sich um potenzielle Auswirkungen auf den Wettbewerb und die Preise. Trotz der Absicht, Zugeständnisse zu machen, stehen die Chancen auf eine Genehmigung des Deals fraglich.

Unsichere Zukunft: EU-Kommission skeptisch gegenüber Lufthansa-ITA-Deal

Die EU-Kommission äußerte Vorbehalte hinsichtlich der Übernahme, da sie eine Beeinträchtigung des Wettbewerbs befürchtet, insbesondere auf Kurz- und Langstreckenflügen zwischen Italien und anderen Ländern. Besonders die mögliche Stärkung der beherrschenden Position von ITA Airways am Mailänder Hauptflughafen bereitet der Wettbewerbsbehörde Sorge.

Foto: Lufthansa

Sowohl Lufthansa als auch die italienische Regierung wurden dazu ermutigt, Zugeständnisse zu machen, um diese Bedenken auszuräumen. Aktuell plant Lufthansa den Erwerb von 41 Prozent der Anteile an ITA, mit langfristigen Plänen für eine vollständige Übernahme. Dies soll jedoch nicht ohne eine gründliche Prüfung durch die EU-Kommission geschehen.

Wettbewerbsbedenken: Pläne für Übernahme auf dem Prüfstand

Trotz der Zuversicht seitens Lufthansa bleibt die EU-Wettbewerbsaufsicht skeptisch. Die geplante Transaktion wird seit Dezember auf mögliche Einschränkungen im Wettbewerb untersucht. Die Frist für eine Entscheidung der Behörde läuft noch bis zum 6. Juni, und die Chancen auf eine Genehmigung sind ungewiss.

Ein besonderes Problem scheinen die Langstreckenflüge in die USA darzustellen. Hier soll Lufthansa zahlreiche Strecken – auch ab Frankfurt und München – abgeben. Das ist für das Management derzeit allerdings nicht denkbar. Schließlich sind zahlreiche USA-Strecken wichtige Umsatz- und Gewinnbringer. Das die Strecken für eine Übernahme der ITA abgegeben werden, ist also mehr als unwahrscheinlich. Es muss – aus Sicht der Lufthansa – eine andere Lösung her. Das geht auf Informationen des Handelsblatts zurück.

Lufthansa Übernahme von ITA: Das wird nichts! | Frankfurtflyer Kommentar

Trotz der Zuversicht seitens Lufthansa bleibt die Skepsis gegenüber der geplanten Übernahme von ITA Airways durch den deutschen Luftfahrtkonzern bestehen. Die Warnungen und Bedenken der EU-Kommission scheinen schwerwiegend zu sein und deuten darauf hin, dass die Hürden für eine Genehmigung des Deals hoch sind. Es bleibt abzuwarten, ob Lufthansa in der Lage sein wird, die erforderlichen Zugeständnisse zu machen, um die Bedenken der Wettbewerbsbehörde zu zerstreuen. Bislang deutet jedoch vieles darauf hin, dass dieser Weg steinig und unsicher ist, und eine Genehmigung der Übernahme in weite Ferne rückt.

Ich glaube so langsam nicht mehr dran, das Management scheitnt die Übernahme aber gegen jeden Willen durchdrücken zu wollen. Wie gut das klappt, sieht man derzeit an anderer Stelle: Bayer und Monsanto grüßen mit mehr als 50 Prozent Kursverlusten an der Börse!

8 Kommentare

  1. Abbrechen!! Ausser Spesen nichts gewesen. So wird das nix. Es quatschen viel zu viele Leute, Regierungen und selbstverständlich auch noch die EU mit rein.
    Aufhören !! Und mag es auch noch so schwer fallen, halt doch wieder bei TAP anklopfen.
    Portugal will die Airline nämlich so
    schnell wie möglich loswerden.

    • TAP hat das große Problem, dass Portugal, bzw. die Regierung hier ja mitmischen will und die Kontrolle nicht abgeben möchte. Das macht einen Kauf sehr schwierig und unberechenbar.

    • Quatsch. Ein TAP-Deal wird von der EU genauso durchleuchtet und kritisch bewertet werden und bringt LH nicht den strategischen Nutzen, den sie bei ITA sieht.
      Noch dazu will da der Staat wewiter mitbestimmen…

  2. Auch bei TP wird die EU Kommission nicht so einfach ja sagen. Und noch schöner: Stelle man sich mal vor, LH übernimmt TP und AZ, dann sind außer von AF/KLM, der IAG Holding nur noch die LHG übrig (wenn man mal von kleinen Splitter und Spartenanbietern und den LCC absieht), das wird den Wettbewerb massiv schaden – und daher habe ich genauso wie andere Vielflieger dazu auch eine Stellungnahme an die Kommission geschickt.

  3. Die Gretchenfrage bleibt: was ist denn die Alternative für die ITA? Einer Übernahme durch IAG oder KLM/AF dürften die gleichen Bedenken entgegen stehen. Alleine ist die ITA nicht lebensfähig und die Billigheimer werden abwinken. Die LOT sehe ich auch nicht, zu klein, keine Synergien. Bleiben noch Golfairlines und die US Carrier. Aber will man das?

  4. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich: Mit der Anspielung auf Monsanto zeigt der Autor nur, dass er leider keine Ahnung hat. Weder von der Dimension noch von den Risiken für den Übernehmer ist die Transaktion auch nur ansatzweise ähnlich. Hat ITA etwas Glyphosat-Klagen am Hals?

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