Lufthansa will offenbar auch insolvente Flybe übernehmen

Die Lufthansa hat scheinbar Interesse an Flybe. Foto: Flybe

Die Zeichen bei Lufthansa stehen auf Expansion. Bereits seit einiger Zeit ist das Interesse der deutschen Fluggesellschaft an ITA Airways bekannt. Doch damit scheint es nicht genug zu sein, denn nun ist auch die insolvente Flybe ins Visier des Lufthansa Konzerns geraten.

Für Flybe war es nur ein kurzer Hoffnungsschimmer. Die britische Fluggesellschaft musste, wie wir vor Kurzem berichteten, vor ein paar Tagen zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren Insolvenz anmelden. Der Flugbetrieb wurde zu sofort eingestellt. Betroffen waren Reisende auf Inlandsflügen zwischen Birmingham, Heathrow und Belfast, wie auch auf europäischen Verbindungen z.B. nach Genf und Amsterdam.

Und diese Insolvenz blieb auch in Köln nicht unbeobachtet. Während man sich in der Konzernzentrale der Deutschen Lufthansa zwar noch intensiv mit der Übernahme der italienischen ITA Airways beschäftigt, für die man gerade ein Angebot abgegeben hatte, hat auch die kleine englische Airline Flybe Ihren Reiz bekommen. Und zwar nicht nur für die Lufthansa, sondern auch für KLM, wie The Telegraph berichtet.

Der Grund könnte in den Slots von Flybe liegen. Zwar hat die Fluggesellschaft Ihre Basis am Flughafen Birmingham, was eher weniger spannend sein dürfte, aber auch Amsterdam (AMS) und London-Heathrow (LHR) stehen auf dem Flugplan. Jeweils sieben Slots belegt Flybe derzeit an den beiden Flughäfen. Und sicher einverleiben kann sich eine Fluggesellschaft diese Slots nur, wenn sie den „Inhaber“ aufkauft.

Weder Lufthansa noch KLM haben sich jedoch bisher zu dem Bericht von The Telegraph geäußert.

Lufthansa will offenbar auch insolvente Flybe übernehmen | Frankfurtflyer Kommentar

KLM oder Lufthansa? Wer macht das Rennen um die insolvente Flybe? Das ist in diesem frühen Stadium schwer einzuschätzen. Genauso wie sich schwer sagen lässt, ob nicht noch weitere Player auf das Parkett treten. In Heathrow sind freie Slots echte Mangelware und gar nicht so einfach zu erstehen. Vermutlich sieht es in Amsterdam ähnlich aus. Das Potential, welches hinter Flybe mit seinen Dash-Flugzeugen steckt, könnte auch noch anderen Fluggesellschaften bewusst werden.

Was aber sowohl bei einem Kauf durch Lufthansa als auch KLM klar sein dürfte: An dem Weiterbetrieb von Flybe wird keiner von beiden ein echtes Interesse haben. Es geht viel mehr, um die Vermögenswerte, welche die Engländer mit in die Ehe einbringen.

Dank an aero.de für den Hinweis

9 Kommentare

  1. LH Hilfspaket: €10 Milliarden
    KLM/AF Hilfspaket: €9 Milliarden
    Auch alle US Fluggesellschaften usw
    Aber Flybe Hilfspaket: 0

    Nanu wir sind ja stutzig, dass die COVID-19 nicht überlebt haben?! 🤷‍♀️

    • Ich würde nicht darauf wetten, dass Flybe keine Hilfen bekommen hat. Aber die AIrline stand ja schon vor Covid schlecht da.

      Es wird nicht die letzte Airline sein, die nun nach Covid noch pleite geht.

  2. Hatten wir in der Schweiz doch auch schon! Eine Airline, welche meinte, jeden „Schrott“ zusammenkaufen zu müssen. Wie hieß die noch gleich ?
    Ah…ja: Swissair. Das unrühmliche Ende ist wohl bekannt!
    Ein Schnäppchen für LH. Konnte sich so quasi geschenkt eine „Cash-Cow“ unter den Nagel reißen!

    • Naja bei allen Stolz als Schweizer, als LH bei Swiss eingestiegen ist, waren die alles andere als ne Cash Cow. Das der Markt sehr wertvoll ist war aber klar, das ist aber z.B. Italien auch und ich bin mal gespannt ob ITA/Alitalia zu ner Cash Cow wird.

      FlyBe will man aber wohl eigentlich nicht als Airline haben, sondern man will die Slots in LHR haben.

    • Oh, ich hab hier so einen schönen Swissair Trolley im Wohnzimmer stehen.
      Mein Highlight war mal, als ich neben dem Renaissance oder war es das LeMeridien Phuket in eine Strandbar gegangen bin und plötzlich aus einem Swissair Glas getrunken habe.

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