Review: Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Los Angeles nach Panama City (Red Eye)

Eigentlich bestand meine Reise aus zwei Teilen. Dem Flug in die USA und anschließend die Weiterreise nach Kolumbien. Die Reise nach Kolumbien wurde mit einem zweiten Ticket mit Copa Airlines in der Economy Class für mich gebucht, welche ich mit RPU von United Airlines upgraden konnte.

In meinen Augen bietet Copa Airlines sogar mit den besten Gegenwert, wenn es um das Einlösen von regionalen Upgrade Vouchern (RPU) geht, denn hier kann man mit nur einem Voucher, der eigentlich für Strecken wie von Los Angeles nach Seattle gedacht ist, einen Copa Airlines Flug von Los Angeles über Panama City bis nach Buenos Aires in die Business Class upgraden. Mit über 14 Stunden reiner Flugzeit ist dies ein hervorragender Gegenwert.

Wer den Tripreport bis hier her verfolgt hat wird mitbekommen haben, dass ich nicht in Los Angeles, sondern in San Diego war. Der Flug von San Diego nach Los Angeles mit American Airlines in der Embraer 175, war allerdings so unspektakulär, dass dieser keine eigene Review rechtfertigt.

Einzig erwähnenswert ist bei diesem Flug, dass man die 20 Minuten bis Los Angeles in 10.000 Fuß Höhe fliegt, aber aufgrund der niedrigen Wolkendecke, konnte man noch nicht einmal die Aussicht genießen. Neben einem Getränk vor dem Start, gab es auf diesem Flug in der First Class auch keinen weiteren Service.

Nach der Landung in Los Angeles machte ich mich vom American Airlines Terminal 4 auf den Weg zum direkt angrenzenden internationalen TBIT,  aus welchem Copa Airlines abfliegt.

Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Red Eye | Check-In und Lounge

Copa Airlines Flüge aus Los Angeles sind ein wenig seltsam. Der Check-In ist in Terminal 2 und von hier muss man dann zu Fuß entlang der Straße zum internationalem Terminal laufen und hier durch die Sicherheitskontrolle gehen. Die Copa Flüge fliegen auch vom internationalen Terminal in Los Angeles ab, weshalb ich den Umstand mit den Check-In Schaltern in Terminal 2 nicht nachvollziehen kann. Vermutlich waren im TBIT einfach keine Schalter am Abend für die Airline verfügbar.

Ich habe für meinen Flug online eingecheckt und konnte mir auch eine Bordkarte auf das Handy schicken lassen. Daher habe ich mir den Weg zum Terminal 2 und erneut durch die Sicherheitskontrolle sparen können und bin direkt in die Star Alliance Lounge in Los Angeles gegangen. 

Ich persönlich mag diese Lounge sehr und halte sie für eine der besten Business Lounges in den USA, die sich auch nicht hinter anderen Lounges auf der Welt verstecken muss.

Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Red Eye | Boarding

Etwa zehn Minuten vor der Boardingzeit habe ich mich auf den Weg zum Abfluggate gemacht, als ich und einige andere Passagiere mit „please proceed urgently to Gate 154“ ausgerufen wurden. Während ich etwas panisch auf meine Bordkarte schaute ob ich Boarding und Abflugszeit verwechselt habe, teilte man mir am Gate mit, dass man nur meinen Pass noch einlesen müsse, da ich ja den online Check-In gemacht habe. Nun so war ich abends um 23 Uhr wenigstens hell wach.

Copa Airlines führt das Boarding strickt nach Zonen durch, wobei Zone 1 alle Business Class und Star Alliance Gold Karten Inhaber sind. Als diese Zone aufgerufen wurde stellten sich hier auch etwa 50 Passagiere an, wobei hier über die Hälfte abgewiesen und zum Economy Class Boarding gebeten wurde.

In der Jetbrige gab es dann noch einen kleinen Stau, da man mit dem Boarding begonnen hatte, bevor die Crew für die Passagiere bereit war. Entsprechend mussten fast alle Passagiere noch einmal zehn Minuten in der recht warmen Jetbrige warten. Warum man so etwas macht, erschließt sich mir absolut nicht.

Als dann endlich wirklich mit dem Einsteigen begonnen wurde, wurden alle Passagiere an der Tür von zwei sehr freundlichen Flugbegleiterinnen begrüßt, denen das Ganze wohl auch ein wenig unangenehm war, zumindest hat man sich mehrfach entschuldigt.

Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Red Eye | Kabine und Sitz

Eigentlich flog auf genau meinem Flug schon die neue Boeing 737MAX von Copa Airlines, welche mit 16 full flat Business Class Sitzen ausgestattet ist. Gerade bei einem kurzen Red Eye von „nur“ knapp über sechs Stunden wäre dies natürlich toll gewesen, aber Sicherheit geht vor und nach dem Grounding der Boeing 737MAX, fliegt wieder die „alte“ Boeing 737-800 nach Los Angels.

Die 737-800 von Copa Airlines hat in der Business Class 16 Sessel in einer 2-2 Anordnung, welche sich bei einem Sitzabstand von etwa 132 Zentimeter recht weit zurücklehnen lassen, aber eben kein full flat Bett ergeben.

Mit der verstellbaren Kopfstütze und der Fußstütze fand ich die Sessel durchaus bequem und auf jedem Sessel befand sich ein sehr kleines Kissen und eine Decke. Beides war für eine Business Class auf einem sechs Stunden Flug eher dürftig.

Nach dem Flug habe ich erfahren, dass Copa Airlines in der Business Class der Boeing 737MAX auch neue Kissen und Decken eingeführt hat, welche man aber nicht auf der Boeing 737-800 anbietet. Schade eigentlich, denn ich hätte mich auch auf den alten Sesseln sehr darüber gefreut.

Die Sessel wirken sehr ähnlich denen in der Kurzstrecken First Class bei US Airlines, allerdings hat man deutlich mehr Platz und die Sessel lassen sich auch deutlich weiter nach hinten lehnen.

Mich habend die Copa Airlines Business Class Sitze in der Boeing 737-800 erschreckend stark an die Lufthansa Business Class aus den 2000er Jahren erinnert. Für alle die diese nicht kennen, das waren die Sessel noch vor der „Rutsche des Grauens“ ;). Ich habe dennoch erschreckend gut auf den Sesseln geschlafen, was wohl auch daran lag, dass ich extrem müde war.

Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Red Eye | Der Service

Zu meiner Überraschung gab es am Boden in der Copa Airlines Business Class absolut keinen Service. Weder ein Getränk, noch ein heißes Tuch. Lediglich eine Flugbegleiterin hat sich bei allen Passagieren vorgestellt und den Service erklärt. So sollte es nach dem Start eine kalte Platte mit Fürchten geben und dann vor der Landung ein volles Frühstück. Es gab auf diesem Flug auch keine Speisekarten, sodass jedem Gast die Option fürs Frühstück einzeln erklärt wurden.

Zur Auswahl standen ein warmes Omelette oder ein Müsli. Ich habe mich für das Omelette entschieden, mit der Bitte mich schlafen zu lassen, wenn ich nicht wach sei. Für nach dem Start habe ich mich auf ein Wasser beschränkt, was allerdings nie den Weg zu mir gefunden hat. Hier kann man der Crew vermutlich keinen Vorwurf machen, denn ich bin aufrecht sitzend noch vor dem Start eingeschlafen und mitten über Mexico aufgewacht, wo ich meinen Sitz zurückgelehnt und die Fußstütze ausgeklappt habe.

Etwa 65 Minuten vor der Landung in Panama City bin ich von Geklapper in der Kabine wach geworden, welche zu diesem Zeitpunkt taghell war. Da ich sowieso nicht mehr schlafen konnte habe ich mich dazu entschieden, das Frühstück einzunehmen.

Als Vorspeise gab es auf einem Tablett einen Teller mit Obst sowie ein kaltes Croissant und Joghurt. Meinen bestellten Kaffee hat man gleich auf das Tablett gestellt, was ich sehr begrüßt habe, denn er war eigentlich das Beste am ganzen Frühstück.

Lustig fand ich die Salz und Pfeffer Tütchen, welche man fast genau so von United Airlines kennt. Der Tisch in der Armlehne war zwar nicht übermäßig stabil, erfüllte aber seinen Zweck. Interessanterweise verzichtet Copa in der Business Class auf Tischdecken.

Das Omelette als Hauptgang war optisch zwar kein Highlight, allerdings konnte man es essen, auch wenn aufgewärmte Eierspeisen im Flugzeug selten die Offenbarung sind.

Ich war mit dem Essen etwa 30 Minuten vor der Landung fertig, als der Pilot durchsagte, dass man nun mit dem Landeanflug auf Panama beginnen würde. Dort sind wir dann auch nach sage und schreibe sechs Stunden und 32 Minuten Flugzeit gelandet, was ohne Frage der längste 737 Flug meines Lebens war.

Copa Airlines Business Class Boeing 737-800 Red Eye | Frankfurtflyer Kommentar

Es gibt nur wenige Airlines, die so lange Flüge mit einer Boeing 737 fliegen wie Copa Airlines. Mit deutlich über sechs Stunden Flugzeit war dieser Nachtflug nicht kürzer als ein Flug von der US Ostküste nach Deutschland.

Auch wenn ich nach dem Flug mit fast fünf Stunden Schlaf deutlich fitter war als ich erwartet hatte, ein full flat Sitz wäre hier sicher angenehmer gewesen. Wenn man aber bedenkt, dass ich mit einem sehr „billigen“ Upgrade auf dieser Strecke unterwegs war, konnte ich mich natürlich auch nur schwer beschweren, denn 6:32 Stunden in der Economy Class wären wohl nicht erholsamer gewesen.


Dieser Tripreport besteht aus folgenden Teilen:

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