KLM ist die älteste Fluggesellschaft der Welt und am Flughafen Schiphol in Amsterdam zuhause. Die Niederländer betreiben eine Mischflotte von über 110 Airbus und Boeing Flugzeugen, gemeinsam mit Tochter Cityhopper und deren gut 50 Embraer-Jets wird ein breites Streckennetz angeboten. In Deutschland ist KLM überaus präsent und beliebt, insgesamt zehn Flughäfen werden hierzulande täglich mit Amsterdam verbunden.
Mit nur einem Umstieg konnte ich nach einer Rundreise in Costa Rica in meine Wahlheimat Nürnberg fliegen. Der Start erfolgte am Flughafen Liberia im Norden des Landes, zum Einsatz kam ein Boeing 787-9 Dreamliner. KLM betreibt 13 dieser Jets, 7 weitere sind bestellt. In der Flotte sind auch einige der größeren B787-10 zu finden.
KLM Boeing 787-9 Business Class | Check-In & Boarding
Der Flughafen Liberia ist etwas kleiner aber sehr modern, die meisten Passagiere kommen und fliegen in die USA. Dass diese Region bei US-Amerikanern sehr beliebt ist, konnte ich während des Aufenthaltes im Planet Hollywood deutlich spüren. Etwa zwei Stunden vor Abflug standen einige Gäste an den Check in Schaltern der Airline, dort war auch ein Sky Priority Desk für Statuskunden und Gäste der Business Class verfügbar.
KLM gehört zur SkyTeam Allianz, einen Status habe ich erst kurze Zeit später durch ein Statusmatch bei dem neusten Mitglied ITA erhalten. Den Prio-Service konnte ich dennoch nutzen, da ich mich für ein Business Ticket entschieden habe. Dieses habe ich im SkyMiles Programm von Partner Delta für 75.000 Meilen und etwa 50$ Gebühren gebucht.
Der Flughafen LIR betreibt sogar eine Lounge, am Check-In wurde uns dafür eine Eintrittskarte ausgestellt. Die Einrichtung konnte auch mit einem PriorityPass besucht werden. Dort erwartete uns nichts Aufregendes, die Wartezeit war dennoch angenehmer als direkt an den Gates.
Dort rollte in der Zwischenzeit der Dreamliner in die Parkposition, die Maschine kam aus der Hauptstadt San Jose. KLM bedient beide Flughäfen quasi im Dreieck AMS-SJO-LIR-AMS.
Kurze Zeit später erfolgte schon der Aufruf zum Boarding, Familien mit Kleinkindern und Hilfsbedürftige konnten zuerst an Bord.
Flugnr.: | KL 719 |
Sitz: | 8D, Gang |
Kabine: | Business Class |
Konfiguration: | 30 Business
48 Economy Comfort 216 Economy |
Abflug: | 18:05 Uhr |
Ankunft: | 11:05 Uhr (+1) |
Reisezeit: | 10:00 Std. |
Typ: | Boeing 787-9 (B789) |
Registrierung: |
PH-BHP
|
Alter: | 3,5 Jahre |
KLM Boeing 787-9 Business Class | Kabine & Sitz
Auf dem kleineren Dreamliner sind 30 Business-Sitze in einer 1-2-1 Anordnung installiert. Dabei bieten die Fensterplätze auf A & K viel Privatsphäre für Alleinreisende.
In der Mitte können gemeinsam Reisende Platz nehmen, der Abstand zueinander ist dort allerdings ebenfalls großzügig.
Die Sitze haben einen guten und bequemen ersten Eindruck gemacht, die Anordnung der Monitore war jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. Diese sind ziemlich dicht vor dem Gesicht eingebaut, dieser Abstand minimiert sich weiter sobald man die Screens ausklappt.
Der Freiraum zur Seite ist hingegen großzügig, man hat viel Platz und Fläche zum Ablegen und Verstauen von persönlichen Dingen.
Seitlich befindet sich hinter einer Klappe ein gesondertes Ablagefach. Darin ein Spiegel, Kopfhörer und eine Wasserflasche. Fernbedienung und Leselampe befinden sich unmittelbar daneben.
Die Sitzsteuerung ist fest in einer der beiden Armlehnen installiert. Die Lehne zum Gang lässt sich auf Wunsch in den Sitz einfahren was einem etwas mehr Freiraum beschert.
Die Schalen um die Sitze sorgen für ein wenig mehr Privatsphäre und schirmen gut ab.
Die Kabine der gut 3 Jahre alten Maschine wirkt modern, durch das Moodlight wurde die Atmosphäre durchaus angenehmer.
Kissen und Decke lagen bereits am Platz.
WiFi gab es in mehreren Paketen, eine Stunde chatten war kostenfrei.
Im Amenity Kit der übliche Inhalt.
In den Waschräumen kann man schnell erkennen bei welcher Airline man gerade zu Gast ist.
Um Euch noch ein besseres Bild der Business-Class zu geben hier ein Pressefoto der Airline, welches die leere Kabine zeigt.
KLM Boeing 787-9 Business Class | Service
Die Crew zeigt sich gut gelaunt, schon am Boden gab es viele Gelegenheiten für einen Smalltalk. Die Besatzung ist erst in Liberia zugestiegen, dort hatten die Mitarbeiter zwei freie Tage zur Erholung. Am Boden wurden noch während des Boardings Willkommensgetränke gereicht, neben Saft, Wasser und Champagner stand auch Heineken zur Wahl.
Die Speisekarte gibt einen Überblick über den angebotenen Service sowie die Speisen und Getränke:
Nach dem Start wurde ein Aperitif mit Nüssen gereicht, ich habe einen Bols Negroni Cocktail bestellt. Währenddessen ist mir das interessante Design der Trolleys aufgefallen.
Eine Stewardess ist zur gleichen Zeit zu jedem einzelnen Gast und hat die gewünschte Menüfolge abgefragt. Diese wurde im Tablet der Flugbegleiter hinterlegt, damit waren alle auf dem aktuellen Stand. Als nächstes kamen die Vorspeisen, die Suppe wurde direkt beim Gast aus einer Thermoskanne eingefüllt. Eine gute Idee, denn sonst muss diese in der Schale erhitzt werden. Das Geschirr wird dabei auch sehr heiß, die Suppe kann leicht überkochen und es entstehen gerne unschöne Ränder an der Seite.
Dazu gab es eine weitere Getränkerunde und ziemlich langweiliges Brot. Es folgte der Hauptgang, die Ravioli waren mein absolutes Highlight auf diesem Flug.
Danach kamen Käse, Dessert und die X-te Getränkerunde.
Abschließend wurde Schokolade im markanten Design verteilt, eine letzte Frage nach weiteren Getränken habe ich verneint.
Nach einem Film und einigen Stunden Schlaf wurde es allmählich wieder heller in der Kabine, die ersten Passagiere warteten schon an den Waschräumen. Statt den heißen Tüchern gibt es derzeit Desinfektionstücher die zum Aufwachen verteilt wurden.
Nun wurde Frühstück serviert, neben Obst, Gebäck und Käse gab es noch zwei warme Optionen.
Zur Wahl standen eine herzhafte Frittata sowie süße Pfannkuchen. Es wurde auch Müsli mit Joghurt angeboten, auf Nachfrage gab es auch Cappuccino.
Als krönenden Abschluss verteilte die Purserette geduldig die berühmten Häuser als Souvenir.
Überpünktlich landeten wir in Amsterdam und konnten anschließend die riesige Lounge im non Schengen Bereich zum Duschen und Entspannen nutzen.
KLM Boeing 787-9 Business Class | Frankfurtflyer Kommentar
Ein rundum gelungener Flug mit einer sympathischen Crew. Pünktlich, sicher, sauber, freundlich und noch weitere positive Eigenschaften die auf diesen Flug zutreffen. Lediglich die Distanz zum Bildschirm war auf Dauer etwas störend, aber dies ist im Verhältnis kaum der Rede wert.
Meine erste KLM-Erfahrung auf der Langstrecke reiht sich in weitere positive Erlebnisse die ich zuvor mit den Niederländern gemacht habe ein. Die Airline bedient zahlreiche Flughäfen, ist zuverlässig und meist kundenorientiert.
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Hallo Robert, kann deinen Ausführungen im Wesentlichen zustimmen (war bei mir gleiches Flugzeug auf AMS-GIG bzw. EZE). Ich finde allerdings das Platzangebot, gerade durch sehr schmalen Fussbereich, bei längeren Flügen wie nach EZE doch etwas beengend. Auch die leicht schräge Anordnung der Sitze ist nicht so mein Geschmack. Komme gerade mit SK aus EWR (A350), dort sind die Sitze gerade ausgerichtet, was ich persönlich als großzügiger empfinde.
Das was nach vorne fehlt hat man da halt eher zur Seite. Aber ja, ist auch viel Geschmackssache dabei. Der SK-Anordnung kann ich auch etwas mehr abgewinnen.
Vielen Dank für die Review. Ich bin lange nicht mehr KLM auf der Langstrecke geflogen, aber der Gesamteindruck ist doch sehr positiv und bei den regelmäßigen guten Angeboten ab Deutschland werde ich demnächst mal genauer hinschauen.
Deinen Berichten nach hast du eine schöne Rundreise durch Costa Rica gemacht. Ich fände es interessant, neben Hotels und Flügen, etwas mehr darüber zu erfahren: wo bist Du gewesen/Reiseroute, was hast Du angeschaut, wie habt ihr den Transport organisiert (ich meine etwas von Mietwagen gelesen zu haben) was waren Deine Überlegungen bei der Planung etc. ? Vielleicht ist das ja was für einen extra Artikel 🤩
Danke Dir, ist auf jeden Fall eine Überlegung wert.