Review: Privatjet Feeling nach New York | SAS Airbus A321LR Business Class

Nach einem gemütlichen Nachmittag im überschaubaren Aalborg ging es mit dem Bus in Richtung Flughafen, wo wir etwa zwei Stunden vor Abflug eingetroffen sind. Der Airport ist klein, die Wege kurz und auf der Abflugtafel stehen täglich etwa 20 Verbindungen. Neben einigen Linienflügen wie die nach Kopenhagen oder Amsterdam werden noch einige Urlaubsdestinationen bedient, im Sommer gab (und gibt) es drei Mal pro Woche den Direktflug nach New York (EWR). Nach der Winterpause soll es im April 2024 weitergehen, es sei denn SAS findet eine bessere Verwendung für den Airbus A321LR.

Für den Flughafen und Dänen, die im Norden des Landes wohnen, war und ist die Verbindung sehr wertvoll. Sicherlich haben auch viele Amerikaner, die in die Region mussten, das Angebot geschätzt. Noch ist SAS Teil der Star Alliance, Newark ist ein wichtiges Drehkreuz für Partner United. Der Start in Aalborg (AAL) ist jedoch relativ spät, entsprechend dürften die Möglichkeiten für Umsteiger begrenzt sein.

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Check in

Wir haben zwar schon gegen Mittag versucht einzuchecken, dies funktionierte jedoch weder online noch am Automaten. Am Schalter war aber nichts los, wir kamen direkt zu einer jungen Dame, die uns erklärte, dass alle Gäste der Langstrecke manuell eingecheckt werden müssen. Hintergrund sind einige Fragen zum Grund und der Aufenthaltsdauer der Reise, die die Mitarbeiterin geschickt in einem herzlichen Smalltalk gebaut hat

Innerhalb von drei Minuten hatten wir die Bordkarten in der Hand und gingen in den Sicherheitsbereich. Dort gibt es sogar einen Fast Track, wobei es kaum noch andere Passagiere gab und die Kontrolle zügig und effizient ablief.

Durch den Duty Free ging es in die Aalborg Airport Lounge, eine halbe Stunde vor Abflug machten wir die paar Schritte zum Gate.

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Boarding

Dort wurden die Bordkarten gescannt, ein Polizist checkte die Dokumente. Etwa 40 Passagiere warteten am Gate, der Airbus A321LR stand direkt vor der Tür.

Dieser kam bereits gegen Mittag aus Newark und war nun für das Einsteigen bereit, der Vorgang war innerhalb von fünf Minuten abgeschlossen.

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Flugdaten

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Kabine

Die Crew hat uns etwas zurückhaltend empfangen, diese Stimmung änderte sich jedoch kurze Zeit später. Zwei Flugbegleiter waren für die Business Class zuständig, dort können maximal 22 Passagiere sitzen.

Die Klasse ist abwechselnd mit 2-2 und 1-1 Sitzen bestuhlt, letztere sind ideal für Alleinreisende und bieten entsprechend viel Privatsphäre und Ablagemöglichkeiten.

Hinter festen Abtrennungen und einem Vorhang kommen 12 Sitze der Premium Economy (SAS Plus), diese sind in einer 2-2 Anordnung und bieten entsprechend viel Platz und Komfort.

Danach folgt ein weiterer Vorhang und die Notausgänge, ab da ist das Flugzeug mit 123 Economy Sitzen in der typischen 3-3 Anordnung bestuhlt.

Die Sitze an den Notfenstern bieten zwar viel Beinfreiheit, hier lassen sich jedoch die Rückenlehnen nicht neigen. In dieser ersten Economy-Reihe steht auch kein fest installiertes Entertainment Programm zur Verfügung, Gäste erhalten auf Wunsch jedoch ein Tablett als Leihgabe. Diese Sitze werden daher nur bei voller Auslastung als letztes beim Check in vergeben.

Gleich vier Waschräume sind auf der Maschine installiert, in der Business Class gibt es eine Toilette mit Pflegeprodukten.

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Sitz

Die Business Class war nur zu etwa 50 Prozent ausgelastet, wir hätten uns ohne weiteres umsetzen können, blieben aber bei den Plätzen 5A und 5C. Insgesamt sind sieben Reihen in der vorderen Klasse verbaut.

An den Sitzen lagen bereits Decken, Kissen und eine Wasserflasche, Kopfhörer und Amenity Kit waren auf den belegten Plätzen ausgesteckt.

Ich habe mich wenig mit dem Entertainment System beschäftigt, war aber soweit mit Angebotsauswahl und Qualität der Kopfhörer ganz zufrieden.

Gäste der Business Class und bestimmte Statuskunden dürfen übrigens kostenfrei an Bord surfen, das Internet funktionierte schnell und ohne Unterbrechungen.

Die Sitze lassen sich zu komplett flachen Betten verstellen, die Crew nutzte die Moodlight-Funktion und gab dadurch der Kabine eine nette Atmosphäre.

Hier einige weitere Impressionen der SAS Business Class auf dem A321LR:

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Service

Am Boden wurden recht zügig Willkommensgetränke verteilt, neben Saft und Wasser stand auch Champagner zur Auswahl. SAS serviert Charles Heidsieck und bietet eine umfangreiche Getränkeauswahl. Die entsprechenden Menükarten wurden auch schon am Boden verteilt.

Pünktlich ging es zur Startbahn, wir hoben auf die Minute pünktlich ab.

Der Start war um 18:35 Uhr, es blieb bis kurz vor der Landung hell draußen. Über Lautsprecher gab es Informationen zum Flugverlauf und dem Service, der Purser und seine Kollegin starteten mit dem Aperifservice und reichten dazu warme Cashews.

Danach folgte der Hauptservice, wir durften zwischen drei Vorspeisen und vier Hauptgängen wählen. Das Catering war frisch und lecker, die Vorspeise kam mit Salat und Brot, dazu wurden nochmals Getränke gereicht.

Zum Hauptgang habe ich Fisch gewählt.

Als Abschluss waren Dessert, Eiscreme und Käse verfügbar. Dazu gab es u.a. auch Beerenauslese und Portwein. Espresso wäre noch ein schöner Abschluss gewesen, im Flugzeug war jedoch lediglich ein Heißwasserbereiterbereiter installiert, daher war entsprechend nur Tee und Instantkaffe verfügbar.

Während des Fluges gab es Snacks wie Chips, Nüsse und Schokolade.

Etwa eine Stunde vor der Landung in New York wurde noch eine kalte Platte gereicht, dazu kamen Brot, Obst & Getränke.

Wir landeten überpünktlich in Newark, eine halbe Stunde vor der geplanten Zeit waren wir bereits am Gate. Bei der Einreise war um diese Zeit kaum etwas los, ein langer aber sehr angenehmer Tag endete ohne Reibereien in den USA.

Review: SAS Airbus A321LR Business Class | Frankfurtflyer Kommentar

SAS bietet ein sehr gutes Produkt im Airbus A321LR, die längere Reise in diesem Schmalrumpfflugzeug hatte etwas von einem Trip wie im Privatjet. Ausschlaggebend dafür war bei uns u.a. auch die schwache Auslastung. Für Einzelpersonen in der Business Class eignet sich der Thron-Sitz mit viel Privatsphäre.

Wir haben den Flug auf einem Doppelsitz sehr genossen und fanden die Reise kurzweilig und auch etwas außergewöhnlich. Die Crew taute nach dem fast kühlen Start etwas auf, hätte aber ruhig noch etwas mehr mit den Gästen interagieren können. Die Flugbegleiter ließen sich dennoch viel Zeit beim Service und hetzten nicht durch die Kabine, viele Kleinigkeiten wie die warmen Nüsse, das frische Essen oder die gute Weinauswahl stimmten und haben überzeugt.