
Ein Holiday Inn Crowne Plaza, ein Hilton und nun seit einigen Jahren ein Radisson Blu. Das Radisson Blu Hotel Dortmund hat schon so manchen Markenwechsel erlebt. Nicht jeder Hotelbetreiber war zufrieden mit der Wirtschaftlichkeit des Hotels. Ob es unter der Radisson Hotel Group besser ist, das weiß ich nicht, aber wer genauer hinschaut, merkt, dass das Radisson Blu sehr stark vom Fußball profitiert. Dabei hat das Hotel neben der Nähe zum Westfalenstadion auch noch andere Vorteile zu bieten. Was mir positiv aufgefallen ist und wo ich durchaus Kritikpunkte habe, davon erfahrt ihr in dieser Hotelbewertung des Radisson Blu Dortmund mehr.
Buchung und vor der Anreise
Die Hotelwahl in Dortmund bereitet mir immer etwas Bauchschmerzen. Ich war in meiner Heimatstadt in den vergangenen Jahren im Moxy, Residence Inn, Holiday Inn Express, Steigenberger und auch im Umland in Castrop-Rauxel im Vienna House. Keines dieser Hotels hat mich so richtig gerockt und auch kein anderes erfüllt auch nur annähernd mein normales Buchungsschema. Das Steigenberger hat zumindest den Vorteil, dass ich es mit zusätzlichen Vorteilen über das Frankfurtflyer Hotel Portal buchen kann.
Nun hatten wir nach unseren Osterferien noch eine Nacht bis zum Ostersonntag bei der Familie zu vertreiben. Die Zwillinge hatten wir bereits bei den Großeltern abgesetzt und so konnte es diesmal ein Hotel sein, was die elterlichen Bedürfnisse in den Fokus rückte. Dies war in dem Fall – sorry falls ich jetzt jemanden enttäusche – ein vernünftiger Wellness-Bereich und vielleicht noch ein Pool. Das hatte das Radisson Blu Hotel Dortmund zu bieten und schon loggte ich per Direktbuchung über Radisson ein Standard-Zimmer für 101,89 Euro ein, bei dem ich den Preis geringfügig durch den Einsatz meiner Radisson Rewards Punkte drückte.
Ich hatte zum Zeitpunkt der Buchung gar nicht mehr im Kopf, dass dieses Hotel bereits unter der Marke Hilton firmierte und auch zur InterContinental Hotel Group (IHG) gehörte. Beides Marken, die ich normalerweise bevorzuge. Insbesondere die IHG-Zugehörigkeit interessierte mich dabei, denn die Recherche zu den Objekt ergab, dass es mal ein Holiday Inn Crowne Plaza gewesen sein soll. Interessant, da beides ja separate Marken sind. Vielleicht kennt einer unserer Leser den Hintergrund.
Buchungsdaten
Buchungskanal: | Radisson Direktbuchung |
Aufenthaltsdauer:: | 1 Nacht |
Status: | Radisson Rewards VIP |
Zimmer: | 524 |
Preis:: | 101,89 EUR + 9.312 Punkte |
Gebuchte Kategorie / Erhaltene Kategorie | Standard / Highfloor Premiumzimmer |
Punktegutschrift IHG One Rewards:![]() |
4.091 Punkte |
Lage & Anreise des Radisson Blu Hotel Dortmund
Touristen, die einfach nur die Stadt Dortmund erkunden wollen, sind im Radisson Blu vermutlich am falschen Ort. Das Hotel liegt nicht im zentralen Innenstadtbereich. Dafür liegt es jedoch für einen Besuch des angrenzenden Westfalenparks perfekt, und auch für den Stadion- oder Messebesuch ist das Hotel bestens geeignet. Im Grunde trieft auch aus allen Poren des Hotels, dass man voll auf Fußballfans eingestellt ist.
Mit dem Auto sind von hier aus auch alle wichtigen Punkte schnell erreichbar, denn das Hotel liegt direkt im Einzugsbereich von B54 und B1.
Entfernungen:
- Westfalenstadion: 1,3 km
- Westfalenpark: 0,4 km
- Westfalenhallen: 0,8 km
- Opernhaus Dortmund: 2 km
- Flughafen Dortmund: 14 km
- Dortmund Hauptbahnhof: 5 km
Wir sind mit dem Auto angereist. Aber Obacht beim Parken: Das Hotel liegt in einer Zone, in der frei parken quasi unmöglich ist. Dafür sind die bewirtschafteten Parkplätze rund um Stadion und Messe zu nahe. Das ist in dem Fall aber auch eine Chance, denn das Hotel ist umgeben von Parkplätzen. Und während das Hotel auf den eigenen Parkplätzen 20 Euro berechnet, kommt ihr auf den direkt angrenzenden Parkplätzen deutlich günstiger davon.

Check-In
Vom bewirtschafteten Parkplatz waren es nur ein paar Meter bis zur Hotelvorfahrt. Das war selbst mit dem kompletten Gepäck der vorherigen Reise keine Herausforderung. Wir hatten einen traumhaften Tag erwischt, und die Umgebung des Hotels erstrahlte bereits im kräftigsten Grün. Beim Weg zum Hoteleingang fiel mir eine Installation ins Auge, die im Außenbereich vor dem Hotel-Restaurant steht. Zwei thronähnliche Sessel in Pink und Grün laden neben einem Ortseingangsschild zum Verweilen ein.

Wir ließen die Chance aus und betraten durch die Automatiktür die Lobby des Radisson Blu. Die große, offene Lobby ist modern eingerichtet und spiegelt keinesfalls die längere Geschichte des Hotels wider. Immer wieder setzten Neonfarben und Pflanzen Akzente. Im Zentrum der Lobby befindet sich der „wundermart“ genannte 24-Stunden-Markt mit einem überdurchschnittlichen Sortiment. Während es rechter Hand Richtung Bar und Restaurant geht, fanden wir bei der Ankunft linker Hand die Rezeption.

Dort trafen wir auch direkt eine super freundliche Mitarbeiterin an, die sich um uns kümmerte – und direkt erkannte, dass das zugewiesene Zimmer mit Twin-Betten wohl nicht zu uns passt. Dieser Fehler wurde schnell behoben, und uns wurde ein Zimmer auf der obersten Etage mit einem Kingbett zugeordnet. Dabei handelte es sich um das Highfloor Premiumzimmer mit der Nummer 524. Ich wusste an der Stelle bereits, dass damit auch die kleine Aufmerksamkeit zur Begrüßung entfällt.

Mit der Schlüsselkarte in der Hand machten wir uns auf Richtung der Fahrstühle auf der rechten Seite der Lobby.
Mein Zimmer im Radisson Blu Hotel Dortmund
Nun war es aber doch an der Zeit, das Zimmer zu beziehen und für die Mädels Pizza zu bestellen. Daher ging es mit einem der Fahrstühle direkt auf die fünfte Etage und in Richtung unseres Zimmers mit der Nummer 524.

Wohn- und Schlafbereich
Hier erwartete uns ein klassisches Zimmer mit modernem Design und skandinavischer Schlichtheit. Das Kingsize-Bett mit dunklem, gepolstertem Kopfteil und warmem Holzrahmen war das Herzstück. Die weiße Bettwäsche und vier Kissen versprachen hohen Komfort. Neben dem Bett hing ein Schwarz-Weiß-Foto einer industriellen Struktur, das dem Raum Charakter verlieh.

Neben dem Bett standen zwei Nachttische aus Holz mit modernen Lampen und praktischen Steckdosen. Gegenüber erstreckte sich eine lange Arbeitsfläche mit einem Flachbildfernseher, montiert über einer Spiegelwand, die den Raum optisch vergrößerte. Ein Wasserkocher, eine Nespresso-Maschine mit Kapseln und Tassen standen bereit, ergänzt durch Teebeutel. Der Arbeitsbereich wurde durch einen ergonomischen Stuhl an einem runden Granittisch komplettiert – ideal für kurze Arbeitsphasen.

Große Fenster boten uns einen Blick in Richtung des Dortmunder Südens und auf ein Stück Industriekultur. Dank der grauen Vorhänge ließen sich die Zimmer gut verdunkeln. Was mir immer wieder in Hotels in Dortmund begegnet, sind die offenen Heizkörper, die immer wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten wirken. Ein cyanfarbener Hocker gegenüber vom Bettende und ein grauer Sessel mit gelbem Kissen in der Ecke fügten dem Zimmer etwas Farbe hinzu. Eine Stehlampe mit weißem Schirm machte die Sitzecke gemütlich.
Badezimmer
Das Badezimmer setzte den modernen Stil des Zimmers fort. Graue Fliesen und eine bodentiefe Dusche mit Regenduschkopf sorgten für eine einladende Atmosphäre. Die Pflegeprodukte befanden sich in Spendern an der Wand – waren aber leider nicht alle gefüllt. Die Pflegeprodukte bei Radisson Blu sind von einer Eigenmarke. Weitere Amenities gab es auf dem Zimmer nicht. Das rechteckige Waschbecken auf einer Marmorplatte wirkte edel, mit einem großen Spiegel und zwei vertikalen Lichtleisten. Ein wandhängendes WC, ein Handtuchhalter mit frischen Handtüchern und ein kleiner Mülleimer rundeten den funktionalen Raum ab.
Mich nerven Hotels ja immer mit ihrem Nachhaltigkeitswahn, der natürlich immer einhergeht mit Einsparungen bei den Kosten des Hotelbetreibers. Den Vogel schießt Radisson ab – und das habe ich so zum ersten Mal im Radisson Blu Dortmund gesehen: An der Wand des Badezimmers klebte ein Aufkleber mit einer 4-Minuten-Dusch-Challenge. Mich hat diese verrückte Regierung schon nicht dazu gebracht, in der „Ukraine-Krise“ kürzer zu duschen – sie dann auch nicht.

Insgesamt bot das Zimmer eine ruhige, professionelle Atmosphäre mit durchdachten Details, brachte bei mir jedoch keinen Wow-Moment hervor. Der Aspekt der Superior- oder Premium-Kategorie wurde durch die Kaffeekapselmaschine und flauschigen Bademänteln erfüllt. Völlig überrascht war ich, als mir auffiel, dass das Zimmer über kein Bügelbrett mit Bügeleisen verfügt. Was ebenfalls fehlte: Ein Einbauschrank für die Gaderobe. Stattdessen gab es nur ein paar Fächer und Hänger für die mitgebrachten Kleidungsstücke. Bei einem Hotel dieser Kategorie hätte ich es anders erwartet.

Restaurant und Frühstück
Bar und Restaurant befinden sich im Erdgeschoss rechter Hand der Lobby und tragen beide den Namen „Ginger.“, da sie räumlich auch ineinander übergehen. Getränke an der Bar gibt es täglich von 18 bis 0 Uhr. Speisen werden lediglich montags bis samstags zwischen 18 und 22 Uhr serviert. Außer es ist Matchday, dann auch sonntags. Das zeigte mir abermals, wie stark das Hotel vom Fußball lebt.
Frühstück
Das Frühstück wird ebenfalls im „Ginger.“ serviert. Montags bis freitags wird das Frühstücksbüfett von 06:30 bis 10:30 Uhr aufgefahren, während am Wochenende die Zeiten um eine halbe Stunde nach hinten verschoben werden (07:00 – 11:00 Uhr). Es war Ostersonntag, und wir hatten einen Brunch mit der Familie vor uns. Daher entschied ich mich für einen sehr frühen Besuch des Restaurants und nur für ein kleines Frühstück.

Eigentlich schade, denn das Radisson Blu Hotel Dortmund bietet ein wirklich ausgiebiges Frühstücksbüfett mit mehreren warmen Speisen wie Rührei und Würstchen sowie einer guten Auswahl an Wurst-, Käseaufschnitt und auch Lachs. Die gesunde Ecke bot etwas Gemüse, diverse Joghurts, Cerealien und natürlich auch Obst. Die Backwaren waren umfangreich sortiert. Mein altes Ruhrpott-Herz ging beim Erspähen der Kümmelkringel auf, von denen ich heute nicht einmal mehr weiß, wie sie tatsächlich heißen. Leider fehlte die andere von zwei Zutaten für einen ordentlichen Mett-Bagel. Auch Marmeladen und Honig standen am Büfett bereit. Letzterer konnte sogar direkt aus der Wabe gekratzt werden. Für die süßen Mäuler gab es außerdem Kuchen, und da es Ostern war, auch einige Schoko-Hasen.

Auf Wunsch bereiten die freundlichen Mitarbeiter auch Spiegelei, Omelette und pochierte Eier zu.

Heißgetränke konnten aus einer großzügigen Auswahl an Automaten bestellt werden. Daneben war auch für Tee gesorgt. Leider setzt das Hotel bei den Säften auf Instant-Getränke aus dem Automaten. Nur Tomatensaft gibt es aus der Flasche. Dieser steht mit den entsprechenden Zutaten an einer gesonderten Station.
Der Frühstücksraum wirkte zu dieser Zeit mehr als gemütlich, und die Qualität des Frühstücks hat mich vollends überzeugt.
Fitness, Pool und Wellness – Ein echter Mehrwert des Radisson Blu Dortmund
Ein – wenn nicht das ausschlaggebende – Kriterium für die Wahl des Radisson Blu Dortmund war der Pool- und Wellnessbereich. Das Schwimmbad ist so groß, dass man dort auch einige Bahnen schwimmen kann. Unterdessen können Kinder in dem kleinen, flachen Ableger plantschen. Für Sitzgelegenheiten und Liegen ist ausreichend gesorgt.
Wir wendeten uns jedoch direkt der Wellness-Area zu. Dort fanden wir eine Sauna, ein Saunarium und diverse Duschen. Letztere sind perfekt für eine Abkühlung nach dem mit 90 Grad temperierten Saunagang. Abkühlung fanden wir auch auf der kleinen Außenterrasse, die jedoch wenig spektakulär war. Insgesamt gemütlicher wirkte der innenliegende Ruhebereich. Naja, wenn da nicht zwei Kids den Bereich zu ihrem Spielplatz gemacht hätten. Ein kräftiger Schrei aus meiner zurückkehrenden Ruhrpott-Seele alarmierte dann aber auch die Mutter und setzte dem Treiben ein Ende. Vielleicht nicht ganz fein, aber effektiv.
Der Fitnessbereich bietet ausreichend Platz, dass mehrere Gäste gleichzeitig trainieren können. Allerdings wird hier eher Wert auf Diversität als auf Fokussierung gesetzt. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte zum Kraft- und Kardio-Training, jedoch sind kaum Geräte mehrfach vorhanden. Ein gemeinsames Lauftraining mit meiner Frau konnte bei diesem Hotelbesuch also nicht stattfinden.
So war der Service im Radisson Blu Hotel Dortmund
Ein wenig unglücklich war ich mit dem Service. Der Empfang war super engagiert und sehr freundlich, allerdings hatte ich auch ein eher nerviges Erlebnis. Fehler sind ja grundsätzlich da, um angesprochen zu werden. Wenn ich allerdings einen Service-Fehler ein zweites Mal ansprechen muss, ärgere ich mich dann doch ein wenig. Ich hatte oben ja schon drei Details erwähnt, die fehlten. Das waren Shampoo im Spender, ein Bügeleisen und das Welcome Amenity auf dem Zimmer. Mit dieser Einkaufsliste machte ich mich auf den Weg zur Rezeption. Ein Welcome Amenity war mit zwei Getränke-Vouchern schnell aufgetrieben. Bügeleisen und Bügelbrett standen nach dem Gang in die Sauna auf dem Zimmer. Nur das Shampoo fehlte selbst dann noch, als wir vom Abendessen zurückkamen. Das musste ich also zum zweiten Mal reklamieren. Diesmal dauerte es nicht lang, und eine Mitarbeiterin vom Housekeeping brachte das fehlende Pflegeprodukt.
Das war es dann aber auch an Problemen bei diesem Aufenthalt. Und auch das übrige Personal war überaus freundlich und brachte teilweise auch den gewissen Ruhrpott-Charme mit sich.

Status-Anerkennung im Radisson Blu Hotel Dortmund
Als Radisson Rewards VIP kann ich bei einem Aufenthalt in den Mitglieds-Hotels folgende Vorteile nutzen:
- Bevorzugter Check-In im Hotel: War in unserem Fall nicht relevant
- Upgrade auf die beste Zimmerkategorie: Wir erhielten ein Premiumzimmer auf der obersten Etage und waren voll zufrieden damit
- Kostenloses Frühstück für zwei Personen: Habe bei diesem Besuch nur ich genutzt
- Sammeln von Punkten: Den zusätzlichen Rabatt konnte ich bei diesem Aufenthalt nicht nutzen, daher sammelte ich 36 Punkte pro USD Umsatz. Das entsprach 4.091 Punkten.
Unglaubliche Promotion bei Radisson Rewards: So einfach bekommt Ihr den höchsten Status!
Radisson Blu Hotel Dortmund | Frankfurtflyer Kommentar
Ich gebe es zu, ich hätte das Radisson Blu Hotel Dortmund lieber unter der Marke Hilton oder IHG gehabt. Aber das Leben ist kein Wunschkonzert, und die Radisson Hotel Group liefert mit dem Radisson Blu Hotel Dortmund einfach ab. Das Hotel macht den Eindruck, als sei es vor gar nicht so vielen Jahren renoviert worden. Das spiegelt sich in den öffentlichen Bereichen wie auch auf dem Zimmer wider.
Der Aufenthalt hat besonders wegen des Wellnessbereiches Spaß gemacht, und auch Pool sowie Fitness sind echte Vorteile. Nachdem ich mich mittlerweile an fast allen relevanten Dortmunder Hotels ausprobiert habe, wird das Radisson Blu sicher auch bei unserem nächsten Aufenthalt in meiner Heimatstadt die bevorzugte Wahl sein.
Seid Ihr schon im Radisson Blu Hotel Dortmund gewesen? Wie ist Euer Eindruck?
Review: Steigenberger Hotel Dortmund – Ein Frühstücks-Büfett für uns allein
Wer ein Hotel in der Nähe des Fussball haben möchte, sollte sich mal das Hotel Stayen in Sint Truiden, Belgien anschauen. Das Hotel ist im Stadion integriert und man schaut aus dem Fenster teilweise auf das Spielfeld. Auf dem Weg zum Frühstück läuft man an den VIP Lounges etc vorbei. War mal was anderes. Ich war aber unter der Woche da, da gab es nur Training. Das hab ich aber vom Spielfeldrand beobachten können.