Eine der Frankfurtflyer Rennstrecken ist die Route zwischen Zürich und Hongkong mit der Swiss Boeing 777. Erst vor kurzem hatten Nicole und Christoph das Vergnügen in der Swiss First Class. Für uns sollte auf dem Flug LX138 nach Hongkong die Swiss Business Class im Stübli herhalten. Wie unsere Erfahrungen mit der Business Class auf dieser Strecke waren, erfahrt Ihr in dieser Review.
Review: Swiss First Class B777 | Flugdaten
Flugnr.: | LX138 |
Sitz: | 4D, Gang |
Kabine: | Business Class |
Buchungsart: | Partner-Sale ab Mailand |
Abflug (Offiziell): | 22:35 (22:40) |
Ankunft (Offiziell): | 16:58 (17:20) |
Reisezeit: | 11 Std. 23 Min. |
Typ: | Boeing 777-300ER (B77W) |
Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Check-In und Boarding
Nach unserem Aufenthalt in der Swiss Senator Lounge und der erfrischenden Dusche, war es nur ein kurzer Weg zum Gate E34, von dem unser Flug nach Hongkong abgehen sollte. Unsere Bordkarten hatten wir bereits am Vortag online über den Check-In in der Swiss App erhalten.
Unser Abflug war für 22:40 Uhr geplant und als wir kurz nach 22:15 Uhr am Gate ankamen, hatte das Boarding bereits begonnen. Über das Priority Boarding konnten wir jedoch ohne weitere Wartezeit direkt an Board gehen. Spannenderweise interessierte sich bei der Bordkarten-Kontrolle niemand für unseren Reisepass, so dass wir dank Online-Check-In ohne echten Nachweis unserer Dokumente nach Hongkong reisen konnten.
Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Kabine und Sitz
Swiss bedient die Strecke zwischen Zürich und Hongkong mit einer Boeing 777-300ER mit drei Klassen-Bestuhlung. In der Economy Class befinden sich 270 Sitze und in der First Class nur acht Sitze. Die von uns gewählte Business Class verfügt über 62 Plätze, die sich alle in ein flaches Bett verwandeln lassen. Die Sitze sind entweder in einer 1-2-2- oder einer 2-2-1-Konfiguration angeordnet. Somit hat ein Großteil der Sitze Zugang zum Gang.
Bei Alleinreisenden sind die sogenannten Thron-Sitze am beliebtesten, da sie durch die links und rechts vom Sitz angeordneten Konsolen wirklich wie ein Thron wirken. Für Pärchen bietet sich entweder die Option zu zweit am Gang oder aber im Mittelblock zu sitzen. Wobei sich freie Auswahl in der Regel nicht bietet, da bestimmte Plätze für HON Circle Member oder zahlende Kundschaft geblockt bleibt.
Als Besonderheit ist die Business Class in zwei Abteile unterteilt. Das größere Abteil besteht aus elf Reihen, während man in der kleinere Business Class Kabine sich den Raum mit nur maximal zehn Personen teilt. Dieses Abteil wird auch „Stübli“ genannt und war auch unsere Wahl bei der Sitzplatzreservierung. Auf Grund der Verfügbarkeit sicherten wir uns die Sitze 4D und 4G in der ersten Reihe des Stübli im Mittelblock. Diese Reihe ist auch absolut zu empfehlen, da sie extrem viel Stauraum und etwas mehr Beinfreiheit bietet.
Die Kabine ist im typischen Swiss Design mit hellen Holzapplikationen und braunen Sitzbezügen gehalten. An den Wänden strahlt in Signalrot der Schriftzug Swiss neben einer Weltkarte aus Kreuzen, auf der die Schweiz mit einem weißen Kreuz auf rotem Grund markiert ist.
Auf unserem Sitz, der sich in ein bequemes flaches Bett verwandeln ließ, wartete schon ein Kissen und eine Decke für den langen Flug. Beides wirkte eher dünn und die Decke hatte dann auch noch einen gewissen Öko-Touch. Am Platz hing außerdem der von Swiss gewohnte Kleiderbügel mit Sitznummer und es stand eine Flasche Wasser bereit.
Unter dem Bildschirm befindet sich ein kleines Ablagefach. Groß genug für Dokumente, Mobiltelefone oder auch ein Notebook. In der Reihe 4 gab es daneben auch noch ein Klappfach und darunter noch ein extra Stauraum, in dem man gut Schuhe verstauen kann. Weitere Ablagemöglichkeiten befinden sich in der Mittelkonsole zwischen den beiden Sitzen.
Der Tisch ist platzsparend in einem kleinen Sichtschutz zwischen den Sitzen im Mittelblock integriert. Hier findet sich auch eine kleine Leseleuchte und eine größere Lampe.
Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Amenities
Neben der Decke und dem Kissen lag auf unseren Plätzen natürlich auch schon ein Amenity Kit der Schweizer Marke Victorinox bereit. Warum Victorinox dafür den Namen hergibt, ist mir allerdings ein Rätsel, denn das Amenity Kit der Swiss gehört zu einem der armseligsten, die ich bisher in einer Business Class ausgehändigt bekommen habe. Zahnbürste, Zahnpasta, Socken, Schlafmaske und Ohrstöpsel. Das einzige, was das Amenity Kit von dem einer Economy Class abgehoben hat, war der Lippenbalsam.
Ebenfalls etwas mickrig ging es dann auch auf den Toiletten weiter. Feuchtigkeitscreme, Feuchtigkeits-Gesichtscreme und Feuchtigkeits-Gesichts-Spray. Fertig. Becher gab es zwar, auf Mundspülung wurde jedoch verzichtet.
Review: Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Service
Mit dem obligatorischen Gläschen Champagner wurden wir als Pre-Departure-Drink begrüßt. Und auch die Speisekarte inklusive des Bestellformulars für das Frühstück lagen schon am Platz.
Obwohl schon sehr spät abends, gab es nur kurze Zeit nach dem Abflug ein umfangreiches Dinner. Der Wunsch für den Hauptgang wurde bereits vor dem Start aufgenommen. Während des Zeitraums unseres Fluges stand das Schweizer Kanton Graubünden als Pate für das Catering on board. Die Hoffnung auf Bündner Fleisch blieb leider zunächst unerfüllt.
Die Vorspeisen:
- Pulled Chicken Salat mit Mascarpone und Sauerrahm
- Geräucherter Lachs mit würziger Mayonnaise und Salat
Als Hauptgerichte:
- „Brasato“ Rindfleisch in Rotweinsoße mit Polenta
- Hähnchenbrust an Portweinjus und Kartoffelpüree
Zum Dessert:
- Mascarpone Mousse mit weißer Schokolade und Pfirsich
- Schweizer Schokolade
Interessanterweise wurde der Käse bereits mit der Vorspeise serviert. Für Fluggäste die schnell schlafen wollen, besteht alternativ auch die Möglichkeit sich ein schnelles Abendessen servieren zu lassen, welches in einem Gang an den Platz gebracht wird.
Wir hatten jeweils die eine und die andere Vor- und Hauptspeise bestellt und waren offen gesagt unbeeindruckt. Kein wirkliches Highlight in der Präsentation und geschmacklich auch nicht.
Wein und Champagner Auswahl:
- Duval-Leroy Brut Champagner – Seit Jahren der Standard-Champagner bei Swiss
- Weingut Hermann Riesling-Silvaner 2018 aus der Schweiz
- Stellenrust „53“ Chenin Blanc aus Südafrika
- Von Salis Malanser Pinot Noir 2018 aus der Schweiz
- Chateau Lamothe-Bergeron 2015 Cabernet Sauvignon aus Frankreich
- Estate Red 2016 Cuvee aus Südafrika
Dazu gab es noch eine überschaubare Auswahl an Tee- und Kaffee-Spezialitäten, ein paar Spirituosen, ein 08/15 Port-Wein, Biere, Softdrinks und Cocktail-Fertigmischungen. Irgendwie alles sehr unauffällig. Nichts wirklich, wo man sich gerne durchprobieren möchte. Allerdings hatte der Lokalkolorit bei den Spirituosen (Appenzeller Alpenbitter, Schweizer Kirschlikör, Appenzeller Gin und ein Williams) und Biere (Alpstein Bock Stout und Appenzeller Quöllfrisch Lager) wiederum durchaus Charme. Andersherum aber auch inkonsequent, da primär aus dem Appenzeller Land, während wir bei unserer Reise ja eigentlich in Graubünden unterwegs waren.
Die komplette Speise- und Getränkekarte:
Nach dem Dessert hatte ich schon irgendwie den Spaß an diesem Flug verloren und machte mich begleitet von einem Film aus dem Inflight-Entertainment System Bettfein.
Da ich seit geraumer Zeit wieder wach war, fragte mich die Crew ob ich schon Lust auf Frühstück hätte. Mir gefiel die Idee und nur wenige Minuten später landete genau das, was ich vorher auf meinem Bestellformular angekreuzt hatte, auf meinem Tisch. Da ich in der Luft kein Fan von Eierspeisen bin, hatte ich mich bereits vor Abflug für ein Croissant und Brötchen mit Aufschnitt entschieden. Und da war dann endlich auch das Bündner Fleisch. Begleitend dazu wurde mir ein Smoothie und ein hervorragender Cappuccino serviert.
Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Inflight Entertainment System
Das Inflight-Entertainment-System bot eine umfangreiche Auswahl an Hollywood Blockbustern. An Board einer (unter anderem) deutschsprachigen Airline natürlich richtig viel mit deutscher Sprache. Neben Filmen gab es auch einige Serien und ein extra Menü-Punkt für Produktionen aus der Schweiz.
Aber auch einige Spiele, wie zum Beispiel Tetris oder Schiffe versenken waren über das IFE abrufbar.
Ich schloss die geräusch-absorbierenden Kopfhörer an, warf endlich „Once upon a time in Hollywood“ an, den ich im letzten Jahr bei einem Flug nicht zu Ende gesehen hatte… und schlief mal wieder ein.
Swiss Business Class Boeing 777 im Stübli von Zürich nach Hongkong | Frankfurtflyer Kommentar
Wir hatten uns bewusst für Swiss und gegen Lufthansa auf dem Weg nach Hongkong entschieden und ich glaube, dass es eine gute Wahl war. Ich hatte auf dem Flug allerdings auch keine großen Aha-Momente. Aber das war nicht schlimm, denn diesmal wollten wir einfach nur entspannt anreisen.
Ich greife auf der Langstrecke ja lieber zu Airbus oder maximal zum Boeing 787 Dreamlinern. Sonst meide ich Boeing eher. Aber die Kabine der Swiss Boeing 777 gefällt mir wirklich gut. Insbesondere unsere Plätze im Stübli boten tollen Komfort und viel Stauraum.
Wirklich unspektakulär war sowohl das Essen als auch die Getränke-Auswahl. Wobei man sich das bei mir ja recht schnell verscherzen kann, wenn man kein Ginger Ale und nicht zumindest einen gut gewählten Port-Wein an Board hat.
Dafür muss ich jedoch eingestehen, dass die Crew auf diesem Flug sehr aufmerksam und jederzeit präsent in der Kabine war. Das habe ich besonders festgestellt, als ich nach meinem Schlaf wach wurde und anfing einige Reviews zu schreiben. Noch als ich mich aufrecht hinsetzte, wurde mir die erste Flasche Wasser gereicht. Und jedes Mal, als die Flasche leer war, stand jemand neben mir und händigte mir eine neue Flasche aus.
Alle Teile dieses Trip-Reports:
Aah ein Portwein Fan. Mein Favorit ist klar Kopke. Habe ich aber noch nicht im Flieger gesehen.
Oh, dann hast Du etwas verpasst. Qatar Airways hat noch vor wenigen Jahren einen 1974er Kopke serviert. Definitiv der beste Port den ich jemals an Board trinken durfte. Leider hat man da bei QR sehr abgespeckt.
Bin selbst absoluter Fan dieses Portwein Hauses.
Hallo, das Amenity Kit von Austrian ist auch nicht viel besser! Bei einem Nachtflug habe ich früh vergeblich um eine 2 Zahnbürste gebeten! Mir wurde dann freundlich, aber sehr bestimmt mitgeteilt, dass die Zahnbürste 2 mal zum verwenden ist! Auch gibt es bei Austrian nur in 1 von 3 Toiletten einen Raumduft.
Ist das Stübli jetzt angenehmer und ruhiger wie die große BC Class ?
Ich habe noch die Möglichkeit auf´s Stübli zu wechseln.
Vielen Dank für eine Info
Gruß Peter
Ich hatte tatsächlich noch nicht das Vergnügen in der großen Business Class, aber dadurch dass man maximal neun Mitreisende hat, denke ich schon. Reihe 4 ist auch vom Stauraum absolut zu empfehlen.
Viele Grüße
Sebastian
Hallo zusammen,
wir haben für unseren kommenden Flug mit Swiss von Dubai nach Zürich die Sitze 5A und 5B im „Stübli“ der Business Class reserviert. Diese befinden sich in der letzten Reihe des kleineren Abteils, das direkt an den Board-Service-Bereich grenzt, jedoch nicht auf der Seite der Toiletten.
Nun stellt sich für uns die Frage, ob diese Position nach eurer Erfahrung Nachteile mit sich bringt – sei es durch mögliche Geräuschkulissen oder den Servicebereich. Andererseits bietet die letzte Reihe ja oft auch einen gewissen Vorteil hinsichtlich Privatsphäre und weniger Durchgangsverkehr.
Wir freuen uns über Feedback und wären dankbar für Empfehlungen!
Herzliche Grüße