
Riyadh Air ist eines der ambitioniertesten Airline-Projekte, die wir in den letzten Jahrzehnten gesehen haben, denn in sehr kurzer Zeit will man in Saudi-Arabien eine komplett neue Netzwerk-Airline aus dem Boden stampfen, die Emirates, Etihad Airways und Qatar Airways Konkurrenz machen soll. Bis 2030 will man weltweit über 100 Ziele anfliegen und hierfür braucht man vor allem viele Flugzeuge.
✈️ Großauftrag: Riyadh Air bestellt 50 Airbus A350-1000 mit First Class.
🛋 Luxus an Bord: Neue First Class für den A350 und 777-9 geplant.
🌍 Konkurrenz: Riyadh Air will Emirates, Qatar & Etihad herausfordern.
Mit 40 bestellten Boeing 787-9 und 60 Airbus A321neo wird man den Anfang machen, aber die Flotte wird weitaus größer werden als dies. Hierfür werden wohl noch weitere Flugzeuge bestellt und Riyadh Air steht wohl kurz vor der Bestellung von 50 Airbus A350, die dann auch das neue Flaggschiff der Airline sein sollen, denn diese werden vermutlich auch mit einer First Class ausgestattet.
Zuletzt wurde viel darüber spekuliert, dass Riyadh Air eine recht große Bestellung für die Boeing 777-9 aufgeben könnte, die als größtes zweistrahliges Passagierflugzeug der Welt auch sehr gut in die Flotte von Riyadh Air passt. Die Verhandlungen mit Boeing seien auch schon sehr weit fortgeschritten gewesen, allerdings wird man sich nun wohl auch aufgrund der ungewissen Timeline bei der Boeing 777-9 für den Airbus A350 entscheiden.
Reuters berichtet, dass man sich mit Airbus hier einig geworden sei und Riyadh Air 50 Airbus A350 (vermutlich in der Version -1000) bestellen möchte. Die Details zu diesem riesigen Auftrag für Airbus sollen auf einer großen Airshow, sehr medienwirksam, bekannt gegeben werden. Damit wird der Airbus A350-1000 voraussichtlich das Flaggschiff von Riyadh Air werden.
Airbus A350 wird doch eine First Class bekommen
Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass man nun bei Riyadh Air doch an einer First Class arbeitet, die im Airbus A350 verbaut werden soll. Bisher hatte man immer betont, dass man keine First Class anbieten wolle, sehr wohl aber ein extrem hochwertiges Business-Class-Produkt, etwas nach dem Vorbild von Qatar Airways.
Inzwischen wurde auch die Kabine der Boeing 787-9 vorgestellt und hier hat man in der Tat eine sehr hochwertige Business-Class-Suite sowie noch einmal eine Business Class Plus, ganz nach dem Branchentrend, im Angebot.
Riyadh Air hat aber schon mehr oder weniger bestätigt, dass man in der Boeing 777-9 bzw. dem Airbus A350 eine First Class verbauen will, die noch einmal luxuriöser als die Business Class ist. Gerade wenn man mit Emirates in direkte Konkurrenz treten will, macht dies auch sehr viel Sinn.
Interessant wird natürlich, wie die First Class bei Riyadh Air aussehen wird. Nachdem Riyadh Air aber um das Ziel herum gebaut wird, auf der ganzen Welt für Aufmerksamkeit zu sorgen und als Luxusmarke wahrgenommen zu werden, um Touristen nach Saudi-Arabien zu bringen, wird man hier wohl ein sehr beeindruckendes Produkt erwarten dürfen.
Riyadh Air will 50 Airbus A350 mit First Class bestellen | Frankfurtflyer Kommentar
Was sich in Saudi-Arabien gerade abspielt, ist wahrlich beeindruckend und dies betrifft nicht nur die neue Airline, aber auch diese ist in der Größe und Geschwindigkeit, in der sie aus dem Boden gestampft wird, wirklich beeindruckend.
Die nun anstehende nächste Bestellung über 50 Airbus A350 (-1000) passt hier sehr gut ins Bild und zeigt, in welchen Größenordnungen man in Saudi-Arabien gerade denkt. Vermutlich wird Riyadh in wenigen Jahren wirklich ein Hub für Flüge nach Asien, Afrika oder Australien sein, der mit Dubai, Abu Dhabi und Doha vergleichbar ist.
Das Tempo, mit dem sich das Land wandelt, ist in der Tat faszinierend. Allerdings läuft auch hier in KSA nicht alles nach Plan. Viele der Projekte sind verspätet und lange noch nicht da, wo sie eigentlich sein sollten.
Auch wenn Riyadh Air gut gemanagt wird, braucht es für eine Airline dieses Ausmaßes auch eines Flughafens der das handeln kann. Der ist in Planung, doch bis der fertig (KSA ist nicht China) wird muss man sich mit dem alten Flughafen RUH begnügen – und der ist wahrlich kein Vergnügen und entspricht bei weitem nicht dem Anspruch von Riyadh Air.
Hypothese: Nicht alle Airlines aus der Gruppe Emirates, Qatar, Etihad, Gulf, Turkish, Saudia, Riyadh werden ihre Pläne in den nächsten 10 Jahren verwirklichen können. Für die europäischen Airlines, v.a. die LHG, AF/KLM und BA und auch für die Südostasianten wird es spannend, ob die alle überleben werden.