
Einen Status zu erfliegen und diesen zu halten, ist für unsere Leserinnen und Leser (und natürlich die Autoren) ein wichtiges Ziel. Je nach Airline bringt eine solche Karte nicht nur viele Vorteile auf den eigenen Flügen, sondern auch bei den Partnern. Die Star Alliance ist das größte Luftfahrtbündnis, daher ist ein Status hier besonders lukrativ. Egal, welche Airline aus dem Bündnis die goldene Karte ausstellt, sie bringt zahlreiche Vorteile bei allen Partnern. Die Konkurrenten handhaben das ähnlich, doch es gibt Unterschiede. Bei der oneworld bringt der Emerald Status zusätzliche Vorteile und ist daher begehrt. Ist das etwas, was sich die Star Alliance abschauen sollte?
Wertvolle Benefits bei allen Partnern
Wer Senator wird, bekommt nicht nur bei Lufthansa und deren Töchtern diverse Vorzüge. Die goldene Miles & More Karte öffnet auch die Türen zu den Lounges und Business-Class-Schaltern der anderen Airline-Partner wie Croatia, Discover Airlines, Eurowings, LOT und inzwischen auch ITA Airways. Zusätzlich bekommt man den Star Alliance Gold Status, der bei den Allianzpartnern wie Aegean, Air Canada, Singapore Airlines, Turkish oder United ähnliche Benefits bietet.
Neben dem Loungezugang gibt es weitere Vorzüge, die das Reisen komfortabler und entspannter machen. Dazu gehören Priority Boarding, Wartelistenpriorität oder die bevorzugte Behandlung an verschiedenen Stellen der Reisekette. Viele Fluggesellschaften bieten in ihren Vielfliegerprogrammen aber noch eine Stufe über derjenigen, die dem Senator bzw. dem Star Alliance Gold Status entspricht.
Das ist auch bei den Gesellschaften im oneworld-Bündnis so, dort wird sogar ein zusätzliches Level angeboten, das allianzweit gilt. Um in die Lounges zu kommen oder am Business-Class-Schalter einzuchecken, reicht schon die Sapphire-Stufe. Wer den darüber liegenden Emerald Status holt, darf zusätzliche Vorteile nutzen. Dazu gehören Bereiche und Lounges, die eigentlich den First-Class-Passagieren vorbehalten sind, oft wird man auch an Bord bevorzugt behandelt.

Ausnahmen machen es kompliziert
Ich halte derzeit Statuskarten bei allen Allianzen, meine Emerald-Karte wurde von British Airways ausgestellt. Damit habe ich auch bei anderen oneworld-Airlines wie Cathay Pacific oder Qantas gute Erfahrungen gemacht und wurde z. B. gesondert begrüßt, zuerst nach dem Wunschessen gefragt oder erhielt einen freien Nebensitz in der Economy Class. Ein paar Airlines machen jedoch Ausnahmen, so dürfen Emerald-Kundinnen und -Kunden nicht in die Al Safwa First Class Lounge von Qatar Airways oder den British Airways Concorde Room.
Nun kommt eine weitere Ausnahme hinzu: Die Cathay Pacific Business Class Lounge „The Bridge“ wurde renoviert und bietet einen eigenen First-Class-Bereich an. Diesen dürfen jedoch nur „echte“ First-Class-Passagiere und die Fluggäste mit Diamond-Status im eigenen Programm nutzen. Ob dies zum Trend wird und bald weitere Ausnahmen hinzukommen, lässt sich nicht sagen.

Auf der anderen Seite gibt es Airline-Partner, die selbst gar keine First Class haben und trotzdem gehobenere Lounges anbieten. Dazu gehören beispielsweise Finnair oder Malaysia Airlines. Beide haben an ihren Drehkreuzen eigene Bereiche bzw. ganze Lounges, die sich nur an Kunden mit Emerald Status richten. Ein absoluter Mehrwert für die Passagiere, die sich öfter an diesen Hubs aufhalten.
Das Terminal 3 am Flughafen Heathrow gehört ebenfalls dazu und gilt als Eldorado für Emerald-Kunden. Neben der British Airways First Class Lounge kann man auch die Pendants von American Airlines oder Cathay Pacific besuchen. Auch Qantas ist dort mit einer eigenen Lounge vertreten, die Australier planen ebenfalls einen eigenen Bereich für First-Class- und wahrscheinlich Emerald-Kunden zu eröffnen.
Sollte die Star Alliance das Konzept übernehmen?
Zunächst müsste man sich Gedanken machen, welche Vorteile ein höherwertiger Star Alliance Status bieten könnte. Eine Option wäre der Zugang zu den First Class Lounges, doch auch hier hätte man das Problem, dass nicht alle Partnerairlines eine Luxusklasse und entsprechende Lounges bieten.

Sicher würde es hier auch Ausnahmen geben, Lufthansa würde wahrscheinlich das First Class Terminal in Frankfurt ausschließen. Denkbar wäre jedoch der Zugang zu den First Class Lounges oder -Bereichen. Auch andere Star-Alliance-Fluggesellschaften haben zusätzliche Premium-Lounges an ihren Drehkreuzen. Beispiele sind die von Singapore Airlines oder United.
Ein großes Fragezeichen wäre auch das nach den Anforderungen für einen Star Alliance Black/Diamond/Platinum/Plus Status. Jedes Vielfliegerprogramm müsste in der Lage sein, einen solchen Super-Status auszustellen. Doch das wäre ziemlich komplex und teuer.
Das kann man gerade bei Oman Air beobachten: Der kleine Golf-Carrier steht vor der Aufnahme in die oneworld. Das Vielfliegerprogramm Sindbad wird daher umgestellt, die Macher müssen eine zusätzliche Stufe entwickeln, die dem Emerald-Level entspricht.
Diese First Class Lounges könnt Ihr als oneworld Emerald besuchen
Vor- und Nachteile
Die Vorteile liegen auf der Hand, da man die extrem viel fliegenden Kundinnen und Kunden stärker an sich binden würde. Auch ein HON Circle Member fliegt mal bei Air China, Air New Zealand, ANA, Eva Air, TAP, Thai Airways & Co. Dort ist dieser aber auch „nur“ ein Star Alliance Gold Kunde.
Auf der anderen Seite wären dann die entsprechenden Bereiche wesentlich voller. Die einzelnen Super-Status-Level wie der Miles & More HON Circle, der Singapore Airlines PPS Club oder United 1K könnten zudem etwas von ihrer Exklusivität verlieren.
Sollte es einen Status über der Star Alliance Gold Stufe geben? | Frankfurtflyer Kommentar
Je länger ich darüber nachdenke, desto unwahrscheinlicher wird die Vorstellung, dass die Star Alliance einen hochwertigeren Status einführen wird. Der Aufwand wäre enorm, jede Airline und jedes der vielen Programme müsste bestimmte Anforderungen erfüllen und neue Funktionen einführen.
Gerade die kleineren Partner könnten kaum zusätzliche Vorteile bieten, von denen die treuesten Kunden profitieren. Bei den größeren Fluggesellschaften hätte man vermutlich das Problem, dass man neue und sehr exklusive Elite-Vorteile nicht durchgängig anbieten könnte.
Was denkt Ihr? Sollten HONs und andere Supervielflieger auch bei den anderen Partnern profitieren? Welche Vorteile könnten das Erlebnis für solche Vielreisende verbessern?
Denke Lufthansa wird hier das grösste Problem haben, da das Lounge System auf dem FTL Prinzip aufgebaut ist.
Würde man den Idee umsetzen, wäre die logische Folgerung, dass FTL keinen Lounge Zugang bekommen, Business Lounges Gold Lounges werden, Sen Lounges Business Class Lounges und FC Lounges für den hören Status zugänglich wären – Dannn wären Suite Lounge und FCT nur für die FC Kunden offen.
Der Trend geht bei einigen weg von First Class und daher auch fraglich wie man damit umgeht (LH hat ja auch weniger Sitze in der FC in Zukunft, daher auch weniger Personen in der Lounge)
Du hast vollkommen ignoriert, dass die Senator Lounges als First Class Lounges gelten und man als FTL in die Biz Lounge, als Gold/Senator in die SEN kommt. Nur, weil die Star Alliance ihre eigenen Regeln nicht konsequent einhält, gibt es das Gefühl, dass es noch was besseres geben müsste.
Seit wann dass denn? Also in Frankfurt, München und auch in Zürich gibt es First Class Lounges von LH/Swiss und da kommt man nur als FC Passagier oder HON rein.
Ja, das Konzept haben viele nicht verstanden, obwohl auch wir regelmäßig darüber aufklären. Die Senator Lounges haben den Rang von First Class Lounges und nehmen alle First Class Gäste der anderen Star Alliance Partner auf. Die Lufthansa und Swiss First Class Lounges sind dem übergeordnet.
Vor dem Hintergrund hat Arne völlig recht.