USA will Travel Ban im Mai aufheben und Einreise für Touristen ermöglichen

Mitte März 2020 schockierte der damalige US Präsident Trump mit einer Executive Order, in welcher er allen Reisenden aus dem Schengenraum die Einreise untersagt hat. Auch wenn schon in der Nacht seiner TV Ansprache das Presse Team des Weißen Haus allerhand zu tun hatte, die teils falsch wiedergegebenen Aussagen des Präsidenten zu berichtigen (den anders als von ihm spontan angekündigt, durften natürlich noch Waren aus der EU in die USA gebracht werden), schloss man hiermit den bedeutendsten Luftfahrtkorridor der Welt für fast alle Reisenden.

Durch diese Entscheidung wurde auch weltweit eine gewisse Kettenreaktion ausgelöst, denn auch gegen den damaligen Rat der WHO, haben viele Staaten der Erde, darunter auch fast alle Staaten in Europa, ihre Grenzen fast komplett geschlossen.

Besonders im Fall der USA, konnte man deutlich sehen, wie gering der Effekt von Grenzschließungen an sich ist und dennoch hat man den Travel Ban auch mit dem neuen Präsidenten insgesamt über ein Jahr aufrecht erhalten. Allerdings gibt es eine Vielzahl an Ausnahmen und besonders Geschäftsreisende sind in den USA mit einer vorher erstellten National Intrest Exseption (NIE) mehr als willkommen.

Seit März 2021 verlangen die USA nun auch einen negativen COVID 19 Test für die Einreise in die USA, was sicher ein zusätzliches Level an Sicherheit bringt und dennoch ist vor allem für touristische Reisen das Einreiseverbot weiterhin in Kraft, auch wenn es wenig Sinn macht, dass man weiterhin nach 14 Tagen Aufenthalt in Hochinzidenzgebieten wie Mexiko oder der Türkei ungehindert in die USA einreisen darf, aber aus Europa auch im letzten Sommer nicht. Diese Sinnlosigkeit und vor allem Desorganisation, welche man auf der ganzen Welt antrifft, will ich hier aber überhaupt nicht diskutieren, denn es gibt auch sehr gute Nachrichten im Hinblick auf den Travel Ban.

Schon vor einigen Wochen wurde von verschiedenen US Medien berichtet, dass das Weiße Haus die Aufhebung des Travel Ban für den Schengen Raum, Brasilien und Südafrika plant. Ausgenommen scheint weiterhin China zu sein, was wohl vorrangig politisch motiviert ist und damit zusammen hängt, dass China die Bürger anderer Länder nur unter massiven Repressalien einreisen lassen möchte und auch Crews miserabel behandelt.

Aufhebung des Travel Bans schon vor Mai denkbar

Es ist sogar denkbar, dass der Travel Ban in den kommenden Wochen fällt. Der ursprüngliche Plan des Weißen Hauses sah vor, dass man Mitte Mai den Ban aufhebt. Genau in dem Moment, wenn jedem US Bürger ein Impfangebot gemacht werden kann. Inzwischen hat sich diese Timeline noch einmal nach vorne verschoben und in den USA kann bereits ab dem 19. April, also in etwas über einer Woche, jedem erwachsenen US Bürger ein Impfangebot gemacht werden.

Bereits jetzt sind die USA in ihrer Impfkampange sehr weit fortgeschritten und in mehreren Bundesstaaten haben bereits die 30 Jährigen mindestens eine Impfung erhalten. Gerade in dem Moment, in welchem man jedem Bürger eine Impfung zum Selbstschutz anbieten kann, wird es unglaublich schwer andauernde, massive Einschnitte zu rechtfertigen, wie es aus dem Weißen Haus heißt.

Auch ist der Tourismus in den USA, wie in vielen anderen Ländern ein nicht unbedeutender Wirtschaftszweig und ganze Regionen sind von der Hospitality Industry abhängig. Entsprechend haben die USA auch massives Interesse daran, diese wieder zu beleben und vor einer Woche hat das CDC sogar die Guideline in Bezug auf Reisen für geimpfte Personen verändert.

So geht das CDC davon aus, dass vollständig geimpfte Personen nicht nur eine sehr geringe Gefahr haben zu erkranken, sondern auch das Virus weiter zu geben. Daher werden vollständig Geimpfte in den USA nun sogar darin bestärkt zu reisen und dies führte auch schon zu einem massiven Anstieg an Buchungen, vor allem zu Urlaubszielen.

Hoffen auf gegenseitige Grenzöffnungen mit der EU

Nicht selten geht es bei Grenzöffnungen auch um bilaterale Abkommen zwischen Staaten und es ist durchaus wahrscheinlich, dass die USA gerade mit der EU verhandeln, dass auch US Bürger, zumindest wenn sie über einen vollständigen Impfschutz verfügen, wieder nach Europa reisen dürfen.

In Anbetracht der Datenlage, welche man inzwischen aus Israel und den USA hat, ist es auch durchaus denkbar, dass solch ein Schritt in Europa kommt. Nicht zuletzt gibt es auch schon Länder im Schengen Raum, die genau so verfahren und auch der deutsche Gesundheitsminister hat eine entsprechende Regelung für Geimpfte in Aussicht gestellt.

Ob nun die USA auch nur vollständig geimpften Europäern oder auch denen mit einem negativen COVID Test die Einreise erlauben wird ist noch offen. Vermutlich wird es zumindest zu Beginn aber nicht ohne gewisse Einschränkungen vonstatten gehen.

USA will Travel Ban im Mai aufheben und Einreise für Touristen ermöglichen | Frankfurtflyer Kommentar

Es wäre eine wirklich extrem gute Nachricht, wenn Reisen zwischen Europa und den USA wieder in einer nennenswerten Zahl möglich wären. Nicht nur die gesamte Luftfahrt würde hiervon profitieren, auch für den Rest der Wirtschaft wäre eine Aufhebung des Travel Bans von Vorteil.

Auch wenn es noch kein genaues Datum gibt, kann man wohl sehr hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Zum einen sind die USA mit dem Impfen deutlich schneller als geplant und sind schon in der komfortablen Lage, dass es darum geht genug Menschen in kurzer Zeit zum Impfen zu bewegen. Aber auch in Europa machen wir langsam aber sicher Fortschritte, sodass man auch einen USA Urlaub noch für dieses Jahr sicher ins Auge fassen darf.

36 Kommentare

  1. Ich glaube die Amis haben da was besser gemacht als wir. Aber ob die uns Deutsche wenn wir dann auch noch mit Sputnik V geimpft sind so willkommen heißen ? 🤣

    • Letztlich ja. Im vorigen Sommer hoch gepokert und jetzt gewonnen.
      Gar zu traurig sollten wir darüber nicht sein. Die gewaltigen Investitionen kommen jetzt zeitverzögert Allen zugute. Gar so tragisch, wie das scheint, ist die Verzögerung am Ende auch wieder nicht. Die Impfstoffproduktion nimmt exponentiell zu, die gleichen Impfraten, wie die USA oder das vereinigte Königreich in einem Vierteljahr, schaffen wir jetzt in einem Monat.
      All die Kleinstaaten, die von Sondereffekten (Verkauf von Daten gegen Impfstoff, geopolitische Interessen Russlands und Chinas) profitierten, zähle ich jetzt einmal nicht mit. Das betrifft nur sehr wenige Bewohner dieser Welt.

      • Was ich bei der ganze „Wir haben zu wenig Impfstoff Diskussion“ so lustig finde ist, dass man offensichtlich zu verkennen scheint, dass wir bald die Diskussion führen werden, dass wir im Impfstoff ertrinken und Probleme haben ihn in Menschen zu bekommen in der Geschwindigkeit in welcher er kommt.

        Ja man hat sich, vermutlich sogar in einer gewissen Unfähigkeit, bei der Bestelltung der Impfstoffe verzockt oder verkalkuliert (wobei ich nicht wissen wollte was alles diskutiert worden wäre wenn Milliarden an eine Firma geflossen wären, die dann geflopt wäre….). In der Rückschau ist man immer schlauer und man hätte es besser machen können, aber ich befürchte wirklich gewonnen wird am Ende dabei, wie schnell man die Impfdosen in die Arme der Menschen bekommt und zwar Weltweit.

  2. Ich frage mich eher, wann ich mit negativem Test für ein Shopping Wochenende nach NY fliegen kann, um mich mit J&J impfen zu lassen. Einige Politiker aus Mexiko haben das doch auch geschafft… 😁 Tourismus = Impftourismus?!?

    Grüße
    Christian

    • J&J ist leider eher rar. Wenn du allerdings ein paar Wochen Zeit hast, dann kannst du dein Glück mit Moderna (4 Wochen) oder Pfizer (3 Wochen) versuchen. Ein wenig Geschick braucht es zwar, aber „deutsch“ sind die Kontrollen bzw. Verifizierungen bei Walmart etc. definitiv nicht…

        • Das wird aber ausschließlich in Deutschland so wahrgenommen. Abgesehen davon ist der Anteil von Pfizer durchaus sehr hoch. Der Wirkstoff stammt zweifelsfrei von BioNTech, aber die Wirkstofffindung bei der Medikamentenentwicklung nimmt ungefähr 5% ein. Der Rest sind Tests, 80% allein für die letzte Phase III.
          Das unterschätzt zu haben, ist einer der Gründe für die Verzögerungen bei Curevac.

          • Wahrnehmung!=Realitaet.
            Ja Phase III ist aufwändig, aber dass es im Prinzip wirkt war vorher schonrelativ klar.
            mRNA ist kein Massenprodilt bisher.

            Andonsten sagte ich ja, dass Pfizer Test- und Produltionskapazität beigesteuert hat

        • Vermutlich haben wir genau deswegen so wenig Impfstoff in der EU. Wir haben den Namen des Impfstoffes nicht korrekt bzw. nicht vollständig in das Bestellformular eingetragen. *ironie off*

    • Auch wenn das nicht unser Thema hier ist, so einfach kann man es nicht sagen. Der Impfstoff wurde technisch von BionTec in Mainz entwickelt, ABER den Impfstoff den wir jetzt haben ist ein Joint Venture von BionTec und Pfizer, wobei Pfizer hier die waren, die massiv ins Risiko gegangen sind.

      Gut mit der US Order war das Risiko überschaubar, aber ohne Pfizer wäre BionTec vermutlich noch nicht zugelassen und unter Garantie noch nicht in massen Produziert worden. Die Firmen waren hierfür einfach zu klein und daher brauchte man den Partner und man sollte es nicht unterschätzen, BionTec ist in dem Joint Venture definitiv der Junior Partner.

      Bei allen Patriotismus, Marktreif und Produziert hat Pfizer.

      • Nein, technologisch ist Pfizer der Juniorpartner, sie haben halt
        Die Produktionskapazitäten, Finanzen und Testmöglichkeiten.

        Die Technik kommt rein Biontec, die arbeiten rben seit Jahren an mRNA – primär gegen Krebs.

        • Wie gesagt, Wirkstoffindung ist gar nicht so kompliziert. Das klingt jetzt abwertender, als es ist. Natürlich steckt auch dort Wissen und Arbeit. Häufig werden neue Wirkstoffe heutzutage nach dem Zufallsprinzip hergestellt. Die Pharmafirmen besitzen große Lager an allen möglichen Vrebindungen, von denen sie teilweise nicht einmal wissen, was sie da genau in der Flasche haben. Das wird mit Robotern gegen ein Target getestet. Beobachtet man da eine irgendwie geartete reaktion, wird oft überhaupt erst ermittelt, was genau denn die Reaktion hervorgerufen hat.
          Und dann wird an immer anspruchsvolleren Systemen getestet und ein Wirkstoffkandidat nach dem anderen dabei ausgesiebt.

          Um mich zu wiederholen: keinerlei Abwertung von Biontechs Verdienst. Nichtsdestoweniger sind die Tests der entscheidende Schritt.

        • Niemand will die Entwicklungsleistung von BionTec schmälern, aber man darf auch ehrlich sagen, dass es einen riesigen Unterschied zwischen dem entwickeln eines Medikamentes und der Massenproduktion und Marktzulassung gibt und das wird man dir auch bei BionTec so sagen, dass hätten sie allein NICHT in absehbarer Zeit geschafft. Daran ist auch nichts verwerflich.

          Gerade die große Phase 3 Studie ist extrem aufwendig und braucht viel Erfahrung, sowie Strukturen. Dann kommt noch das Thema Produktion und Logistik. Das kann man bei einem Unternehmen wie BionTec, dass vorher noch nie etwas auf den Markt gebracht hat aber auch nicht erwarten.

          Dennoch darf man auch sehen, dass der Impfstoff letztendlich von Pfizer vertrieben wird, daher überrascht es mich nicht, dass man ihn weitestgehend mit der bekannten und vertrauten Marke in Verbindung bringen will in vielen Ländern.

          Ich glaube die Ricola Argumente mit „Wer hat’s erfunden?“ bringen niemanden weiter, denn am Ende hätte es BionTec alleine nicht geschafft und Pfizer hätte zumindest mal länger gebraucht.

  3. Das Risiko sich auf dem Flug anzustecken, steht in keinem Verhältnis auf die Aussicht in der USA geimpft zu werden. Da warte ich lieber noch ein paar Wochen und lass mich vom Hausarzt in Deutschland kostenlos impfen.
    Ich finde es nicht so gut, wenn geimpfte Amerikaner, welche das Virus mit allen Mutanten in sich tragen können, nach D einreisen können im April/Mai während wir im Lockdown mit Ausgangssperre sind. Auch geimpfte können das Virus weiter übertragen an nicht geimpfte.

  4. Egal wie …ich freue mich schon aud den Tag an dem ich nun endlich ein paar Meilen für einen Business oder sogar Firstclass Trip nach New Yorck oder Los Angeles oder Sanfrancisco verprassen kann .
    Wobei ich jetzt noch auf ein anderes Thema komme…. die meisten hier kennen sich ja gut mit M&M aus …was wäre von eurem Geschmack besser bzw zu empfehlen bei First ? Eher LH oder Swiss ? Nach ein paar you tube Videos kam mir die Swiss zum Teil besser vor ?

  5. Beide sind Top und die First in der 747 hat bei mir die Nase vorne… im wahrsten Sinne. Bei Swiss muss man ran kommen und wenn man nicht Hon ist, ist es schwierig. Da bleibt oft nur LH…

    • Als SEN hatte ich nie große Schwierigkeiten, F-Verfügbarkeit bei Swiss zu finden. Geht leider nur telefonisch, das nervt manchmal ein wenig.

      FCT in FRA lässt sich ja auch mit LX F und den Lounges in ZRH verbinden, einfach einen Zubringer ab FRA wählen und Zeit in ZRH einplanen. 🙂

  6. Hallo Zusammen,

    gibt es schon Infos, ob die USA jetzt tatsächlich im Mai aufmachen, obwohl sie gerade 130 weitere Länder als gefährlich ansehen! Gibt es irgendwo eine Webseite, die tatsächlich tagesaktuelle Informationen bzgl. der USA travel einschränkungen?

    • Hallo Helmut,

      Nein hier gibt es keine neunen Entwicklungen. Über die geltenden Bestimmungen informiert z.B. die CBP selbst oder aber das Auswärtige Amt ist hier auch immer sehr aktuell und meist binnen weniger Stunden auf dem neusten Stand.

      LG
      Christoph

      • Hi Christoph, gibt’s hier aktuell schon ein Update? Hatte ehrlich gesagt gehofft, dass die Einreise in die USA vor dem Sommer schon wieder möglich sein würde..

    • Ja, ich mach mir auch schon Gedanken – ich hätte mit meiner Familie am 10.7. einen Flug nach New York! Was würdet Ihr raten, was ich tun soll – stornieren od. noch immer awarten???

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