Review: Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 von Mallorca nach Frankfurt

Upgrade in der Condor Flotte.

Mit dem Airbus A330-200 hat Condor erstmals seit Jahrzehnten wieder vier Airbus Langstreckenflugzeuge in der Flotte, mit welchen man vorrangig die Crews trainieren will, um sich auf die neuen Airbus A330-900neo vorzubereiten, welche ab Herbst 2022 ausgeliefert werden sollen. Dabei haben die Airbus A330-200 bei Condor aber den Vorteil, dass sie bereits eine neue aufgewertete Business Class an Bord haben und genau diese durften wir auf unserem Rückflug von Mallorca nach Frankfurt genießen.

Dabei haben wir diesen Flug nicht zufällig gebucht und ich habe extra den Flugplan von Condor durchgeschaut, auf welchem Flug man den Airbus A330-200 mit der neuen Condor Business Class findet. Hierbei musste man beim Buchen dann sogar aufpassen, denn in nur 15 Minuten Abstand gab es einen zweiten Condor Flug nach Frankfurt, welcher mit einer Boeing 757-300 durchgeführt wurde.

Mit viel Vorfreude sind wir dann auch zum Flughafen von Mallorca gefahren und waren uns sicher den wohl angenehmsten Weg zwischen der Balearen Insel und Frankfurt gebucht zu haben (wenn man vielleicht vom Privatjet absieht). Ob unsere Erwartung erfüllt wurde und alle Ups and Downs der neuen Condor Business Class im Airbus A330-200 von Mallorca nach Frankfurt will ich Euch in dieser Bewertung zeigen.

Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 | Check-In

Wir sind recht frühzeitig, etwas über drei Stunden vor unserem Abflug am Flughafen von Palma angekommen. Nachdem wir den Mietwagen getankt und zu Sixt zurück gebracht hatten, waren wir auch schon wenige Minuten später am Condor Check-In, welchen wir nicht suchen mussten, denn die riesige Menschentraube vor den Condor Schildern deutete uns recht schnell den Weg.

Tatsächlich hatte sich für mich schon an dieser Stelle das Business Class Ticket gelohnt, denn ganz an der Seite der absurden Schlange, gab es noch eine extrem kurze Schlange für die Business Class, sodass wir nicht eine Stunde, sondern weniger als 10 Minuten für den Check-In warten mussten.

Unsere Wartezeit wäre auch etwas kürzer gewesen, wenn die Check-In Schalter schon besetzt gewesen wären, als wir dort angekommen sind, allerdings hat Condor, anders als erwartet, keinen durchgängig besetzten Check-In. Kurz nachdem wir vor der Traube von Menschen eingetroffen sind, kamen aber auch schon die Damen und Herren und begannen die Computer an den Check- In Schaltern hoch zu fahren, sodass es schnell los gehen konnte.

Die kurze Wartezeit wurde dann auch dazu genutzt mehrfach Durchsagen zu machen, dass heute der Airbus A330-200 in Mallorca sei und man hier Upgrades für 69 Euro kaufen könnte. Ein wenig erinnerte mich dies an eine Verkaufsveranstaltung und meine Hoffnung auf eine leere Business Class schwand immer mehr. Am Morgen waren nur 4 von 20 Sitzen verkauft, bis zum Abflug hatte es Condor dann geschafft, hier fast alle Plätze zu verramschen.

Ich benutze hier bewusst das Wort verramschen, denn ich durfte leider ein Gespräch mit anhören, welches mir als Passagier, der vorab die Business Class gebucht hat das Gefühl gab, dass ich zu viel für meine Flüge bezahlt habe.

Eine Dame war nicht auf den Airbus A330 Flug, sondern auf den Boeing 757-300 Flug mit 15 Minuten unterschied gebucht und wollte nach der eindringlichen Werbedurchsage nun die neue Condor Business Class fliegen. Ein Umbuchen war nicht möglich, sie müsse ein neues Ticket kaufen und das sei teuer. Teuer bedeutete in diesem Fall 129 Euro plus noch einmal 69 Euro für das Upgrade.

Condor sieht also den fairen ad hoc Preis für eine Business Class Ticket bei unter 200 Euro. Wenn man bedenkt, dass man die Flüge regulär am Abflugstag für etwa 500 Euro pro Person buchen muss, dann sollte man es eher am Flughafen versuchen, denn hier kann man auf dem Condor Basar wohl ein Schnäppchen machen.

Gut für alle die hier zugeschlagen haben und auch ich kann jedem empfehlen solche Upgrade Angebote wahr zu nehmen, denn mit 69 Euro sind sie wirklich extrem günstig. Dass man aber so aggressiv versucht Upgrades zu verkaufen, hat bei mir einfach keinen positiven Eindruck hinterlassen, zumal ich finde, dass sich Condor hier unter Wert verkauft hat.

Nach dem Upgrade Spiel wurden wir aber schnell eingecheckt und unsere Koffer haben ein Priority Label erhalten. Zumindest zwei der drei Koffer, denn bei einem hat man es wohl schlicht und einfach vergessen, was wir dann in Frankfurt mit ordentlich Wartezeit quittiert bekommen haben.

Mit unseren vier Bordkarten in der Hand machten wir uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle, welche auf Mallorca übrigens ausgesprochen gut funktioniert. Mit unseren zwei Kindern durften wir auch durch eine Schlange für Familien und waren sehr schnell im Sicherheitsbereich und anschließend in der Lounge.

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Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 | Boarding

Als wir zu unserer Boarding Zeit zum Gate aufbrechen wollten, schaute ich noch einmal in FlightRadar und stellte fest, dass der Airbus A330-200 der aus Düsseldorf kommen sollte um uns abzuholen noch nicht einmal über dem Mittelmeer war. Entsprechend beschlossen wir noch etwas in der Lounge zu warten und dann, da der Flug noch nicht als verspätetet angezeigt wurde, zur geplanten Abflugszeit zum Gate zu gehen.

Wie ich gesehen habe ist der Condor Airbus zu dieser Zeit gerade in Mallorca gelandet und auf meine Frage am Gate, wann sie denn wirklich mit dem Bording rechnete, wurde mir pauschal „in 15 Minuten“ gesagt. Dass man einen Airbus A330, der noch nicht am Gate stand wohl nicht binnen 15 Minuten umdrehen kann war mir eigentlich klar und wir sind noch einmal für 30 Minuten in die Lounge, bevor wir uns in das Getümmel am Gate gestürzt haben.

45 Minuten nach der geplanten Abflugszeit begann dann auch das Boarding für unseren Flug und hier sollten zuerst Familien mit Kindern und Personen die extra Zeit benötigen einsteigen und auch Passagiere welche Priority Boarding hatten.

Das Priority Boarding kommt kostenlos zum Business Class Ticket dazu, kann wohl aber auch noch extra gekauft werden. Wenn man noch bedenkt, wie viele Familien mit kleinen Kindern in Mallorca Urlaub machen (wir waren ja auch so eine Familie), dann kann man sich auch vorstellen wie viele Menschen beim Priority Boarding plötzlich anstanden.

Wir haben es dennoch recht zügig durch das Gate geschafft und nach dem Scannen der Bordkarten und dem Abliefern des Kinderwagens an der Flugzeugtür, durften wir auch endlich in unseren Airbus A330-200 von Condor einsteigen.

An der Tür wurden wir sehr freundlich begrüßt, auch wenn es bei den Sitzplätzen etwas Verwirrung gab, denn man schickte uns erst einmal in den falschen Gang, sodass wir noch einmal die Seite wechseln mussten. Mit zwei Kindern auf dem Arm und Handgepäck noch nicht mal so eine lustige Angelegenheit.

Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 | Kabine und Sitz

Condor hat vier Airbus A330-200 übernommen, welche vorher bei Etihad Airways aus Abu Dhabi im Einsatz waren und die Kabine entspricht noch fast eins zu eins dem, was die Wüstenairline hier verbaut hatte. Im vorderen Bereich der Kabine befindet sich die Business Class mit 20 Sesseln in einer versetzten 1-2-1 Anordnung.

Dabei wirkt die Condor Business Class im Airbus A330-200 auf mich wirklich freundlich und auch großzügig und der ehemalige Betreiber ist nicht zu verkennen, denn nur mit den Schonern auf der Kopfstütze und dem Installieren zweier Bilder von Condorzielen hat man das Flugzeug sehr schnell in die Condor Flotte geholt.

Da man auch nur Overhead Bins an den Seiten der Kabine hat, wirkt die Business Class extrem luftig, allerdings hat man auch durchaus Probleme das Reisegepäck unter zu bringen. Als sich die Business Class nach und nach füllte, wurde das Verstauen des Handgepäcks mehr und mehr ein Thema.

Im Grunde gibt es vier verschiedene Sitztypen in der neuen Condor Business Class im Airbus A330-200. In der Mitte gibt es immer abwechselnd zwei Gangplätze, welche recht weit voneinander entfernt sind und zwei Paarsitze in der Mitte, welche so dicht zusammenliegen, dass man hier seinen Reisepartner besser kennen sollte.

 

Dir Sitze am Fenster sind ebenfalls versetzt angebracht, allerdings handelt es sich hier immer um Einzelsitze. Hierbei bieten die Sitze, welche dem Fenster zugewandt sind am meisten Privatsphäre und sind daher wohl auch die beliebtesten im ganzen Flugzeug.

Die Sitze am Gang sind dagegen sehr offen und haben quasi keine Privatsphäre, was man durchaus auch einmal daran merkt, dass man beim Schlafen angerempelt wird, wenn jemand unvorsichtig durch den Gang geht.

Ein großer Vorteil dieser Sitze ist eigentlich die Ablage neben jedem Sitz, welche auch gleichzeitig als Fußfach für den Hintermann dient. Leider sind diese mit einem riesigen Element recht verbaut, sodass man hier nicht mehr als zwei Gläser abstellen kann.

In dieser riesigen Installation findet man neben der Leselampe auch noch ein Fach für das Bordmagazin und die Sicherheitskarte, sowie eine Halterung für eine Wasserfalsche (die auf diesem Flug leider nicht verteilt wurde). Wäre diese Ablage auch einmal gereinigt worden, hätte sie mir deutlich besser gefallen.

Ein zusätzliches kleines Staufach gibt es neben dem Sitz unter der Armlehne. Hier könnte man grundsätzlich perfekt ein Smartphone ablegen, allerdings will ich davon abraten, denn mir ist hierbei schon mehrfach das Telefon aus dieser Ablage in den unzugänglichen Teil des Sitzes gefallen und musste von der Crew gerettet werden. Inzwischen bin ich aber schlauer und auf diesem Flug ist es mir nicht passiert.

Vor jedem Sitz befindet sich auch noch ein großer Monitor auf dem das Entertainment System läut. Hier hat Condor durchaus eine gute Auswahl an Filmen, Serien, Musik und Spielen, aber leider waren auf diesem Flug keine Kopfhörer geladen, sodass man seine eigenen mitbringen musste. Auch die Moving Map funktionierte leider nicht, was ich sehr schade fand.

Grundsätzlich haben die Condor Airbus A330-200 wohl auch kostenpflichtiges Internet während des Fluges, aber auf unserem Flug war es entweder abgeschaltet oder defekt.

Ebenfalls an der Seite neben des Sitzes sind die Controller für die Sitzverstellung, die Fernbedienung für das Entertainment System und eine 110 Volt Steckdose, sowie ein USB und Ethernet Anschluss montiert. Hier sieht man dann auch, dass die Sitze nicht brandneu sein können.

Den Tisch für jeden Sitz findet man an der Seite vor sich und er wird hierbei in einer Klapp- und Drehbewegung herabgelassen. Dabei könnte er für meinen Geschmack etwas größer sein, ist aber extrem stabil und schwankt nicht, wenn man z.B. auf im arbeitet und wie der Autor sehr energisch tippt.

Das eigentliche Highlight dieses Sitzes ist aber, dass man ihn in ein komplett flaches Bett verstellen kann, was in der Condor Business Class eine Neuerung ist. Die Boeing 767-300 verfügen hier noch über Rutschen.

Dabei legt man die Füße zum Schlafen in ein Fußfach unter den Monitoren, welches grundsätzlich größer sein dürfte, aber bis Schuhgröße 45 sollte man auch keine Probleme bekommen.

Ich habe auf diesem Flug nicht geschlafen und es war auch nicht vorgesehen, denn Decken und Kissen waren nicht für alle Passagiere geladen, aber unsere beiden kleinen Männer haben direkt nach dem Start bis zur Landung extrem gut geschlafen.

Ich kenne diesen Sitz noch von Etihad Airways und finde den Schlafkomfort hier gut, auch wenn es inzwischen bessere Sitze gibt. Lediglich dass er etwas kurz ist, kann für große Menschen zum Problem werden.

Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 | Der Service

Nachdem wir an der Tür in den falschen Gang geschickt wurden, mussten wir durch die vordere Bordküche noch einmal die Seite tauschen. Hier wurden wir wir zwar auch begrüßt, aber mit einem etwas komischen Tonfall gefragt „warum wir denn so nen Blödsinn machen?“ Na weil deine Kollegin an der Tür sich nicht mit dem Flugzeug auskennt! 

Am Platz angekommen und mit den Kindern eingerichtet gab es erst einmal ein Begrüßungsgetränk, was auf Kurzstrecken in Europa sehr unüblich und daher ein großer Pluspunkt von Condor ist. Die Auswahl war hier Sekt oder Orangen Saft, welche man schon vor dem Boarding gerichtet hatte.

Abzüge in der B Note muss ich hier aber schon wieder geben, da wir vor dem Start nach stillem Wasser für die Kinder gefragt hatten, um für den Start Flaschen zu richten und dies nur nach mehrmaligem Nachfragen und nach 15 Minuten möglich war. Um ehrlich zu sein habe ich so etwas bei noch keiner Airline erlebt, dass man Probleme hatte Wasser auch vor dem Start heraus zu geben.

Übriges gab es in der neuen Condor Business Class im Airbus A330-200 für uns noch eine Besonderheit, denn wir durften wegen der Kinder nicht nebeneinander sitzen, was an der Anzahl der Sauerstoffmasken liegt. Ich habe daher die Zeit Honeymoon Sitze in der Mitte reserviert, immer in der Spekulation, dass der Nebensitz frei bleibt, denn unsere Kinder hatten mit 11 Monaten noch keinen eigenen Sitzplatz.

Ich war mir eigentlich auch sicher, dass die Plätze neben uns frei blieben, denn die Business Class war extrem schwach gebucht und bei nur 4 von 20 verkauften Sitzen dachte ich am Morgen noch an eine sichere Sache. Ich hatte allerdings nicht mit dem Upgrade Spiel von Condor gerechnet.

Nachdem man am Check-In schon Upgrades verkauft hat, hat man an Bord noch mehrfach (sicher 5-10 Durchsagen) sehr offensiv Werbung für die Business Class und das Upgrade gemacht und so geschah was geschehen musste, es kamen immer mehr Passagiere von hinten nach vorne.

Tatsächlich haben wir beide angefangen zu zittern, dass gleich die Sitze neben uns belegt werden, aber hier muss man der Crew zu Gute halten, dass man am Ende nur 18 von 20 Sitzen verkauft hat und nach meinen Gefühl die Sitze neben uns gezielt nicht verkauft hat. Ob das wirklich so ist, oder sich einfach „zu wenige Willige“ gemeldet haben können wir nicht sagen. Auf den Honeymoon Sitzen hätte ich mich aber auch mit einem Kleinkind auf dem Arm bedankt, wenn man jemanden für 69 Euro neben mich setzt.

Der Push Back war dann deutlich über eine Stunde nach der eigentlich geplanten Abflugszeit, dafür konnten wir in Mallorca aber schnell starten und der Flug verlief ruhig, sodass die Crew auch sehr schnell mit dem Service begonnen hat.

Als Business Class Passagier bei Condor bekommt man auf der Kurzstrecke ein kostenloses Premium Essen, welches man vorab vorbestellen kann. Wer es nicht vorbestellt, der bekommt einfach ein Thai Curry, was wohl das beliebteste Essen ist.

Die Präsentation des Essens ist etwas eigen, allerdings hat sowohl mein Rinderbraten, als auch Nicoles Schnitzel gut geschmeckt und ein Hot Meal ist auf solchen kurzen Flügen in Europa nicht gerade üblich.

Bei der Präsentation der Speisen merkte man aber auch, dass sie nicht als Business Class Essen konzipiert wurden, sondern als Economy Class Mahlzeiten. Für meinen Geschmack war es viel zu viel Plastik und ein Fan von Einwegbesteck (und sei es noch so modern aus Holz) werde ich wohl auch nicht mehr.

Bei den Getränken darf man grundsätzlich aus der gesamten Bordbar schöpfen, allerdings wurde ich bei meiner Frage nach einem Gin&Tonic mit großen Augen angeschaut und man sagte mir, dass es den nur auf Langstrecken gäbe. Nur Softdrinks, Bier, Wein und Sekt.

Also wurde es Sekt und Wasser und auch hier empfand ich die Plastikgläser nicht gerade als Business Class like.

Alles in allem war es ein durchaus gutes Essen, aber für ein Business Class Essen hat mir hier ein wenig die Klasse (und sei sie nur durch Porzellan und Metalbesteck) gefehlt. Das Potenzial wäre absolut da, nur an der Präsentation muss man arbeiten.

Dass es keine Spirituosen gab hat mich dann aber wirklich überrascht, denn auf meinem letzten Condor Flug vor Jahren gab es diese noch in der damals neuen „Premium Economy Class“ auf Kurzstrecken, welche vor einigen Jahren in Business Class umbenannt wurde.

Grundsätzlich war der Service auf diesem Flug freundlich und man hat auch noch zwei mal Getränke angeboten, ein wenig genervt war ich aber von der Purserette, welche offensichtlich der Meinung war, dass an ihr eine Komikerin verloren gegangen ist.

Die ständig improvisierten Durchsagen mit Flachwitzen gingen mir einfach nach einer Weile auf die Nerven, genau wie die ständigen Durchsagen, was man bei Condor jetzt alles kaufen kann und dass man Sandwiches zum halben Preis haben könne und und und…

Amüsiert haben mich dagegen wieder die schon lachhaft schlechten englischen Übersetzungen der vorangegangenen Durchsagen, aber lassen wird das.

Condor ist gar nicht mal so Kinderfreundlich!

Total überrascht war ich aber bei Condor davon, dass man eigentlich nichts für Kinder macht, außer sie in den Ansprachen direkt anzusprechen. Meine Erinnerungen an tolle Condor Flüge bei denen es immer etwas für alle Kinder gab wurden daher etwas enttäuscht.

Condor war tatsächlich die erste Airline mit der wir geflogen sind die NICHTS für Kinder an Bord hatte. Kein Kuscheltier, kein Mahlbuch, nichts. Auch wenn man es natürlich nicht braucht, ist es aber ein schönes Andenken und Nicole hat daher auch direkt danach gefragt.

Die Antwort war schon fast wieder komisch, denn man hat die Kinderspielsachen abgeschafft, da sie mit der Plastikverpackung nicht umweltfreundlich sind! Sagte sie und wir schauten nieder auf unser Essen in Einwegplastik….

Was mich aber am meisten an Condor gestört hat war, dass die Kinderwägen nicht direkt an der Flugzeugtür beim Aussteigen ausgeliefert werden, sondern erst beim Sperrgepäck am Gepäckband. Mit zwei 11 Monate alten müden Kindern und Handgepäck durch das Terminal 1 zu laufen ist dann doch gar nicht mal so lustig.

Im Nachhinein lustig war aber meine Frage wo die Kinderwägen ausgeliefert werden, denn hier wurde mir mit Überzeugung gesagt: „Also in Frankfurt dürfen die schon SEIT JAHREN nicht mehr an der Flugzeugtür ausgeliefert werden, das macht keine Airline!“

Auf die Nachfrage ob sie sicher sei, denn Lufthansa hat es letzte Wochen noch gemacht, genau wie Swiss oder United, kam nur ein „Nein das gibt es hier nicht, bei keiner Airline! Diskutieren bringt ja jetzt auch nichts!“. Gut Condor bezahlt diesen Service für Familien nicht mehr, aber dennoch hätte man es freundlich sagen können.

Neue Condor Business Class im Airbus A330-200 von Mallorca nach Frankfurt | Frankfurtflyer Kommentar

Tatsächlich würde ich diesen Flug immer wieder buchen, denn alleine einen Langstrecken Sitz auf solch einem kurzen Flug zu dem Preis von Condor ist einfach unschlagbar. Dabei dachte ich mir nach dem Flug aber wie viel verschenktes Potenzial man hier hat.

Condor ist inzwischen ein Billigflieger mit einer dazugehörigen Verkaufsveranstaltung, was mir nicht gefallen hat, aber vor allem könnte man mit kleinen Maßnahmen das Produkt in der Business Class massiv aufwerten und dann müsste man es auch nicht für 69 Euro Upgrades (was ein sehr guter Deal ist) verramschen.

 

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17 Kommentare

  1. Interessante Review. Amüsant geschrieben! Allerdings find ich deinen Vergleich mit LH oder UA etwas deplaziert. Condor ist, wie du selber schreibst, eher ein Billigflieger, eine Ferienairline am Ende des Tages. Da wäre der Vergleich mit EW Discover angebrachter.. Und ich sach mal so, wenn du da in der Business Class überhaupt ein echtes, warmes Essen bekommst, kannste froh sein 😉

    • Eurowings Discover sind wir auch schon geflogen und es gibt ein warmes (sehr kleines) Essen auf Porzellan und eine Vorspeise, sowie Gläser und einen echt guten Gin…..

      Ganz wichtig: Kinderwägen werden an die Flugzeugtür geliefert.
      Also ja, 4Y bietet da mehr als Condor, nur der 330 auf der PMI Strecke war einfach unschlagbar.

    • Sorry, ich fliege viel mit LH und DE. Wer LH fliegt, muss den Condorservice zu schätzen wissen. Während man bei LH in der Business meist verhungert, bekommt man bei Condor ein sehr sehr leckeres Essen. Die Kabine im A330 finde ich zwar verbesserungswürdig, aber immer noch um Weiten besser als bei EKnoder LH. Toll finde ich, dass das Besteck aus Holz ist.
      Im Gegenteil: LH verlangt teure Preise, bietet aber Billigairline-Niveau. Condor hat zwar auch einige Kritikpunkte, kann aber in meinen Augen als eine gute Airline mit hohem Standard angesehen werden.

  2. Ich kann es sehr gut nachvollziehen. Wir sind im September mit unserem Sohn mit gleichem Typ von Palma nach Düsseldorf geflogen und wir hatten uns auch mehr davon versprochen. Natürlich hat man hier viel mehr Platz als in den üblichen LH Kurzstreckenfliegern, aber wir fanden auch den Service, das Essen sowie die Freundlichkeit und Professionalität stark verbesserungswürdig. Den Sitz fanden wir persönlich auch nicht so dolle. Wenn der Preis stimmt, würden wir es wieder buchen, aber mit geringeren Erwartungen an den Flug herangehen. Ach ja, auch bei uns wurden weitere Sitze am Check-In verkauft…Positiv waren in der Tat der separate Check-in und die Prio Tags. Alle unsere Koffer wurden als erstes in DUS ausgeladen und wir waren schnell raus und das bei Menschenmassen, die um alle Bänder standen und warteten.

  3. Moment, auf einer Meilen-Website, wo man regelmäßig quasi umsonst fliegt, während neben die Leute tausende Euro für die gleiche Leistung bezahlt haben, ärgert man sich das man mehr bezahlt hat, als die anderen Mitreisenden? Unbezahlbar 🙂

    • Quasi umsonst finde ich eine sehr interessante Wortwahl. Meilen fallen nicht vom Himmel und haben natürlich auch einen Wert. Ich gönne jedem der hier ein günstiges Upgrade ergattern konnte, warum man sie aber so verhökert und aus der Aktion eine reine Verkaufsveranstaltung machen muss verstehe ich nicht. Ich hatte Condor noch mehr als richtige Airline, als als Billigflieger wie Ryanair in Erinnerung, daher die Überraschung.

      Und ganz nebenbei, wie meinst du kommt ein Status zustande? Nicht mit Meilentickets ;).

      • Das Internet ist ja nun voll von Möglichkeiten Meilen zu generieren, mit denen man dann günstig fliegen kann. Keine Ahnung ob man dazu nen Status braucht, ich bin schon seit 2019 nicht mehr geflogen 😉

        • Ich wollte dabei dezent darauf hinweisen, dass ich durchaus auch mit voll bezahlten (recht hochpreisigen) Tickets fliege. Und nochmal MEILEN SIND NCIHT KOSTENLOS!

  4. Huch, da war meine Erfahrung ganz anders. Essen usw. war zwar auch so, aber kein Upgrade Game und es gab Kissen. Crew war auch professionell. Allerdings auf dem Hinflug mehr als auf dem Rückflug, aber trotzdem besser als das, was du schreibst. Und wir bekamen auch ein Geschenk. Hab ihr keine Packing Cubes bekommen?

    • Nein einen Packung Cube haben wir nicht bekommen. Und die Professionalität der Crew, zumindest der Purserette war einfach unterirdisch. Ich fliege ja echt viel, aber sowas habe ich noch nie erlebt, insbesondere dass man auch die Sicherheitsrelevanten Ansagen abwandeln wollte fand ich mehr als daneben.

      „Wir dunkeln dann die Kabine ab, Leselampen finden sie schon, dass ist auf dem Flieger ganz lustig“

      Grundsätzlich schreibt der Gesetzgeber nach meinem Wissenstand eigentlich vor, dass man auf die Lampen und ihre Position explizit hinweist……

  5. Ich kann mich Svens Kommentar anschließen, unglaublich viel verschenktes Potential. Bin 2x FRA-PMI geflogen, fand es mit denen Crew auch beide Male nicht so dolle. Sitz geht, fand aber auch einige starke Abnutzungserscheinungen.
    Der Kracher aber: der Meilengutschrift muss man bei Alaska echt hinterherlaufen, keine Ahnung, warum man das bei Buchung nicht angeben kann. Zudem bekommt man kein BIZ Gutschrift, sondern Premium Eco Gutschrift (das auch die Buchungsklasse). Condor schweigt sich dazu aus….

    • Das mit den Meilen ist ein guter Punkt, die muss ich noch Nachtragen, denn in PMI konnte man mit Alaska nix anfangen, aber als man meine M&M Karte gesehen hat meinet man die müsste gehen….. Äh ja danke fürs Gespräch. 2018 hat angerufen und bietet eine Nachschulung an.

    • Das kann ich dir beantworten. Schau mal auf deinen Boarding Pass. Da steht Y klasse. Warum Y bei Condor Business ist, weiß nur der Himmel. Aber deshalb kommt man nicht so simpel in die Lounge und schon gar nicht durch die Priority Lane in PMI. War jedenfalls bei mir auf beiden Flügen so. Musste die Mitarbeiterin händisch machen. Und daran wird daß wohl auch mit der Gutschrift scheitern.

      PS: Alaska selbst ist aber auch kein Leuchtturm. Die Geschichte, die ich gerade mit dem BAEC erlebt habe, war auch so ein Ding. AS ist jetzt seit 11/2 Jahren bei OW, aber da klappt nichts.

  6. „Ich benutze hier bewusst das Wort verramschen, denn ich durfte leider ein Gespräch mit anhören, welches mir als Passagier, der vorab die Business Class gebucht hat das Gefühl gab, dass ich zu viel für meine Flüge bezahlt habe.“

    Das kann ich nachvollziehen. Hätte mich auch ein wenig geärgert. Aber DE denkt hier halt ökonomisch und will Einnahmen generieren.

    Aber auch negative Erfahrungen gehören dazu und daraus lernt man. Du wirst aus dem Flug sicher deine Schlüsse ziehen, z.B. bei der Wahl der Airline oder Kabinenklasse für deinen Urlaubsflug „nach Malle“ oder an eine andere, reine Urlaubsdestination; DE ist halt nicht LH oder EW discover.

    Einen Vorteil hatte die feste, teurere Vorab-Buchung in C: Du konntest das Produkt testen und uns hier davon berichten; darum ging es dir ja auch primär.

    • Die genannten 69 € erscheinen mir auch etwas merkwürdig. Einnahmen maximieren ist selbstverständlich immer die Zielfunktion. Ist auch nichts dran auszusetzen.
      Dazu zählt freilich auch die genannte Denkweise. Wozu soll man für Exklusivität einen hohen Preis zahlen, wenn diese dann für wenige Euro Zusatzeinnahme zerstört wird?
      Ich könnte mir denken, dass die 69 € eventuell der Preis eines Upgrades auf die innereuropäische C mit Economysitzen und freiem Nebenplatz sein sollten und für die viel höherwertige Konfiguration im konkreten Flugzeug nicht angepasst wurden.

  7. Condor ist für mich selbst unter den Billigfliegern noch der schlechteste. mit 6 Kg Handgepäck weniger als Ryanair. Und bei Easyjet hat mein kleiner ein Flight Log geschenkt bekommen, welches die Cockpit Crew unterschrieben hat.

  8. Vermutlich ist das Plastikgeschirr der Kurzstrecke geschuldet, dass kein Porzellan beladen war. Ich habe lieber was in Plastik als gar nichts;) und solange es nicht schlecht schmeckt. Dazu gab es auch einen Bericht von dem ersten 787 Flug von LH. Dort gab es in der Business auch nur ein Sandwich auf Plastik (oder Pappe?) serviert. Skandal.

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